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00:00... Musik ...
00:30Wie ist es ausgegangen?
00:52Das Gericht hat sich zur Beratung zurückgezogen.
00:54Aber wie es ausgeht, das kann ich Ihnen ja schon sagen.
00:58Der wird freigesprochen.
01:00Man kann ihm nichts nachweisen.
01:02Der reinste Unschuldsengel.
01:04Ach, und Sie glauben ihm nicht?
01:05Ach was, der hat die Allaugen gewissen.
01:08Drei Leute.
01:10Aber hätten Sie mal hören sollen, wie der sich verteidigt hat.
01:12Es ist schade, dass ich nicht rechtzeitig kommen konnte.
01:15Aber meine Tochter musste zum Arzt, die hatten ihre Kinder gebracht.
01:18Ja, und wie hat er nur erklärt, dass alle ihm ihr Geld vermacht haben?
01:21Ja, wie?
01:23Weil es so gut zu Ihnen war.
01:25Reine Dankbarkeit.
01:27Er war's.
01:29Es ist ihm nicht nachgewiesen morgen.
01:31Also sag's nicht so laut.
01:33Für mich hat er drei Leute auf dem Gewissen.
01:37Die Verteidigung meint, der Tod der drei alten Leute hat eine natürliche Erklärung.
01:41Zu viel Schlafmittel, falsches Medikament, Tod nach großer Aufregung.
01:46Es ist doch kein Zufall, dass ausgerechnet die drei Leute sterben,
01:49die ihm alles vermachen wollten.
01:51Es hat sehr gut gelaufen.
01:54Ja, so viel habe ich auch mitbekommen.
01:58Ich glaube nicht, dass man mich verurteilen kann.
02:01Glauben Sie mir trotzdem zu bemerken, dass Sie Glück gehabt haben?
02:05Sie befürchten einen Freispruch.
02:07Befürchte nicht, erwarte ich.
02:09Womit Sie nicht einverstanden sein können?
02:11Nach meinem Einverständnis werde ich nicht gefragt.
02:13Wissen Sie, wie wir auf der Pressebank darüber denken?
02:15Na?
02:17Das ist ein Mörder, der seine Strafe nicht bekommt.
02:19Sie denken genauso.
02:21Ich kann Ihnen jetzt nichts sagen, wenn Sie meinen.
02:23Danke. Bitte.
02:24Wiedersehen. Wiedersehen.
02:28Er hat recht.
02:30Ja.
02:39Freigesprochen?
02:40Ja, aus Mangel an Beweisen.
02:43Er wird entlassen.
02:44Ist schon.
02:46Ein Mann, vor dem wir wissen, dass er ein Mörder ist.
02:48Gar nichts wissen wir.
02:50Jedenfalls haben wir die Beweise nicht erbringen können.
02:52Und damit Baska.
03:11Ist das ein Glückstag.
03:13Und die Sonne haben wir bestellt.
03:15Bitte.
03:17Danke.
03:20Danke.
03:26Bitte bleiben.
03:28Ich danke Ihnen.
03:40Acht Monate Untersuchungszeit.
03:42Jetzt sind Sie vorbei.
03:44Ja.
03:51Aber die Leute zeigen jetzt den Finger nach mir.
03:53Das wird Ihnen bald langweilig werden.
04:14Wie viele sind ausgezogen?
04:16Vier.
04:19Vier.
04:21Neuaufnahmen?
04:23Keine.
04:27Was nichts bedeutet.
04:29Ist doch logisch, dass die Leute erst nach dem Prozess abgewartet haben.
04:33Aber jetzt wird bald alles anders sein.
04:37Jetzt ist alles vorbei.
04:39Belügen wir uns dann nicht selbst.
04:44Ja, bitte.
04:48Dürfen wir mal hereinkommen?
04:50Aber bitte, Frau Beer.
04:54Herzlich willkommen, Herr Bonner.
04:57Ich sage Ihnen dies im Namen aller Bewohner dieses Hauses.
05:01Die nicht eine Sekunde daran gezweifelt haben, dass Sie diesen abscheulichen Prozess gewinnen werden.
05:06Ich danke Ihnen, Frau Beer.
05:09Ich schließe mich den Worten der verehrten Frau Beermann herzlich an.
05:13Wir sind alle sehr froh, dass Sie wieder hier sind.
05:18Danke, Herr Bonner.
05:21Ihnen beiden meinen herzlichsten Dank.
05:25Sie haben die Worte gefunden, die ich gebraucht habe.
05:29Danke.
05:32Ah, du bist es.
05:34Guten Abend, Großvater. Ich komme nur mal so vorbei.
05:37Mutter hat dich den ganzen Tag nicht erreicht.
05:39Wo warst du denn?
05:41Na, komm erst mal rein.
05:44Weißt du, da ist doch gerade ein interessanter Prozess gewesen.
05:48Heute war Urteilsverkündung, da musste ich doch dabei sein.
05:51Ja, aber weißt du, Mutter macht sich Sorgen.
05:54Sie findet es ein bisschen komisch, dass du jeden Tag ins Gericht gehst.
05:57Ich gehe doch nicht jeden Tag.
05:59Da beruhige man deine Mutter.
06:01Ich suche mir die interessanten Fälle aus.
06:04Und der heute war aufregend. Ungeheuer aufregend.
06:07Jedenfalls für mich.
06:09Hast du schon zu Abend gegessen?
06:11Nein, noch nicht.
06:13Hast du Zeit? Ja.
06:15Dann lade ich dich ein. Ich habe Lust auszugehen.
06:17Oh ja, toll.
06:19Und beim jungen, hübschen Mädchen gehe ich besonders gerne aus.
06:42Ja, bitte?
06:44Ich hatte mich schon telefonisch angemeldet.
06:46Maler ist mein Name.
06:48Einen kleinen Moment, bitte. Ja, bitte.
07:01Guten Tag. Guten Tag, Herr Maler.
07:03Mein Name ist Dederich. Bitte, treten Sie ein.
07:06Ich habe mich umgesehen.
07:09Ich muss sagen, der erste Eindruck, sehr gut.
07:13Danke schön, bitte.
07:22Bitte, Herr Maler, treten Sie ein.
07:25Danke.
07:28Sie sind interessiert an einem Platz in unserem Hause?
07:31Ja. Für Sie selbst?
07:34Ja, für mich.
07:36Ja, bitte nehmen Sie Platz.
07:38Danke.
07:44Kommen Sie auf eine Empfehlung.
07:49Ich will Ihnen ehrlich sagen, ich habe die Gerichtsverhandlung verfolgt,
07:53die ja gestern zum Vorteil für dieses Haus zu Ende gegangen ist.
07:57Ja.
07:59Ja, mit besonderem Interesse habe ich die Aussagen verfolgt,
08:02die die Insassen dieses Hauses gemacht haben,
08:05die ja durchaus positiv waren.
08:07Ja, es kam darin eine besondere Herzlichkeit zum Ausdruck,
08:12ein besonderes Vertrauensverhältnis zwischen der Leitung und den,
08:19wie sagt man, den Gästen?
08:23Ist das Wort üblich hier?
08:26Ja, das Wort ist üblich hier.
08:30Wie schön.
08:33Kleinen Augenblick, bitte.
08:52Herr Maler, darf ich Sie nach nebenan bitten?
08:59Danke.
09:03Das ist Herr Maler,
09:05der sich für einen Platz in unserem Hause interessiert.
09:08Herzlich willkommen, Herr Maler.
09:10Guten Tag.
09:13Wie ich höre, haben Sie der Gerichtsverhandlung beigewohnt?
09:16Ja, ich gratuliere zum Freispruch.
09:19Danke.
09:21Die Anschuldigungen haben sich natürlich erzeitenlos erwiesen.
09:24Alles völlig haltlos.
09:26Ja, der Richter musste es schließlich bestätigen, Gott sei Dank.
09:29Bitte.
09:32Danke.
09:38Und nun wollen Sie bei uns einen Platz?
09:42Ja, ich bin einigermaßen gut situiert.
09:46Leberlein in einer Wohnung,
09:50die zu pflegen, in Ordnung zu halten,
09:53meine Kräfte übersteigt.
09:57Kurz, ich möchte es angenehmer haben.
10:00Verständlich.
10:02Sie haben keine Familie?
10:04Nein, ich bin allein.
10:06Ihre Frau?
10:08Seit langem tot.
10:10Es tut mir leid.
10:12Kinder?
10:14Sie sind uns versagt geblieben.
10:17Ja, dann...
10:19Tja, wäre wohl das Beste.
10:21Herr Maler sieht sich erst mal um.
10:23Ob Ihnen auch alles, was wir zu bitten haben, zusagt?
10:25Ja.
10:28Frau Beermann?
10:31Frau Beermann, dürfen wir mal stören?
10:34Moment.
10:36Dürfen wir mal stören, Frau Beermann?
10:38Natürlich.
10:40Das hier ist Herr Maler.
10:41Guten Tag.
10:42Guten Tag.
10:43Der sich für einen Platz bei uns interessiert.
10:45Ich möchte Ihnen mal zeigen, wie bei uns gewohnt wird.
10:47Gelebt wird.
10:48Ja, aber natürlich.
10:50Bitte sehr.
10:51Kommen Sie nachher rein.
10:52Bitte, kommen Sie.
10:53Dankeschön.
10:54Dankeschön.
10:58Bitte.
11:04Dies ist mein Reich.
11:16Sehr gemütlich.
11:18Eigene Möbel?
11:20Ja.
11:22Es sind meine Möbel,
11:24an denen ich gehangen habe.
11:26Ein paar Bilder.
11:28Was Sie hier sehen, sind die Reste meines Hausstandes.
11:32Ein paar Dinge müssen die Verbindung darstellen zur Vergangenheit.
11:35Ich verstehe.
11:36Haben Sie eigene Möbel, Herr Maler?
11:38Ja.
11:40Ein paar davon würde ich gerne mitbringen.
11:43Teppiche natürlich.
11:44Und auch ein paar Bilder.
11:45Ja, aber das ist alles möglich.
11:48Nicht wahr, Herr Bonner?
11:49Aber natürlich.
11:51Wir wollen schließlich, dass sich alle bei uns wohlfühlen.
11:53Und wir fühlen uns wohl.
11:55Ich jedenfalls tue es.
11:57Und ich lasse mich darin auch nicht beirren.
12:01Welche Zimmer geben wir ihm denn, Herr Bonner?
12:05Vielleicht die beiden, in denen Maria gewohnt hat?
12:09Das ist die Unglückliche, die zu viel Schlafmittel genommen hat.
12:13Ja.
12:14Was dann eine so schreckliche Auswirkung für unseren Herrn Bonner hatte.
12:17Ja, das wäre ein Platz.
12:19Kommen Sie, ich zeige Ihnen die Zimmer.
12:21Falls Sie sich entschließen wollen, unserer kleinen Gemeinschaft anzugehören.
12:24Das wäre schön.
12:27Ja.
12:29Bitte, Herr Maler.
12:30Danke.
12:33Oh, entschuldigen Sie bitte.
12:36Man hat das hier offenbar während meiner Abwesenheit ausgeräumt.
12:47Das wird natürlich alles renoviert.
12:48Das macht nichts, macht nichts.
12:50Ich habe schon einen Eindruck.
12:52Darf ich mal?
12:53Ja, bitte, selbstverständlich.
13:06Das Bett hier kommt selbstverständlich raus.
13:10Betten, in denen jemand gestorben ist, werden verbrannt.
13:13Das ist Usos hier.
13:15Ah, sehr gut, sehr gut.
13:17Mit dem Tod wollen wir alle nichts zu tun haben.
13:19Jedenfalls noch recht lange nicht.
13:23Hier hat die Frau gewohnt, die an Schlaftabletten gestorben ist?
13:30Ja.
13:31Ich habe einen Wunsch.
13:32Bitte?
13:33Darf ich einen Moment in diesen Räumen allein sein?
13:36Ich möchte einen ungestörten Eindruck haben.
13:38Das wäre wichtig für mich.
13:41Aber selbstverständlich.
13:44Ich erwarte Sie in meinem Büro.
14:14Entschuldigen Sie.
14:26Ich habe gehört, ein neuer Gast in unserem Heim?
14:32Möglicherweise.
14:36Mein Name ist Godel.
14:39Ludwig Godel.
14:42Ich bin seit drei Jahren in diesem Heim.
14:47Wie gefällt es Ihnen hier?
14:49Sehr gut, sehr gut.
14:53Man legt hier großen Wert auf Freundlichkeit.
14:57Jeder muss zu jedem freundlich sein.
15:02Ja, das gehört sich so in diesem Haus.
15:08Gehen Sie in ein Heim?
15:13Wollen Sie mir etwas sagen?
15:15Wenn Sie nicht gezwungen sind, wenn Sie es nicht müssen,
15:24dann würde ich es lieber nicht tun.
15:35Ich habe Sie vor Gericht gesehen.
15:38Sie haben ausgesagt, dass es Ihnen hier großartig gefällt.
15:42Sie haben das hohe Lied gesungen von dem Leben hier.
15:46Und jetzt raten Sie mir, hier nicht einzuziehen?
15:52Warum?
15:56Haben Sie plötzlich Ihre Meinung geändert?
15:59Nein, nein, nein.
16:01Es ist mir leid, dass Sie mich missverstanden haben.
16:07Ich habe Sie nicht missverstanden.
16:10Keinesfalls.
16:12Na?
16:15Ich glaube, ich werde mich entschließen.
16:19Sehr schön.
16:21Es kommt noch etwas hinzu.
16:24Ich muss es gestehen.
16:27Das Sensationelle an diesem Haus,
16:30in dem es drei Todesfälle gegeben hat, die fragwürdig waren.
16:36Für den Staatsanwalt sind Sie ja ein Mörder.
16:40Ja, für mich ist das aufregend, müssen Sie wissen.
16:49Na, wie sieht es aus mit Herrn Mahler?
16:54Er will sich wieder melden.
16:58Irgendetwas nicht in Ordnung?
17:02Ich weiß nicht.
17:05Irgendwie war er doch merkwürdig.
17:24Was gibt es?
17:36Telefon für Fräulein Korda.
17:38Für mich?
17:39Ja, bitte.
17:44Ja, Korda?
17:46Ich bin's.
17:48Ich weiß, dass ich dich störe.
17:50Entschuldige.
17:52Ich habe zwei Operngarten für heute Abend.
17:55Kommst du mit?
17:56Seit wann interessierst du dich für die Oper?
18:01Ja.
18:03Gut, ja.
18:06Ich habe keine Angst vor dir.
18:09Du bist ein trauriger Mann.
18:14Ich schlage dich auf den Kopf.
18:20Ich habe keine Angst vor dir.
18:31Es ist wieder mal spät geworden, was?
18:35Gleich zehn.
18:36Na, dann ab nach Hause.
18:40Büro, Derek?
18:42Ja.
18:46Wo ist es?
18:49Ist gut, wir kommen sofort.
18:54Oner ist erschossen worden.
18:56Was?
19:16Sieben Meter zehn.
19:29Sie haben die Schüsse gehört.
19:33Ja.
19:35Ich war oben, im ersten Stock in meinem Zimmer, als ich die Schüsse hörte.
19:42Ich rannte sofort hinunter.
19:45Die Haustür, die war offen.
19:47Herr Oner stand auf der Schwelle und presste die Hand auf seine Brust.
19:53Ich fragte, was ist denn passiert?
19:57Er antwortete nicht, konnte nicht sprechen.
20:02Er, er setzte mehrfach an und, und wollte mir noch etwas sagen, aber
20:10dann brach er zusammen und, und dann starb er.
20:40Also niemand, der irgendeine Aussage machen kann.
21:05Können Sie bitte auf Ihre Zimmer gehen?
21:24Es tut uns leid, wir wissen wirklich nichts.
21:29Danke.
21:30Frau Diedrich.
21:41Frau Diedrich, Herr Bonner ist gestern Mittag entlassen worden.
21:45Er war einen Tag hier.
21:47Am Abend dieses einen Tages ist er ermordet worden.
21:50Ich habe ein paar Fragen.
21:53War an diesem einen Tag irgendetwas Besonderes?
21:56Bitte denken Sie genau nach.
21:58Hat es Anrufe gegeben? War irgendetwas merkwürdig an diesem Tag?
22:04Nein, nein, da war nichts merkwürdig.
22:08Merkwürdig, Moment.
22:11Herr Bonner fand etwas merkwürdig.
22:14Ein Mann, der ihn, der uns am Nachmittag aufgesucht hat.
22:19Ein älterer Herr, der sich um einen Platz bewarb.
22:23Und was fand er an ihm merkwürdig?
22:26Ich weiß es nicht.
22:28Herr Bonner gebrauchte das Wort, aber ich weiß nicht, in welchem Zusammenhang.
22:33Haben Sie den Namen des Mannes?
22:36Ja, ich habe den Namen und seine Adresse, ein gewisser Maler.
22:43Und er wollte hier einen Platz haben.
22:45Wie kam er denn auf dieses private Altenheim hier?
22:49Aufgrund des Prozesses, den er genau verfolgt hat, wie er sagte.
22:54Ah, er hat den Prozess verfolgt, war er im Gerichtssaal?
23:00Ja, das sagte er.
23:03Polizei? Ach ja, ich erkenne Sie.
23:07Sie sind bei der Mordkommission, ich habe Sie gesehen, vor ein paar Tagen im Gericht.
23:11Ach bitte, kommen Sie doch rein.
23:18Entschuldigen Sie, ich brauche morgen seine Weile, bis ich mich anziehe.
23:23Kommen Sie.
23:27Ich frühstücke gerade. Mögen Sie auch Kaffee?
23:31Es ist noch ganz frisch.
23:32Nein, danke, das ist sehr freundlich, aber wir haben schon gefrühstückt.
23:34Na bitte, dann nehmen Sie doch Platz.
23:36Ach, entschuldigen Sie, ich war gestern Abend in der Oper.
23:43Ach bitte, setzen Sie sich doch.
23:45Danke.
23:47Aber, jetzt muss ich fragen, Ihr Besuch bei mir ist kein Irrtum?
23:53Nein, wir haben Ihre Adresse von Frau Dederich bekommen.
23:57Ach ja, das ist eine Angestellte des Altenheimes.
24:01Ja, da habe ich gestern meine Adresse gegeben, aber ich verstehe immer noch nicht.
24:09Nun, Herr Bonner ist gestern Abend in seinem Haus von einem Besucher, dem die Tür geöffnet hat, ermordet worden.
24:19Ach.
24:20Ja.
24:24Das ist ja unglaublich.
24:27Der Mann, über den ich wochenlang angestrengt nachgedacht habe, schuldig, nicht schuldig.
24:34Ist er ein Mörder, wofür er eine Staatsanwalt hält?
24:38Ist er keiner, wie die Verteidiger meinen.
24:43Das hat mich beschäftigt.
24:47Sie, Sie waren bei jeder Verhandlung?
24:50Bei jeder.
24:52Ich habe mich angestellt, um da ja einen Platz zu bekommen.
24:56Ich habe alle Aussagen verfolgt.
24:58Auch Ihre.
25:00Sie waren sehr präzise, sehr nüchtern.
25:04Ich hatte den Eindruck, dass Sie mehr der Meinung des Staatsanwaltes zuneigen.
25:10Ist das richtig?
25:12Da hätte ich aber einen Fehler gemacht.
25:14Ein Zeuge hat keine Meinung zu haben.
25:16Er sollte nur Fakten geben, Informationen für das Gericht.
25:19Ach, schon gut, schon gut.
25:21Was war denn Ihr Eindruck?
25:23Meiner?
25:26Zwiespältig.
25:28Ich habe lange geschwankt.
25:31Aber dann haben mich die Aussagen der Insassen fasziniert.
25:36Sie sprachen sich einstimmig für den Angeklagten aus.
25:39Betonten, wie wohl sie sich fühlen.
25:42So, dass Sie gestern gleich hingegangen sind und Ihr Interesse angemeldet haben.
25:47Ja, ich überlegte ernsthaft, ob so nicht mein, mein Lebensende aussehen könnte.
25:54In behaglicher Umgebung, ohne Sorgen.
25:59Ohne große Sorgen.
26:03Ja, nun hat sich das allerdings erledigt.
26:06Der Mann ist tot.
26:09Sie waren gestern in der Oper.
26:12Ja, mit meiner Enkelin.
26:14Ein großer Abend.
26:16Hast du ein Enkelkind?
26:20Ja, sie ist selbst Musikerin.
26:23Allerdings nur Kammermusik.
26:32Altenheim Bonner, Dederich.
26:34Hier ist Derek.
26:36Frau Dederich, es geht um Folgendes.
26:38Als Herr Mahler bei Ihnen war, was hat er gesagt?
26:40Versuchen Sie sich einmal genau zu erinnern.
26:42Hat er gesagt, er habe keine Familie?
26:45Ja.
26:47Ja, er sagte, er habe keine Familie.
26:49Seine Frau sei gestorben.
26:51Und Kinder, Kinder seien Ihnen versagt geblieben.
26:56Kinder seien Ihnen versagt geblieben.
27:01Danke, Frau Dederich.
27:06Er hat ganz offensichtlich gelogen.
27:08Aber warum?
27:10Fragen doch.
27:11Herr Mahler.
27:13Ah, Herr Oberinspektor.
27:15Da ist eine Frage aufgetaucht, Herr Mahler.
27:19Ja, die Sie betrifft.
27:22Sie haben in dem Altenheim, das Sie aufgesucht haben, gesagt, Sie hätten keine Familie.
27:27Wie?
27:30Habe ich das gesagt?
27:33Ach ja.
27:35Ich weiß jetzt.
27:37Da habe ich wohl einen Eindruck gehabt, der sich mir bei der Verhandlung aufgedrängt hat.
27:42Dass es dort unangenehm berührt, wenn man Familie hat.
27:46Na ja, ich habe mehrere Kinder. Eine Tochter und zwei Söhne.
27:50Die Söhne sind allerdings nicht in München da.
27:53Eine arbeitet in Hannover, die andere in Hamburg.
27:56Aber sie sind alle, wie sagt man, wohlgeraten.
28:01Die Adresse meiner Tochter? Ja, natürlich.
28:04Ja, kommen Sie doch rein, bitte.
28:06Danke.
28:13Inge?
28:14Ja.
28:15Komm runter, bitte.
28:17Danke.
28:19Ja, meine Tochter war mit meinem Vater in der Oper.
28:23Ist das von irgendeiner Bedeutung für die Kriminalpolizei?
28:26Nun ja, ich ...
28:28Guten Tag.
28:29Inge, der Herr ist von der Kriminalpolizei und möchte sich bestätigen lassen.
28:34Ich hoffe, ich drücke mich richtig aus, dass du gestern Abend mit deinem Großvater in der Oper warst.
28:39Ja, warum?
28:40Na ja, es ist von keiner großen Bedeutung.
28:42Der Großvater, Ihr Vater, der ist da mitten in eine polizeiliche Ermittlung geraten, die ich gerade in einem Mordfall durchführe.
28:49Einen Mordfall?
28:50Ja.
28:51Sie haben doch vielleicht gehört oder gelesen, dass da gestern ein gewisser Bonner erschossen worden ist.
28:57Ja, ja, das habe ich heute früh gelesen.
28:59Der Leiter eines Altenheims?
29:01Ja, mein Großvater hat es mir erzählt.
29:03Was hat er erzählt?
29:06Was für ein merkwürdiges Zusammentreffen das sei.
29:09Dieser Bonner habe selbst wegen Mordverdachts vor Gericht gestanden und sei nun ermordet worden.
29:15Er sagte, ein ermordeter Mörder.
29:19Wann hat er das gesagt?
29:22Heute Mittag. Ich war mit ihm zum Essen in der Stadt.
29:25Das ist ja so eine Art Tagesgespräch, dieser Mord.
29:27Tja.
29:29Ihr Großvater war gestern in diesem Altenheim.
29:32Ja, was wollte er da?
29:33Er wollte sich doch nach einem Platz erkundigen.
29:35Ja, ja.
29:36Für sich?
29:37Aber er hat doch ein Zuhause.
29:39Er hat sich alles zeigen lassen, hat sich alles angesehen.
29:41Und Herr Bonner, der fand eben das Verhalten ihres Vaters, ja, er fand es merkwürdig.
29:48Und deswegen bin ich hier.
29:50Das ist so eine Marotte von ihm, dieses ständige Interesse für Prozesse.
29:54Er geht fast jeden Tag zum Gericht und nimmt an irgendwelchen Verhandlungen teil.
29:58Ja, das stimmt.
29:59Es stimmt, wenn meine Mutter sagt, dass er da eine Marotte hat.
30:02Das ist wirklich eine.
30:05Machen Sie sich wieder Notizen?
30:07Ja, ich versetze mich jeweils in die Personen, die etwas zu sagen und zu entscheiden haben.
30:12In den Richter, in den Staatsanwalt und auch in die Verteidiger.
30:19In die besonders.
30:21Denen macht es Spaß, auch noch den größten Alunken mit einem Freispruch nach Hause zu bringen.
30:25Ich meine, Sie, denn der wird freigesprochen?
30:27Ja, ja.
30:29Da kommt er.
30:36Glauben Sie wirklich, der wird freigesprochen?
30:39Natürlich wird er freigesprochen.
30:42Sie können ihn ja nicht identifizieren.
30:46Das Mädchen müsste genau sagen können, der war es.
30:49Das müsste er ohne Zweifel sagen.
30:51Ja, aber bei dem Schock, den die hat.
30:53Kriegt doch im Mund nicht auf.
30:55Fängt sofort an zu weinen.
30:57Weinen?
30:59Ja.
31:01Fängt sofort an zu weinen.
31:03Weinen?
31:07Weinen ist diesen der Welt kein Argument.
31:12Die meisten Leute fühlen sich durch Weinen belästigt.
31:18Kommen Sie mal.
31:21Sie wagt nicht, da rauszukommen.
31:24Geniert sich.
31:27Ja, kommt er raus.
31:30Zeigt sich.
31:32Findet nichts dabei.
31:34Im Gegenteil.
31:37Diese Leute genießen es noch, Mittelpunkt zu sein.
31:41Danke Ihnen.
31:43So, es geht um Vergewaltigung.
31:46Ein gewisser Eichholz hat ein Mädchen auf dem Nachhauseweg überfallen,
31:49sie schrecklich zugerichtet und dann halbtot liegen gelassen.
31:53Und diese Verhandlung interessiert unseren Freund?
31:56Offenbar.
31:58Der Prozess geht morgen zu Ende.
32:00Wie steht denn der Prozess?
32:02Tja, das Mädchen kann den Täter nicht identifizieren.
32:06Ah, kann sie nicht.
32:08Man hat ihr zehn Leute vorgeführt, aber ohne Erfolg.
32:12Wieso hat man ihn angeklagt?
32:15Ja, es gibt einige Indizien, paar ungenaue Zeugenaussagen.
32:18Er könnte es gewesen sein, aber der Verteidiger hat die Zeugen ziemlich verunsichert
32:22und so steht es ziemlich gut für den Eichholz.
32:25Dann hat der Prozess gegen Bonner vor drei Monaten
32:28und dieser Prozess hier genau das gemeinsam.
32:31Der Eichholz hat die Zeugen verunsichert,
32:34und dieser Prozess hier genau das gemeinsam.
32:37Der Angeklagte war wahrscheinlich der Täter?
32:40Aber die Beweise reichen nicht aus.
32:42Hallo, Herr Denek.
32:44Ja, Herr Mahler, grüße Gott, guten Tag.
32:46Sie sehen mich mal wieder bei meiner Lieblingsgeschäfte.
32:48Ja.
32:49An Gerichtsverhandlungen teilzunehmen.
32:50Worum geht's denn diesmal?
32:51Ach, eine üble Geschichte.
32:53Vergewaltigung.
32:54Begangen mit äußerster Brutalität.
32:56Wir warten gerade auf das Urteil.
32:58Die Dame einer Bekannten von Ihnen?
33:00Ja, das ist...
33:02Ach, jetzt weiß ich nicht mal Ihren Namen.
33:04Ich bin Frau Rosenheim.
33:06Ach, Frau Rosenheim, stimmt.
33:08Ein notorischer Gerichtsgänger, so wie ich einer bin.
33:10Wir treffen uns hier immer und tauschen unsere Meinung aus.
33:13Wann wird das Urteil verkündet?
33:14Sie beraten gerade.
33:16Und was erwartet man?
33:18Ja, was? Der Fall liegt nicht einfach.
33:21Das Mädchen kann leider nicht genau sagen,
33:23ob der Angeklagte es war,
33:24der sie auf so schreckliche Weise gepeinigt hat.
33:27Was glauben Sie denn? War es?
33:28Aber ja.
33:30Wir sind ja alle hier. Da können Sie fragen, wen Sie wollen.
33:32Sind der Meinung, er war es?
33:34Schauen Sie mal.
33:36Da schauen Sie sich den mal an.
33:39Indizien haufenweise.
33:42Aber Indizien sind keine Beweise.
33:47Derek?
33:52Eichholz ist freigesprochen.
33:54Aus Mangel an Beweisen.
33:57Danke, Harry.
33:59Inge!
34:01Hast du Zeit heute Abend?
34:03Ich wollte dich mal wieder einladen.
34:05Nein, nicht in die Oper.
34:07Schlag du was vor.
34:09Mir wäre alles recht.
34:10Wie wäre es, wenn ich dich mal einlade?
34:12Wir geben nämlich heute Abend ein Konzert.
34:14Im privaten Rahmen.
34:16Sag ihm, ich freue mich, wenn er mitkommt.
34:18Hast du es gehört?
34:20Ja, nur ganz wenig Leute.
34:22Hast du Lust?
34:30Guten Tag.
34:32Grüß Gott.
34:34Suchen Sie jemanden?
34:36Ähm...
34:38Kann ich Ihnen helfen?
34:40Nein, nein, besten Dank.
34:42Der Name kam mir bekannt vor.
34:44Wo habe ich ihn gehört?
34:48Gelesen vielleicht in der Zeitung.
34:50Kann das sein?
34:52Was wollen Sie denn von mir?
34:54Was ist denn, Rudolf?
34:56Der klatscht mich hier blöd an.
34:59Aber der Name fiel mir auf.
35:01Eichholz.
35:03Ich fragte danach, wo ich ihn gehört haben könnte.
35:07Jetzt fällt es mir wieder ein.
35:09Entschuldigung.
35:28Entschuldigung.
35:30Dieser Maler geht mir auf die Nerven, wenn die die Gerichtssäle Tag für Tag, dass es
35:55doch viele die das tun, ich meine, das kennen wir doch.
36:06Hast du nicht auch leichte Züge von Exaltiertheit bemerkt?
36:10Eigentlich nicht.
36:11Ich finde den sehr freundlich, wie jemand, der zufrieden ist.
36:16Vor allen Dingen mit sich selbst.
36:17Ich dachte, wir kommen hierher, trinken was gemütlich, jetzt sind wir schon wieder im
36:23Büro.
36:25Kann ich mal telefonieren, bitte?
36:46Ja, hier ist Derek, was gibt's denn da?
36:51Wann?
36:54Und wo?
36:57Ja, ist gut.
37:05Eichholz ist soeben vor seiner Haustür erschossen worden.
37:25Oh, wir haben schon elf Uhr.
37:34Wie ich die Schüsse gehört hab, bin ich natürlich gleich ans Fenster hier gerannt,
37:39an die Ester, und da hab ich grad noch ein Auto weggefahren sehen.
37:43Aber frag mich bloß nicht nach der Nummer, gell?
37:46Danke, Herr Obermaier.
37:47Bitte schön.
37:48Und wenn Sie bitte noch einen Moment hier warten.
37:49Ja, ist gut.
37:54Danke.
38:06Ich kann Ihnen nichts sagen.
38:09Überhaupt nichts.
38:12Er kam aus der Kneipe zurück, wo Sie seinen Freispruch gefeiert haben.
38:19Frau Eichholz, überlegen Sie einmal ganz genau.
38:22War an diesem Tage irgendetwas anders als sonst?
38:26Bitte denken Sie nach.
38:27War vielleicht irgendetwas, ich gebrauche jetzt diesen Ausdruck absichtlich,
38:31war irgendetwas merkwürdig?
38:33Denken Sie bitte nach.
38:35Nichts.
38:36Gar nichts.
38:37Ich sag Ihnen doch, ich weiß nichts.
38:40Überhaupt nichts.
38:44Hat sich irgendjemand nach Ihrem Mann erkundigt?
38:47Telefonisch oder sonst irgendwie?
38:49Erinnern Sie sich vielleicht an einen älteren Herrn?
39:02Guten Morgen.
39:03Guten Morgen.
39:04Sie noch mal?
39:05Ja, bitte kommen Sie rein.
39:06Danke.
39:11Sie erwischen mich wieder beim Frühstück hin.
39:14Mögen Sie Kaffee?
39:15Danke, nein.
39:16Waren Sie wieder in der Oper?
39:17Nein, meine Enkelin gab ein Konzert.
39:20Ein Kammerkonzert.
39:21Frau Eichholz ist gestern Abend erschossen worden.
39:25Ach.
39:26Vor seiner Haustür.
39:28Mit drei Schüssen, Herr Mahler.
39:31Ja, was soll man dazu sagen?
39:34Eichholz.
39:37Der Mann, der andere zu Opfern machte.
39:40Nun selbst ein Opfer.
39:41Sie haben ihn doch gestern aufgesucht, Sie haben mit ihm gesprochen.
39:44Ja.
39:47Wissen Sie, bei einem solchen Prozess bilden sich Meinungen,
39:51die natürlich vom Milieu beeinflusst sind.
39:54Ich dachte mir, wie lebt so ein Mann?
39:58Wie ist seine Umgebung und wie wirkt er in ihr?
40:01Soll ich es Ihnen sagen?
40:04Er wirkt genauso, wie im Gerichtssaal.
40:08Brutal.
40:10Brutal.
40:14Tja, nun ist er tot.
40:19Was sagen Sie Ihnen dazu?
40:23Wie war Ihnen zumut, als Sie hörten, Eichholz ist tot?
40:32Hatten Sie nicht ein leichtes Gefühl der Befriedigung,
40:35dass ihn sein Schicksal nun doch ereilt hat?
40:37Nein, das Gefühl hatte ich nicht.
40:39Wenn mir ein Mord gemeldet wird, erschrecke ich immer noch.
40:43Ich erschrecke, sagte ich.
40:45Und Erschrecken wird immer größer, je länger ich in diesem Beruf bin.
40:49Wer das Opfer ist, spielt keine Rolle.
40:51Spielt keine Rolle?
40:53Spielt keine Rolle, nein.
40:56Aber das ist doch nicht realistisch.
40:59Für mich ist das neu, dass Eichholz tot ist.
41:02Aber von Erschrecken kann ich nicht reden.
41:05Nur sollten Sie jetzt nicht in Fehler begehen,
41:08mich für herzlos zu halten.
41:11Das bin ich nicht.
41:14Ich werde das Bild nicht los.
41:17Das Bild dieses gequälten Mädchens.
41:20Wir haben sie doch gesehen.
41:22Sie saß da, unfähig für eine normale Reaktion.
41:26Sie hat dieser Mann aus ihr herausgeprügelt.
41:29Er hat menschlichen Müll aus ihr gemacht.
41:33Ich soll erschrecken, wenn ich höre, dieser Mann ist tot?
41:38Verlangen Sie das im Ernst?
41:45Harry, es muss eine Verbindung geben zwischen diesen beiden Morden und Mahler.
41:49Zweimal hat jemand vor Haustüren gewartet.
41:52Zweimal waren die Opfer Leute,
41:54die aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurden.
41:56Zufall?
41:58Das sicher nicht.
42:00Und dann noch etwas, die Tatzeit, immer abends.
42:03Und Herr Mahler hat viele Zeugen,
42:05dass er zur Tatzeit Musik gehört hat.
42:27Eine halbe Stunde sind wir schon zu spät.
42:32Traf sich mit drei anderen Männern?
42:35Ja.
42:37Sie setzten sich zusammen, tranken Bier und redeten miteinander.
42:41Was für einen Eindruck machten Sie?
42:45Na, nun warte mal.
42:47Als seien Sie lange miteinander bekannt?
42:50Ja, den Eindruck hatte ich.
42:52Wie alt?
42:54Allein ein bisschen älter.
42:57Ja, das ist alles.
42:59Danke.
43:01Lotte Jungs.
43:03Jetzt brauchen wir die Namen der Leute.
43:05Ich will wissen, wer Sie sind und was Sie machen.
43:07Welche Beziehung zwischen Ihnen und Mahler besteht.
43:27Guten Abend.
43:29Guten Abend.
43:31Das ist die Margot.
43:33Margot.
43:35Das ist Ilse.
43:37Ingrid.
43:39Und Ingrid.
43:41Und das ist unser Haus.
43:43Von der Sitte.
43:45Das ist wohl eine private Garnierung.
43:47Ja, so ungefähr.
43:49Wir kennen uns alle sehr gut.
43:51Haben wir den Wagen neben Ihnen?
43:53Ja, direkt nebendran.
43:56Hallo.
43:58Herr Derrick.
44:00Ja, na nun, Herr Mahler.
44:02Guten Abend, ich dachte immer,
44:04Sie haben nur ein Hobby, Gerichtsfälle.
44:06Nein, nein, ich kegle auch sogar sehr gerne.
44:08Guten Abend, meine Herren.
44:10Grüß Gott, Herr Mahler.
44:12Grüß Gott, die Damen.
44:14Ein Bekannter von mir,
44:16Herrn von der Kriminalpolizei.
44:18Darf man das nicht sagen?
44:20Doch, das darf man unbesorgt sagen.
44:22Kegeln Sie öfter hier.
44:24Wie ist denn die Bahn?
44:26Das ist ein Privatvergnügen.
44:28Ich entdecke gerade eigentlich viel zu wenig.
44:30Ja, das kann ich mir denken.
44:32Wissen Sie,
44:34ich versetze mich manchmal in die Psyche,
44:39in die Stimmung eines Polizisten,
44:43eines Menschen, dessen Aufgabe es ist,
44:46Verbrechen zu bekämpfen.
44:48Verzweifeln Sie da nicht manchmal?
44:51Gar keine schlechte Frage.
44:53Ja, wissen Sie,
44:54wir tun unsere Arbeit
44:56und bringen Sie zum Abschluss.
44:58Aber Ihre,
45:00die hört doch nie auf.
45:02Das muss Sie doch ungeheuer deprimieren.
45:05Ja, das tut es manchmal.
45:09Alles Ihre Freunde?
45:11Oder nur eine zufällige Mannschaft?
45:14Ah, wir spielen schon sehr lange miteinander.
45:17Hallo Hans, kommt, du bist da.
45:20Reizende ältere Herren,
45:22besonders sympathisch.
45:25So waren Sie doch.
45:27Jetzt zitiere ich mal Herrn Mahler.
45:29Ihre Arbeit hört nie auf.
45:31Das muss Sie doch ungeheuer deprimieren.
45:33Recht hat er.
45:38Was können wir tun?
45:44Warten, Harry.
45:46Warten auf den nächsten Freispruch aus Mangel an Beweisen.
45:53Haben Sie den Angeklagten angesehen?
45:56Ich tue nichts anderes.
45:59Die ganze Zeit sehe ich mir diesen Mann an.
46:02Verzieht keine Miene.
46:04Gefühllos, absolut gefühllos.
46:07Bringt seine Freundin um aus Eifersucht.
46:11Was nicht bewiesen ist, liebe Frau.
46:14Ja, aber er war's doch.
46:16Haben doch andauernd Streit miteinander gehabt.
46:18Dafür gibt's Zeugen, Augenzeugen.
46:19Und was nicht sagt, liebe Frau.
46:21Bei dem Mord war keiner dabei.
46:23Und gestehen tut er ja nicht.
46:25Sie hat ihn betrogen.
46:27Also so viel ist sicher.
46:29Und er hat gesagt, sie war eine leichtsinnige Person.
46:31Und er hat gesagt, wenn du mich betrügst, bring ich dich um.
46:34Wir sind zwar belastet, aber nicht überführt.
46:39Also.
46:41Er ist wieder im Gerichtssaal.
46:43Geht wieder jeden Tag hin.
46:45Und er hat gesagt,
46:46er ist wieder im Gerichtssaal.
46:48Geht wieder jeden Tag hin.
46:50Stellt sich früh an, damit er ja einen Platz bekommt.
46:53Und das ist eine Frau hier,
46:55die bekanntermaßen ein leichtes Leben führte.
46:57Zwar keine professionelle,
46:59aber irgendwie nicht weit entfernt davon,
47:01so hervorkommen.
47:03Und der Tat dringend verdächtig ist der hier.
47:05Ein gewisser Schulau,
47:07der sehr eifersüchtig war, woraus er auch kein Hehl macht.
47:09Und es gibt Zeugenaussagen dafür,
47:11dass er Drogen geäußert hat.
47:13Er bestreitet die Tat?
47:14Kein Alibi?
47:16Ja, eins, dass keins ist.
47:18Er war zur Tatzeit zu Hause im Bett gelegen.
47:20Da war kein Zeugen dafür.
47:22Sein Leumund?
47:24Nicht sehr gut.
47:26Vorbestraft wegen schwerer Körperverletzung,
47:28sehr hitzig, jehzornig.
47:30Also die Tat ist ihm zuzutrauen.
47:32Ja.
47:34Und im Prozess, was erwartet man?
47:36Freispruch.
47:39Freispruch.
47:41Ja.
47:43Das sind Herren von der Kriminalpolizei,
47:45die Sie sprechen müssen.
47:47Polizei?
47:49Was haben Sie mit der Polizei zu tun?
47:51Ich will Freispruch.
47:55Die Polizei, die komme ich.
47:57Ist das klar?
47:59Na ja, haben Sie sich ja verständlich ausgedrückt.
48:02Da gehen Sie doch nicht ins Teufel.
48:04Sie sind sicher eher da.
48:06Vielleicht schon heute Abend
48:08oder erst morgen oder ein paar Tage.
48:09Was?
48:11Ja.
48:13Wir haben nämlich grundsüchte Annahme,
48:15dass es da einige Leute gibt,
48:17die mit ihrem Freispruch
48:19überhaupt nicht einverstanden sind.
48:23Was heisst das?
48:25Morddrohung gegen Sie.
48:31So, jetzt sagen Sie mal,
48:33wer mich da umbringen will.
48:34Ich bin freigesprochen worden.
48:36Der Richter hat gesagt, ich kann gehen.
48:41Da gibt es Leute, die mich umbringen wollen.
48:44Sagen Sie, in den anderen Schreberhäusern
48:46wohnt da irgendjemand?
48:48Nein, das ist ein Unterdachs hier.
48:52Ich wohne da, ich schlafe da.
48:56Sonst hätte ja vielleicht irgendein Zeugen auftreten.
48:58Das ist ein Unterdachs hier.
49:00Ich wohne da, ich schlafe da.
49:01Sonst hätte ja vielleicht irgendein Zeugen auftreten.
49:32Gehen Sie los.
49:34Fragen Sie den Mann, was er will.
49:38Gehen Sie ruhig.
49:50Herr Mahler macht seinen Nachmittagsbesuch.
49:56Er hat gesagt,
49:57Herr Mahler macht seinen Nachmittagsbesuch.
50:07Was wollen Sie denn?
50:09Wissen Sie, ich bin Rentner.
50:11Ich suche nach Beschäftigung.
50:13Nach einer Tätigkeit, die Freude macht.
50:16So ein Garten, der würde mir Spaß machen.
50:20Ja.
50:22Was habe ich damit zu tun?
50:27Geben Sie das hier nicht auf?
50:30Wieso?
50:32Wieso soll ich Ihnen das aufgeben?
50:34Sie sind nicht der Schüler?
50:36Ja.
50:40Woher kennen Sie mich denn?
50:42Ja, ich war im Gericht.
50:44Ich habe mich sehr mit Ihnen befasst.
50:46Ganz ausführlich.
50:48Natürlich auch mit der bedauernswerten Person,
50:50von der es heißt, dass Sie sie ermordet haben.
50:54Wie soll uns das weiterkommen?
50:55Ich wollte Sie nicht in Aufregung versetzen.
50:57Hase ab!
51:21Bin ich zu spät?
51:23Deine Frau ist schon hier.
51:25Mein Großvater wartet seit einer Viertelstunde.
51:28Na ja, erst mal guten Abend.
51:30Na, Mädchen.
51:32Du siehst gut aus.
51:34Ach, du erst.
51:36Ich freue mich.
51:38Worüber?
51:40Über dein Interesse an der Musik.
51:42Ich interessiere mich auch für Musik.
51:45Aber nicht nur.
53:26Bleiben Sie da stehen! Nehmen Sie die Hände hoch!
53:29Wieso? Warum?
53:31Los, Hände hoch!
53:32Verdammt, sind Sie ein cover-singer?
53:34Nein, nicht ein cover-singer.
53:36Dann sind Sie ein cover-singer.
53:38Wie viel haben Sie hier?
53:40Vier!
53:42Dann sind Sie ein cover-singer.
53:44Vier!
53:46Sie sind ein cover-singer.
53:50Wie viel haben Sie hier?
53:55Sechs!
53:57Sechs!
54:00Sie sind ein cover-singer!
54:02Darf ich Ihnen helfen?
54:22Kannst du alleine nach Hause fahren?
54:33Er war es doch.
54:36Er war doch der Mörder.
54:41So wie die anderen es waren.
54:46Sie haben Menschen umgebracht.
54:50Unschuldige Menschen.
54:54Sie haben keinen Respekt gehabt vor menschlichem Leben.
55:00Und verdienen dafür selbst keinen.
55:04Nachsicht mit Mördern.
55:07Mitleid mit Mördern.
55:10Ich habe das nicht.
55:15Wir haben gefunden.
55:18Beschlossen haben wir.
55:22Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
55:34Setzen Sie sich.
55:46Sie sagen wir leben nicht mit Mördern zusammen.
55:49Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
55:55Wir leben mit Mördern zusammen.
55:59Das ist ein Teil unseres Schicksals.
56:04Ich glaube es gibt nur ein Mittel.
56:09Um unser Schicksal in die Hand zu bekommen.
56:15Das ist ein Gesetz.
56:18Den wir alle verpflichtet sind.
56:21Alle.
56:24Auch Sie Herr Mahler.
56:27Denn wenn nicht.
56:30Dann hätten wir die Anarchie.
56:33Und mit der Anarchie die Stunde der Mörder.
56:37Das ist ein Teil unseres Schicksals.
56:40Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
56:43Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
56:46Wir leben mit Mördern zusammen.
56:49Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
56:52Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
56:55Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
56:58Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:01Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:04Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:07Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:10Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:13Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:16Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:19Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:22Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:25Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:28Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:31Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:34Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:37Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:40Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:43Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:46Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:49Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:52Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
57:55Wir leben nicht mit Mördern zusammen.
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