Derrick S07E10 - Die Tote in der Isar

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Transcript
00:00Musik
00:31Hast du Zeit?
00:32Jetzt?
00:33Ja, sie ist oben in der Wohnung.
00:34Ich war mitten im Spiel.
00:36Du musst sie dir gerne unten schauen.
00:37Beim Ansehen habe ich nichts, kommt sie in Frage.
00:40Das ist genau der Typ, den du suchst.
00:42Ich muss warten.
00:43Die kann nicht warten, die muss um sechs zuhause sein.
00:45Wo muss sie denn um sechs zuhause sein?
00:48Die jeden Tag um sechs zuhause sein, muss keiner mit ihr in den Sand fahren.
00:50Das ist ja nur heut.
00:52Meine Ehre, Leute wissen, dass sie in der Schule ist.
00:54Schule? Wie alt ist die?
00:5618, die macht gerade ihr Abitur.
00:59Bildung kann ja nicht schaden.
01:03Bin in einer Stunde wieder da.
01:04Okay, Chef.
01:21Was hast du ihr gesagt?
01:22Was ich immer sage.
01:23Und?
01:24Sie ist ganz durcheinander.
01:25Deinen Schlag bei den jungen Hühnern, den möchte ich haben.
01:28Ist sie das erste Mal in deiner Wohnung?
01:30Nein, das vierte oder fünfte Mal.
01:31Die ist ja schon zuhause.
01:35Also nochmal ganz genau, welchen Spruch hast du abgelassen?
01:38Dass mir das Wasser bis zum Hals steht und dass ich absolut abhängig bin von dir.
01:42Dass heute entscheidender Tag ist und dass ich erledigt bin, wenn du mir nicht nochmal eine Frist gibst und so.
01:47Und das hat sie geschluckt?
01:48Na beinahe geheult hat sie.
01:49Na dann komm.
01:58Schwarz, ich komme gleich wieder.
02:29Das ist doch genau der Typ.
02:32Hast du jedenfalls gesagt, dass dir so ein Typ fehlt?
02:35Ja.
02:36Die hat echt was drauf.
02:50Anne-Marie, ich bin es.
02:52Ich bin es.
02:53Ich bin es.
02:54Ich bin es.
02:55Ich bin es.
02:56Ich bin es.
02:57Anne-Marie, das ist Herr Kabeck, von dem ich dir erzählt habe.
03:01Herr Kabeck, das ist Anne-Marie Rudolph.
03:04Möchten Sie was trinken, Herr Kabeck?
03:06Einen Kaffee oder irgendwas Alkoholisches?
03:12Kaffee vielleicht.
03:15Niefking, machst du uns einen?
03:17Ja, ist gut, gern.
03:25Glaub mir, die ist ganz in Ordnung.
03:28Die passt sehr gut zu uns.
03:36Sieht nicht gut aus, Kleines.
03:39Er will sein Geld zurückhaben.
03:43Ich habe ihm gesagt, was soll ich machen, ich habe es nicht.
03:47Er sagt, besorg es dir.
03:48Besorgen, besorgen, wie stellt er sich denn das vor?
03:54Aber ich werde nochmal mit ihm reden.
03:57Ist der Kaffee fertig?
03:59Ja, gleich.
04:00Bringst du die Sachen rein?
04:01Ich passe hier auf.
04:02Ist gut.
04:05Was will er denn machen?
04:07Fenden.
04:09Das heißt, raus aus der Wohnung.
04:13Dann ändert sich natürlich mein ganzes Leben.
04:16Ich kann gar nicht in München bleiben.
04:28Sind Sie so angewiesen auf das Geld?
04:35Um wie viel geht es denn überhaupt?
04:38Wollen Sie ihm aushelfen?
04:40So viel haben Sie nicht.
04:44Er wird schon irgendwie auftreiben.
04:47Er hat Pech gehabt in seinem Beruf.
04:49Das kann doch jeden Mal passieren.
04:52Ich habe auch meine Verpflichtung.
04:53Aber Sie können einen Menschen doch nicht vernichten.
04:59Sie müssen ihm Zeit lassen.
05:02Zwei, drei Monate.
05:04Keine zwei, drei Tage.
05:09So, der Kaffee.
05:14Sei so lieb und geh schon mal vor.
05:17Ich muss noch was sagen.
05:19Was?
05:20Sei so lieb und geh schon mal vor.
05:22Warte unten im Lokal.
05:36Wenn er nicht nachgibt,
05:38müssen wir uns dran gewöhnen, dass wir uns nicht wiedersehen.
05:41Das ist dann vorbei.
05:42Die Engel.
05:43Entschuldige.
05:45Aber der Gedanke macht mich krank.
05:51Geh bitte jetzt, ja?
06:05So, die geht jetzt durchs Feuer für mich.
06:08Du wirst sehen, das läuft alles glatt.
06:21Grüß dich.
06:22Immer das Gleiche.
06:23Ja.
06:35Bitte.
06:36Danke.
06:45Haben Sie Feuer?
06:47Ja.
06:48Haben Sie Feuer?
06:52Ja, Moment.
06:55Entschuldigen Sie.
06:59Danke.
07:02Sie waren mit Ihren Gedanken ziemlich weit weg?
07:06Ja.
07:10Probleme.
07:15Haben Sie keine?
07:16Ich?
07:17Ja, doch.
07:18Probleme hat jeder, mehr oder weniger.
07:23Ich habe Sie ein paar Mal gesehen,
07:25mit einem sehr gut aussehenden jungen Mann.
07:28Haben Sie ihre Probleme mit ihm?
07:30Entschuldigen Sie, bitte.
07:35Wie ist es ausgegangen?
07:44Die geht nicht nach.
07:45Die geht nicht nach.
07:46Es ist aus.
07:49Es ist aus an der Marie.
07:51Ich weiß nicht weiter.
07:54Ich bin tatsächlich am Ende.
08:02Wirst du noch mal mit ihm reden?
08:05Ich?
08:06Ja.
08:08Ich glaube, du hast einen ziemlichen Eindruck auf ihn gemacht.
08:13Er hat mich gefragt, woher ich dich kenne.
08:16Du seist so eine hübsche Person.
08:19Er war ganz angetan von dir.
08:21Weißt du, der Kabik mag junge Mädchen.
08:25Er ist ziemlich verrückt nach dir.
08:29Verstehst du, was ich meine?
08:32Das gibt dir einen gewissen Einfluss.
08:35Den Kabik, den muss man nur richtig nehmen.
08:37Dann wird der Mann auf einmal ganz vernünftig.
08:41Darauf gehen?
08:42Mit ihm reden?
08:48Ich glaube, das ist meine letzte Chance.
08:58Willst du nach oben?
09:00Ja.
09:02Ich habe ihm gesagt, dass du vielleicht noch rauf kommst.
09:13Mir sticht er nicht ein.
09:27Ich bin raufgekommen, weil ich noch mal mit Ihnen reden will.
09:31Es ist doch ganz falsch, was Sie da machen.
09:34Sie werden Ihr Geld nie mehr verdienen.
09:36Das ist doch ganz falsch.
09:38Sie werden Ihr Geld nie mehr verdienen.
09:39Es ist doch ganz falsch, was Sie da machen.
09:41Sie werden Ihr Geld nie bekommen, wenn Sie ihm keine Chance geben.
09:51Warum setzen Sie sich so ein für den jungen Mann?
09:55Ich mag ihn.
09:57Und ich will ihm helfen, weil ich weiß, dass er es verdient.
10:09Was ist das?
10:11Die Schuldscheine mit seiner Unterschrift.
10:19Sie können sie sich gern ansehen.
10:33War es zu viel?
10:35Ich schenke sie Ihnen.
10:40Schenken?
10:44Sie werden mir doch nicht schenken.
10:49Zieh dich aus.
11:10Verschwinde, Maria.
11:12Ich habe jetzt keine Zeit für dich.
11:14Deine neue Freundin?
11:16Ich habe gesagt, hau ab.
11:18Wird sie gerade angemacht?
11:26Verschwinde, ja.
11:31Ich habe gesagt, hau ab.
11:33Wird sie gerade angemacht?
11:39Verschwinde, ja.
12:06Er ist noch oben.
12:07Du sollst raufkommen.
12:09Genau.
12:11Mach das Türchen.
12:27Ich habe dir doch gesagt, sie tut alles für mich.
12:30Ja, sie tut einiges für dich.
12:32Und wir haben keine Schwierigkeiten.
12:34Wenn du keine kriegst.
12:35Ich kriege doch nicht.
12:37Du wirst sehen, die bringt uns noch eine Menge Geld.
12:48Kann ich Zigaretten haben?
12:50Ja, natürlich.
12:55Hier, bitte.
12:59Danke.
13:05Danke.
13:29Haben Sie Kabe gerade Schulscheine abgekauft?
13:31Ich sehe schon, Sie haben.
13:33Und Ingo Reitz?
13:35Wo ist der hin, noch mal rauf?
13:38Kommen Sie.
13:40Ich muss Sie unbedingt sprechen.
13:42Ich wohne hier.
13:44Kommen Sie schnell, damit uns niemand sieht.
13:50Ist Ihnen also noch nichts Besseres eingefallen?
13:52Schulscheine.
13:54Immer noch die alte Methode.
13:56Und dann hat er Ihnen gesagt,
13:58dass ihm das Wasser bis zum Hals steht
13:59und dass er alles verliert.
14:01Wohnung, Auto, einfach alles.
14:04Und schließlich, auf Kabe kannst du einen großen Eindruck gemacht.
14:07Bei dem könntest du was erreichen, wenn du willst.
14:10Dann zeigt Kabe die Schulscheine und sagt,
14:12hier, schenke ich Ihnen.
14:20Wo ist das Mädchen?
14:22Die ist raus.
14:24Was heißt raus?
14:26Keine Ahnung, was weiß ich, wenn du es nicht weißt.
14:28Der gutaussehende Ingo Reitz,
14:31auf den alle fliegen.
14:34Vor Schulen treibt er sich rum
14:36und macht da seine Bekanntschaften mit Mädchen,
14:38die das dann für die ganz große Liebe halten.
14:41Wozu das mit den Schulscheinen?
14:45Weil sie sehen wollen, wie abhängig du bist.
14:47Und ich weiß,
14:49dass du das nicht willst.
14:51Und ich weiß,
14:53dass du das nicht willst.
14:55Weil sie sehen wollen, wie abhängig du bist.
14:58Wie weit du gehst.
15:01Wenn du einmal so weit gegangen bist, wie sie wollen,
15:04dann musst du immer so weit gehen.
15:07Was glaubst du denn, wem die Wohnung gehört,
15:09in der du gewesen bist?
15:11Sie gehört nicht Ingo, sie gehört Kabek.
15:14Genauso wie auch meine Wohnung hier Kabek gehört
15:16und noch viele andere,
15:18die in ein Geschäft betrieben wird,
15:20für das sie ab und zu neue Ware brauchen.
15:22Und für diese neue Ware sorgt der schöne Ingo,
15:26dem er Bekanntschaften macht
15:28und sich auch mal vor Schulen aufstellt.
15:31Na was ist los, was hast du?
15:34Was denkst du?
15:39So dämlich bin ich.
15:43Aber so ein Typ wie Ingo fällt mal leicht rein.
15:46Ich bin auch mal auf ihn reingefallen.
15:48So dämlich.
15:53Und ich hab mich für so ungeheuer gescheit gehalten.
16:06Bereits?
16:09Hallo.
16:11Dann melden Sie sich doch.
16:13Ja.
16:15Dann melden Sie sich doch.
16:20Ingo.
16:23Ich bin's.
16:25Hallo Kleines.
16:27Was ist denn los mit dir?
16:30Du hast mir einen ganz schönen Schreck eingejagt
16:32und bist plötzlich verschwunden.
16:34Hattest du Angst, du kommst zu spät nach Hause?
16:38Anna-Marie.
16:40Sag doch was.
16:42Wo bist du denn?
16:44In der Küche.
16:51So, endlich kommen wir raus hier.
16:53Das merkst du auch nur an der Hitze,
16:55dass draußen Sonne ist.
16:58Ja?
17:00Ja.
17:02Sachsenwaldstraße 10, 8er Stock, gut willkommen.
17:05Wir sind vor einer halben Stunde alarmiert worden.
17:07Man hat Schüsse gehört.
17:09Es war gar nicht so einfach herauszufinden,
17:11wo und in welcher Wohnung er geschossen wurde.
17:13Wir haben dann die Tür aufgebrochen.
17:15Fahren wir mal rauf.
17:17Ich hab gleich den Polizeiarzt angerufen, der ist schon oben.
17:19Guten Abend, Doktor.
17:21Guten Abend.
17:23Jemand hat auf diese Person zwei Schüsse abgegeben,
17:25und sie getroffen.
17:27Ja, ich hab ihn nicht getroffen.
17:29Er war in der Küche,
17:31und wir haben ihn nach hinten geschossen.
17:33Er hat dann in die Wohnung geschossen.
17:35Ich hab ihn dann in die Wohnung geschossen.
17:37Er ist in der Küche,
17:39und wir haben ihn nach hinten geschossen.
17:41Dann hat er einen Schuss gemacht,
17:43und dann kam er in die Wohnung.
17:45Er war in der Küche,
17:46Und anscheinend hat die Frau sich überhaupt nicht gewehrt.
17:49Was vermuten lässt, dass sie den Mörder gekannt hat.
17:52Entschuldigen Sie.
17:53Ich will Sie natürlich in Ihren Ermittlungen nicht beeinflussen.
17:55Wieso?
17:56Ich bin für jeden Hinweis dankbar, Doktor.
18:01Endlich mal eine hübsche Tote.
18:03Entschuldigung.
18:04Wenn nicht, natürlich wäre sie noch hübscher.
18:07Sie sind doch Komiker hier, was?
18:11Ja.
18:12Sie sind doch Komiker hier, was?
18:18Also, die Tote heißt Maria Dissmann.
18:20Wohnt seit zwei Jahren hier.
18:21Beruf?
18:22Fehlanzeige.
18:23Aber...
18:24Was aber?
18:25Der Hausmeister meint, sie war ein Callgirl.
18:27Ach, du lieber Himmel.
18:28Auch das noch.
18:29Täterkreis unbegrenzt.
18:31Sind mir jetzt irgendwelche Namen hinterlassen?
18:32Bei mir nicht.
18:34Das Bett ist unberührt.
18:36Normalerweise liegen sie doch auf dem Bett, tot und nackt.
18:38Und die hier ist angezogen.
18:40Und sie ist erschossen worden.
18:41Sieht aus wie eine Hinrichtung.
18:50Sie sind der Hausmeister?
18:53Ja.
18:55Die Wohnung da, wem gehört sie?
18:58Wer hat sie vermietet?
18:59Es ist eine Eigentumswohnung.
19:01Sie gehört einem gewissen Kabeck.
19:04Der hat noch mehrere Wohnungen hier, die er vermietet.
19:07Mein Kollege sagt, Sie haben...
19:10hinsichtlich der Tätigkeit von Frau Dissmann
19:12Vermutungen geäußert.
19:16Da möchte ich lieber vorsichtig sein.
19:20Aber die Frau hatte viele Besucher.
19:23Es waren meistens Männer.
19:25Ah ja.
19:26Geben Sie mir ein paar Anreizpunkte.
19:30Der ED ist hier drin jetzt fertig.
19:31Kann er drüben weitermachen?
19:32Ja, sicher.
19:33Vielleicht fragen Sie mal den Kellner unten im Lokal.
19:36Da hat sie sich öfter aufgehalten mit ihren Typen.
19:40Nicht schön, was?
19:41So aus dem Haus getragen zu werden.
19:43Nee, schön ist es nicht.
19:53Das ist doch Wahnsinn, Kabeck.
19:55Rück die nicht auf.
19:57Mord und ein Mädchen von uns.
19:59Das hat uns gerade noch gefehlt.
20:00Das können wir überhaupt nicht gebrauchen.
20:03Ja, ist doch ganz recht.
20:05Blöder Geschehte.
20:07Schlecht.
20:08Ganz schlecht fürs Geschehen.
20:11Da kann was gewesen sein.
20:13Feuer von ihr?
20:15Keine Ahnung.
20:18Wenn die jetzt recherchieren, Kabeck.
20:21Werden wir da reingezogen?
20:24Glaube ich nicht.
20:25Nicht, wenn sich alle recht gefallen.
20:29Grüß Gott.
20:30Guten Tag.
20:32Kriminalpolizei. Können wir Sie im Moment sprechen?
20:34Mich?
20:35Ja.
20:38Ich bin im Moment ganz allein.
20:39Vielleicht kann sich jemand vertreten.
20:41Da muss ich erst in der Küche nachfragen.
20:43Na, tun Sie es.
20:44Alfred!
20:46Entschuldigen Sie mich bitte.
20:4713,20.
20:49Krepo?
20:50Ja.
20:53Du solltest gewisse Beziehungen, die bestanden haben zwischen Maria und uns,
20:56nicht unbedingt erwähnen.
20:58Das ist nicht in unserem Interesse.
21:01Wir wollen uns von denen kein Mord andrehen lassen.
21:03Dir nicht.
21:05Du auch nicht.
21:08Ich weiß.
21:10Ich weiß.
21:12Ich weiß.
21:14Ich weiß.
21:15Du auch nicht.
21:17Sag ganz einfach, du siehst jeden Tag so viele Leute.
21:20Es ist schwer, sich an etwas Bestimmtes zu erinnern.
21:23Gute.
21:28Bitte kommen Sie.
21:30Wie soll die Dame heißen?
21:32Maria Dismon.
21:34Der Name ist mir vollkommen unbekannt.
21:38Sie soll ziemlich oft in diesem Lokal gewesen sein.
21:41Kann sein, dass sie schon mal da gewesen ist.
21:44Irgendwie kommt sie mir auch nicht mehr.
21:46Sie soll in der Küche sein.
21:48Sie soll in der Küche sein.
21:50Sie soll in der Küche sein.
21:52Sie soll in der Küche sein.
21:54Sie soll in der Küche sein.
21:56Sie soll in der Küche sein.
21:57Das heißt,
21:59irgendwie kommt sie mir auch bekannt vor.
22:01Aber
22:03mehr kann ich Ihnen nicht sagen.
22:05Der Kellner lügt natürlich.
22:07Ja, ja, natürlich.
22:09Wir werden Sie ihm beweisen, du.
22:11Und dann laufen wir es ihm vor.
22:13Also Namen kaum, Adressen schon gar nicht.
22:16Und Persönliches?
22:18Sie war verheiratet, seit zwei Jahren geschieden.
22:20Hat eine Tochter von acht Jahren,
22:22die beim Vater lebt.
22:24Und dieser Vater, wo wohnt er?
22:25Moment.
22:27Besselstraße 105.
22:30Jetzt noch?
22:34Bitte, meine Herren, wundern Sie sich nicht,
22:36wie es hier aussieht,
22:38was alles so rumsteht.
22:40Ich bin Zoologe
22:42aus einem ganz speziellen Gebiet,
22:44Zoolografie oder Zoolatrie.
22:50I'm old.
22:55Ich habe das erwartet.
22:58Ich habe ihr immer prophezeit.
23:02Ich habe ihr gesagt,
23:04es wird eines Tages ein schlimmes Ende mit ihr nehmen.
23:09Mein Kind,
23:11das Kind darf nichts davon hören, bitte.
23:13Haben Sie nach der Scheidung
23:15mit Ihrer Frau noch Verbindung gehabt?
23:17Wir haben inzwischen die Unterlagen der Toten eingesehen.
23:19Haben Sie Verbindung gehabt?
23:22Ach, jetzt verstehe ich.
23:23Nein, ich habe keine Verbindung mehr mit ihr gehabt.
23:25Aber Sie haben sicher gewusst,
23:27wo Ihre Frau in den letzten Jahren gewohnt hat?
23:30Ja.
23:32Sie hat in der Straße ...
23:34Sachsenwaldstraße?
23:36Ja, wo das Hochhaus ist.
23:38Und in dem Hochhaus hat sie eine Wohnung gehabt.
23:41Ja, aber Sie hatten vermutlich keine Ahnung,
23:43wovon Ihre Frau gelebt hat, ne?
23:46Nein.
23:48Also von Ihnen jedenfalls nicht,
23:50oder haben Sie Ihre Frau
23:51Geld gegeben?
23:53Ja, dieser Frau Geld geben?
23:55Wovon denn?
23:57Ich habe mein Gehalt,
23:59von dem wir recht und schlecht gelebt haben.
24:01Aber recht und schlecht wollte sie nicht leben.
24:03Sie hatte Ansprüche.
24:05Ansprüche, die ich ihr nicht erfüllen konnte.
24:07Ja, also wovon hat sie nach der Scheidung gelebt?
24:09Hat sie alleine?
24:11Ja, was weiß ich?
24:13Das frage ich Sie ja. Wissen Sie es?
24:16Ich habe Vermutungen.
24:17Aber vielleicht können Sie mir sagen,
24:19wovon sie gelebt hat.
24:22Ja.
24:25Also wir wissen es nicht genau, aber ...
24:28Möglicherweise Prostitution.
24:32Mann und Kind verlassen.
24:36Wofür?
24:38Ich verstehe es nicht.
24:41Ich habe gesagt, erklär es mir.
24:43Ja.
24:44Ich habe gesagt, erklär es mir.
24:46Bitte.
24:48Bitte erklär mir, ich verstehe es nicht.
24:50Wann haben Sie Ihre Frau zum letzten Mal gesehen?
24:54Haben Sie sie nicht doch heute gesehen?
24:57Oder vielleicht gestern?
25:00Ja, glauben Sie denn, ich habe sie umgebracht?
25:06Was ist denn los, Papi?
25:11Nichts, nichts, mein Liebling.
25:13Nichts.
25:15Komm her.
25:21Der Mann hätte ein Motiv.
25:23Ja, das hätte er, aber ...
25:26Ist er der Typ, der schießt,
25:28wenn er das Gesicht seines Opfers dicht vor sich hat?
25:31Das kann ich mir bei dem nicht vorstellen.
25:37Ja?
25:38Nein, nein, das soll der KDD ruhig weitermachen.
25:41Aber wir sind in der Nähe, wir kommen mal vorbei.
25:44Ende.
26:09Guten Abend.
26:11Guten Abend.
26:13Ein junges Mädchen, keine 20.
26:15Verletzungen?
26:17Keine, jedenfalls nicht auf den ersten Blick.
26:19So wie es bis jetzt aussieht, keine Fremdeinwirkung.
26:2117, 18 schätze ich.
26:23Sucht Meter für Meter das Ufer ab, vielleicht findet Ihr was.
26:26Und geben Sie den Befund ins Büro morgen, ja?
26:28Ich brauche die Todesursache.
26:30Mache ich, Herr Dereck.
26:32Gut, danke.
26:34Sie haben heute auch Überstunden gemacht.
26:36Überstunden, was ist das?
26:38Wenn der Arsch auf mich ein bisschen weiter zurückzieht.
26:45Die Todesursache ist eindeutig Ertrinken.
26:48Laut Untersuchungsbefund nicht die geringste Verletzung.
26:51Hier diese Tasche haben wir heute früh noch am Ufer gefunden.
26:54Das Mädchen ist aus München?
26:56Ja.
26:58Die Familie ist verständigt.
27:00Die Mutter hält allerdings selbst noch für ausgeschlossen.
27:03Ihre Tochter sei absolut, wie hat sie sich ausgedrückt,
27:06vergnügt gewesen.
27:08Lebenslustig.
27:10Habe auch nicht die geringste Neigung zu Depressionen gezeigt.
27:13Im Gegenteil.
27:15Gerade in der letzten Zeit sei sie besonders freundlich geworden.
27:18Annemarie Rudolf, Schülerin?
27:21Ja.
27:23Du schau dir das mal an hier.
27:25Die Eintragung unter dem Zwölften, ich weiß nicht,
27:27wenn es eine Eintragung ist.
27:29Deutsch, Physik, Biologie, das ist ein Stundenplan.
27:31Nee, nee, nee, weiter unten hier.
27:33Die Blume da mit dem I.
27:36Wiederholt sich nämlich.
27:38Einmal die Woche.
27:40Und auch zweimal.
27:43Wenn wir wüssten, was das bedeutet,
27:45dann wären wir vielleicht einen Schritt weiter.
27:52Hallo?
27:54Entschuldigen Sie, wohnt hier Familie Rudolf?
27:57Ja.
27:59Können wir mal reinkommen, Kriminalpolizei?
28:01Kommen Sie nur.
28:03Die Tür ist offen.
28:09Darf ich fragen, wer Sie sind?
28:12Mein Name ist Matuszek.
28:15Ich bin der Großvater.
28:17Von Annemarie?
28:19Wo ist er da?
28:22Das ist meine Tochter.
28:24Annemaries Mutter.
28:26Die ist im Haus.
28:28Danke.
28:36Es war kein Selbstmord.
28:38Ein Selbstmord ist unvorstellbar.
28:42Warum sollte das Kind Selbstmord beginnen?
28:46Es gibt keinen Grund.
28:48Überhaupt keinen.
28:51Ich sehe keinen.
28:54Niemand sieht einen.
28:59Ein Kind geht morgens aus dem Haus.
29:02Ist diesen da.
29:04Gestern.
29:06Umarmt mich, küsst mich.
29:08Lacht mich an.
29:12Sagt bis heute Abend Mama.
29:15Strahlt vor Lebensfreude.
29:19Wird nachts aus der Isar gezogen, weil sie sich angeblich umgebracht hat.
29:24Das stimmt doch fast nicht.
29:29Ich sag nein.
29:31Selbstmord.
29:33Nein.
29:34Frau Rudolf, die Polizei hat die Tasche ihrer Tochter gefunden mit ihrem Notizbuch.
29:39Hier ist es und da taucht nun immer wieder eine Zeichnung auf.
29:42Oder sagen wir besser ein Zeichen.
29:45Es ist eine Blume mit einem I.
29:48Auch unter dem gestrigen Datum ist dieses Zeichen.
29:51Habe ich noch nie gesehen.
29:54Ich habe keine Ahnung was das bedeutet.
29:58Du Vater.
30:01Ein I sagen Sie?
30:02Ja.
30:04Sie hat mal von einem Freund gesprochen.
30:07Einem Dingo.
30:09Vielleicht hat das etwas mit dem I zu tun.
30:12Davon weiß ich ja gar nichts.
30:14Ist noch nicht lange her.
30:16Eine Woche etwa.
30:18Da hat sie den Namen zum ersten Mal erwähnt.
30:21Sie hat dabei sehr glücklich ausgesehen.
30:25Ich habe noch gefragt.
30:28Na Annamie, hat es sich erwischt?
30:30Hat es sich erwischt?
30:32Du hast mir kein Wort davon gesagt.
30:34Sie hat mich darum gebeten.
30:36Erzähl Mutter noch nichts.
30:38Wir müssen natürlich mit diesem Mann sprechen.
30:40Ich könnte Ihnen eine Telefonnummer geben.
30:42Die hat sie mir aufgeschrieben für den Fall.
30:45Falls du mal etwas früher aus dem Geschäft nach Hause kommst,
30:49dann sollte ich Sie da anrufen.
30:51Aber Vater, warum hast du mir nichts davon gesagt?
31:01Hier.
31:04Der Mann heißt Ingo Reitz.
31:06Sachsenwaldstraße 10.
31:10Sachsenwaldstraße 10.
31:13Das kann natürlich ein Zufall sein,
31:15aber dann wäre es ein verdammt merkwürdiger.
31:18Wenn das alles stimmt,
31:20dann nehmen Sie an,
31:22dass meine Tochter sich öfter
31:24mit diesem Mann in seiner Wohnung getroffen hat.
31:26Frau Rudolph, das ist nicht einmal eine Vermutung.
31:28Wir werden es gleich wissen.
31:34Sie scheint nicht zu Hause zu sein.
31:52Entschuldigen Sie, ich kenne mich hier nicht aus.
31:54Ich komme zur Wolfgang-Herzog-Straße.
31:55Hier muss ich da fahren.
31:57Geht es da runter?
31:59Ja.
32:01Fahren Sie nur da runter.
32:03Die erste links und dann wieder rechts.
32:05Warten Sie.
32:07Das ist zu kompliziert.
32:09Wenn es kompliziert wird, habe ich Schwierigkeiten.
32:11Sie fahren nicht die erste links.
32:13Sie fahren die zweite links.
32:15Das ist besser.
32:17Und dann die erste rechts.
32:19Da ist nämlich eine Einbahnstraße.
32:21Sagen Sie,
32:23Sie müssen nicht zufällig in die Richtung.
32:25Nein.
32:27Dann zeigen Sie mir, wie ich fahren muss.
32:29Ich bringe Sie dafür nach Hause.
32:31Nein, danke.
32:33Fahren Sie, wie ich gesagt habe.
32:35Und notfalls fragen Sie einfach nach mir.
32:37Also, der Anschluss gehört nicht Ingo Reitz.
32:39Der gehört einem gewissen Karbeck.
32:41Karbeck?
32:43Ja.
32:45So heißt doch der Besitzer von der Wohnung,
32:47wo wir die Disman gefunden haben.
32:55In einem Karbeck gehören ja einige Wohnungen,
32:57auch die von Herrn Reitz.
32:59Er wohnt im 7. Stock Nummer 6.
33:01Ist irgendetwas Besonderes in diesem Herrn Reitz?
33:05Ein wirklich netter junger Mann,
33:07immer höflich und auch gut aufgelegt.
33:09Findet man heutzutage kaum mehr.
33:11Ja, besten Dank jedenfalls.
33:13Alle Wohnungen, mit denen wir es zu tun haben,
33:15gehören diesem Karbeck.
33:17Also von Zufall kann doch hier nicht mehr die Rede sein.
33:19Ich bin hergekommen.
33:21Ich habe mal eine Frage.
33:23Wäre es vielleicht möglich,
33:25die Wohnung zu sehen,
33:27wo meine Frau ermordet worden ist?
33:29Geht das?
33:31Es geht nicht.
33:33Die Wohnung ist versiegelt.
33:35Versiegelt, ach so.
33:37Ja, dann komme ich ein andermal wieder.
33:39Gut.
33:41Entschuldigen Sie bitte.
33:43Bitte.
33:44Ja, ist ganz schön der Wind.
33:46Sieht so aus.
33:53Entschuldigen Sie,
33:55aber ich habe kein besonderer Warnsignal.
33:58Kriminalpolizei?
34:00Ja.
34:02Was kann ich denn für Sie tun?
34:04Nun, wir brauchen ein paar Auskünfte.
34:06Ja, Sie kriegen alles, was Sie wollen.
34:08Auskünfte über Annemarie Rudolf.
34:10Ja.
34:11Alles, was Sie wollen.
34:13Auskünfte über Annemarie Rudolf.
34:15Annemarie?
34:17Ja, das ist eine Freundin von mir.
34:19War sie gestern hier bei Ihnen?
34:21Nein, sie wollte kommen.
34:23Ich habe gewartet, aber sie kam nicht.
34:26Ist irgendwas passiert?
34:28Ja.
34:30Sie ist heute Nacht aus der Isar geholt worden.
34:33Was?
34:35Tod, ertrunken.
34:37Oh Gott.
34:40Wen wollen Sie anrufen?
34:42Die Familie.
34:44Kennen Sie die denn?
34:46Die Mutter, den Großvater?
34:48Ich kenne sie nicht persönlich,
34:50aber sie hat mir von Ihnen erzählt.
34:52Was wollen Sie denn von denen hören?
34:54Das können Sie auch von uns hören.
34:57Also,
34:59Annemarie Rudolf wollte Sie besuchen.
35:01Wann?
35:03Gestern.
35:04Gleich nach der Schule, so gegen fünf.
35:07Und hier in dieser Wohnung waren Sie verabredet?
35:10Ja, hier.
35:12War sie öfters hier?
35:14Drei, vier Mal.
35:16Sie sagten, sie war Ihre Freundin.
35:19War sie...
35:21Ja, das war sie.
35:23Wir hatten eine unglaublich schöne Beziehung zusammen.
35:26Wollen Sie mir nicht endlich sagen, wie das passiert ist?
35:29War es ein Unfall, oder?
35:31Unfall?
35:32Nein, nein, die Polizei nimmt Selbstmord an.
35:35Selbstmord, das ist ausgeschlossen.
35:37Schlagen Sie sich das aus dem Kopf.
35:39Dafür müsste es ja einen Grund geben.
35:41Und, gibt es den nicht?
35:44Fängt sich jemand um, der
35:46absolut glücklich ist?
35:48Oh, nö.
35:50Vielleicht war sie gar nicht so glücklich.
35:56Ja?
35:58Ich bin's, Kabeck.
36:00Die Polizei war bei mir.
36:02Wieso denn das?
36:04Sie haben die Kleine aus der Isar gezogen.
36:06Und irgendwie haben sie herausgekriegt,
36:08dass ich mit ihr befreundet gewesen bin.
36:11Sie haben mich ausgequetscht wie eine Zitrone.
36:13Was ich mache, wovon ich lebe.
36:16Auch dein Name ist gefallen.
36:19Mein Name?
36:21Ja.
36:23Ich hab gesagt, ich kenn dich nicht.
36:25Nicht gut.
36:27Keine Angst, Kabeck, ich hab die Sache im Griff.
36:33Da ist man.
36:36Sie sind noch da?
36:40Ja, weil ich, ähm,
36:43das Lokal hier,
36:46ich bin sicher, dass meine Frau hier verkehrt hat.
36:49Und, äh,
36:52ich interessiere mich jetzt für die,
36:54für die Orte, die
36:56Schauplätze, wo sie war,
36:58wie sie gelebt hat.
36:59Und, äh,
37:01ich bin ihm sicher, dass das auch so einer war.
37:04Ein Schauplatz.
37:06Nehmen wir auch an.
37:08So, Herr Stolze, jetzt habe ich an Sie eine Frage.
37:11Erinnern Sie sich vielleicht an dieses Mädchen?
37:13Nein, tut mir leid.
37:15Sie haben sich das Foto ja nicht mal angesehen.
37:17Jetzt nehmen Sie mal die Hand.
37:19Das Mädchen war ganz sicher mal in diesem Lokal.
37:22Ich schwöre Ihnen, ich kenne das Mädchen nicht.
37:25Ich hab sie nie gesehen.
37:27Bitte zahlen.
37:29Ach,
37:31du bist ja schnellstens nach Hause.
37:33Ich hab meine,
37:35meine Tochter bei der Nachbarin gelassen jetzt.
37:37Was macht das bitte?
37:39Sechsdreißig.
37:41Die ganze Zeit?
37:43Ich sitze hier und, äh,
37:45und vergesse sie dann.
37:47Und, äh,
37:49was ist das denn?
37:51Was ist das denn?
37:53Was ist das denn?
37:54Und, äh,
37:56und vergesse sie dann.
37:58Ähm, nein, bitte behalten Sie es jetzt.
38:01Wiedersehen.
38:03Wiedersehen.
38:08Kabelig ist bei uns bekannt.
38:10Wir sind immer wieder auf seinen Namen gestoßen,
38:12als Besitzer von Wohnungen,
38:14die Anastasien und Corgals vermietet.
38:16Nur Anastasien und Corgals?
38:18Er scheint sich darauf spezialisiert zu haben.
38:20Tja, dann stehen natürlich jetzt einige Fragen.
38:22Ob er in dem Geschäft beteiligt ist,
38:24wir vermuten es aber,
38:26es ist ihm nicht aufzuweisen.
38:28Nur was vermutet ihr?
38:30Mal genauer.
38:32Wir vermuten, dass er sich die Mieterin selber aussucht.
38:35Es sind keine üblichen Prostituierten.
38:38Es handelt sich um Hausfrauen,
38:40Ehefrauen, denen es daheim zu langweilig ist.
38:43Und um Schülerinnen, um ganz junge Mädchen.
38:45Stefan?
38:47Ja, ich höre ja, ich höre ja.
38:50Du sagst um ganz junge Mädchen.
38:51Mädchen, die seine Wohnungen mieten.
38:53Nein, nein.
38:55Er vermietet nicht nur,
38:57er stellt seine Wohnungen auch zur Verfügung.
38:59Eine ganz neue Art des Geschäfts.
39:01Dieses Geschäfts.
39:03Ja, du sagst, er sucht sich die Mieterin selber aus.
39:05Wie macht er das?
39:07Ich meine, wie?
39:09Gibt es da vielleicht eine Organisation, die dahinter steckt?
39:11Das ist das, was wir uns fragen.
39:13Wir haben ihn ja schon ein paar Mal vernommen,
39:15aber der Mann ist knochenhart.
39:17Der hat eine eiskalte Intelligenz.
39:19Er sagt, ich vermiete gern an Frauen,
39:21aber das Leben ist mir egal.
39:25Ich halte euch auf dem Laufenden.
39:32Es sind zwei Geschichten.
39:34Aber ich meine, die Frage ist doch,
39:36was haben die beiden Frauen miteinander zu tun?
39:38Außer, dass der Name Kabeck eine Rolle spielt.
39:40Die eine wird erschossen
39:42und die andere ertrinkt
39:44fast zur gleichen Zeit in der Isar.
39:47Ich weiß es nicht.
39:48Ich habe im Moment den Herrn Dismann.
39:50Er hat völlig verwirrt in der Gegend herum,
39:52hört sich auf an Orten, oder wie er sich ausdrückt,
39:54an Schauplätzen, wo seine Frau gelebt hat.
39:59Wir hätten ihn längst fragen sollen,
40:01ob er Ingo Reitz kennt.
40:03Oder, was vielleicht noch wichtiger ist,
40:05ob seine Frau ihn kennt.
40:07Soll ich dir was sagen?
40:10Das hört sich gut an.
40:12Verstehe ich Sie wirklich nicht?
40:14Nein, nein.
40:16Ich habe mir Urlaub genommen im Büro.
40:18Ich kann sowieso nicht arbeiten.
40:20Ich wäre dazu gar nicht im Stand.
40:26Schön haben Sie es hier.
40:29Ja.
40:31Wir haben noch eine Wohnung in der Stadt,
40:33aber im Sommer leben wir hier draußen.
40:36Annemarie ist das so...
40:40war das so gewöhnt.
40:43Sie ist in diesem Garten groß geworden.
40:46Ihre Kinderschaukel
40:48ist in den Bäumen.
40:51Sie wollte nicht, dass sie abgenommen wird.
40:55Ich musste sie einfach aufsuchen,
40:57nachdem ich gestern erfahren habe,
40:59was da Schreckliches passiert ist.
41:01Annemarie soll Selbstmord begangen haben.
41:04Ich habe der Polizei gesagt,
41:06unter gar keinen Umständen.
41:08Schlagen Sie sich das aus dem Kopf.
41:10Dieses Mädchen hat keinen Selbstmord begangen.
41:12Ganz ausgeschlossen.
41:14Sie sind dazu Ingo,
41:15den Sie sicher treffen wollen
41:17an Ihrem letzten Tag.
41:21Ich wollte Annemarie bitten.
41:25Mach mich mit deiner Familie bekannt.
41:29Mit deiner Mutter,
41:31mit deinem Großvater.
41:33Ist der da?
41:35Ja, aber er schläft.
41:37Er ist zwar schon in Pension,
41:39aber er arbeitet noch.
41:41Nachts bei einer wachen Schließgesellschaft.
41:46Das war eine sehr gute Idee.
41:48Die Frau fand das absolut logisch,
41:50dass Sie vorbeikommen.
41:52Wir haben uns richtig nett unterhalten.
41:54Das fiel mir auch nicht schwer.
41:56Das ist eine sehr hübsche Frau.
41:58Eine heizende Person.
42:00Die wäre direkt was für uns.
42:02Du hast doch nicht alle Tassen im Schrank.
42:04Hältst du mich für bescheuert, Karajan?
42:06Das Ganze ist eine ehrsinnige Panne.
42:08Nur, dass ich ihn besucht habe,
42:10kann irrsinniges zusammentreffen.
42:12Dafür kann doch niemand was.
42:13Was sollen Sie uns denn anhängen?
42:15Nichts.
42:17In ein paar Tagen ist die ganze Geschichte umsonst verlaufen.
42:19Da bin ich nicht so sicher.
42:21Ich habe Besuch gehabt, Vater.
42:23Während du geschlafen hast.
42:28Dieser
42:30Ingo Reitz war da.
42:36Er hat mir erzählt, wie
42:38Anne-Marie und er sich kennengelernt haben.
42:43Er ist ein
42:45sehr netter junger Mann, Vater.
42:52Er wollte Anne-Marie bitten, in uns vorzustellen.
42:55Vorgestern.
42:59Was ist denn?
43:01Der war hier?
43:03Ja.
43:07Ich war zuerst auch
43:09ganz erschrocken, als er
43:11so plötzlich vor mir stand.
43:14Er glaubt auch nicht, dass es Selbstmord war.
43:17Was? Glaubt er nicht?
43:19Nein.
43:21Weißt du,
43:23der Besuch hat mich
43:25eigentlich ein bisschen getröstet.
43:30Ich konnte reden und reden und reden,
43:33mir alles irgendwie
43:35von der Seele reden.
43:40Sie hat ihn geliebt, Vater.
43:44Und er sie auch.
43:51Entschuldigen Sie bitte.
43:53Wissen Sie, wo Herr Diesmann ist?
43:55Nein, Herr Diesmann ist aus dem Haus.
43:57Haben Sie eine Ahnung, wo er hin ist?
43:59Nein.
44:00Ich kenne ihn ja gut, weil ich manchmal für ihn einkaufe,
44:03weil er ja keine Zeit hat
44:05mit seiner Arbeit im Institut
44:07und mit dem Kind.
44:09Aber im Moment redet er nicht mit mir.
44:11Mit niemandem.
44:13Er geht an mir vorbei, als ob er blind wäre.
44:17Ich fragte ihn, Herr Diesmann,
44:19gehen Sie nicht mehr in die Universität?
44:21Haben Sie Urlaub genommen?
44:23Aber er sieht mich nur an, als ob er mich nicht hört,
44:25bringt mir nur das Kind
44:27und geht weg.
44:29Wohin? Keine Ahnung.
44:31Na jedenfalls besten Dank.
44:33Irgendwie finden wir es schon.
44:38Kann ich was für Sie tun?
44:40Ich war gestern schon mal hier.
44:42Sie erinnern sich wahrscheinlich.
44:45Ich habe an dem Tisch da drüben gesessen.
44:48Ja, ich glaube, ich erinnere mich.
44:50Haben Sie einen Wunsch?
44:53Ja, geben Sie mir doch ...
44:56Was hat denn meine Frau immer so getrunken?
44:59Ihre Frau?
45:01Sie kennen sie doch.
45:03Sie hat hier im Haus eine Wohnung gegrillt.
45:05Ich bin sicher, sie hat hier öfters verkehrt.
45:08Maria Diesmann.
45:10Sie sind?
45:12Ihr Mann. Ich bin ihr Mann.
45:14Ja, sie war verheiratet.
45:17Aber mich hat sie wahrscheinlich nie hier drin erwähnt.
45:22Nein, das hat sie nicht.
45:24Das hat ihr sicher ihr guter Geschmack verboten.
45:28Also,
45:30ich bin ihr Mann.
45:31Ich habe ihr Geschmack verboten.
45:34Also,
45:36was hat sie dann immer genommen?
45:38Whisky pur.
45:40Na ja, dann
45:42geben Sie mir doch auch einen
45:44Whisky pur.
45:58Guten Tag, Herr Diesmann.
45:59Hallo.
46:01Wir waren schon bei Ihnen zu Hause.
46:03Ach ja.
46:05Wir haben von Ihrer Nachbarin gehört, dass Sie schon wieder unterwegs sind.
46:08Das ist richtig.
46:10Meine Nachbarin passt auf das Kind auf.
46:13Ich bin ihr sehr dankbar.
46:15Aber das habe ich Ihnen ja gestern schon gesagt.
46:18Sie wollen was von mir, nicht?
46:20Die Informationen, die Sie uns bisher nicht gegeben haben.
46:24So, Sie kommen jetzt mit mir.
46:26Wohin?
46:27Ja, kommen Sie.
46:38Sie wollten doch die Wohnung sehen.
46:40Wir können rein.
46:58Herr Diesmann, es ist ganz offensichtlich,
47:01dass Sie seit dem Mord an Ihrer geschiedenen Frau
47:03unter einem Schock stehen.
47:05Immer noch.
47:07Und es ist ganz zwangsläufig, dass ich mich frage,
47:10haben Sie mit dem Tod Ihrer Frau nicht doch mehr zu tun,
47:13als Sie uns bisher gesagt haben?
47:17Diese verdammte Wohnung.
47:21Diese Hurenwohnung.
47:24Sie wollen doch die Wohnung sehen.
47:25Sie wollen doch die Hurenwohnung.
47:47Zigarette?
47:50Nein, danke.
47:53Ich bin nicht rauch.
47:55Ich bin nicht rauch.
48:05Wissen Sie, dass ich nie aufgehört habe, sie zu lieben.
48:13Obwohl ich ganz genau wusste, was ich ihr machte.
48:16Was sie in dieser Wohnung gemacht hat.
48:21Ich hab sie immer geliebt.
48:26Ja und ...
48:29vorgestern,
48:32da bin ich zu ihr gegangen.
48:38Hierher.
48:46Was willst du?
48:48Ich möchte nur ein wenig mit ihr reden, Maria.
48:52Ich halte dich auch bestimmt nicht lange auf.
48:56Na gut, sag was du willst, ich hab wenig Zeit.
49:01Ich liebe dich.
49:07Fang doch nicht wieder damit an.
49:12Es ist vorbei.
49:13Maria.
49:15Selbst wenn ich wollte, ich ...
49:18Ich kann nicht.
49:19Wenn du Geld nimmst, warum nicht von mir?
49:22Was soll das?
49:25Ich kann dich schließlich auch dafür bezahlen.
49:28Natürlich kannst auch du dafür bezahlen, aber ...
49:31das ist nicht genug.
49:37Wer ist da?
49:38Ich bin's, mach auf.
49:40Ja, Moment.
49:42Warte da drin.
49:44Und bleib da drin, damit man dich nicht sieht.
49:47Was ist los, warum kommst du?
49:48Was lässt du mich vor der Tür stehen?
49:50Freier bei dir?
49:51Wenn ich einen hätte, wärst du doch der Erste, der es wüsste.
49:53Mach mir doch nichts vor, du bist doch nicht allein.
49:56Du hast doch einen Grund, wenn du mich warten lässt, oder?
50:17Was willst du überhaupt?
50:18Das weißt du ganz genau, frag nicht so blöd.
50:21Ich hab das nicht so gern, wenn meine Vögel singen.
50:24Du bist hinter der Kleinen hinterher gelaufen,
50:26hast das mit den Schuldscheinen herumgedrasht.
50:28Wie kommst du dazu, mir ins Handwerk zu pushen?
50:32Miststück.
50:34Er hat sie geschlagen.
50:36Richtiggehend verprügelt hat er sie.
50:39Ich wollte ihr helfen, aber ...
50:42ich hab's nicht getan.
50:44Weil ...
50:46weil ich zu feige war.
50:47Bleib hier!
50:49Ich mach dich kaputt!
50:50Nein!
50:55Plötzlich hatte sie eine Pistole in der Hand.
50:59Sie wollte auf ihn schießen, aber der Schuss ging nicht los.
51:01Nimm das Ding weg.
51:03Beweg dich nicht.
51:05Da hat er ihr die Waffe aus der Hand gerissen und dann ...
51:17Warum haben Sie das alles nicht ausgesagt?
51:21Sie kennen den Marder, Sie ...
51:24Sie haben ihn sogar bei der Tat gesehen und Sie ...
51:30Und Sie sagen das erst jetzt?
51:32Ach, ich ...
51:33Ich wollte da nicht mit Ihnen eingezogen werden.
51:36Ich hatte Angst um meine Tochter.
51:38Und Sie?
51:40Und Sie?
51:42Und Sie?
51:43Ich wollte da nicht mit Ihnen eingezogen werden.
51:45Ich hatte Angst um meine Tochter.
51:48Und dann bin ich nur so schnell wie möglich aus der Wohnung gerannt.
51:52Weg.
51:54Einfach weg.
52:03Kommen Sie nur, Herr Dissmann, kommen Sie!
52:07Hier ist Derek, reden Sie über meine Abteilung.
52:10Harry, du weißt, was zu machen ist.
52:11Sie bleiben bei Inspektor Klein.
52:13Ja, hier ist Derek.
52:14Schicken Sie den zweiten Wagen für Harry und Bereitschaftspolizei.
52:17Ende.
52:20Ist jemand da?
52:22Hallo!
52:25Grüß Gott, Herr Matusek.
52:27Ach, guten Tag.
52:30Ist Ihre Tochter nicht da?
52:32Nein.
52:35Es haben sich da neue Gesichtspunkte ergeben.
52:39Herr Matusek, wissen Sie irgendetwas von Schuldscheinen
52:42im Zusammenhang mit Ihrer Enkelin?
52:45Von Schuldscheinen?
52:50Herr Matusek, es tut mir sehr leid,
52:52aber Ihre Enkelin ist da in eine ganz üble Gesellschaft geraten.
52:56Ich weiß.
52:58Du weißt?
53:00Das wissen Sie?
53:02Ja, das, äh ...
53:04Das ist, äh ...
53:05Das ist mir nicht neu.
53:07Ah, Sie sind auch einer von denen, die uns nicht alles sagen.
53:11Was?
53:13Ich werde Ihnen sagen, was ich weiß.
53:15Keine schöne Geschichte.
53:18Eine sehr traurige.
53:21Sie handelt davon,
53:23wie man einen jungen Menschen
53:25auf die allergemeinste Art und Weise aufs Kreuz legt.
53:31Ich habe meine Enkelin sehr lieb gehabt.
53:33Wir hatten eine ganz besondere Beziehung zueinander.
53:38Sie war sehr vertrauensvoll.
53:42Vorgestern rief sie mich an.
53:45Sie hat mir gesagt,
53:48dass sie auf einen Zuhälter hereingefallen sei.
53:54Auf einen Mann,
53:56der ihr Gefühl, ihr starkes Gefühl ausgenutzt hätte.
53:59Der Kerl, den sie so geliebt hat.
54:02Ein dreckiger Zuhälter,
54:04für den sie sich prostituieren sollte.
54:09Schon prostituiert hatte.
54:12Sie redete und redete.
54:15Aber eigentlich hat sie nur gesagt,
54:19ich will nicht mehr leben in dieser Welt.
54:25Ich will nicht mehr leben in dieser Welt.
54:30Sie hat mir ihren Selbstmord angekündigt.
54:36Warum haben Sie das alles nicht ausgesagt?
54:44Jetzt habe ich eine Frage,
54:47die mich ununterbrochen beschäftigt.
54:50Kann man diesen Mann bestrafen?
54:53Ist das, was er getan hat, zu bestrafen?
54:56Diese ungeheure, niederträchtige Täufelei?
55:00Kann man ihn dafür bestrafen?
55:03Ganz sicher kann man das.
55:06Der Mann hat einen Mord begangen.
55:09Für mich ist das Mord.
55:11Er hat den Tod eines jungen Menschen zu verantworten.
55:15Wird er dafür bestraft?
55:17Herr Matusek, wegen Mord nicht.
55:19Aber möglicherweise wegen Betrug,
55:21Hinführung zur Prostitution, das weiß ich.
55:24Sie sagen möglicherweise?
55:26Ja, ich sage möglicherweise.
55:29Möglicherweise wird er auch gar nicht bestraft.
55:32Das ist nicht auszuschließen.
55:38Dann sollen Sie jetzt wissen,
55:40warum ich Ihnen das alles nicht gesagt habe.
55:48Deshalb.
55:54Ich werde ihn bestrafen, wenn es sonst niemand tut.
56:00Es ist ein Glück für Sie, dass Sie es nicht getan haben.
56:21Das ist der Mann.
56:23Wir nehmen Sie fest unter dem Verdacht des Mordes an Maria Dissmann.
56:26Sind Sie dem ein bisschen voreilig?
56:28Ich glaube nicht.
56:30Wir haben einen Zeugen.
56:48Alles erledigt.
56:50Ja, jetzt brauchen wir noch den anderen Ingo Reitz.
56:53Matusek weiß, wo er ist.
57:02Wollen Sie mich wieder nach der Wolfgang-Herzog-Straße fragen?
57:05Nein, wo die ist, weiß ich inzwischen.
57:07Aber ich bin krank.
57:09Was sind Sie?
57:11Krank. Ich muss ununterbrochen an Sie denken.
57:13An mich?
57:15Ja, und wenn Sie mir heute nicht erlauben,
57:17dass ich Sie nach Hause bringe,
57:19dann wird das noch schlimmer.
57:23Sehen Sie?
57:32Moment bitte, was gibt's denn?
57:54Sie bitte, was wollen Sie denn von mir?
57:56Du hast mich umgebracht!
57:58Matusek, lassen Sie mich los!
58:00Matusek!
58:02Mir kann man gar nichts anhaben.
58:04Sagen Sie ihm das mal.
58:06Das wird der Staatsanwalt beurteilen.
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