Derrick S09E14 - Die Tänzerin

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00:30Sie auch, bitte. Gute Nacht, schlafen Sie gut, aber meine Damen, es ist schon zehn Uhr.
00:41Schlafen Sie gut, gute Nacht.
00:48Gute Nacht, Frau Reimann.
00:49Gute Nacht, Herr Wink.
00:54Guten Abend.
00:55Guten Abend.
00:56Kommen Sie herein, Doktor. Guten Abend, Herr Hammer.
01:00Wir sind noch eingeladen, Frau Doktor.
01:03Auf eine Flasche Wein.
01:06Ein besonderer Anlass.
01:07Ja, es ist ein besonderer Anlass.
01:10Heute vor 16 Jahren wurde diese Schule eröffnet.
01:14Ein Jubiläum.
01:16Das verdient, dass man ein Glas darauf trinkt.
01:21Wo ist Frau Brack?
01:22Sorgt für die Einhaltung der Schulordnung.
01:25Es ist Zeit, meine Damen, es ist zehn Uhr. Auf die Zimmer gehen.
01:30Gute Nacht.
01:31Gute Nacht.
01:32Ja, gute Nacht.
01:35Sie auch, gute Nacht.
01:37Gute Nacht.
01:43Es ist Zeit, meine Damen.
01:46Noch eine Minute, Frau Brack, wir sind gleich fertig.
01:49Gute Nacht.
01:52Warum sind wir gleich fertig?
01:56Weil du in einem Zug schachmatt bist.
01:58Das zeigst du mir mal.
02:05Mann.
02:07Aufatmend, ohne ihren Arm freizugeben, zog er sie mit sich.
02:22Als sie sich dann gegenüber saßen, blickte er sie erst eine Weile stumm an.
02:28Ich kann es noch gar nicht glauben, dass wir hier jetzt sitzen,
02:32untereinander so nah sind, sagte er dann leise.
02:40Richtig.
02:41Ein Jubiläum, höre ich.
02:44Ja, stellen Sie sich vor, vor genau 16 Jahren wurde diese Schule hier gegründet.
02:50Ach, es ist keine große Sache.
02:52Ich selber habe es erst heute Morgen festgestellt, als ich auf den Kalender sah.
02:56Ach, wollen Sie unserem Hausmeister auch Bescheid sagen?
03:00Herr Wenck war nämlich von Anfang an dabei.
03:03Es ist doch sein Jubiläum.
03:05Ich hole ihn.
03:12Herr Wenck?
03:20Herr Wenck?
03:23Ja?
03:24Frau Dr. Hofer lässt Sie bitten, noch herunterzukommen,
03:27ein Glas Wein mit uns zu trinken.
03:29Haben Sie gemerkt, dass wir heute Feiertag geworden?
03:31Sie haben es gewusst?
03:33Ja, natürlich.
03:35Ich lösche nur noch die Lichter.
03:59Was machen Sie da?
04:30Was war denn das?
04:39Das würden Sie gerne sowieso ummachen.
05:00Bitte, meine Damen, bitte gehen Sie aus dem Zimmer.
05:03Bitte, ich sage es Ihnen so gut.
05:06Bitte, bitte gehen Sie aus dem Zimmer.
05:09Bitte, bitte aus dem Zimmer.
05:14Lisa.
05:20Lisa.
05:24Lisa.
05:48Servus Stefan.
05:51Das ist Katrin May.
05:54Und das ist Ihr Bett hier.
05:56Sie lag im Bett, hat noch ein bisschen Musik gehört.
05:58Da ging die Tür auf.
06:00Stand jemand im Türrahmen mit einer Waffe in der Hand,
06:02die auf Sie gerichtet war.
06:04Das habt ihr nicht mitbekommen, oder?
06:06Nein, wir haben doch geschlafen.
06:08In diesem Augenblick muss wohl der Hausmeister gekommen sein,
06:10der offenbar erkannt hat, was da vor sich ging.
06:13Warf sich auf den schaden Mann oder Frau, das ist noch nicht bekannt.
06:16Der Täter drehte sich um,
06:18und die Waffe verschwand.
06:27Der Täter wollte Sie erschießen, nicht den Hausmeister?
06:31Ja.
06:34Die Waffe, die war eindeutig auf Sie gerichtet.
06:37Keinen Zweifel?
06:40Nein.
06:43Sie heißen Katrin May?
06:45Wie alt sind Sie?
06:4718.
06:48Und wie lange sind Sie hier im Internat?
06:51Ein Jahr.
06:54Wo wohnen Ihre Eltern?
06:56In den USA, in Minnesota.
06:59Ja.
07:01Können Sie sich vorstellen, warum Sie jemanden umbringen würden?
07:05Nein.
07:07Sie haben gar keinen Verdacht gegen irgendjemanden?
07:12Nein.
07:14Ihre Eltern haben hier gelebt bis vor einem Jahr.
07:17Sie sind dann in die Vereinigten Staaten ausgewandert.
07:21Entschuldigen Sie,
07:24aber ich bin vollkommen durcheinander.
07:27Katrin sollte hier nur noch die Schule zu Ende machen.
07:30Bitte, Frau Dr. Hofer, beruhigen Sie sich.
07:32Erzählen Sie mir von dem Mädchen.
07:34Sie ist hochbegabt,
07:36schnell im Denken,
07:38immer präsent, sie ist ...
07:40Na ja, und?
07:42Was können Sie mir über das Leben des Mädchens erzählen?
07:45Ich meine jetzt außerhalb dieser Schule.
07:47Sie geht aus, sie hat Freunde, Bekannte.
07:51Sie bewegt sich sehr sicher, sehr gut außerhalb des Internats.
07:55Sie hatte Freunde, Bekannte.
07:57Können Sie uns ein bisschen mehr darüber berichten?
08:00Wenn ich dazu etwas sagen darf.
08:03Sie wurde ständig abgeholt oder gebracht.
08:07Ich habe sie selbst einmal hereingelassen, als das Tor schon abgeschlossen war.
08:11Katrin verabschiedete sich sehr herzlich von einem Herrn,
08:14der abseits stand neben einem großen Wagen.
08:17Was heißt herzlich?
08:21Sie küsste ihn.
08:23Was war denn das für ein Mann?
08:25Das war ein älterer Herr, macht einen sehr gepflegten Eindruck.
08:28Haben Sie diesen Mann öfter gesehen?
08:30Ja, ein paar Mal.
08:32Aber das war nicht der einzige verirren.
08:34Ab und zu holte sie einen jungen Mann ab.
08:36Sagen Sie es ruhig, sagen Sie es.
08:41In einem kleinen dunklen Wagen, den habe ich auch öfter gesehen.
08:46Ein Student, glaube ich.
08:48Katrin hat es mir gegenüber mal geäußert.
08:52Ah ja.
08:54Ja, das ist gut, ja.
08:57Wir möchten noch einmal mit Fräulein May sprechen.
09:00Ja, natürlich.
09:04Ja, ich war mit ihm befreundet.
09:07Wieso? Sind Sie es nicht mehr?
09:10Ich finde das ganz normal, dass man Beziehungen hatte, dass die irgendwann wieder aufhören.
09:14Ja, also die hatte aufgehört und dieser Student, Ralf Becker heisst er,
09:18war er unglücklich?
09:20Ja, schon.
09:22Kann man ihn erreichen, hat er Telefon?
09:24Wieso? Wollen Sie mit ihm telefonieren?
09:26Ja.
09:35Danke.
09:37Hallo.
09:38Hallo, wer ist denn da?
09:40Spreche ich mit Ralf Becker?
09:42Ja, am Apparat.
09:43Hier ist die Kriminalpolizei.
09:45Auf Fräulein May ist soeben ein Mordanschlag verübt worden.
09:48Was sagen Sie da, ein Mordanschlag?
09:50Ist sie verletzt?
09:52Nein, sie ist unverletzt.
09:54Wir sind im Internat, können Sie herkommen?
09:56Ja, ja, ich ziehe mich sofort an, ich habe schon geschlafen.
09:58In 20 Minuten bin ich da.
10:00Ich danke Ihnen.
10:03Fräulein May, Sie haben noch einen sehr guten Freund.
10:07Ist es interessant für Sie?
10:09Ja, alles, alles was zu Ihrem Privatleben gehört.
10:11Wollen Sie ihn auch anrufen?
10:13Das hängt ganz davon ab, was Sie mir erzählen werden.
10:15Also, wer ist dieser Mann?
10:17Er heisst Dr. Rohner.
10:19Und Ihre Beziehung zu ihm, sind Sie seine Geliebte?
10:21Wir sind befreundet, ich bin nicht seine Geliebte.
10:23Aber vielleicht werde ich es noch.
10:25Wie haben Sie ihn kennengelernt?
10:27Dr. Strohner.
10:29Aber vielleicht werde ich es noch.
10:31Wie haben Sie ihn kennengelernt?
10:33Auf der Straße, er hat mich angesprochen.
10:35Er hielt mit seinem Wagen neben mir,
10:37stieg aus und fragte mich, ob er mich kennenlernen dürfte.
10:39Und wie lange kennen Sie Dr. Rohner jetzt?
10:41Ein halbes Jahr.
10:43Wir gehen zusammen ins Theater, in die Oper,
10:45wir gehen zusammen essen, machen Ausflüge.
10:47Was ist Dr. Rohner vom Beruf?
10:49Er ist Kaufmann, es geht ihm ganz gut.
10:51Ach, wie nett, ja.
10:53Und er ist ledig, nicht?
10:55Junggeselle?
10:57Ja, gut.
11:03Bitte rufen Sie jetzt nicht an, rufen Sie ihn morgen im Büro an.
11:27Rolf Becker?
11:31Ja.
11:33Bitte.
11:45Kathrin?
11:47Kathrin!
11:49Der Hausmeister wurde niedergeschossen, ist tot.
11:53Tot?
11:57Zu mir war Herr Wenke einmal sehr freundlich.
12:01Den hat doch niemand umbringen wollen.
12:03Da haben Sie ganz recht.
12:05Ihn wollte auch niemand umbringen, sondern Kathrin.
12:07Das kann ich mir nicht vorstellen.
12:09Das ist doch unheimlich.
12:11Das ist doch unheimlich.
12:13Das ist doch unheimlich.
12:15Das kann ich mir nicht vorstellen.
12:17Das können Sie sich nicht vorstellen?
12:19Die Waffe war geladen und es ist ja jemand umgebracht worden.
12:21Ja, ja, schon gut, ich verstehe.
12:25Jedenfalls bin ich froh, dass du lebst.
12:29Dann gib mir einen Kuss.
12:31Danke.
12:43Wo waren Sie gegen halb elf heute Abend?
12:45Zu Hause.
12:47Ich war in meiner Wohnung und in die Zeit bin ich schlafen gegangen.
12:51Gibt es Zeugen dafür?
12:53Nein.
12:55Ich habe mich allein in einer Studentenwohnung...
12:57Kommen Sie, Herr Drehen, beruhigen Sie sich.
13:03Ich möchte mit Ihnen allein sprechen.
13:05War Ihre Beziehung zu Kathrin May sehr eng?
13:09Ja.
13:13Und ähm...
13:15Ist sie das immer noch?
13:21Nein, seit einem halben Jahr ist es nicht mehr.
13:23Ein anderer Mann?
13:25Ja, ein anderer Mann.
13:27Die Trennung war sicher nicht leicht für sie.
13:31Aber es war sie nicht.
13:35Man leidet wie ein Hund.
13:39Ich hatte eine schlimme Zeit.
13:43Es gibt nichts, was man dagegen tun kann, aber auch nichts.
13:47Es ist so schlimm.
13:49Es gibt nichts, was man dagegen tun kann, aber auch nichts.
13:53Es ist wie eine Krankheit.
13:55Meine Damen, meine Damen!
13:57Etwas mehr Ruhe, bitte!
14:15Hast du geglaubt, dass hier neue Stellen herauskommen?
14:19Ja.
14:27Ich darf doch gehen jetzt, oder?
14:29Ja, Sie dürfen gehen.
14:31Rona ist mein Name.
14:33Derrick.
14:35Grüß Gott, das ist der Kleine.
14:37Die Anmeldung hat mich informiert, dass Sie kommen.
14:41Bitte, kommen Sie.
14:45Bitte, jetzt gar nicht mehr keine Atemung.
14:49Bitte.
14:51Entschuldigen Sie, wenn Sie mich fassungslos sehen.
14:53Ich bin fassungslos.
14:55Ich zerbreche mir den Kopf, wer der Täter sein könnte.
14:59Wer könnte es sein?
15:01Nun, wir sind dabei, das zu klären,
15:03und dazu brauchen wir auch Ihre Aussagen.
15:07Fragen Sie nur von mir, haben Sie jede Unterstützung.
15:09Ich danke Ihnen sehr.
15:11Uns interessiert natürlich
15:13Ihre Beziehung zu Katrin May.
15:15Sie ist sehr freundschaftlich.
15:17Ich meine jetzt darüber hinaus.
15:19Lieben Sie das Mädchen?
15:25Ja, ich...
15:27Ich würde das so nennen,
15:29was ich für dieses Mädchen empfinde.
15:31Sie haben sie auf der Straße
15:33angesprochen, nicht?
15:35Sie besuchte eine Zeit lang eine Bibliothek
15:37und nahm jeden Tag denselben Weg.
15:39Ja, ich...
15:41Ich habe sie angesprochen,
15:43aber es...
15:45Es war nicht das Gewöhnliche.
15:47Ich...
15:49Ich empfand eine Hochachtung für Katrin.
15:51Sie wusste sofort,
15:53dass es etwas Ungewöhnliches war.
15:57Sie haben sie doch sicher selbst gefragt
15:59nach ihrer Beziehung zu mir.
16:01Naja, natürlich fragte sie sogar ziemlich direkt,
16:03ob sie ihre Geliebte sei.
16:05Sie sagte nein.
16:07Sie fügte aber hinzu,
16:09vielleicht werde ich es noch.
16:15Sie lächeln?
16:17Ja.
16:19Weil ich etwas sehr Schönes gehört habe.
16:29Aber bitte nehmen Sie doch Platz.
16:31Danke, Doktor.
16:35Sie sind verheiratet, Dr. Brunner?
16:37Ja.
16:39Wie lange sind Sie verheiratet?
16:41Seit 15 Jahren.
16:43Ist Ihre Frau von Katrin May?
16:45Nein, sie weiß nichts davon.
16:49Haben Sie irgendwann mal mit dem Gedanken gespielt,
16:51sich von Ihrer Frau zu trennen?
16:53Nein.
16:55Ja, nun...
16:57Nun muss ich Sie fragen,
16:59lieben Sie Ihre Frau?
17:01Ja, ich liebe meine Frau.
17:07Ich mag meine Frau,
17:09ich würde mich nicht von ihr trennen.
17:11Ja, könnte Ihre Frau auf irgendeine Weise
17:13erfahren haben von Ihrer Beziehung zu Katrin May?
17:15Das glaube ich nicht.
17:19Ah ja.
17:21Wie alt ist Ihre Frau?
17:23Mitte 40.
17:27Ja, wann haben Sie eigentlich Katrin May
17:29zum letzten Mal gesehen?
17:31Vorgestern.
17:33Wir waren zum Baden, wir sind an der Isar gefahren.
17:35Und wie verlief dieser Tag?
17:41Es war einer der glücklichsten Tage in meinem Leben.
17:47Danke, Doktor.
17:51Ach ja,
17:53fairerweise muss ich Ihnen sagen,
17:55wir werden Erkundigungen einholen.
17:59Erkundigungen welcher Art?
18:01Sie werden Ihr Privatleben betreffen,
18:03Ihren Leugnen und Ihren Glaubens.
18:05Und was ist das?
18:07Erkundigungen welcher Art?
18:09Sie werden Ihr Privatleben betreffen,
18:11Ihren Leugnen und Ihre Glaubwürdigkeit.
18:15In Ordnung.
18:17Aber,
18:19aber wenn irgend möglich könnten Sie
18:21meine Frau herausretten
18:23aus
18:25Erfragungen.
18:29Mann, das,
18:31das tut mir leid, Doktor, aber in diesem Fall,
18:33das wird kaum möglich sein.
18:37Na, Harry?
18:39Er steht dazu.
18:41Ich dachte schon, er würde das Verhältnis
18:43zu einem 18-Jährigen ein bisschen runterspielen.
18:45Das hat er nicht getan.
18:47Nee, ganz im Gegenteil.
18:49Für ihn waren es die schönsten Augenblicke seines Lebens.
18:51Ja, und ich frage mich,
18:53was ist da passiert?
19:07Entschuldigen Sie, ich habe Anweisungen von der Direktion,
19:09niemanden reinzulassen, der sich nicht ausweisen kann.
19:11Das ist ganz richtig so.
19:13Bitte.
19:15Danke.
19:17Wer sind Sie?
19:19Mein Name ist Hansen.
19:21Ich arbeite im Internatsbüro.
19:23Ich habe heute Morgen erst gehört, was passiert ist.
19:25Bitte kommen Sie herein.
19:27Danke.
19:41Na,
19:43ist alles in Ordnung,
19:45Fräulein May?
19:47Alles in Ordnung.
19:49Ja,
19:51es geht gut.
19:53Alles in Ordnung?
19:55Ich komme mir vor wie ein Tier im Zoo.
19:57Alle starren sie mich an.
19:59Ich kann überhaupt gar keinen Schritt
20:01allein tun.
20:03Kann ich hier nicht wenigstens runter in den Garten oder irgendwas?
20:05Ein Herr Dr. Rohner hat angerufen.
20:07Oh.
20:09Er möchte mit Katrin zum Essen gehen.
20:11Darf ich das erlauben?
20:13Ja,
20:15wir haben keine Bedenken.
20:17Sie verstehen, dass jetzt alles etwas unheimlich
20:19für mich geworden ist.
20:21Das verstehe ich natürlich, ja.
20:23Ja, ich würde gerne mit Fräulein May
20:25einen Augenblick allein sprechen, bitte.
20:27Ja, ich lasse Sie allein.
20:29Danke sehr.
20:35Erinnern Sie sich
20:37an vorgestern Nachmittag,
20:39Fräulein May?
20:41Ja, ich war mit Dr. Rohner beim Baden an der Isar.
20:45Es war sicher ein besonders schöner Tag.
20:47Ja.
20:49Warum stellen Sie diese Frage?
20:51Nun, wir haben mit Dr. Rohner gesprochen
20:53und er sagte uns,
20:55er sei vorgestern mit Ihnen an der Isar
20:57zum Baden gewesen und dann sagte er weiter,
20:59es sei ein besonderer Tag
21:01gewesen.
21:03Wieso ein besonderer Tag?
21:05Naja, er sagte,
21:07am besten wiederhole ich seine Worte,
21:09es sei der glücklichste Tag in seinem Leben
21:11gewesen.
21:13Warum?
21:15Warum war denn dieser Tag für ihn
21:17der glücklichste in seinem Leben?
21:19Wieso ist diese Frage für Sie so wichtig?
21:21Es hat doch mit dem Mord überhaupt nichts zu tun.
21:23Das können Sie aber nicht beurteilen.
21:25Ich weiß nicht, was alles mit diesem Mord zu tun hat,
21:27also vielleicht auch das.
21:29Kann es bestimmt nicht.
21:31Nein.
21:37Bitte verzeihen Sie mir die Frage.
21:39Sind Sie an diesem Tag
21:41seine Geliebte geworden?
21:43Nein.
21:45Herr Berlig,
21:47Herr Dr. Rohner ist da.
22:05Katrin!
22:13Du!
22:43Darf ich mit Katrin zum Essen fahren?
22:47Ich möchte gerne mit Katrin sprechen.
22:49Ich meine,
22:51sie selbst will es wollen.
22:53Ja.
22:55Übernehmen Sie die Verantwortung?
22:59Ja.
23:13Katrin!
23:37Du hast dir sicher was dabei gedacht,
23:39wenn du die gefahren bist, oder?
23:41Herr Dr. Rohner?
23:43Ja. Wollen wir da hinfahren?
23:45Ja, auf direktem Weg.
23:47Das wird natürlich Dr. Rohner nicht sehr erbaut sein.
23:49Das wird mir wurscht sein.
23:51Die Ermittlungen einem Mordverhalten können es gar nicht leisten,
23:53besonders diskret zu sein.
23:55Das weißt du genauso gut wie ich.
24:03Polizei,
24:05höre ich?
24:07Ja, das ist richtig. Guten Tag.
24:09Nein, mein Name ist Derrick.
24:11Habe ich eine Verkehrsübertretung begangen?
24:13Nein, nein.
24:15Wir kommen nicht wegen einer Verkehrsübertretung.
24:17Nein?
24:25Nein, wir
24:27haben ein paar Fragen an Sie,
24:29die einen Mordfall betreffen.
24:31Ist Ihnen vielleicht der Name Katrin May
24:33bekannt?
24:35Ja.
24:37Das ist die Geliebte meines Mannes.
24:45Sie sprachen von einem Mordfall.
24:47Ja, ja.
24:49Auf das junge Mädchen, da ist gestern Nacht
24:51ein Mordanschlag verübt worden.
24:53Das interessiert mich natürlich.
24:55Ja, ja, natürlich.
24:57Der Anschlag auf das junge Mädchen misslang,
24:59aber der Hausmeister, der den Anschlag vereiteln wollte,
25:01der wurde erschossen.
25:03Der Täter?
25:05Niemand konnte mir feststellen, ob es sich bei dem Täter
25:07um einen Mann
25:09oder um eine Frau gehandelt hat.
25:11Warum sind Sie hier?
25:13Sie haben doch
25:15selbst gesagt, dass Katrin May
25:17die Geliebte Ihres Mannes ist.
25:19Wie haben Sie es
25:21eigentlich erfahren? Hat Ihr Mann es Ihnen gesagt?
25:23Ich habe ihn ein paar Mal gesehen.
25:25Mit Leitung
25:27dieses Mädchens.
25:29Einmal in einem Lokal.
25:31Ich sah die beiden rechtzeitig
25:33und konnte das Lokal unbesehen verlassen.
25:35Ein zweites Mal
25:37sah ich beide im Foyer
25:39eines Theaters.
25:41Ach, und
25:43was sagen Sie bitte?
25:45Haben Sie Ihren Mann
25:47daraufhin zur Rede gestellt?
25:49Nein.
25:51Wollen wir Platz nehmen?
25:53Sehr gerne, ja.
25:55Ja, Frau Ohneeins,
25:57verstehe ich nicht. Ich meine,
25:59diese beiden Begegnungen Ihres Mannes
26:01mit diesem Mädchen da in aller Öffentlichkeit,
26:03die hätten doch ganz harmlos
26:05sein können.
26:07Ich sah meinen Mann und wusste sofort,
26:09ich sehe seine Geliebte.
26:11Und es ist ein Kind.
26:13Ja, hat sich Ihr Verhältnis dadurch
26:15nicht grundlegend geändert?
26:17Doch, es veränderte sich.
26:19Ja, aber
26:21es ist ein Kind.
26:23Hat sich Ihr Verhältnis dadurch nicht grundlegend geändert?
26:25Doch, es veränderte sich.
26:27Aber er bemerkte es nicht.
26:29Haben Sie mit Ihrem Mann nicht offen darüber gesprochen?
26:31Nein, ich hielt es für richtig abzuwarten.
26:33Das habe ich getan.
26:35Bis zu diesem Augenblick.
26:41Lieben Sie Ihren Mann?
26:43Ich hätte ihn sonst nicht geheiratet.
26:47Tja,
26:49sagen Sie, Frau Ohneeins,
26:51Sie haben einen Beruf ausgeübt vorher.
26:53Ich war Tänzerin.
26:55Solotänzerin.
26:57Stuttgart, Kopenhagen, München.
26:59Ich habe eine erfolgreiche
27:01Karriere aufgegeben, um meinen Mann zu heiraten.
27:03Haben Sie Kinder?
27:05Nein, wir haben keine Kinder.
27:07Wo waren Sie gestern Abend gegen halb elf?
27:09Hier im Haus.
27:11Gegen zehn bin ich schlafen gegangen.
27:13Kann es jemand bezeugen?
27:15Einen Moment.
27:21Erna?
27:23Ja?
27:25Kommen Sie mal.
27:31Es wird gefragt, wo ich gestern Abend
27:33gegen
27:35was sagten Sie?
27:37Halb elf?
27:39Ja, ja, ich sagte gegen halb elf.
27:41Also präziser.
27:43Zwoundzwanzig Uhr dreißig.
27:45Ja, ja, ja.
27:47Ja, ja, ja.
27:49Zwoundzwanzig Uhr dreißig.
27:51Wo ich gestern Abend
27:53gegen halb elf war.
27:55Hier im Hause.
27:57Wann bin ich schlafen gegangen?
27:59Um zehn Uhr.
28:01Frau Rohner, haben Sie einen eigenen Wagen?
28:03Ja, natürlich.
28:05Ich habe einen eigenen Wagen.
28:07Sind wir in der Garage?
28:09Ja, natürlich.
28:11Wo war Ihr Wagen gestern Abend?
28:13In der Garage oder auf der Straße?
28:15Wissen Sie es, Erna?
28:17Ich lasse ihn tatsächlich manchmal
28:19nachts auf der Straße stehen.
28:21Welchen Sinn hat Ihre Frage?
28:27Sie überlegen,
28:29ob ich es gewesen sein könnte,
28:31die versucht hat, das Mädchen zu töten.
28:35Das ist nicht so abwegig.
28:37Ich gebe zu, dass ich mich
28:39schrecklich beleidigt fühlte.
28:41Sie können gehen.
28:43Oder brauchen Sie sie noch?
28:45Im Moment nicht, danke.
28:47Sie haben gehört, Erna.
28:57Ich liebe meinen Mann abgöttisch.
29:01Ich kann Ihnen nicht beschreiben,
29:03in welchen Tiefen der Verzweiflung
29:05ich mich befand.
29:07In meiner Fantasie
29:09habe ich das Mädchen umgebracht.
29:11Mehrmals.
29:13Aber die Fantasie
29:15kann man nicht vor Gericht stellen.
29:17Dann hätten die Gerichte
29:19wohl viel zu tun.
29:21Habe ich recht?
29:31Aber meine Fantasie steht nicht vor Gericht.
29:35Sie suchen einen realen Mörder.
29:39Und der bin ich nicht.
29:43Ja, Henrik?
29:45Wie viele Privatdetekteien gibt es
29:47schätzungsweise in München?
29:49Das ist für uns wichtig.
29:51Frau Ruhner hat Ihren Mann und das Mädchen
29:53lediglich zweimal zusammengesehen.
29:55Ist das ausreichend?
29:57Für all das, was sie uns erzählt hat?
29:59Dafür weiß sie viel.
30:01Sie könnte eine Detektei beauftragt haben.
30:03Ja.
30:05Okay, Willi.
30:13Herzlich Willkommen in meinem Büro.
30:15Herr Klein, nicht wahr?
30:17Ja, genau.
30:19Herr Derrick.
30:21Sie kennt mich nicht.
30:23Aber ich kenne Sie.
30:25Es geht um Dr. Hoder und seine Frau.
30:27Richtig.
30:29Moment, ich hole die Waffe.
30:31Ich möchte etwas vorausschicken.
30:33Wir sind eine diskrete Firma.
30:35Vergewöhnlich.
30:37Ja.
30:39Wir sind eine diskrete Firma.
30:41Vergewöhnlich.
30:43Bekommt diese Akte niemand zu sehen.
30:45Nicht einmal die Polizei.
30:47Mir liegt daran, das klar zu machen.
30:49Nur die Tatsache,
30:51dass diese Unterlagen möglicherweise
30:53dazu beitragen,
30:55einen Mordfall aufzuklären,
30:57veranlasst mich, Ihnen diese Akte
30:59zur Einsicht zu übergeben.
31:01Bitte.
31:03Danke sehr.
31:05Herr Geller, spielen Sie uns hier nicht Philipp Marlow vor.
31:07Sie haben uns jede Akte vorzulegen.
31:09Wer die Polizei zu sehen wünscht,
31:11wir sind eine Bundesrepublik.
31:15Vor drei Monaten
31:17erschien Frau Hoder bei uns im Büro
31:19und beauftragte mich
31:21mit der Beobachtung ihres Mannes,
31:23um festzustellen,
31:25welche Art seine Beziehung
31:27zu einem jungen Mädchen ist.
31:29Welchen Eindruck hat denn Frau Hoder auf Sie gemacht?
31:31Ja, bis in die Fingerspitzenklasse.
31:33Sie trug sich nicht herum.
31:35Sie war nicht verlegen.
31:37Das ist ein Typ,
31:39aus dem man große Mörderinnen macht.
31:41Herr Geller,
31:43Ja, verstehen Sie mich ganz falsch.
31:45Ich gebe nur einen Eindruck wie der,
31:47der sehr persönlich gefärbt ist,
31:49was man natürlich vermeiden sollte.
31:51Aber ich meinte so,
31:53große Mörderinnen
31:55waren auch immer große Persönlichkeit.
31:57Ja, es gibt keine grossen Mörder.
31:59Alle Mörder sind klein, schäbig, hinterhältig und feige.
32:01Sie lassen ihren Opfern keine Chance.
32:03Ist das klar?
32:05Ich zitiere nicht.
32:06Zauberer Arbeit ist das, ja.
32:08Sagen Sie, Dr. Wohne haben Sie jeden Tag beobachtet?
32:11Jeden Tag.
32:12Seine Frau wollte es so.
32:14Sie sagte, Kosten spielen keine Rolle.
32:17Was, wenn er sehr gerne hört.
32:19So konnten wir alles einsetzen an technischen Mitteln.
32:23Ah, ja.
32:27Danke.
32:28Wissen Sie, ich habe selbst teilgenommen.
32:31Die Berichte, die Fotos, eine Liebesgeschichte,
32:37wie sie Buche stehen.
32:40Sagen Sie, Frau Wohne hat diese Akten gesehen und gelesen?
32:44Alle.
32:45Haben Sie eine besondere Reaktion bemerkt?
32:48Aber bei dieser Frau doch nicht.
32:51Ja, sprach sie von Scheidung Ihnen gegenüber?
32:56Verzeihung.
32:58Erste Klasse, diese Frau, nicht?
33:06Das war vor 3, 4 Tagen.
33:09Sie machten einen Ausflug in die Puplinger.
33:12So?
33:13Ja. Romantisch, nicht?
33:15Hat auch Frau Rohner dieses Foto gesehen?
33:18Ja.
33:19Ich musste sie immer sofort anrufen, wenn eine neue Beobachtung vorlag.
33:24Eine Stunde später war sie natürlich da.
33:27Dieses Foto hat sie ganz besonders lange angesehen.
33:31Das ist doch sehr gut.
33:33Nein, das ist eine sehr, sehr gute Arbeit.
33:36Danke, danke. Wir machen nur gute Arbeiten.
33:40Ach, ich habe vielleicht noch etwas, was für Sie von Interesse ist.
33:46Ah.
33:47Hier, eine Munde.
33:50Vor einem Monat beauftragte uns Frau Rohner mit der Beobachtung von Kathrin Lein.
33:56Sie wollte alles über dieses Mädchen wissen.
33:59Wer sie ist, was sie tut, wo sie lebt.
34:02Jede Einzelheit war wichtig für sie.
34:05Sie wollte, dass wir sehr gründlich vorgehen.
34:08Sagen Sie, wie sind Sie denn an diese Information gekommen?
34:12Wir konnten einen Angestellten des Internats für uns beantworten.
34:17Da steht aber nun wirklich alles drin.
34:20Auch in welchem Zimmer sie schläft.
34:23Ja, sogar wo ihr Bett steht.
34:25Ist das für Sie von Bedeutung?
34:28Moment mal, hier wird ja noch jemand erwähnt.
34:31Der Student Ralf Becker, als ehemaliger Freund von Ihnen.
34:35Hier, hier steht er. Mit Namen und Adresse.
34:39Na ja, jetzt müssen wir nur noch finden.
34:44Ja, ja. Nur Nummern, keine Namen.
34:47Wie bei uns in Brasilien.
34:56Entschuldigen Sie, wir suchen einen Herrn Becker.
35:01Ja, das ist mein Nachbar. Wohnt nebenan.
35:04Kennen Sie ihn? Kennen Sie ihn gut?
35:07So gut, wie man Nachbarn heutzutage kennt.
35:10So gut, wie man Nachbarn heutzutage kennt in so einem Wohnsilo.
35:14Ich kaufe manchmal für ihn ein.
35:16Wissen Sie, irgendwie hat er keine Ordnung in seinem Haushalt.
35:24Du hast Besuch?
35:26Ach, Cäsar, das.
35:28Ja, ja. Ich glaube, wir sollten in die Wohnung gehen.
35:31Ja, kommen Sie nur bitte.
35:33Dankeschön.
35:36Hi, wie geht's Ihnen heute?
35:42Wie meinen Sie das?
35:44Ich meine, haben Sie sich von Ihrem Schrecken erholt?
35:47Na ja, gut geschlafen habe ich nicht.
35:50Aber etwas hat mich getröstet.
35:52Oder sagen wir, irgendwas anderes hat mich ganz glücklich gemacht.
35:56Es ist ja nichts passiert.
36:00Passiert?
36:03Doch. Der Hausmeister ist tot.
36:06Ja, ich weiß, aber Katrin lebt. Ihr ist nichts passiert.
36:09Ich meine, weil ihr doch der Anschlag galt.
36:12Ja, natürlich, ja.
36:14Sagen Sie, haben Sie sie heute schon angerufen im Internat?
36:17Nein, nein, ich war da. Ich war gestern dort.
36:19Ich sah, wie Katrin abgeholt wurde.
36:23Na ja, ich sagte ja schon, dass ich die ganze Nacht kein Auge zugetan habe.
36:27Ich habe da gelegen und habe mich in den Täter versetzt.
36:31Ich habe mich gefragt, was ist Ihnen vorgegangen?
36:37Um was hat es sich da gehandelt?
36:42Um was für einen Ausdruck von Gefühl?
36:44Wie? Für was meinen Sie?
36:47Ja, der Mann, der Täter, befand sich doch sicher in einer extremen Situation,
36:51in der er nicht gewachsen war.
36:53Oh, ja.
36:55Ich würde Ihnen sagen, da wird sich keine Sorge gemacht.
37:02Einen Augenblick.
37:06Telefon, Dr. Brunner. Soll ich es rüberlegen?
37:08Ja, ja, natürlich.
37:14Ja, ja.
37:16Wo sind Sie, Dr. Brunner?
37:18In meinem Büro.
37:19Wo ist Frau Lehmann?
37:20Wieder im Internat.
37:21Was wollen Sie mir sagen?
37:23Ich muss es wissen, Dr. Brunner.
37:25Ihre Beziehung zu Katrin May ist mir nicht ganz klar.
37:28Vielleicht haben Sie mir nicht alles gesagt.
37:30Was verbindet Sie mit diesen Mädchen, außer, dass sie jung, hübsch und charmant ist?
37:34Ich will versuchen, es Ihnen zu erklären.
37:37Ich kannte mal ein junges Mädchen. Es ist lange ...
37:44lange her. Ich war noch nicht verheiratet und hatte viele Freundschaften, Beziehungen.
37:48Verhältnisse.
37:50Ich war jeden Abend unterwegs und ansprechbar für alle möglichen Abenteuer.
37:58Wenn ich heute darüber nachdenke, frage ich mich, wer war ich?
38:02Was für ein Mensch war ich?
38:04Ein Mensch, der auf jeden äußeren Reiz reagierte. Oberflächlich.
38:11Ich war ein Mensch.
38:13Der auf jeden äußeren Reiz reagierte. Oberflächlich.
38:19Und das junge Mädchen, das ich erwähnte, war eines der vielen ...
38:25Objekte meiner Sucht nach Vergnügung.
38:28Ich sage Objekte, weil es stimmt. So schrecklich es sich auch anhört.
38:33Aber sie verließ mich.
38:36Sie erkannte meine völlige Ich-Bezugenheit, meine ...
38:40meine Wirtlosigkeit.
38:46Heute weiß ich, dass ich damals mit diesem jungen Mädchen
38:49vielleicht die Frau verlor, die einzige, die ich je geliebt habe.
38:54Es war meine Schuld.
38:58Und jetzt bekommen Sie Ihre Erklärung.
39:02Kathrin erinnert mich an dieses Mädchen.
39:05Weicht Ihnen das?
39:08Wir müssen jetzt von Ihrer Frau sprechen, Doktor.
39:12Ich habe Sie geheiratet, als ich aus dieser ...
39:15oberflächlichen Lebensphase erst halb heraus war.
39:18Ich dachte, ich müsste eine Beziehung legalisieren.
39:21Meine Frau war Tänzerin.
39:23Ich weiß.
39:26Sie haben Erkundigungen angeholt?
39:28Nein, wir haben Sie heute Mittag besucht.
39:30Was haben Sie im Himmelswillen?
39:32Was haben Sie im Himmelswillen?
39:34Mit welcher Begründung? Was haben Sie ihr gesagt?
39:36Sagen Sie mal, Doktor, ist Ihre Frau so extrem eifersüchtig?
39:39Ja, das ist sie, von tödlicher Eifersucht.
39:43Verzeihen Sie diesen ... diesen Ausdruck.
39:45Das ... das war nicht so gemeint.
39:47Was haben Sie meiner Frau gesagt?
39:52Ich habe Sie gefragt, ob Sie Kathrin May kennt.
39:54Hören Sie, Doktor, sie kannte Sie längst.
39:56Sie sagte sofort, das ist die geliebte Manneswand.
40:00Sie ... sie hat Sie drei Monate lang beobachten lassen.
40:05Ich habe die Berichte gelesen, es gab so an die 20, 30 Beobachtungen,
40:08die sehr detailliert ...
40:10Hier, der Chef des Unternehmens, der kannte sein Handwerk,
40:12er ist Ihnen x-mal gefolgt.
40:14Wohin gefolgt?
40:15Wohin? Wohin? Vom Englischen Garten bis ins Restaurant,
40:17oder was weiß ich, von der Pinakothek bis in den Publinger Au.
40:21Publinger Au, da war doch niemand außer uns.
40:23Es ist so, dass er mit Teleobjektiv gemacht war, ne?
40:25Fotos.
40:28Hat meine Frau die Fotos gesehen?
40:30Ja!
40:31Und sagt mir kein Wort.
40:33Hören Sie zu, Doktor, da ist noch etwas.
40:36Ihre Frau hat der Direktor einen zweiten Auftrag erteilt.
40:39Und der betrifft ausschließlich Kathrin May.
40:42Sie hat sich alle Details verschafft,
40:44bis hin zur Zimmernummer von Kathrin im Internat.
40:48Ich verstehe.
40:50Gut.
40:52Doktor, ich denke, wir fahren jetzt zu Ihrer Frau.
40:58Bitte nehmen Sie Platz.
41:00Danke sehr.
41:04Erna!
41:11Sagen Sie meiner Frau, dass ich da bin.
41:13Vielleicht hätte meine Frau mich nicht heiraten dürfen.
41:43Du kommst früh heute.
41:45Ich bin nicht allein.
41:54Gibt es etwas Neues?
41:55Nein, nichts.
41:57Außer, dass wir jetzt wissen, dass Sie Ihren Mann haben beobachten lassen.
42:00Drei Monate lang.
42:02Ich hatte ja auch Grund dazu.
42:07Unglaublich.
42:10Ein Mädchen von 18 Jahren.
42:12Warum hast du nichts gesagt?
42:14Hättest du mich doch gefragt.
42:16Ich wollte wissen, wie weit du gehst.
42:20Ich hielt dich für gefühlsarm.
42:22Für einen Mann.
42:24Keine zärtlichen Regungen fähig.
42:26Er hat kein Herz, dachte ich.
42:29Wie sehr habe ich mich geirrt.
42:33Ich las die Berichte der Detektei und habe nur gestaunt.
42:37Hin und her habe ich geblättert und gedacht,
42:39das kann doch nicht derselbe Mann sein.
42:42So zärtlich, hilfsbereit, liebevoll, höflich.
42:53Gute Aufnahmen dabei.
42:57Mit dem Teleobjektiv.
43:02Ich konnte in deinem Gesicht lesen, so nah,
43:06so deutlich warst du zu sehen.
43:10Und ich habe auf dich gewartet, bis du abends nach Hause kamst.
43:15Habe versucht, den Menschen wiederzufinden,
43:17von dem in den Berichten die Rede war.
43:20Ich fand die nicht.
43:22Du hattest nur Lügen.
43:25Ich fragte,
43:28hattest du einen anstrengenden Tag im Büro?
43:31Du sagtest,
43:33ja, den hatte ich.
43:36Ich bat dich, mir Einzelheiten zu erzählen.
43:41Du erzähltest sie mir,
43:44während ich wusste, dass du den ganzen Nachmittag
43:46mit deinem Mädchen im Olympiabad warst.
43:51Ich habe dich sprechen lassen, wie ein Kind eine Puppe sprechen lässt.
43:56Lies dich deine Lügen fabrizieren.
44:00Erna!
44:02Bitte kommen Sie mal.
44:06Erna, wo war meine Frau gestern Abend?
44:08Wo war sie?
44:09Danach bin ich schon gefragt worden.
44:11Ihre Frau war im Hause den ganzen Abend,
44:13bis sie schlafen gegangen ist.
44:16Meine Frau schläft oben,
44:18ihr Zimmer ist unten.
44:20Sie würden doch nicht merken, wenn meine Frau noch mal das Haus...
44:22Aber das hätte ich doch gehört.
44:24Ich habe doch gehört, dass sie in ihrem Zimmer ist.
44:26Was haben Sie gehört?
44:28Radio.
44:29Ich war auch nicht in meinem Zimmer.
44:31Ihre Frau sagte,
44:33warten Sie auf meinen Mann, vielleicht hat er noch nicht gegessen.
44:37Du warst es.
44:41Ich sehe es dir an.
44:52Na, frage mich.
44:59Sie war es.
45:04Erkennen Sie sich aus!
45:10Sie war es.
45:14Erkennen Sie sich aus!
45:19Sie war es.
45:23Erkennen Sie sich aus!
45:28Erkennen Sie sich aus!
45:46Sie war es.
45:59Ich war kein guter Mann, ganz sicher nicht.
46:06Hören Sie, Sie müssen etwas unternehmen.
46:08Sie müssen Katrin schützen.
46:10Sie war es.
46:13Sie hat es getan und sie wird es wieder tun.
46:16Sie haben doch gesehen, Ihre Haltung war ganz unnatürlich.
46:18Triumphierend!
46:29Sie war es.
46:34Es war doch ein glanzvoller Auftritt von der Dame.
46:36Ja, sie triumphiert.
46:38Sie hat ein Alibi.
46:41Eine bemerkenswerte Show.
46:58Sie war es.
47:00Sie war es.
47:27Anna.
47:30Anna.
48:00Er ist nicht da.
48:02Er ist weggegangen.
48:04Ach, das ist aber schade.
48:08Ja, vielleicht können wir Sie mal besprechen.
48:10Ich habe die Haare gewaschen.
48:12Wenn Sie das nicht stört.
48:14Ja, nicht im geringsten Fall.
48:20Sie sagten gestern,
48:22dass Sie für Herrn Becker manchmal einkaufen.
48:26Ja, das ist so.
48:28Sie haben ihn verkauft.
48:30Ja.
48:32Ja, ich kaufe für ihn einen
48:34oder er bekommt von mir, was er braucht.
48:36Brot, Milch,
48:38Kaffee.
48:40Ich darf dafür bei ihm telefonieren.
48:42Ich habe nämlich kein Telefon.
48:44Sind Sie mit ihm befreundet?
48:46Ich weiß nicht, wie Sie das meinen.
48:50Wenn Ihre Frage einen Hintersinn hat,
48:52den gibt es ja nicht.
48:54Er hat ein ausreichendes Liebesleben,
48:56was Sie gefragt haben.
48:58Wir sind von der Kriminalpolizei.
49:04Herr Becker steht unter Mordverdacht
49:06und in diesem Zusammenhang
49:08fragen wir nach seinem Privatleben.
49:10Aber doch nicht der Herr Becker.
49:14Der bringt doch niemanden um.
49:18Es ist ganz interessant,
49:20Sie sprachen da jetzt eben von
49:22einem ausreichenden Liebesleben,
49:24mit wem denn?
49:26Wenn ich darauf antworten muss,
49:28mit einer Dame, die
49:30sehr gut aussieht,
49:32etwa Mitte 40 ist
49:34und sehr elegant ist.
49:36Heißt diese Dame zufällig Frau Bohner?
49:38Wie sie heißt, weiß ich nicht.
49:40Sagen Sie, hat diese Frau,
49:42hat sie Herrn Becker
49:44besucht? Hier, meine ich,
49:46oft besucht?
49:48Ja, ja, eine Zeitlang, jeden Tag.
49:50Und das Verhalten zueinander, wie war das?
49:52Das war sehr herzlich.
49:54Lebt sie auch über Nacht?
49:56Das weiß ich nicht.
49:58Vielleicht, manchmal.
50:00Wer ist denn
50:02ermordet worden?
50:04Der Hausmeister eines Internats.
50:06Kennen Sie den Namen Katrin May?
50:08Ja, ja,
50:10natürlich.
50:12Das war auch mal eine Freundin von ihm.
50:14Aber das ist ja lange her.
50:16Etwa ein halbes Jahr?
50:18Ja, ich glaube.
50:20Er ist ermordet worden?
50:22Ja, ja, das ist richtig.
50:24Aber der Anschlag galt Katrin May nicht,
50:26dem Hausmeister.
50:28Aber,
50:30aber,
50:32Ralf ermordet doch niemanden.
50:34Ach, das schlagen Sie sich mal
50:36aus dem Kopf.
50:38Der ist doch viel zu weich dafür.
50:40Der steckt doch voller Komplexe.
50:42Ich erinnere mich an einen Tag
50:44vor ein paar Monaten.
50:46Da klopfte es nachts an meine Tür.
50:48Weinend.
50:50Er hat geheult wie ein Kind.
50:52Seine Freundin Katrin hatte ihm
50:54den Laufpass gegeben.
50:56Ich habe ihn dann mit ins Zimmer genommen.
50:58Er war so völlig außer sich.
51:00Ich konnte ihn einfach nicht allein lassen.
51:06Er hat bei mir übernachtet.
51:08In meinem Bett.
51:10In meinen Armen.
51:12Ich kam mir zum ersten Mal
51:14in meinem Leben vor wie eine Mutter,
51:16die ein Kind zu trösten hat.
51:18Und vorgestern Abend haben Sie da auch ein Kind getröstet?
51:20Hören Sie zu, ich mache jetzt keinen Scherz.
51:22Überlegen Sie genau,
51:24was war vorgestern Abend
51:26mit Ralf Becker?
51:28Er kam,
51:30er kam spät nach Hause.
51:34Wann kam er nach Hause?
51:36Wissen Sie, wie spät es war?
51:38Ich weiß es ziemlich genau.
51:40Er war nicht zu Hause.
51:42Ich erwartete einen Anruf,
51:44wenn ich ein Telefon habe.
51:46Ich hörte es sogar aus seiner Wohnung heraus läuten,
51:48aber ich konnte ja nicht rein.
51:50Für solche Fälle lässt er mir gewöhnlich
51:52den Wohnungsschlüssel da,
51:54aber vorgestern hatte er es vergessen.
51:56Das ist alles hochinteressant, aber bitte, wann?
51:58Wann kam er nach Hause?
52:00Gegen elf Uhr nachts.
52:02Haben Sie ihn gesehen, mit ihm gesprochen?
52:04Ja.
52:06Und? Wie benahm er sich?
52:08Was für einen Eindruck hatten Sie von ihm?
52:10Er kam mir sehr glücklich vor.
52:12Ja,
52:14er war
52:16heiter.
52:18Er lachte.
52:20Etwas grundlos, wie mir schien.
52:24Er entschuldigte sich, dass er mir den Schlüssel nicht dagelassen hatte
52:26und kaum war er in der Wohnung,
52:28stellte er Musik an.
52:36Soll es,
52:38soll es an dem Abend passiert sein,
52:40der Mord, von dem Sie sprachen?
52:42Ja,
52:44an dem Abend.
52:48Also, ich kann mir keinen heiteren, glücklichen Mörder
52:50vorstellen. Wirklich nicht.
53:02Waren Sie zu mir?
53:04Ja.
53:06Wir haben auf Sie gewartet.
53:08Ich bin heute Morgen sehr früh aufgestanden.
53:10Ich konnte nicht schlafen.
53:12Ich habe das Licht angemacht und habe gelesen.
53:14Kennen Sie Frau Rohner?
53:16Ja, die kenne ich.
53:18Wie haben Sie sie eigentlich kennengelernt?
53:20Sie, sie stand eines Tages vor der Tür.
53:22Sie, sie klopfte
53:24und sagte, kann ich reinkommen?
53:26Dann sagte sie,
53:28sie sei Frau Rohner, ihr Mann betrüge sie mit Katrin May.
53:30Kannten Sie zu diesem Zeitpunkt
53:32Dr. Rohner schon?
53:34Ja, ich kannte ihn, aber ich wusste nicht, dass er verheiratet war.
53:36Was wollte denn die Frau von Ihnen?
53:38Sie beklagte sich.
53:40Sie wollte sich aussprechen.
53:42Sie war unglücklich, verzweifelt.
53:44Ach, ja, ja.
53:46Ja, ja, sie hatte erfahren, dass Sie Katrins Freund waren.
53:50Was glauben Sie, wie hatte sie es erfahren?
53:52Ich weiß nicht.
53:54Ich würde es Ihnen sagen.
53:56Sie hat einen Detekteibeauftragten,
53:58in deren Berichten wurden auch Sie erwähnt,
54:00und zwar mit vollem Namen und Adresse,
54:02als früherer Liebhaber von Katrin.
54:04Das hat sie mir niemals gesagt.
54:06Wie oft haben Sie Frau Rohner gesehen?
54:08Sehr oft.
54:10Wir haben uns angefreundet.
54:12Zwei Unglückliche, die miteinander
54:14ihr Unglück besprachen.
54:16Das war Ihr Trick?
54:18Ja, was wollen Sie denn? Natürlich haben wir gesprochen über die, die uns verlassen haben.
54:20Wir waren doch wie vor den Kopf geschlagen.
54:22Wie vor den Kopf geschlagen. Sie war es,
54:24ich war es.
54:26So, jetzt will ich Ihnen mal was sagen.
54:28Sie fühlten sich ungerecht behandelt, verlassen und betrogen.
54:30Wie konnte Katrin Ihnen das antun?
54:32Wie konnte sie das tun? Sie wegwerfen.
54:34Von einer Sekunde auf die andere vergessen.
54:36Kein Gedanken mehr,
54:38den sie an sie verschwendete.
54:40Sie antwortete nicht mehr auf ihre Briefe.
54:42Sie ging nicht mehr ans Telefon.
54:44Sie traf sich mit einem anderen Mann.
54:46Und Sie, was taten denn Sie?
54:48Sie saßen hier.
54:50Hier zu Hause.
54:52Sie konnten nicht mehr essen.
54:54Sie konnten nicht mehr schlafen.
54:56Sie konnten nicht mehr arbeiten.
54:58Habe ich recht?
55:02Ich habe recht,
55:04aber da war ja die Dame
55:06an ihrer Seite, nicht wahr?
55:28Sie redete Ihnen zu,
55:30sie redete Ihnen zu,
55:32sie unterstützte Sie in ihrem Zorn,
55:34sie unterstützte Sie in dem Wunsch,
55:36das Mädchen zur Rechenschaft zu ziehen,
55:38Katrin zu bestrafen.
55:40Wer kam zuerst auf den Gedanken,
55:42Katrin umzubringen?
55:44Wer war es?
55:46Wer war es zuerst?
55:48War es Frau Rohner?
55:50War es sie es,
55:52die zu Ihnen sagte,
55:54dass Betrug mit Tod bestraft werden muss?
56:00Ja, und? Ist noch nichts passiert?
56:02Was ist denn passiert?
56:04Ich habe die Pistole genommen,
56:06habe auf Sie gezählt, auf Ihren Kopf,
56:08auf Ihren Körper, auf Ihr Herz.
56:10Aber ich konnte es nicht tun, ich konnte es nicht.
56:12Ich war unfähig, es zu tun.
56:14Ich begriff plötzlich, dass ich es nicht tun konnte.
56:16Ich konnte es nicht tun, ich habe es auch nicht getan.
56:18Ich bin nach Hause gefahren wie ein Betrunkener.
56:20Ich habe gesungen im Auto, habe gelacht.
56:22Ich habe das Radio angemacht,
56:24habe immer nur gerufen, laut gerufen.
56:26Ich habe es nicht getan, sie lebt.
56:30Nein.
56:32Sie haben einen Menschen getötet.
56:36Sie haben den Hausmeister erschossen.
56:40Nein.
56:42Nein.
56:44Nein, ich habe ihn nicht erschossen.
56:46Er sprang auf mich zu, da löste sich der Schuss.
56:48Damit habe ich doch nichts zu tun.
56:50Es wird der Richter entscheiden.
56:52Sie möchten mich festnehmen.
56:56Können Sie es?
56:58Nein, das kann ich nicht.
57:00Mit dem Tod des Hausmeisters haben Sie nichts zu tun.
57:02Und Katrin May lebt.
57:06Ein kleiner,
57:08exaltierter Junge.
57:12Ich kann es nicht.
57:14Ich kann es nicht.
57:16Ich kann es nicht.
57:18Exaltierter Junge.
57:24Warum sind Sie gekommen?
57:26Ich muss Ihnen sagen,
57:28dass gegen Sie Anzeige erhoben wird
57:30wegen erfolgloser Anstiftung zum Mord.
57:48Ich kann es nicht.
57:50Ich kann es nicht.
58:18Ich kann es nicht.
58:48Untertitel der Amara.org-Community