Derrick S11E04 - Ein Weg in die Freiheit

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01:00Ja, das ist gut.
01:01Ja, das ist gut.
01:02Ja, das ist gut.
01:03Ja, das ist gut.
01:04Ja, das ist gut.
01:05Ja, das ist gut.
01:06Ja, das ist gut.
01:07Ja, das ist gut.
01:08Ja, das ist gut.
01:09Ja, das ist gut.
01:10Ja, das ist gut.
01:11Ja, das ist gut.
01:12Ja, das ist gut.
01:13Ja, das ist gut.
01:14Ja, das ist gut.
01:15Ja, das ist gut.
01:16Ja, das ist gut.
01:17Ja, das ist gut.
01:18Ja, das ist gut.
01:19Ja, das ist gut.
01:20Ja, das ist gut.
01:21Ja, das ist gut.
01:22Ja, das ist gut.
01:23Ja, das ist gut.
01:24Ja, das ist gut.
01:25Ja, das ist gut.
01:26Ja, das ist gut.
01:27Ja, das ist gut.
01:31Checker.
01:33Checker.
01:34Checker.
01:35Checker.
01:36Checker.
01:37Margarine siebenzehn von Margarine drei zwölf.
01:38Stefan Mehl dich doch.
01:39Ja, Harry, was gibt's?
01:41Ein Mann ist erschossen worden in seinem Büro.
01:43Wo ist denn das?
01:45Moosstraße siebenzehn, Firma Potter.
01:47Pass auf ich hab eine Reifenpanne.
01:50Das kann ein bisschen dauern.
01:52Kann ich dir helfen?
01:53Nee, geht schon schwer genug.
02:00Bin ich?
02:03Oh, ja, mein Peter.
02:11Lass mich.
02:27Guten Abend.
02:30Nachmittag.
02:31Servus, Stefan.
02:32Das ist Herr Potter, der Inhaber des Büros.
02:35Wer ist der Tote?
02:36Mein Prokurier, Herr Wilke.
02:39Guten Abend.
02:40Wie ist das passiert?
02:42Schusswunde im Rücken, in der Herzhöhe.
02:44Also so wie es aussieht, stand er hier am Fenster und der Täter hat von der Tür ausgeschossen.
02:49Offenbar ohne jede Warnung, ne?
02:52Wer hat ihn gefunden?
02:53Ich.
02:55Aha.
02:57Wann?
02:59Vor einer Dreiviertelstunde.
03:01Ich war mit meinem Prokuristen verabredet.
03:04In dieser Zeit? Ein bisschen ungewöhnlich.
03:07Herr Wilk ist, äh,
03:10war mein engster Mitarbeiter.
03:12Wichtig ist, wir reden am besten miteinander, wenn niemand mehr im Büro ist.
03:15Stefan?
03:15Ja?
03:16Können wir jetzt weitermachen?
03:17Jaja.
03:18Sag mal, kann ich mir irgendwo die Hände waschen?
03:21Ja, ich, äh, ich zeig's Ihnen.
03:28Zu.
03:36Hatten Sie, äh, eine feste Zeit vereinbart?
03:39Nur ungefähr, so um zehn Uhr.
03:41Aha, dankeschön.
03:46Ach ja, Herr Potter, als Sie kamen,
03:50war da die Eingangstür offen?
03:53Offen?
03:54Ich meine, mussten Sie sie aufschließen?
03:57Nein.
03:59Konnte also jeder rein, was?
04:01Ja.
04:03Kommen Sie bitte mit.
04:07Ist was, Stefan?
04:08Nein, nein, alles in Ordnung, Herr Heil.
04:11Ja?
04:13Genauso sah es aus, als ich kam. In meinem Büro brannte Licht.
04:16Heißt das, die Tür zu Ihrem Büro stand offen?
04:19Ja, das heißt das, ja.
04:22Mhm.
04:23War irgendetwas ungewöhnlich?
04:26Fiel Ihnen was auf?
04:27Haben Sie Geräusche gehört? Lärm?
04:32Nein.
04:32Lärm?
04:35Nein, bis auf meinen Prokuristen nichts.
04:40Saß Ihr Prokurist an Ihrem Schreibtisch?
04:43Nein.
04:44Nein, sitzen kann man das ja wohl nicht nennen.
04:47Er lag ja wohl mehr über dem Tisch.
04:53Es ging um ein neues Lokal.
04:54Da liegen alle Entwürfe, Pläne und Aufzeichnungen.
04:56Die hat er sich wohl angesehen.
04:58Herr Potter, als Sie hereinkamen, wie viel Licht brannte da?
05:03Viel weniger als jetzt, nur die Schreibtischlampe brannte.
05:05Sie tragen einen dunklen Anzug, wie der Tote.
05:08Sie haben volles dunkles Haar, wie der Tote.
05:11Ihr Prokurist wurde durch einen Schuss in den Rücken getötet.
05:16Könnte es sein, dass der Mörder glaubte, Sie da stehen zu sehen?
05:24Auf den Gedanken bin ich noch nicht gekommen, aber...
05:28es ist möglich.
05:29Ich meine, man kann es nicht ausschließen.
05:33Haben Sie Feinde?
05:36Wie Sand am Meer.
05:38Herr Potter hat nämlich eine ganze Reihe von Lokalen.
05:40Vergnügungslokale, Bistros und Spielhallen, weißt du?
05:44Wie viele Angestellte haben Sie?
05:47In den Büros zwölf, insgesamt sind es 200.
05:50Harry, ich lasse jetzt die Hausbewohner und die Nachbarn befragen.
05:53Hat der Tote Angehörige.
05:56Ja, eine Schwester, bei der er auch lebt.
05:59Er war unverheiratet.
06:01Ist die Schwester benachrichtigt worden?
06:03Ich wollte auf dich warten.
06:05Das hättest du mir wirklich ersparen können.
06:08Ich wollte jetzt vorbeifahren und es ihr sagen, wenn ich darf.
06:11Ich werde sie begleiten, natürlich.
06:14Brauchst du den Willi noch?
06:15Nee, brauch ich nicht.
06:16Soll er hinter uns herfahren.
06:17Willi, kommst du mal?
06:18Ja, was denn alles.
06:21Feind in beiden Ehren.
06:26Ich bin froh, dass Sie mit mir kommen.
06:28Er war mehr als ein Mitarbeiter von mir.
06:30Das ist ein schlimmer Augenblick, ich weiß.
06:32Ich habe oft genug Nachrichten dieser Art überbringen müssen.
06:35Bis heute habe ich mich nicht dran gewöhnt.
06:56Ja?
06:58Iwald hier.
07:00Schön, dass ihr schon da seid.
07:01Du kommst doch noch mit rauf, ja?
07:03Ja, natürlich.
07:26Iwa.
07:28Ich habe einen Polizeibeamten mitgebracht.
07:30Mitbringen müssen.
07:31Guten Abend, Frau Wilke.
07:32Ja, kommen Sie herein.
07:34Danke.
07:36Wo ist mein Bruder?
07:37Kann ich Frau Wilke erst mal allein sprechen?
07:39Ja, natürlich.
07:40Bitte warten Sie einen Augenblick hier.
07:56Sie wollen doch jetzt hoffentlich nicht mit ihr sprechen.
07:58Das ist unmöglich.
08:26Ich bitte meine Frau, hierher zu kommen.
08:28In diesem Zustand kann man sie nicht allein lassen.
08:39Helene?
08:40Iwald hier.
08:41Ich rufe von Iwa aus an.
08:42Bitte kannst du sofort hierher kommen?
08:46Nein, das geht nicht.
08:47Ach, Moment mal.
08:48Das würden Sie mir eingefallen tun.
08:51Holen Sie meine Frau ab und sagen Sie ihr, warum.
08:53Eure Entschuldigung.
08:55Helene.
08:58Herr Derrick wird dich abholen und dir alles erklären.
09:04Ja, es ist etwas passiert.
09:08Man hat versucht mich umzubringen.
09:14Nein, mir ist wirklich nichts passiert.
09:16Nein, alles in Ordnung bestellt.
09:19Willi?
09:20Ja?
09:21Ich hole Frau Potter ab.
09:23Halt das Haus in Ordnung.
09:25Okay.
09:49Guten Abend.
09:50Guten Abend.
09:51Frau Potter.
09:52Mein Name ist Derrick.
09:53Ich möchte Sie abholen.
09:54Ja, ja, ich weiß.
09:55Wir können sofort fahren.
09:57Was ist denn passiert?
09:58Mein Sohn und ich, wir versuchen Anderrund Wilkes anzurufen,
10:01aber da meldet sich niemand.
10:03Herr Wilke ist im Büro Ihres Mannes erschossen worden.
10:08Was?
10:09Er ist im Büro Ihres Mannes erschossen worden.
10:11Was?
10:12Er ist im Büro Ihres Mannes erschossen worden.
10:14Was?
10:15Er ist im Büro Ihres Mannes erschossen worden.
10:16Er ist im Büro Ihres Mannes erschossen worden.
10:18Mein Gott.
10:22Das ist ja schrecklich.
10:24Hans!
10:28Wir können fahren.
10:48Stimmt das denn, was mein Mann gesagt hat?
10:51Es besteht also die Möglichkeit,
10:53dass man Herrn Wilke gar nicht gemeint hat,
10:55sondern meinen Mann.
10:56Nein, nein, das ist eine Vermutung.
10:58Das ist eventuell eine Möglichkeit, aber nichts weiter.
11:03Das ist aber denkbar.
11:05Das ist durchaus denkbar.
11:08Mein Mann hat zu viele Vorurteile.
11:10Er hat zu viele Vorurteile.
11:12Er hat zu viele Vorurteile.
11:14Er hat zu viele Vorurteile.
11:15Er hat zu viele Vorurteile.
11:16Mein Mann hat zu viele Feinde.
11:18Wie gut kennen Sie Frau Wilke.
11:20Ach, wir sind miteinander befreundet.
11:22Wir sind sehr gut befreundet.
11:25Die Arme.
11:26Sie müssen sich in so einem entsetzlichen Zustand befinden.
11:31Wissen Sie,
11:34Eva hat in ihrem Leben nichts als ihren Bruder.
11:38Das Verhältnis zwischen den beiden war ...
11:40Das war sehr gut, das habe ich schon gehört.
11:42Gut.
11:43Das war ideal.
11:47Eva's Eltern verunglückten tödlich, als sie 14 war.
11:50Seitdem sind die beiden ununterbrochen zusammen.
11:54Ihr Bruder hat ihren Vater und Mutter ersetzt.
11:58Ach so.
12:10Warum hast du mir nicht gleich im Telefon gesagt, dass er tot ist?
12:13Wo ist sie?
12:14In ihrem Zimmer.
12:24Warum haben Sie mich beschatten lassen?
12:26Darf ich das?
12:27Kann man jetzt mit dir reden?
12:29Es ist ziemlich schlimm.
12:30Völliger Nervenzusammenbau.
12:31Sie hat nichts davon.
12:32Sie kann keinen klaren Gedanken fassen.
12:34Außerdem, was wollen Sie sie fragen?
12:36Ja, ja, ist in Ordnung.
12:37Wir haben ja Zeit.
12:38Gut.
12:39Ist ja kein Mörder sichtbar,
12:40wenn man ihn nicht gleich treffen lässt.
12:42Und wenn man ihn nicht gleich schnappen kann,
12:44hat man Zeit, eine Nacht darüber zu schlafen.
12:51Das ist so fürchterlich.
12:55Weißt du was, du kommst mit zu uns
12:57und mein Mann, der wird schon irgendwie dir helfen.
12:59Der wird, ich weiß nicht, vielleicht brauchen wir einen Anwalt oder was.
13:04Oh Gott, ich weiß überhaupt nicht, was ich dazu sagen soll.
13:10So.
13:11Also nach allem, was ich zusammengetragen habe,
13:13handelt es sich bei Potter um einen ganz interessanten Mann.
13:16Na, schieß mal los.
13:17Ein knallharter Geschäftsmann.
13:19Und es hat sich mehr als bestätigt,
13:21neben seinen seriösen Unternehmungen
13:23besitzt er auch absolut fragwürdige Lokale.
13:26Was gab es denn bei dir Besonderes?
13:28Nichts.
13:30Nur, dass die Schwester des Ermordeten
13:32total zusammengebrochen ist.
13:36Aber die Familie Potter kümmert sich rührend um sie.
13:40Ah ja?
13:43Die haben eben Klasse.
14:09Hans!
14:40Hast du gehört, was passiert ist?
14:45Mach mir Wissen.
14:56Warum siehst du mich nicht an?
15:00Ich seh dich doch an.
15:01Du strichst mich nicht an.
15:03Ich seh dich an.
15:04Ich seh dich an.
15:06Ich seh dich an.
15:07Ich seh dich an.
15:08Du strichst dich aber sehr an dabei.
15:16Was meinst du?
15:17Ob ich ihr ein Schlafmittel geben soll?
15:22Wenn du willst.
15:29Nicht an die Tür!
15:38Du musst mir Schlüssel!
15:39Verdammt nochmal!
15:56Ah, scheiße.
16:09Tut mir leid, dass ich Sie schon wieder belästigen muss.
16:12Bist Sie viel heute Nacht, was?
16:17Stefan!
16:18Ja?
16:21Wir haben die Projektile gefunden.
16:23Es ist dasselbe Kaliber.
16:25Ich habe sie nicht gefunden.
16:27Ich habe sie nicht gefunden.
16:29Ich habe sie nicht gefunden.
16:31Ich habe sie nicht gefunden.
16:33Ich habe sie nicht gefunden.
16:35Ich habe sie nicht gefunden.
16:37Es ist dasselbe Kaliber wie bei Wilke.
16:40So, bitte.
16:41Danke.
16:42Aber der Täter scheint ziemlich nervös gewesen zu sein.
16:44Ich meine, was soll die Sache mit dem Stein?
16:46Er wollte, dass ich ans Fenster komme.
16:48Da waren Sie ja eine hervorragende Zielscheibe, nicht?
16:50Das kann man wohl sagen.
16:51Es ist ja geradezu ein Kunststück, Sie da zu verfehlen.
16:54Ich meine, auch der Täter, der auf Ihren Pokeristen geschossen hat,
16:56scheint ziemlich nervös gewesen zu sein.
16:58Er hätte nicht mal hingesehen, wen er da erschießen würde.
17:01Im Gartenbeet sind frische Schuhabdrücke.
17:03Ja?
17:04Die sind verschieden.
17:05Vermutlich waren es mehrere Täter.
17:06Mehrere?
17:08Nicht schlecht.
17:09Mehrere also.
17:13Als die Schüsse fielen, kam ich nicht dazu, einen Whisky zu trinken.
17:16Aber jetzt ...
17:19haben wir ja wohl die Zeit dazu.
17:29Morgen, Stefan.
17:31Morgen.
17:32Du schläfst mich ja eigentlich ein beim Rasieren.
17:34Ich versuche es ununterbrochen.
17:35Hier sind die drei Kugeln.
17:36Die eine von Wilke und die beiden anderen von Potter.
17:39Ah ja.
17:41Gut, am besten wir geben sie gleich ins Labor.
17:44Ja, magst du noch?
17:45Was denn? Ach so, ja danke.
17:48Wobei ich überzeugt bin,
17:50dass die drei Kugeln aus ein und derselben Waffe abgefahren worden sind.
17:58Was sagst du zu unseren Fußabdrücken?
18:00Ja.
18:03Ja.
18:05Die sind nicht besonders gut, was?
18:07Na ja gut, also ...
18:09Informativ sind sie.
18:11Naja, aber ich meine,
18:12wem sind es drei Paare?
18:14Der eine ist der Schuh einer Frau.
18:18Na bitte.
18:20Ziemlich kleine Füße.
18:22Guten Morgen.
18:23Kommen Sie, ich habe Sie schon erwartet.
18:27Ich habe meinen Sohn mitgebracht.
18:30Vielleicht kann er dazu beitragen,
18:31den Mörder oder die Mörder zu finden.
18:33So geht's.
18:34Na wie, wie kann er das?
18:36Ich habe einen Verdacht.
18:37Ich habe gestern nicht darüber gesprochen,
18:39wollte erst noch eine Nacht darüber schlafen.
18:41Sie wissen, dass ich eine Menge Lokale besetze.
18:43Es ist auch ein Kellerlokal dabei,
18:45für das ich hier eine Band engagiert habe.
18:47Vier junge Musiker, keine besonders guten,
18:49aber das sollten sie ja wohl auch nicht sein.
18:51Das war der Stil des Lokals,
18:53dass es Dilettanten waren.
18:56Diese jungen Leute habe ich vor zehn Tagen fristlos entlassen.
18:59Von einer Sekunde zur anderen habe ich sie rausgeworfen.
19:02Sie sind mit den Fressen auf mich losgegangen.
19:05Eine Szene, bei der mein Sohn Zeuge war.
19:09Er kennt diese jungen Leute ziemlich genau.
19:11Ist es richtig,
19:13wenn ich sage, dass du mit ihnen befreundet bist?
19:18Sieh mich an,
19:19ob es richtig ist, was ich sage.
19:23Kannst du den Mund nicht aufmachen?
19:26Sind das Freunde von dir?
19:32Das Kellerlokal war von vornherein geplant,
19:34als ein besonderes Lokal,
19:36bei dem Musik eine Rolle spielt.
19:38Keine Musik im gewöhnlichen Sinne.
19:40Solche Lokale gibt es jetzt in London,
19:42wo sie für Aufsehen gesorgt haben.
19:45Ich sagte,
19:47verbinde deine Interessen mit meinen.
19:49Kümmere dich um das Projekt.
19:51Mein Sohn studiert Musik.
19:53Er hat sich mit diesen Leuten befreundet,
19:55die völlig indiskutabel waren.
19:56Und das in jeder nur denkbaren Hinsicht.
19:58Ein Vorbestrafter war auch dabei.
20:00Sag ich da was Falsches?
20:02Wie viele sind in dieser Band?
20:04Vier.
20:06Ist eine Frau dabei?
20:08Ja, ein junges Mädchen.
20:10Wie kommen Sie darauf?
20:15Haben Sie schon gefrühstückt?
20:19Nein.
20:20Wir auch noch nicht.
20:22Kommen Sie mit?
20:23Darf er?
20:27Natürlich.
20:28Warum nicht?
20:30Er hat sich gefrühstückt.
20:36So.
20:41Herr Potter, wer sind denn nun die Leute?
20:45Sagen Sie uns mal die Namen und die Adressen.
20:48Die haben wirklich nichts damit zu tun.
20:50Mein Vater irrt sich da gerade immer.
20:52Nennen Sie die Namen und schreiben Sie sie eben da.
20:56Wer ist denn eigentlich die Nummer?
20:58Harro.
20:59Mitte 30.
21:01Was spielt der für ein Instrument?
21:03Scherztrompete.
21:06Eigentlich ist Harro Klempner.
21:09Als Körperwasserrohr und sowas.
21:12Das hat ihm keinen Spaß mehr gemacht.
21:14Er wollte Musiker werden.
21:18Schließlich muss man ja nicht unbedingt
21:20übers Konservatorium zur Musik kommen.
21:22Und die anderen?
21:24Olga Stemp.
21:25Ja, was spielt der denn?
21:27Ein Schlagzeug.
21:28Auch Amateur?
21:30Ja, war Anstreicher.
21:31Ja, dann hat er wahrscheinlich früher
21:33auf leeren Farbtöpfen geübt.
21:36Kein Grund, sich lustig zu machen.
21:38War ja nur ein Scherz.
21:39Das ist wirklich gut.
21:40Das glaube ich ja.
21:41Ja, und der Nächste?
21:44Ingo Wicke.
21:47Ingo war von Beruf ...
21:50Das weiß ich eigentlich gar nicht genau.
21:53Ist doch egal.
21:54Er war mal im Gefängnis.
21:58Keine Ahnung, warum.
22:01Er spielt Saxophon und Keyboard.
22:03Und jetzt das Mädchen?
22:08Kilo Gluck.
22:09Wie alt?
22:10Kilo ist 19.
22:12Sie spielt Cello und sie ist die Sängerin.
22:15Sie ist oder sie war von Beruf?
22:20Sie hat nach einem Freundeskreis
22:23Sie hat nach einem Frisiersalon gearbeitet.
22:25Natürlich sind alle Amateure, aber
22:27alle verstehen was von Musik.
22:31Und wenn man Musik wirklich liebt,
22:32dann versteht man auch was davon.
22:33Ist ja in Ordnung, natürlich, selbstverständlich.
22:36So, und wo finden wir nun Harro Wamsler,
22:39die Nummer 1?
22:41Polizei.
22:46Herr Wamsler?
22:48Harro Wamsler.
22:49Mein Name ist Dirk, ich bin von der Kriminalpolizei.
22:52Ich stelle Ihnen jetzt ein paar Fragen.
22:53Ist das in Ordnung?
22:54Ja, natürlich.
22:56Ist irgendwas passiert?
22:57Hans hat uns erzählt,
22:58wer alles zu Ihrer Band gehört
22:59und dass Sie in der Kriminalpolizei waren.
23:01Ja, ja, ja, ja.
23:03Ja, ja, ja, ja.
23:05Ja, ja, ja, ja.
23:07Ja, ja, ja, ja.
23:08Hans hat uns erzählt,
23:09wer alles zu Ihrer Band gehört
23:10und dass sein Vater Sie so knallauffall rausgeworfen hat.
23:14Ja, ja, das kann man wohl sagen.
23:17Er hat noch hinter uns hergeschrien, haut ab.
23:19In 10 Minuten will ich hier von euch kein Taschentuch mehr sehen.
23:22Warum hat er Sie rausgeworfen?
23:24Ach, wissen Sie,
23:25dieser Mann, der hat für alles ein Konzept
23:28und wir passen da nicht ganz rein.
23:30Wahrscheinlich hat er sich die Art von Musik,
23:31die wir gemacht haben, anders vorgestellt.
23:34Wir waren ihm zu klassisch.
23:36Er hat's krach gegeben.
23:38Ja, und ab.
23:40Ja, wir wollten eigentlich gerne von Ihnen erfahren
23:42und auch von den anderen Bandmitgliedern.
23:44Wo waren Sie denn gestern Abend
23:46gegen 22 Uhr,
23:47beziehungsweise um 1 Uhr nachts?
23:51Ach so,
23:53Sie fragen mich nach einem Alibi.
23:56Ja, wir haben uns diesen Keller gemietet,
23:57um laut und ungestört üben zu können
24:00und da waren wir gestern Abend.
24:02Und gestern Nacht, da lagen wir alle im Bett.
24:05Wie es sich gehört.
24:07Wie ganz liebe Jungs.
24:08Ja.
24:10Wo finden wir den Keller?
24:12Fortunastrasse 11.
24:14Hans kennt ihn, er war ja oft genug da.
24:16Heute Nachmittag um 4 sind wir alle da und üben
24:19und dann stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
24:24Wissen Sie,
24:26warten Sie einen Moment.
24:32Da.
24:34Vorsichtig.
24:36Guten Tag, Frau Potter.
24:38Wir bringen Ihren Sohn zurück.
24:40Ja, kommen Sie herein, bitte.
24:42Danke.
24:48Eva!
24:50Die Herren von der Kriminalpolizei sind da.
24:53Ja, ja, ich weiß.
24:55Guten Tag, Frau Höcke.
24:57Tag.
24:58Meine Herren, sehen Sie das nicht als Bestellung?
25:01Das ist mehr für eine Brotzeit, ja?
25:03Danke, danke.
25:14Ich stehe Ihnen zur Verfügung.
25:20Glauben Sie denn wirklich, dass einer der Musiker,
25:23die mein Mann vor zehn Tagen entlassen hat,
25:25der Mörder sein könnte?
25:27Ihr Mann glaubt es.
25:29Wissen Sie, Eva und ich,
25:31wir haben uns diese Gruppe mal angehört
25:33in diesem merkwürdigen Lokal.
25:35Ja, von Gottes Willen, sehen Sie das nicht,
25:37mein Mann, der wird uns das ja niemals verzeihen.
25:39Entschuldige.
25:41Wir sind ja auch nur hingegangen,
25:43weil wir Wunderdinge von diesem Lokal gehört haben.
25:46Was für Wunderdinge?
25:48Ach, Sie kennen es nicht?
25:50Es heißt Black und es ist ein riesen Kellerlokal.
25:52Mein Mann hat diese Idee aus London mitgebracht.
25:55Ja, und der Zulauf gibt ihm recht.
25:58Eva und ich, wir waren neugierig.
26:01Ja, da haben wir uns zu alte Klamotten angezogen
26:04und sind hingegangen.
26:06Haben Sie sich verkleidet?
26:08Ja, ja, ja.
26:10Ja, sonst hätten wir uns ja gar nicht reingetraut.
26:13Mhm.
26:15Ja, ich auch.
26:17Frau Potter sagt es Ihnen ja.
26:18Sagen Sie,
26:22kennen Sie die Musiker?
26:24Ja, durch meinen Sohn.
26:26Also außer dem Trompeter waren sie wirklich nicht sehr gut.
26:30Entschuldige, Hans.
26:34Wieso glauben Sie,
26:36dass unter diesen Musikern der Mörder sein soll?
26:39Weil ich es nicht ausschließen kann.
26:41Nein.
26:43Es gab sicher Differenzen.
26:44Aber keine, die einen Mord rechtfertigen würden.
27:07Dann stellen wir Sie doch einfach hier rein.
27:10Nein, Sie sind nicht gut genug.
27:11Die Ränder sind unscharf, kein Profil einer Sole ist abgedrückt.
27:14Also Schuhgrößen dieser Art gibt es ja wie Sand am Meer.
27:17Was hältst du überhaupt von den Musikern?
27:19Ja, wir sollten dranbleiben.
27:41Na dann, auf Wiedersehen.
28:11Da sind Sie ja.
28:13Ich möchte Ihnen meine Freunde vorstellen.
28:16Das ist Ingo Wicker.
28:18Guten Tag.
28:21Er hat ein bisschen Angst vor der Polizei.
28:23Der sitzt ganz tief in ihm drin.
28:25Ich habe keine Angst vor der Polizei.
28:27Das ist mir scheißegal.
28:29Das ist Holger Steppel.
28:31Tag.
28:33Willst du nicht guten Tag sagen?
28:35Ist er nicht eben ein Vollidiot und ein Tagsau?
28:37Nehmen Sie mir das nicht übel, das meint er nicht so.
28:39Er hält jeden für einen Vollidiot.
28:41Er sieht sich selbst da nicht aus.
28:43Ja, das verstehe ich schon.
28:45Das ist unser Glanzstück.
28:47Hilo Gluck.
28:51Hi.
28:53Hi.
28:55Das wäre dann so unsere Truppe.
28:57Wir stehen Ihnen zur Verfügung.
28:59Das ist sehr nett von Ihnen.
29:01Spielen Sie uns mal was vor, ja?
29:03Was?
29:05Ja.
29:07Wieso sollen wir Ihnen denn jetzt was vorspielen?
29:09Ja, ich möchte mir doch ein Bild von Ihnen machen.
29:11Ja, das sind doch nur ein paar Mordgründen.
29:13Soll ich Ihnen mal sagen, was einer wäre?
29:15Wenn Sie über unsere Musik witzen.
29:17Wir sind nämlich jetzt nicht in der Situation,
29:19dass wir Ironie vertragen.
29:21Ich will Ihnen wirklich nur zuhören.
29:23Wo waren Sie gestern Abend 22 Uhr?
29:25Beziehungsweise um ein Uhr nachts?
29:27Gestern Abend.
29:29Da waren wir hier.
29:31Und haben geübt.
29:33So, das will ich jetzt von jedem Einzelnen hören
29:35und dann werden Sie mir ein Protokoll
29:37mit dieser Aussage unterschreiben.
29:39Was?
29:41Und du wirst es auch tun.
29:43Was tue ich auch?
29:45Du wirst auch ein Protokoll unterschreiben,
29:47dass du hier gewesen bist.
29:55Wissen Ihre Leute eigentlich, worum es geht?
29:58Ja, das wissen sie, das habe ich ihnen gesagt.
30:00Was haben Sie ihnen gesagt?
30:02Dass sie unter uns einen Mörder suchen.
30:04Oh.
30:06Das benutzen wir ja ab und zu.
30:08Wir müssen uns ja kontrollieren.
30:09Spüren Sie es mal ab.
30:11Was?
30:13Abspüren.
30:24Ach, ja natürlich.
30:28Das Gerät kann man natürlich laufen lassen
30:31und jeder denkt, da üben sie wieder, die jungen Leute.
30:34Vielleicht war es nur die laufende Anlage,
30:36die sich im Keller befand.
30:37Sag mal, was will denn der Typ von uns?
30:39Regt ihn hier auf, das hat nichts zu bedeuten.
30:41Das hat nichts zu bedeuten, ich kenne die Bullen.
30:43Die wollen uns nur einschüchtern.
30:45Dahin kommst du.
30:51Was ist, sagen wir auch Wiedersehen?
30:53Nee, besser nicht.
30:55Siehst du, die sind schon drauf und halt, die Klappe.
30:57Die haben uns was gefragt
30:59und wir haben geantwortet.
31:01Was die daraus machen, ist ihre Sache.
31:08Warum hat Potter Sie und Ihre Leute rausgeworfen?
31:11Vielleicht sollten sie sich das Lokal mal ansehen,
31:13in dem wir gespielt haben.
31:15Na, das werden wir sicher tun.
31:17Ach Gerda, ich habe noch eine Frage.
31:19Was verbindet Sie eigentlich mit seinem Sohn, mit Hans Potter?
31:22Wie soll ich das sagen?
31:25Da ist der Apfel wirklich weit vom Stamm gefallen.
31:28Er ist ein guter Junge,
31:30der nur nicht den richtigen Vater hat.
31:32Naja, das soll ja öfter so kommen.
31:34Wir sind alle mit Hans befreundet, jeder von uns.
31:36Ich kann das nur wiederholen, er ist ein guter Junge.
31:39Ja, da stehen wir vor einem Grundproblem.
31:41Das, was jemand in sich hat,
31:43und ich meine an ganz Besonderem,
31:46das sollte man erkennen
31:48und nicht misshandeln.
31:50Ja, ja.
31:52Wiedersehen.
31:57Was war das für eine Rede?
31:59Warte mal.
32:13Genauso sah der Stein aus,
32:15den man Potter ins Fenster geworfen hat.
32:18Was denkst du, Stefan?
32:20Und du?
32:21Hans!
32:51Na, was ist?
32:53Stefan?
32:55Ja?
32:57Gute Nachrichten.
32:59Ulzar Pflasterstein hat seinen Bruder gefunden
33:02und starb mit Sicherheit auch aus der Fortuna-Straße.
33:05Wir können uns gratulieren.
33:10Die Musiker waren's.
33:15Sag mal,
33:17irgendwas nicht in Ordnung?
33:19Doch.
33:21Ich habe eine Menge Respekt vor der Kriminaltechnik,
33:24nur was sie da geliefert haben, ist ein Indiz,
33:26noch lange kein Beweis.
33:28Kostet ganz schön Kraft, mit dir zu arbeiten.
33:44Was machen Sie denn hier?
33:46Ich seh mich hier ein bisschen um.
33:47Aber wenn ich nicht annehme, dass Sie verlaufen haben,
33:50dann müsste ich fragen, wer Sie sind.
33:52Klebun.
33:54Fall Wilke.
33:56Wie kommen Sie denn auf den Fall Wilke?
33:58Herr Potter hat mir gesagt,
34:00dass sich die Kriminalpolizei eventuell
34:02sein Lokal ansehen würde.
34:04Also die Waschrollen sind alle in Ordnung,
34:06erster Klasse.
34:08Das, was Sie hier sehen, ist das Lokal.
34:10Das ist auch genau richtig so.
34:12Da steckt mich eine Idee dahinter.
34:13Und was für eine?
34:15Ich habe da so einen Zeitungsantrieb.
34:17Gib mir mal die Zeitung rüber, ja?
34:19Na komm, mach schon.
34:21Danke.
34:26Also wenn ich zitieren darf,
34:28ich meine, ich lasse den Quatsch vorne erstmal.
34:30Das wird gut, ja.
34:32Also über einem laufen die bürgerlichen
34:34Versorgungslager,
34:36Wasser, Gas, Strom,
34:38die Autorbüte der Zivilisation.
34:40Darunter ist jetzt Platz geschaffen worden,
34:41eine Höhlung,
34:43eine Aushöhlung in der Bereiche,
34:45eine Brutzone,
34:47ein Nistplatz für Larven,
34:49für erste Regungen primitiven Lebens.
34:51Die erste Eindruck, wenn man hereinkommt,
34:53Nacktheit.
34:55Keine physische Nacktheit,
34:57geistige Nacktheit.
34:59Sagen Sie, möchten Sie was trinken?
35:01Nehmen wir.
35:03Sagen Sie mir bitte,
35:05was ist denn,
35:07was ist mit der Musik?
35:09Das ist natürlich das A und O.
35:12Es ist eine Art Lebensgeräusch,
35:14die etwas zu tun hat mit dem Bluttakt.
35:17Er enthält bloß Funktion.
35:19Und in diesem kalten, aufgeregten Funktionieren
35:21nur ein identifizierbares Gefühl.
35:23Hass und Quar.
35:25Nichts weiter brutaler,
35:27nur Ehrlichkeit.
35:29Also für uns war diese Artikel damals wahnsinnig wichtig.
35:31Wir sind seitdem so etwas wie ein Geheimtipp.
35:33Ja, so die,
35:35sie kommen und gehen, was sie wollen.
35:37Sie stehen einfach rum und gehen weg.
35:39Ja, ja.
35:41Und seine Gruppe, die haben mal gespielt.
35:43Ja, ja, aber
35:45die haben das Potter-Konzept einfach nicht begriffen.
35:47Die haben immer wieder versucht,
35:49irgendwie richtige Musik zu machen.
35:51So mit klassischen Elementen,
35:53die standen noch unter.
35:55Aber irgendwie war der junge Potter auch schuld daran.
35:57Na, wieso denn?
35:59Wieso war der schuld daran?
36:01Als Musikstudent hat er denen einfach beigebracht,
36:03gute Musik zu machen.
36:05Und die kleine, die Hiro, die war davon sehr doof.
36:07Die Schellistik ist das.
36:09Ja, ja, die war davon sehr begeistert,
36:11die hat ein Herz und eine Seele.
36:13Aber jetzt müssen wir nicht drüber reden.
36:15Ja, aber jetzt haben sie es nun mal getan.
36:17Also, was war denn das für eine Beziehung dann?
36:20Na ja, so,
36:22wenn ich das sage, der alte nimmt mich hoch.
36:24Was?
36:26Herr Potter weiß davon?
36:28Der hat das natürlich spitz bekommen.
36:30Der hat zu mir gesagt,
36:32Habeker, wenn ich begebe Ihnen den Auftrag
36:34für ein Angehörigen meiner Familie hier,
36:36kann ich sofort rausschmeißen.
36:38Kann ich reinkommen?
36:39Ist er da?
36:41Wer?
36:43Hans.
36:51Guten Tag, Herr Potter.
36:53Guten Tag.
36:55Ist was passiert?
36:57Ah, nein.
36:59Nein, nichts.
37:01Was wollen Sie denn jetzt schon wieder von uns?
37:05Wie lange kennen Sie sich schon?
37:06Wie stehen Sie zueinander?
37:08Ich mag ihn und er mag mich.
37:10Ist das was Besonderes?
37:12Sagen Sie uns endlich,
37:14weswegen Sie wirklich gekommen sind.
37:17Was für eine Schuhgröße haben Sie eigentlich?
37:19Schuhgröße?
37:2337, was?
37:25Schuhe mit durchgehender Sohle,
37:27Absatz 70, Kommab.
37:29Mhm.
37:31Darf ich die mitnehmen?
37:33Ja.
37:34Darf ich die mitnehmen?
37:36Also, Sie werden noch ein paar andere haben, nicht?
37:39Klar.
37:41In Ihrem Garten, da wurden Fußabdrücke sichergestellt.
37:44Vielleicht, äh, auch von diesen Schuhen.
37:54Dazu lass dir nichts einreden, ja?
37:56Tu mir den Gefallen.
37:58Irgendwas Verrücktes wird behauptet,
38:00nur um zu sehen, was passiert.
38:02Ist es so?
38:04Ja.
38:18Was für Angegossen?
38:27Na ja, dann können wir jetzt die Haftbefehle ausstellen lassen.
38:31Drei sind in das Grundstück von Potter eingedrungen.
38:34Einen Wasserstein aus der Fortuna-Straße
38:37durch die Scheibe in das Zimmer geworfen.
38:40Warum? Warum?
38:42Nur um Potter an das Fenster zu locken?
38:46Vielleicht ging es auch nur darum, die Schüsse abzufeuern.
38:50Das habe ich jetzt, jetzt verstehe ich nicht mehr.
38:53Das könnte sich ja um ein Ablenkungsmanöver gehandelt haben.
38:55Ja, Ablenkung von was?
38:57Ja, darüber bin ich mir noch nicht ganz klar,
38:59aber Sie wollten ihn nicht töten.
39:01Wenn Sie das gewollt hätten, hätten Sie es auch geschafft.
39:04Wenn Wilke erschossen wurde, das würde doch bedeuten,
39:09Moment mal, je besser gesagt es könnte bedeuten,
39:13dass Sie den Mörder kennen und ihn schützen wollen.
39:16Auch die beiden da drin.
39:18Die kennen den Mörder.
39:22Vielleicht ist es sogar einer von Ihnen.
39:27Der junge Potter.
39:29Alles läuft auf ihn zu.
39:31Aber du hältst ihn doch für den Mörder seines Vaters.
39:34Nein, nein, nein.
39:36Ich glaube nicht, dass er seinen Vater hat umbringen wollen.
39:39Ja, aber wieso denn nicht?
39:41Ich meine, wir sind doch immer davon ausgegangen,
39:43dass Wilke eigentlich das Opfer einer Verwechslung war.
39:45Richtig.
39:47Aber, okay.
39:49Jetzt glauben wir mal,
39:51jetzt glauben wir mal,
39:53dass Hans Potter seinen Vater hat umbringen wollen.
39:55Nur als der Überfall auf das Haus Potter erfolgte,
39:58da war er im Haus, verstehst du?
40:01Aber war er auch um 10 Uhr im Haus, als Wilke erschossen wurde?
40:08Komm, behalte ihn hier.
40:14Was ist denn los?
40:16Können wir denn nicht endlich nach Hause gehen?
40:19Willi, es kann durchaus sein,
40:21dass gegen den Potter Haftgefühl erlassen wird, ne?
40:23Dass du Bescheid weißt.
40:30Willi!
40:32Willi!
41:01Grüß Gott, Herr Bamse.
41:03Tag, Herr Derrick.
41:05Sind Sie allein?
41:07Ja, ja.
41:12Ich, äh,
41:15ich möchte Sie mit einem Gedankengang bekannt machen.
41:19Also, unser Labor hat festgestellt,
41:21dass der Stein, der bei Potter durch das Fenster flog,
41:24aus der Fortuna-Straße stammt.
41:26Zugleich hat die Kriminaltechnik festgestellt,
41:28dass die Geschosse aus der gleichen Waffe stammen,
41:31mit der Wilke getötet wurde.
41:35Sie haben mich doch verstanden,
41:37nicht wahr, die Kugeln, die da aus der Wand bei Potter herausgeholt wurden.
41:42Meine Schlussfolgerung ist nun die,
41:45Sie haben den Stein aufgehoben,
41:47Sie haben ihn mitgenommen, Sie oder einer aus Ihrer Gruppe,
41:51Sie sind nachts bei Potter eingedrungen,
41:54haben den Stein geworfen und die Schüsse abgefeuert.
41:56Die Schüsse wurden aus der Mordwaffe abgefeuert.
41:59Nun liegt es nahe, anzunehmen,
42:01wer bei Potter geschossen hat, hat auch bei Wilke geschossen.
42:05Er muss der Mörder sein.
42:09Sie haben aber ein Alibi gegeben für sich selbst
42:12und für alle Angehörigen Ihrer Band.
42:15Was ergibt sich daraus?
42:18Nachts um ein Uhr haben Sie geschossen, um 22 Uhr waren Sie es nicht.
42:22Sie haben um ein Uhr nachts dieselbe Waffe benutzt,
42:24mit der drei Stunden vorher Wilke erschossen wurde.
42:28Zwei Dinge ergeben sich nun von selbst.
42:31Erstens, Sie kennen den Mörder, denn er hat Ihnen die Waffe gegeben.
42:35Und zweitens erhebt sich die Frage,
42:38warum haben Sie den Überfall auf Potter inszeniert?
42:43Die Antwort ist ziemlich aufregend für mich.
42:46Weil Sie dem Mörder, dem 22-Uhr-Mörder,
42:50helfen wollten,
42:51Sie wollten von ihm ablenken,
42:54Sie wollten, dass er außer Betracht bleibt.
42:58So, jetzt hatte ich natürlich nach jemandem zu suchen,
43:01der um ein Uhr nachts bei diesem fingierten Überfall auf Potter
43:05für die Polizei vollkommen sichtbar war,
43:09vorhanden war
43:11und dadurch unverdächtig.
43:14Und so
43:17sehen Sie,
43:18so läuft nun alles auf Hans Potter zu.
43:22Nein.
43:24Brauchen wir ja nur anzusehen.
43:26Er hat völlig die Fassung verloren.
43:28Er benimmt sich wie ein Mörder, der mit seiner Tat nicht fertig wird.
43:32Wahnsinn.
43:34Alles Wahnsinn, was Sie da reden.
43:36Das wissen Sie selbst.
43:38Sonst hätten Sie ihn doch verhaftet.
43:40Ich werde es tun.
43:42Er ist bei mir im Büro zusammen mit Hilo Glück.
43:45Das können Sie gar nicht.
43:46Das können Sie gar nicht tun, er hat ein Alibi.
43:52Hans war bei uns im Keller.
43:55Er kann es gar nicht gewesen sein.
43:59So gerne haben Sie den Jungen,
44:02dass er Ihnen eine Meinheit wert ist?
44:06Sie müssen mir das abnehmen.
44:08Ich bin doch glaubwürdig, oder?
44:11Wir alle,
44:12Hilo, Holger,
44:13Ingo,
44:14wir sagen, dass Hans bei uns im Keller war.
44:19Lassen Sie ihn laufen.
44:24Bitte.
44:37Der junge Potter ist völlig zusammengebrochen.
44:40Wir mussten den Notarzt rufen.
44:42Mit einer Verlegung fügen Sie ihm Schäden zu,
44:45die vielleicht irreparat sind.
44:47Schon gut, Doktor, schon gut.
44:49Starke psychische Belastung also.
44:51Wissen Sie, dass mir das eigentlich schon genügt.
44:54Vielen Dank, Wiedersehen.
45:12Hilo hat mich angerufen, dass Hans hier im Krankenhaus ist.
45:15Ja?
45:17Es geht ihm sehr schlecht.
45:20Ich mache Ihnen einen Vorschlag.
45:23Fahren Sie mir nach.
45:25Gut.
45:26Ich bleibe bei Ihnen.
45:42Wollen Sie mit mir in den Keller?
45:44Nein, da oben in der Wohnung.
45:56Ach, da bist du ja.
45:58Hallo.
45:59Hallo.
46:00Hallo.
46:01Hallo.
46:02Hallo.
46:03Hallo.
46:04Hallo.
46:05Hallo.
46:06Hallo.
46:07Hallo.
46:08Hallo.
46:09Hallo.
46:10Ach, da bist du ja.
46:12Und das ist der Herr von der Polizei.
46:14Guten Tag, bleiben Sie sitzen, bitte bleiben Sie sitzen.
46:16Herr Bender ist vereidigter Gutachter bei einer Versicherung.
46:18Ein zuverlässiger Mann, dessen Aussage man nicht in Zweifel ziehen kann.
46:22Ja, Herr Wu hat mir schon alles erzählt.
46:24Es geht um ein Alibi für den jungen Potter,
46:26für den vergangenen Donnerstag, für die Zeit um 22 Uhr.
46:29Ist das richtig?
46:31Ja, ja, das ist vollkommen richtig.
46:33Setzen Sie sich doch, vielen Dank.
46:35Dankeschön.
46:38Also jetzt muss ich erst mal was erklären.
46:40Heute haben wir ja die Hände über den Kopf zusammengeschlagen.
46:42Ein Musikkeller.
46:44Du kannst dich erinnern, wie misstrauisch wir alle waren.
46:46Möchten Sie auch?
46:48Nein, danke.
46:50Also das ganze Haus war erst mal dagegen,
46:52aber dann haben wir uns an den Lärm gewöhnt.
46:54An die Musik, wollte ich sagen.
46:56Die war ja auch wirklich nicht sehr laut.
46:58Wissen Sie, ich war sehr oft mit unten.
47:00Es ist ein sehr solider Keller,
47:02wie er heute gar nicht mehr gebaut wird.
47:04Ich habe den jungen Leuten sehr gerne zugesehen und zugehört.
47:07Irgendwie träumte ich,
47:08mit den jungen Leuten.
47:10Sie waren alle sehr engagiert,
47:12so auch am Donnerstag.
47:14Hans war den ganzen Abend bei uns?
47:16Ja, bis halb elf so ungefähr.
47:19Sie kennen Hans, Potte.
47:21Ja, daran kann überhaupt kein Zweifel bestehen
47:24und war ja fast jeden Abend da,
47:26wenn Sie meine Meinung hören wollen.
47:28Ein besonders lieber Junge.
47:30Tja, was heißt denn das jetzt also?
47:32Kein Haftbefehl und wir können ihn laufen lassen, oder was?
47:36Der Zeug ist absolut zuverlässig.
47:38Ja, was ist denn mit dem Jungen los?
47:40Ich meine, der hat einen Nervenzusammenbruch,
47:42landet im Krankenhaus.
47:44Warum?
47:46Er kennt den Mörder.
47:48Und das haut ihn so um?
47:50Ja, das hast du sehr gut ausgedrückt.
47:52Das haut ihn so um, das raubt ihm fast den Verstand aus.
47:54Und was ist dann mit dem Jungen?
47:56Der hat einen Nervenzusammenbruch,
47:57das haut ihn so um, das raubt ihm fast den Verstand.
48:02Was mich beschäftigt ist,
48:04warum bringt Harro Wamser den Zeugen erst jetzt?
48:11Tolle Szenerie ist das hier.
48:14Wie war denn der Traum?
48:16Ja, wie gefällt's dir?
48:18Ja, find ich sehr witzig.
48:21Danke, Harry.
48:23Bitte.
48:25Ich hab jetzt jetzt auch noch ein paar Sachen zu sagen.
48:27Ja, das ist gut.
48:29Ich hab ja jetzt auch noch ein paar Sachen zu sagen.
48:31Ja, das ist gut.
48:33Ich hab ja jetzt auch noch ein paar Sachen zu sagen.
48:35Ja, das ist gut.
48:37Ja, das ist gut.
48:38Ich hab ja jetzt auch noch ein paar Sachen zu sagen.
48:40Ich hab ja jetzt einfach so gesagt, aber ...
48:42Sagen Sie, gibt es da eine Beziehung zwischen ...
48:48Haben Sie mich nicht gehört?
48:50Zwischen Harro Wamsler und Frau Potter?
48:56Ich mache jetzt keine Aussage mehr,
48:58die meine Existenz gefährden kann.
49:00Ich sage nichts mehr außer, gar nichts mehr, es tut mir leid.
49:03Nichts mehr.
49:08Tja, es muss ja einen Grund geben, warum der junge Potter so verstört ist.
49:14Die Potter und der Harro Wamsler.
49:18Stefan, ich frag dich was.
49:21Oh ja, Entschuldigung.
49:23Mir geht eine Frage ganz einfach mir aus dem Kopf.
49:27Und die wäre?
49:29Warum bringt Wamsler den Entlastungszeugen so spät?
49:35Herr Bender, ich möchte noch einmal auf diesen fraglichen Abend zurückkommen,
49:39den Sie unten im Keller verbracht haben.
49:41Ja, noch irgendwas unklar?
49:43Ja, es geht mir um die persönlichen Beziehungen
49:45zwischen Hilo Gluck und Hans Potter.
49:48Persönliche Beziehungen, also das ist schwach ausgedrückt.
49:51Lassen Sie mich das mal ganz altmodisch sagen.
49:56Liebe.
49:58Und zwar so, dass man sagt, Herrgott ist das schön mit anzusehen.
50:01Und Harro, Harro Wamsler?
50:05Der war ja auch ganz glücklich, aber die Frau ist ja auch besonders reizend.
50:09Von wem reden Sie, von Frau Potter?
50:11Wie Frau Potter?
50:14Was ist?
50:16Moment.
50:19Wenn Sie nicht von Frau Potter reden, reden Sie dann von Eva Wilke?
50:25Ja, sie war sehr oft mit im Keller eine reizende Frau.
50:28War sie auch an diesem fraglichen Abend, war sie im Keller?
50:32Ja, sie kam so gegen halb elf.
50:35In welcher Verfassung war sie?
50:38Sie war irrsinnig aufgeregt, sie ging gleich auf Harro zu, umarmte ihn
50:42und bedeuten Ihre Fragen irgendetwas?
50:45Was ist denn nun?
50:47Ist er wirklich im Krankenhaus?
50:50Oder verhaftet?
50:52Man verweigert mir jede Auskunft und verweist mich an Sie.
50:55Wollen Sie mir nicht endlich sagen, was mit meinem Sohn los ist?
50:58Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass mein Sohn ein Mörder ist.
51:01Ja, natürlich nicht.
51:04Er wird morgen wieder bei Ihnen sein.
51:07Wollen Sie uns nicht sagen, wie es ihm geht?
51:09Es ging ihm nicht sehr gut, aber morgen wird es ihm schon wieder besser gehen.
51:14Schauen Sie, Herr Potter, er befand sich in einer Situation,
51:17mit der er einfach nicht fertig wurde.
51:19Von was für einer Situation reden Sie eigentlich?
51:23Er wollte keinen Menschen wehtun.
51:27Eva!
51:31Ich habe versucht, Sie zu erreichen.
51:34Ah, ja.
51:37Ich war in Black und bei Bender.
51:42Aha.
51:44Bender.
51:45Wollt Ihr mich bitte mit dem Herrn allein lassen?
51:48Wozu?
51:50Worum geht es hier eigentlich?
51:53Eva, bitte!
51:55Lasst mich allein.
51:57Bitte.
52:01Bitte, Eva.
52:03Tun Sie, was sie sagt.
52:05Danke.
52:07Sie wollen den Grund wissen, nicht wahr?
52:10Ja.
52:20Er ist mein Bruder.
52:23Das ist aber ein Falsch.
52:25Das ist ein Falsch, das ist nicht wahr.
52:26Sie wollen den Grund wissen, nicht wahr?
52:29Ja.
52:34Ich muss Ihnen erklären, wie mein Leben verlaufen ist.
52:39Unsere Eltern sind früh gestorben.
52:43Mein Bruder war für mich Vater und Mutter in einer Person.
52:50Für mich war keine andere menschliche Bindung vorsterbbar.
52:57Er verbot mir Freundschaften.
53:02Ich verlor die Freunde, bevor ich sie hatte.
53:08Er wollte nicht, dass irgendjemand zwischen uns tritt,
53:12irgendjemand, der uns trinkt.
53:15Bis ich diesen Musiker Harro Wamsler kennenlernte.
53:21Und ihn wollte ich nicht mehr verlieren.
53:23Sagte meinem Bruder, dass ich ihn heiraten werde.
53:26Kategorisch, sagte mein Bruder.
53:29Denny.
53:37Ich weiß nicht, ob Sie sich vorstellen können,
53:40wie viel Zeit ich verbracht habe in Gesprächen mit meinem Bruder.
53:44Sagte nur, solange ich lebe, heiratest du diesen Mann nie.
53:54Wusste keine Ausgaben mehr.
53:59Nahm die Pistole, die er in seinem Nachttisch hatte,
54:04und holte sie.
54:08Und dann,
54:11die er in seinem Nachttisch hatte,
54:19wollte er ein letztes Gespräch mit ihm führen.
54:23Ich wusste, dass er in seinem Büro war.
54:29Aber als ich ihn,
54:32als ich ihn am Fenster stehen sah,
54:35als ich, als ich, als ich ihn da stehen sah,
54:41wusste ich, dass ich auch in diesem Gespräch verlieren würde.
54:46Schaltete das Licht ein und schoss.
54:49Nahm ein Taxi, fuhr in die Fortuna-Straße
54:52und sagte allen, dass ich meinen Bruder umgebracht hatte.
54:55Ja.
54:57War Hans Potter auch da?
55:03Ja.
55:05Er hat ihn schrecklich mitgenommen.
55:08Brachte mich nach Hause.
55:14Dann hörte er, dass wahrscheinlich eine Verwechslung stattgefunden hatte,
55:22dass der Anschlag seinem Vater gegolten hat.
55:26Ich verstehe.
55:28Und dann hat er Harro Wamsler angerufen.
55:31Ja.
55:33Der inszenierte den Überfall auf Potter.
55:36Der natürlich keiner wahrlich war. Es war ein Ablenkungsmanöver.
55:41Aber er sah darin eine Chance, ihm zu helfen.
55:48Ja, jetzt.
56:02Ich dachte, ich käme noch davon.
56:05Aber jetzt weiss ich, dass ich nie eine Chance werde.
56:35Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
57:05Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
57:35Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017