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Transkript
00:00... Musik ...
00:17Herr Sobach, Sie sollen zum Chef kommen.
00:20Eine bestimmte Angelegenheit. Soll ich Unterlagen mitbringen?
00:22Ja, den Vertrag fürbringen, Herr Straßburg.
00:24Ja, aber der ist doch schon bei der Post. Soll der nicht rausgehen?
00:26Ja, ja, der Chef möchte Sie deswegen sprechen.
00:28Hoffentlich ist der noch nicht weg. Kommen Sie fort.
00:43Einen Tisch für zwei Personen.
00:46Und es soll ein bisschen nett aussehen.
00:51Ja, ja, ja, genau. Also für 8 Uhr. Danke.
00:55Dann gehen Sie nur hin.
00:58Ach, guten Tag, lieber Sobach. Kommen Sie.
01:02Guten Tag, Herr Doktor.
01:04Da sind ja die Verträge. Ist irgendwas nicht in Ordnung?
01:07Doch, doch, alles in Ordnung. Ich habe nur vorhin mit Fürbringer telefoniert.
01:11Er braucht die Verträge leider heute Abend.
01:13Besprechungen mit Partnern, die morgen früh mit der ersten Maschine nach Paris weiterfliegen.
01:17Soll ich den Text bei Telex durchgeben?
01:19Nein, wo denken Sie hin? Er braucht die Verträge im Original mit allen Unterschriften.
01:24Tja, was machen wir denn da?
01:27Das weiß ich nicht.
01:29Das wissen Sie nicht?
01:31Ich habe Fürbringer einen Vorschlag gemacht.
01:33Ich habe ihm garantiert, dass ich in meiner Firma einen Mann haben werde, der Ihnen die Verträge heute noch persönlich bringt.
01:41Bringen?
01:42Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?
01:44Ja, ja.
01:45Am besten, Sie fahren gleich los, dann sind Sie heute Abend da.
01:47Wo wohnen Sie meistens in Straßburg?
01:49Im Parkhotel.
01:50Ja, ich lasse ein Zimmer für Sie reservieren.
01:52Ja.
01:53Ach so.
01:54Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, dass Sie mir damit einen großen Dienst erweisen.
01:59Ja.
02:08Was macht eigentlich deine Frau heute Abend?
02:11Warum fragst du?
02:12Na, du musst als Briefträger nach Straßburg und deine entzückende Frau wird sich langweilen.
02:19Oder vielleicht auch nicht.
02:22Was willst du damit sagen?
02:23Nichts, gar nichts.
02:24Meinst du, ich weiß nicht, was man sich erzählt?
02:26Was meine Frau im Verhältnis hat mit dem Chef.
02:29Wenn du es weißt, dann ist es ja gut.
02:42Tag, Maria.
02:43Tag.
02:44Kommst du schon nach Hause?
02:46Ja.
02:48Ich muss gleich nach Straßburg mit dem Wagen.
02:51Eine dringende Geschäftsangelegenheit.
02:54Was machst du da in Straßburg?
02:58Ich bin als gut bezahlter Briefträger unterwegs.
03:00Bleibst du über Nacht?
03:03Ja.
03:05Ich packe nur noch ein paar Sachen.
03:22Du hast ein neues Kleid.
03:25Gefällt's dir?
03:26Ja, steht dir bestimmt ganz ausgezeichnet.
03:30Schade, dass wir nicht ausgehen können heute Abend.
03:33Tja, leider.
03:35Sonst würde ich gerne einen Tisch bestellen.
03:37Für zwei Personen.
03:40Du musst ja nach Straßburg.
03:46Ja.
03:51Tschüss.
04:21Tschüss.
04:51Maria?
05:22Maria?
05:24Maria?
05:52Maria?
05:54Maria?
06:22Klingelton
06:35Klingelton
06:45Wer ist denn da?
06:48Mein Name ist Sobach.
06:49Ich hätte gerne Herrn Frings gesprochen.
06:51Aber hören Sie mal,
06:52ich kann doch Herrn Frings nicht mitten in der Nacht wecken.
06:56Was wollen Sie denn von ihm?
06:57Können Sie nicht mal aufmachen?
07:03Darf ich fragen, wer Sie sind?
07:06Ich bin der Hausmeister.
07:08Was ist denn los?
07:11Herr Frings ist mein Chef.
07:13Ich hätte ihn gerne gefragt, wo meine Frau geblieben ist.
07:15Aber möglicherweise mache ich mir ganz unnötig Sorgen
07:17und sie ist hier.
07:19Haben Sie mich verstanden?
07:21Ja.
07:23Ich habe Sie verstanden.
07:25Sie wollen Herrn Frings unbedingt sprechen.
07:27Was Sie doch hoffentlich einsehen werden.
07:30Und Sie werden sich davon nicht abbringen lassen.
07:34Darf ich das so Herrn Frings sagen?
07:37Genauso.
07:39Warten Sie einen Moment.
07:42Ach, kommen Sie doch herein.
07:43Bitte warten Sie.
07:47Was ist denn los?
07:49Nichts.
07:50Leg dich wieder hin.
08:14Wer ist da?
08:17Ich bin's, Herr Frings.
08:19Können Sie mal kommen?
08:23Entschuldige.
08:30Ist was passiert?
08:32Da ist jemand, der Sie unbedingt sprechen will.
08:34Ein gewisser Herr Sobach.
08:36Er fragt Sie um Ihre Frau.
08:38Ja.
08:39Weißen Sie ihn auf keinen Fall in's Haus?
08:41Er ist schon drin.
08:42Er wartet in der Diele.
08:44Wie konnten Sie den Mann hereinlassen?
08:46Er war nicht aufzuhalten.
08:49Maria, zieh dich an.
08:50Dein Mann ist da.
08:53Er soll im Wohnzimmer warten, ja?
08:55Schöne Bescherung, was?
08:57Wie kommt er denn hierher?
08:59Versteh ich nicht.
09:01Ich denk, du hast die nach Straßburg geschickt.
09:03Ja, das hab ich.
09:08Ich hab's dir gesagt.
09:10Ich hab's dir gesagt.
09:12Ich hab's dir gesagt.
09:14Ich hab's dir gesagt.
09:16Ich hab's dir gesagt.
09:18Ich hab's dir gesagt.
09:20Ich hab's dir gesagt.
09:22Ich hab's dir gesagt.
09:24Was soll denn jetzt?
09:27Ich werd erst mal schauen, was für eine Stimmung hier ist.
09:30Reck dich nicht an.
09:40Na, Sobach?
09:43Ich dacht, Sie sind in Straßburg.
09:46Ist meine Frau bei Ihnen?
09:49Ihre Frau, lieber Sobach,
09:52die ich
09:54sehr schätze,
09:55sehr
09:56verehre.
09:57Ist sie hier?
10:00Ja.
10:02Sie ist hier.
10:07Frau Sobach?
10:08Frau Sobach?
10:22Geh raus, setz dich in den Wagen.
10:28Lieber Freund,
10:30wir werden uns doch richtig verhalten.
10:33Ich denke ununterbrochen darüber nach, was das ist.
10:36Richtiges Verhalten.
10:38Wir werden jede Aufregung von uns fernhalten.
10:42Weil es so am bequemsten ist,
10:45wenn Sie sich gekränkt fühlen sollten, lieber Sobach.
10:50Man könnte überlegen,
10:53wie diese Kränkung zu mildern ist.
10:55Möchten Sie rein?
10:57Zeigen Sie mir, wo meine Frau geschlafen hat.
11:04Menschenskind!
11:06Machen Sie doch keinen Fall daraus!
11:07Wo hat sie geschlafen?
11:09Na, wo denn wohl?
11:22Na, sind Sie jetzt befriedigt?
11:24So.
11:26Machen Sie sich nicht unglücklich.
11:33Mein Gottes, überlegen Sie doch!
11:37Wollen Sie sich ins Gefängnis bringen?
11:40Nein.
11:42Nein.
11:44Nein.
11:46Nein.
11:48Nein.
11:50Nein.
11:51Wollen Sie sich ins Gefängnis bringen?
11:54Das ist keine Frau wert.
12:52Herr Prings?
12:57Herr Prings?
13:21Herr Prings?
13:52Guten Abend.
13:57Nachricht?
13:58Oben, Herzschuss.
14:00Der Tote heißt Albert Prings,
14:02ist von einem gewissen Sober erschossen worden.
14:04Ich habe ihn festgenommen.
14:07Wahrscheinlich Mord aus Eifersucht.
14:09Er hat seine Frau hier im Bett gefunden.
14:11Klarer Fall, oder so?
14:13Ja, nicht ganz.
14:14Er bestreitet den Schuss, abgegeben zu haben.
14:16Wo ist Bergel?
14:18Der ist unten, dein Hausbewohner.
14:19Gut, ich gehe mal runter.
14:20Okay.
14:22Ja, wie weit sind Sie?
14:24Ich bin schon bald fertig.
14:32Das sind die Zeugen.
14:34Ich bin Oberinspektor Derrick, guten Abend.
14:38Sie alle sind Zeugen.
14:40Ich mache Sie darauf aufmerksam,
14:42dass Sie alle Fragen, die ich an Sie stelle,
14:44wahrheitsgemäß zu beantworten haben.
14:46Darf ich Sie zunächst um Ihren Namen bitten?
14:50Ich bin Gustav Prings, der Bruder des Toten.
14:54Ich habe mein Schlafzimmer oben im zweiten Stock.
14:57Das ist Martina Prings, meine Schwägerin,
14:59die Frau meines Bruders.
15:03Auch sie hat ihr Schlafzimmer oben im zweiten Stock.
15:06Das ist der Fischer, der Hausmeister,
15:08der im Souterrain wohnt, mit seiner Enkelin.
15:12Ich möchte jetzt mit jedem von Ihnen sprechen.
15:14Einzeln.
15:16Herr Berger?
15:18Bitte warten Sie alle draußen.
15:27Ich war im Souterrain, als ich den Schuss hörte.
15:31Ich lief sofort hinauf
15:34und kam ins Schlafzimmer.
15:37Die Tür war offen.
15:39Da stand der Mann.
15:41Der Mann hatte die Pistole noch in der Hand
15:44und war total fertig.
15:46Schön, Sie haben also mit Ihrem Mann
15:48kein gemeinsames Schlafzimmer.
15:50Nein.
15:52Seit Jahren nicht mehr.
15:55Bitte erzählen Sie weiter.
15:59Ich wurde wach durch diesen,
16:03diesen Schuss.
16:05Ich wusste sofort, dass etwas passiert sein musste.
16:07Warf meinen Mantel über,
16:09ging hinaus,
16:11traf auf den Gang meinen Schwager.
16:14Er rief sofort,
16:16hier hat jemand geschossen.
16:18Ich sagte, ja bleibe hier,
16:20ich werde nachsehen, was passiert ist.
16:22Ich ging hinunter.
16:25Ich wollte zu meinem Bruder.
16:28Ich ging in sein Schlafzimmer
16:32und sah diesen Mann,
16:34den ich nicht kannte.
16:35Mit einer Waffe in der Hand.
16:38Vor meinem Bruder,
16:40der erschossen am Boden lag.
16:43Der Mann stachte mich an.
16:46Er ging an mir vorbei.
16:48Völlig abwesend.
16:51Wie jemand,
16:53der träumt.
16:57Nehmen Sie ihm die Handschellen ab.
17:00So, kommen Sie.
17:02So, kommen Sie.
17:26Ich habe nicht geschossen, ich war es nicht.
17:29Bitte kommen Sie mit,
17:30ich werde Ihnen zeigen, wie es war.
17:40Ich hatte den Revolver in der Hand.
17:42Ich wollte schießen,
17:44ich hatte ihn ja mitgebracht, um ihn zu erschießen.
17:46Aber ich konnte es nicht.
17:48Ich konnte es nicht.
17:50Und dann habe ich den Revolver weggeworfen
17:52und bin raus.
17:54Nicht nur raus, raus, raus, weg hier, raus.
17:56Und als ich dann draußen war,
17:57da,
17:59da hörte ich den Schuss.
18:01Dann bin ich zurück ins Schlafzimmer gerannt
18:03und da lag er
18:05auf dem Bett.
18:07Ich bin
18:09mit dem Fuß gegen
18:11meinen Revolver gestoßen,
18:13dann habe ich ihn aufgehoben,
18:15bin zu ihm hin und habe gesagt,
18:17Herr Frings, Herr Frings.
18:19Und dann
18:21habe ich ihn berührt
18:23und dann ist er runtergefallen.
18:24Er war tot.
18:35Kommen Sie.
18:37Frau Suwa,
18:39kommen Sie bitte.
18:49Ja,
18:51ich war schon draußen.
18:52Ich stand neben dem Wagen.
18:55Ich war noch wie gelähmt.
18:59Ich sah auf die offene Haustür.
19:02Plötzlich kam mein Mann raus.
19:05Er,
19:07er zuckte zusammen
19:10wie in einem Krampf.
19:12Ich dachte, er übergibt sich.
19:16Und, weiter?
19:19Ich habe ihn
19:20nicht gesehen.
19:22Und, weiter?
19:25Dann fiel der Schuss.
19:29Die Frau hat ein schlechtes Gewissen.
19:31Sie will ihrem Mann helfen,
19:33ich meine, die hat auch einen Grund dazu.
19:35Sie hat ihn betrogen
19:37und will ihn jetzt nicht auch noch zum Mörder machen.
19:39Zugegeben, Ihre Schilderung war sehr eindrucksvoll.
19:41Ja, aber die von Sobach auch.
19:43Ich meine, wir kennen es doch.
19:45Die Mörder verdrängen ihre Tat so lange,
19:47dass sie zum Schluss selber glauben,
19:48dass es sie sind.
19:56Guten Tag, Frau Sobach.
19:59Guten Tag.
20:01Kann ich hereinkommen?
20:03Bitte.
20:13Wollen Sie nicht Platz nehmen?
20:15Ihr Mann ist in Untersuchungshaft.
20:18Ja.
20:20Schreckliche Situation.
20:23Na bitte, nehmen Sie doch Platz.
20:25Ich kann Sie nicht stehen sehen.
20:27Danke.
20:33Wie lange kannten Sie meinen Bruder?
20:37Seit vier Monaten.
20:41Wo und wie haben Sie ihn kennengelernt?
20:45Auf einem Betriebsfest.
20:46Ich war Sekretärin in der Firma,
20:48in der Auslandsabteilung.
20:50Ja, mein Bruder hat immer eine Schwäche gehabt
20:53für schöne Frauen
20:55und er hat sich nicht damit begnügt,
20:57ihren Anblick zu genießen.
20:59Er wollte sie haben
21:01und das unter allen Umständen.
21:03Er nahm keine Rücksicht auf nichts und niemanden.
21:06Warum erzählen Sie mir das?
21:08Weil es im Prozess gegen Ihren Mann
21:10zur Sprache kommen wird.
21:12Man wird den miserablen Charakter machen.
21:14Den miserablen Charakter meines Bruders entdecken.
21:17Hat er nicht Ihren Mann nach Straßburg geschickt?
21:20Einen Angestellten,
21:22den es galt, für eine Nacht aus dem Weg zu räumen?
21:25Das alles wird die Geschworenen,
21:27die Richter veranlassen,
21:29die Tat milder zu beurteilen.
21:31Man wird die außerordentliche,
21:33die verständliche Erregung
21:35des Angeklagten in Rechnung stellen.
21:38Mord aus niedriger Gesinnung
21:40wird man ihm nicht vorwerfen können.
21:41Er wird ein paar Jahre bekommen
21:43und sicher vorzeitig entlassen werden.
21:47Die Tat, die eigentliche Tat,
21:49wenn man es genau nimmt,
21:51hat mein Bruder begangen.
21:53Er ist der Urheber
21:55für das, was gestern Nacht geschehen ist.
21:57Er hinterlässt eine Verantwortung.
21:59Er hinterlässt sie mir
22:01und der Familie.
22:03Eine Verantwortung,
22:05die auch Ihnen gilt,
22:07Frau Sobach.
22:08Und Ihre Zukunft.
22:11Ich verstehe Sie nicht.
22:14Finanzielle Sorgen
22:16sollten Sie sich gerne machen.
22:18Das alles wird geregelt werden.
22:20Um Ihnen das zu sagen,
22:22bin ich hier.
22:31Ist Frau Sobach hier bestellt?
22:33Ja, sie wartet schon.
22:35Sehr gut.
22:36Wir müssen eine Überraschung erleben.
22:38Ja?
22:40Sie sind Ihre Aussage zurückgezogen.
22:43Was?
22:46Frau Sobach, bitte.
22:53Guten Tag, Frau Sobach.
22:55Guten Tag.
22:57Ich höre gerade,
22:59Sie korrigieren Ihre Aussage.
23:02Sie sagten,
23:04ich stand neben meinem Wagen,
23:06ich sah meinen Mann herauskommen,
23:08er zuckte zusammen wie in einem Krampf.
23:10Ich dachte,
23:12er übergibt sich.
23:14Und dann fiel der Schuss.
23:16Sie sehen,
23:18ich kenne Ihre Aussage ausländisch
23:20und nun stimmt sie auf einmal nicht mehr.
23:22Nein.
23:24Warum?
23:26Ich habe nicht
23:28neben dem Wagen gestanden,
23:30sondern im Wagen gesessen.
23:32Ich konnte meinen Mann gar nicht sehen.
23:34Ach so,
23:36Sie haben geholfen,
23:38um Ihrem Mann zu helfen.
23:40Ja.
23:42Und nun wollen Sie ihm
23:44auf einmal nicht mehr helfen?
23:46Ja, Frau Sobach,
23:48es ist immer sehr schwierig für uns,
23:50wenn jemand eine Aussage macht
23:52und sie dann widerruft.
23:54Und dann fragt sich der unwillkürlich,
23:56was stimmt denn nun?
23:58War die erste Aussage falsch
24:00oder ist es die zweite?
24:01Bitte kommen Sie mal mit, Frau Sobach.
24:32Guten Tag, Herr Sobach.
24:41Maria.
24:47Herr Sobach,
24:49Ihre Frau hat gestern eine Aussage gemacht,
24:51die Sie entlastet.
24:53Sie hat gesagt,
24:55dass Sie nicht mehr
24:57in der Lage sind,
24:58eine Aussage zu machen,
25:00die Sie entlastet.
25:02Diese Aussage
25:04hat Sie heute zurückgezogen.
25:11Sie sagt,
25:13Sie haben nicht neben dem Wagen gestanden,
25:15Sie haben im Wagen gesessen
25:17und keinen Blick auf die Haustür gehabt.
25:19Sie haben also auch nicht sehen können,
25:21wie Sie herauskamen.
25:23Verstehen Sie?
25:25Sie kann somit nicht bezeugen,
25:26wie Sie herauskamen.
25:28Bitte.
25:30Maria.
25:32Maria,
25:34aber ich hab Dich doch gesehen,
25:36ich hab Dich doch neben dem Wagen stehen sehen.
25:38Wir haben uns doch angesehen.
25:41Nein.
25:43Nein, ich habe im Wagen gesessen.
25:45Maria.
25:50Ich habe im Wagen gesessen.
25:53Ich konnte Dich gar nicht sehen.
25:56Maria,
25:58ich frage Dich an,
26:00warum sagst Du denn die Unwahrheit?
26:02Warum tust Du das denn?
26:04Du weißt doch ganz genau,
26:06dass das nicht wahr ist.
26:08Es ist wahr.
26:10Warum lügst Du denn?
26:12Du lügst, Maria, Du lügst doch.
26:14Du weißt doch ganz genau,
26:16dass Du lügst.
26:18Warum tust Du das denn?
26:20Maria, das muss doch irgendeinen Grund haben.
26:22Warum denn, Maria?
26:24Warum denn?
26:27Du musst mir doch helfen, Maria.
26:48Wir wissen noch zu wenig von den übrigen Leuten im Haus,
26:51beispielsweise von Frau Frings.
26:52Die im selben Haus lebt,
26:54in dem ihr Mann sie betrügt.
26:56Was für eine Frau ist denn das?
26:59Hat sie die Demütigung,
27:01die das Mannes hingenommen,
27:03oder hat sie sie nicht hingenommen?
27:05Und dann Gustav Frings.
27:07Wie stand er zu seinem Bruder?
27:09Herr, wenn es so wäre,
27:11wie der Sobach sagt,
27:13dann müsste ein anderer
27:15eine unglaubliche Situation ausgenutzt haben.
27:17Die Frage ist, wer.
27:23Guten Tag, Herr Fischer.
27:25Guten Tag.
27:27Bitte kommen Sie herein.
27:29Danke.
27:31Ist jemand da?
27:33Herr Frings, Frau Frings?
27:35Herr Frings ist da.
27:37Frau Frings ist in die Stadt gefahren.
27:39Wird aber jeden Augenblick zurückkommen.
27:41Sagen Sie bitte, Herr Frings, dass wir hier sind.
27:43Bitte warten Sie im Wohnraum.
27:45Die könnten doch alle unter einer Decke stecken.
27:48Auch der Hausmeister.
27:50Auch das wäre möglich.
28:02Die Kleine haben wir noch gar nicht befragt.
28:08Entschuldigen Sie, wenn ich Sie aber warten lasse.
28:11Ich war oben.
28:12Ich habe da eine Art Büro.
28:15Ich sehe mich konfrontiert
28:17mit einer Menge von Problemen
28:19seit dem Tode meines Bruders.
28:21Weswegen kommen Sie?
28:23Wollen Sie nicht Platz nehmen?
28:25Oder vielleicht gehen wir nach draußen.
28:33Also wie gesagt,
28:35wir haben noch Fragen zu dem Fall.
28:37Fragen?
28:39Ja, der Fall ist doch geklärt.
28:40Fast geklärt.
28:42Es fehlt noch das Geständnis des Täters.
28:45Er hat es noch nicht abgelegt?
28:47Nein, nein.
28:49Herr Subach bestreitet und zwar leidenschaftlich,
28:51ihren Bruder erschossen zu haben.
28:53Wie kann er das?
28:55Bitte.
28:57Gegen drei Zeugen,
28:59von denen ich einer bin.
29:01Ich habe ihn gesehen.
29:03Am Tatort.
29:05Vor der Leiche meines Bruders.
29:07Die Waffe in der Hand.
29:11Wird meine Aussage etwa bezweifelt?
29:14Na, dann müssen wir ja alle Aussagen bezweifeln, nicht?
29:17Ja, auch die von Frau Frings.
29:19Und die des Hausmeisters, ja.
29:21Ist gar nicht unsere Absicht.
29:23Uns beschäftigt die menschliche Seite des Falles.
29:25Ihr Bruder schickte einen Angestellten
29:27auf Geschäftsreise nach Straßburg,
29:29um dann ungestört mit der Frau
29:31dieses Angestellten ausgehen zu können.
29:33Er bringt diese Frau mit ins Haus,
29:35wo seine eigene Frau ihr Schlafzimmer
29:37einen Stock höher hat.
29:38Das ist,
29:40ja, wie soll ich es nun nennen?
29:42Das ist rücksichtslos, kaltblütig.
29:46Beides ist richtig.
29:48Er war sowohl das eine wie das andere.
29:51Aber dass Menschen rücksichtslos
29:54und kaltblütig sein können,
29:56wird Ihnen ja nicht neu sein.
29:59Sagen Sie,
30:01hatte Ihr Bruder öfters solche Frauengeschichten?
30:04Sehr oft.
30:06Er kannte wohl nur diese Art von Lebensgenuss.
30:09Und wie reagierte seine Frau darauf?
30:13Sie war nicht sehr erfreut.
30:15Hat sie ihm Vorwürfe gemacht?
30:17Nein, sie wusste, dass es sinnlos war.
30:20Sie hat sie also damit abgefunden,
30:22dass Ihr Mann sie betrog?
30:24Abgefunden?
30:26Sie liebte ihn nicht mehr.
30:28So entging sie der Zerstörung.
30:33Wenn man liebt, ist man anfällig.
30:35Unter Zerstörung durch den anderen ausgesetzt.
30:40Seit wann bestand diese Ehe?
30:43Seit fünf Jahren.
30:46Wie, äh,
30:48wie war Ihr Verhältnis zu Ihrem Bruder?
30:55Es wurde im Wesentlichen bestimmt durch meine Behinderung.
31:00Ein Mensch, der krank und nicht mehr schnell genug ist,
31:06verliert merkwürdigerweise an Ansehen und Respekt.
31:13Vor allem in der eigenen Familie.
31:16Wie ist das passiert?
31:20Eine Explosion in einem unserer Labors.
31:23Wann war das?
31:27Vor fünf Jahren.
31:32Frau Frings?
31:35Polizei ist im Haus.
31:37Weswegen?
31:39Ich weiß es nicht.
31:54Guten Tag.
31:56Ach, guten Tag, Frau Frings.
31:58Guten Tag. Tag, Martina.
32:00Es geht um nichts Besonderes.
32:02Man interessiert sich für die menschliche Seite des Falles.
32:05Das habe ich auch richtig verstanden.
32:07Exakt.
32:09Man fragt nach deiner inneren Beziehung zu deinem Mann.
32:12Ich sagte, dass diese Beziehung nicht mehr besteht.
32:14Seit langem nicht mehr besteht.
32:16Logischerweise.
32:18Ja, das ist richtig.
32:20Dennoch, dennoch muss sie doch die Tatsache,
32:22dass Ihr Mann seine Freundin mit ins Haus brachte,
32:24ungeheuer gekränkt haben.
32:26Nein, nicht sehr.
32:28Nicht sehr.
32:30Wenn dies der Fall war, dann haben wir uns oben aufgehalten.
32:33Wer, wir?
32:35Sie und ich.
32:37Er hat mir sehr geholfen in den letzten Jahren.
32:43Ach, Herr Fischer?
32:45Ja.
32:47Sagen Sie, können wir mal mit Ihrer Enkelin sprechen?
32:51Meine Enkelin?
32:53Ja, die war doch gestern Abend dabei.
32:55Ja, ja. Allerdings nicht unmittelbar.
32:58Sie hat den Mann gesehen, als er hereinkam.
33:01Dann habe ich sie wieder hinuntergeschickt.
33:02Sie kam erst wieder herauf, aufgeschreckt durch den Schuss.
33:05Wo ist sie denn jetzt?
33:07In der Küche.
33:09Danke.
33:11Nein, nein, nein.
33:13Wir möchten mit ihr allein sprechen.
33:20Na, Erika?
33:23Helfen Sie hier im Haushalt?
33:26Ich bin hier angestellt.
33:28Wie alt sind Sie, Erika?
33:2916.
33:31Sie gehen nicht mehr zur Schule?
33:33Nur in die Berufsschule.
33:35Ja, ich verstehe.
33:37Sie leben hier bei Ihrem Großvater?
33:39Ja, meine Eltern sind tot.
33:41Wo waren Sie gestern Nacht, als Sie den Schuss hörten?
33:48Haben Sie meine Frage verstanden?
33:50Ja, ja.
33:53Als ich den Schuss hörte.
33:56Wo ich war.
33:58Ich war in meinem Zimmer.
34:00Und hatte eine schreckliche Angst.
34:02Sie sind nicht hinaufgegangen?
34:04Doch, aber erst später.
34:07Als ich Stimmen hörte, da bin ich hinaufgegangen.
34:10Und sah Sie alle.
34:12Vor dem Schlafzimmer.
34:15Danke, Erika.
34:28Herr Fischer?
34:30Ja.
34:32Besuchen Sie uns morgen früh um 9 Uhr im Präsidium.
34:35Danke.
34:42Sobach ist völlig zusammengebrochen.
34:45Er weinte und schrie den ganzen Tag.
34:47Wir mussten ihn in die Krankenabteilung legen.
34:58Ich bin unschuldig!
35:00Ich bin unschuldig!
35:04So, bitte.
35:06Guten Tag, Herr Fischer.
35:08Guten Tag.
35:10Ich wollte Sie eigentlich gestern schon befragen.
35:12Ich habe dann davon Abstand genommen,
35:14in Gegenwart von Herrn und Frau Frings,
35:16um die es mir geht.
35:18Und um den Toten natürlich.
35:20Bitte setzen Sie sich.
35:22Ja, ja, ja.
35:23Ja.
35:25Und nun frage ich auch Sie,
35:27was für ein Mensch war Albert Frings?
35:29Kein guter.
35:31Nicht in dem Sinne,
35:33in dem eine solche Bezeichnung gewöhnlich gebraucht wird.
35:36Können Sie das näher erklären?
35:39Er kannte nur sich selbst.
35:41Allein sich selbst.
35:43Er war das Maß aller Dinge.
35:45Was verstehen Sie darunter?
35:47Ich weiß nicht.
35:49Ich weiß nur,
35:50er war das Maß aller Dinge.
35:52Was verstehen Sie darunter?
35:54Ich verstehe darunter,
35:56dass er sich selbst als Maßstab setzte.
35:58Was er tat,
36:00hielt er für richtig.
36:02War richtig.
36:04Brachte er öfter seine Freundinnen ins Haus?
36:07Ja, öfter.
36:09Was sagte denn seine Frau dazu?
36:11Nichts.
36:13Sie blieb dann oben im Zimmer.
36:15Ja, und warum kam sie nicht herunter?
36:17Hatte er meines Weges verboten.
36:20Nein.
36:22Das war ihm gleichgültig.
36:24Und sein Bruder?
36:26Er blieb auch oben.
36:28Also die Stimmung in dem Haus,
36:30die muss qualvoll gewesen sein.
36:32Zumindest.
36:34Das berührte Herrn Frings nicht.
36:36Herr Fischer,
36:38wir haben uns in der Firma von Herrn Frings
36:40ein bisschen umgehört.
36:42Wir haben dabei interessante Einzelheiten erfahren.
36:44Frau Frings,
36:46also Marina Frings,
36:47die war vor fünf Jahren verlobt mit Gustav Frings.
36:49Ja.
36:51Der dann nach einer Detonation
36:53im Labor für längere Zeit ins Krankenhaus musste.
36:55Auch das ist richtig.
36:57Und als er dann halbwegs wieder hergestellt war,
36:59da fand er seine Verlobte als Frau seines Bruders wieder.
37:01Herr Frings,
37:03Herr Albert Frings war ein Mann,
37:05gegen den man sich schwer wehren konnte.
37:09Er könnte ungeheuer freundlich sein.
37:12Sonst hätte er den Erfolg bei Frauen nicht gehabt.
37:15Immerhin hatte sein Bruder
37:17seine Frau weggenommen.
37:19Ich meine, das ist doch ein kleiner Unterschied.
37:21Oder sehe ich das falsch?
37:23Er hatte es zunächst mit sich selbst zu tun.
37:25Die entsetzliche Brandwunde,
37:27die Verletzungen am Arm,
37:29im Gesicht,
37:31das Bein, das nicht heilen wollte.
37:33Er muss doch seinem Bruder Vorwürfe gemacht haben.
37:35Ich meine, sowas erzeugt doch Hass.
37:37Was wollen Sie eigentlich von mir hören?
37:39Das Haus, von dem die Rede ist,
37:41ist ein unglückliches Haus.
37:43Das kann nicht bezweifelt
37:45und nicht bestritten werden.
37:47Wir wissen ja, dass Sobach den Mord bestreitet.
37:51Er sagt, ich wollte es tun,
37:53ich hätte ihm zu diesem Zweck die Pistole mitgenommen.
37:55Aber ich habe es nicht getan.
37:58Ich habe die Pistole weggeworfen.
38:02Wenn sie nun ein anderer aufgehoben hat,
38:07wenn nach fünf Jahren der Quälerei der Kranke
38:09der bemitleidenswerte Bruder
38:11die Gelegenheit ergriffen hat,
38:14na wenn er geschossen hat,
38:15seinen Bruder getötet hat.
38:22Ja.
38:24Diese Gedanken machen wir uns jetzt,
38:26da Sobach nach wie vor seine Unschuld beteuert.
38:34Ich habe eine Aussage gemacht.
38:36Ich sagte, ich sah Sobach aus dem Schlafzimmer kommen.
38:40Er hatte einen Revolver in der Hand.
38:41Dieser Aussage habe ich nichts hinzuzufügen.
38:45Herr Fischer, jeder Richter wird Sobach verurteilen.
38:48Er kann gar nicht anders.
38:50Ich hoffe nur, dass,
38:53dass Ihnen allen das klar ist.
38:58Sie suchen immer noch einen anderen Täter
39:00als den, den Sie haben.
39:03Und es rät Ihre Fantasie an,
39:05dass Martina Wrings einmal meine Verlobtenin
39:08war.
39:10Das kann und das,
39:12das will ich gar nicht leugnen.
39:15Bin ich für Sie ein möglicher Täter?
39:20Können Sie mir die Frage beantworten?
39:23Ich folge nur Ihrem Gedankengang.
39:27Mein Bruder hat mir die Frau weggenommen,
39:29die ich liebte,
39:31die ich übrigens heute noch liebe.
39:35Und ich bin der Meinung,
39:37und Sie glauben gefunden zu haben,
39:39was einen Mordtest möglich macht.
39:41Ein Motiv, meinen Bruder zu töten.
39:45Ja, ich habe ihn getötet.
39:48Unzählige Male.
39:51Aber wen bringt man nicht alles in Gedanken um?
39:54Kaum jemand, der sich nicht ab und zu
39:56auf diese Weise Luft macht.
39:59Der Übergang vom Gedanken zur Tat,
40:01der ist sehr schwer.
40:03Die meisten sind nicht dafür geschaffen worden.
40:06Das ist richtig.
40:08Ich sage die meisten.
40:10Ja, und zu denen gehöre ich auch.
40:13Ja?
40:17Herr Klein von der Kriminalpolizei.
40:19Grüß Gott.
40:22Sie kommen nochmal?
40:24Ist das denn noch nicht zu Ende?
40:26Nein, es fehlt das Geständnis.
40:28Das Geständnis des Täters,
40:30wer es auch ist.
40:33Wer es auch ist?
40:36Ich wollte Sie nach Ereignissen fragen,
40:38die sich vor fünf Jahren hier abgespielt haben.
40:42Sie waren damals mit dem Bruder Ihres Mannes verlobt.
40:46Ja.
40:48Ja, das ist richtig.
40:52Aber da war dieses Unglück im Labor.
40:57Gustav wurde ins Krankenhaus gebracht,
40:59mit Tod als lebendig.
41:01Ich war sehr verzweifelt
41:03und Albert kümmerte sich um mich
41:06in einer sehr rührenden Weise.
41:10Sprechen Sie ruhig weiter.
41:12Er hat,
41:14er hat meinen Zustand ausgenutzt,
41:17meine Hilflosigkeit.
41:19Sie haben ihn geheiratet,
41:21was Ihnen nicht daran gehindert hat,
41:24Sie ständig zu betrügen.
41:26Das ist ja bekannt.
41:28Haben Sie ihn gehasst?
41:31Ja, nein.
41:32Er hat mein Leben verändert.
41:35Verändert?
41:39Hat es nicht eher vernichtet?
41:44Ein starkes Wort.
41:48Aber es trifft zu.
41:50Frau Frings,
41:52wir fragen uns,
41:54was sich vorgestern Nacht hier unten wirklich zugetragen hat.
41:57Wer hat Ihren Mann erschossen?
41:59Aber,
42:00aber das wissen Sie doch.
42:02Das ist doch bekannt.
42:04Was fragen Sie mich das jetzt noch?
42:16Na, was Neues?
42:18Jetzt bin ich auch überzeugt,
42:20dass es sowas nicht war.
42:22Ja, was dann?
42:24Sein Bruder oder seine Frau
42:26oder beide zusammen, was weiß ich.
42:28Die beiden wissen etwas
42:30Es bleiben also alle bei Ihren Aussagen.
42:32Ja, auch Frau Frings.
42:34Maria Sobach arbeitet in einer Boutique,
42:36an der sie beteiligt ist.
42:38Hier ist die Namen und Adresse.
42:50Guten Tag, Frau Sobach.
42:53Grüß Sie.
42:55Guten Tag.
42:57Kann ich Sie einen Augenblick sprechen?
42:59Bitte?
43:01Wenn es sein muss.
43:04Wir können ja rausgehen.
43:08Ich habe Nachrichten von Ihrem Mann.
43:11Es geht ihm nicht sehr gut.
43:13Er hat einen Nervenzusammenbruch
43:15und befindet sich im Krankenrevier.
43:17Ja.
43:19Er kommt einfach nicht darüber hinweg,
43:21dass Sie Ihre Aussage geändert haben.
43:25Tut mir leid, aber
43:26dafür kann ich doch nichts.
43:30Wieviel wird er denn kriegen?
43:32Ich meine,
43:34der Richter,
43:36der wird doch wohl Verständnis haben
43:39für diese besondere Situation.
43:42Ein paar Jahre vielleicht.
43:45Noch dazu,
43:47wenn er sich gut fühlt.
43:50Frau Sobach, jeder Tag,
43:52jede Minute ist zu viel
43:54für jemanden, der unschuldig ist.
43:56Also Sie wollen Ihren Mann.
43:59Sie können ihn nicht entlasten.
44:02Ich?
44:04Ja wie denn?
44:06Wie kann ich das?
44:08Diese Antwort liegt bei Ihnen.
44:10Seit wann arbeiten Sie hier?
44:13Seit heute.
44:15Ist mein erster Tag.
44:17Sind Sie hier angestellt?
44:19Nein.
44:21Ich bin an dieser Boutique beteiligt.
44:23Es war ein Angebot,
44:25wie hoch ist die Beteiligung?
44:28200.000.
44:30Hatten Sie so viel Geld?
44:33Ich habe einen Kredit aufgenommen,
44:35bei einer Bank.
44:37Na ja, natürlich.
44:39Na ja, es geht mich zwar nichts an,
44:41aber hatten Sie denn Sicherheiten?
44:45Entschuldigung,
44:47das ist ein gut gehendes Geschäft
44:49in einer glänzenden Lage.
44:51Das ist die Sicherheit.
44:52Ja.
44:54Ja.
44:56Ja, ja, verstanden.
44:58Besten Dank, wiederhören.
45:00Ich habe eine Bombe.
45:02Na dann lass sie mal platzen.
45:04Auskunft von der Bank.
45:06Für den Kredit an Frau Subach
45:08birgt die Firma Frinks.
45:10Das heißt, genauer gesagt,
45:12Gustav Frinks persönlich.
45:14Na ja, jeder macht mal einen Fehler.
45:18Die Herren von der Polizei.
45:20Erika kann abräumen.
45:23Bitte.
45:25Guten Abend.
45:27Oh, das tut mir sehr leid.
45:29Wir stören Sie beim Essen.
45:31Nein, nein, wir sind fertig.
45:33Kommen Sie nur.
45:35Setzen wir uns dort hinüber.
45:40Dürfen wir Ihnen etwas zu trinken anbieten?
45:42Nein, danke.
45:44Wir werden Sie gar nicht lange aufhalten.
45:47Herr Frinks,
45:49Sie wissen,
45:51dass Frau Subach
45:53in diesem Gebirge
45:55den Maria Subach beantragt hatte.
45:57Ja, ja, ja.
45:59Ja, ich habe der Frau Subach gesagt,
46:01dass ich mich ein wenig verantwortlich fühle
46:03für Ereignisse,
46:05deren Ursache
46:07das Verhalten meines Bruders ist.
46:09Ich mag die Frau nicht.
46:11Bei Gott, ich mag sie nicht,
46:13aber meine Verantwortung schließt sie mit ein.
46:15Das ist sehr großzügig.
46:17Vor allem, wenn man jemand nicht mag.
46:19Für mich ist da immer noch eine Frage nicht beantwortet.
46:21Welche bitte?
46:23Hat Subach recht, wenn er sagt,
46:25er habe nicht geschossen?
46:27Und wenn er es nicht war,
46:29wer war es, waren Sie es?
46:33Oder Sie?
46:37Oder war es sonst noch jemand,
46:39was sich hier zugetragen hat?
46:41Würde es wirklich jemand von Ihnen zulassen,
46:43dass ein Unschuldiger verurteilt wird?
46:49Wenn der Täter, der wirkliche Täter,
46:51das tun würde,
46:54dann wäre er noch mieser
46:56als der Mann,
46:58der da erschossen wurde.
47:08Entschuldigen Sie bitte.
47:20Also viel weiter sind wir nicht gekommen.
47:22Naja, wir haben Sie aufgefordert,
47:24moralisch zu handeln.
47:26War vielleicht ein Fehler.
47:28Ja, bis auf die Kleidung.
47:50Verzeihen Sie, kennen Sie Erika Fischer?
47:52Ja, sie ist noch im Fahrradkeller.
47:54Sie muss gleich kommen.
47:56Danke, danke.
47:58Was wollen Sie denn von ihr?
48:00Da ist doch jemand ermordet worden.
48:02Kommen Sie deswegen?
48:04Was wissen Sie denn darüber?
48:06Erika hat es erzählt.
48:08Es stand ja auch in der Zeitung.
48:10Was hat sie denn erzählt?
48:12Nur, dass der Mann tot ist
48:14und dass es ein Glück für alle ist.
48:16Oh, da ist sie ja.
48:18Wo müssen Sie jetzt hin?
48:20Zum Bus.
48:22Dann bring du die junge Dame mal zum Bus, Harry.
48:24Gerne, kommen Sie.
48:31Guten Tag, Frau Lemfischer.
48:33Ich habe hier auf Sie gewartet,
48:35weil ich mich mal ungestört
48:37mit Ihnen unterhalten wollte.
48:39Warum denn?
48:41Ach so, von der Polizei sind Sie.
48:43Ja, uns interessiert,
48:45was die Erika erzählt hat.
48:47Nur, dass der Mann erschossen wurde
48:49von einem Ehemann, der eifersüchtig war.
48:51War sie dabei oder hat sie gesehen,
48:53wie er erschossen wurde?
48:55Nein, nein, sie sagte nur,
48:57endlich hat es jemand getan.
48:59Ach, die hat sich noch darüber gefreut?
49:01Ja, weil ...
49:03Weil was?
49:05Der Mann hat ihr doch selber mal was getan.
49:07Hat ihr selber mal was getan?
49:09Der Herr Frings?
49:11Das kann man ja jetzt ruhig sagen.
49:13Der Mann ist ja tot.
49:15Tschüss.
49:17Tschüss.
49:26Ja, Sie haben ja gestern Abend
49:28meine Unterhaltung mit Herrn und Frau Frings mit angehört.
49:30Ich brauche mich gar nicht zu wiederholen.
49:32Mich interessiert nur eines dabei.
49:34Warum sind Sie eigentlich plötzlich
49:36so erschrocken weggerannt?
49:38Naja, ich nehme an,
49:40Sie fühlen sich den beiden sehr verbunden.
49:42Es widerstrebt Ihnen, Sie zu belasten, aber ...
49:44Erika, ich mache Sie darauf aufmerksam,
49:45Sie werden Ihr ganzes Leben belasten,
49:47wenn Sie nicht die Wahrheit sagen.
49:50Sie wollen nichts dazu sagen.
50:16Was sagst du denn?
50:18Los, komm!
50:46Was ist denn hier los?
50:48Können wir Sie noch einmal sprechen, Herr Frings?
50:50Ich bin am Ende meiner Runde.
50:52Wenn, dann bitte.
50:54Bis gleich, Herr Frings.
50:56Bitte.
51:06Was ist denn hier los?
51:08Könnten Sie noch einmal sprechen, Herr Frings?
51:10Ich bin am Ende meiner Runde.
51:12Können Sie noch einmal sprechen, Herr Frings?
51:13Können wir Sie noch einmal sprechen, Herr Fischer?
51:15Was gibt es denn, Herr Fischer?
51:17Man will mit mir sprechen.
51:19Ich weiß nicht warum.
51:21Geh runter, Erik.
51:22Was wollen Sie denn von Herrn Fischer?
51:24Wo können wir uns unterhalten?
51:26Na bitte hier. Kommen Sie herein.
51:31Könnte man dabei sein bei dem Gespräch?
51:33Nein.
51:34Können Sie nicht.
51:36Naja, dagegen kann ich wohl nichts haben.
51:39Herr Fischer?
51:42Komm, Martina.
51:53Herr Fischer, es geht jetzt um Ihre Enkel.
51:57Wir haben gehört, dass Albert Winks Sie belästigt hat.
52:03Sexuell belästigt hat. Ist das richtig?
52:07Sollen wir Ihre Enkelin selbst befragen?
52:10Nein, nein. Unter keinen Umständen.
52:14Das Kind hat genug gelitten.
52:18Ein Mensch, der gerade anfängt zu leben,
52:22nur Freundliches gibt, nur Freundliches erwartet,
52:26wird in diesem Hause überfallen.
52:30Man hat die Gewalt angetan.
52:33Man hat die Gewalt angetan.
52:35Wann war das?
52:37Vor einem halben Jahr.
52:40Ich habe keine Anzeige erstattet, um den Schaden,
52:44den seelischen Schaden nicht größer zu machen.
52:49Ich habe die ganze Sache heruntergespielt,
52:52um ihr fast so etwas wie Normalität zu geben.
52:57Entschuldigen Sie das entsetzliche Wort.
53:04Komm zu uns.
53:19In diesem Hause sind Menschen ermordet worden,
53:24bevor ein Schuss gefallen ist.
53:28Ich lasse Ihnen Zeit.
53:34Ich liebe mich nicht mehr.
53:39Aber ich liebe Sie.
53:46Ich liebe Sie alle.
53:49Ich lasse Ihnen Zeit?
53:56Ich ließ den Mann herein.
54:01Ich sagte ihm, warten Sie hier, und ging dann, um Herrn Frings zu wecken.
54:09Ich sagte Herrn Frings, dass ihn jemand zu sprechen wünscht.
54:14Er sagte, schicken Sie ihn ins Wohnzimmer.
54:20Herr Gustav Frings war wach geworden.
54:24Er fragte, was ist los da unten?
54:28Ich sagte, ein eifersüchtiger Ehemann sucht seine Frau.
54:35Ich ging mit ihm ins Wohnzimmer, aber der Raum war leer.
54:40Sobach war mit Herrn Frings zurückgegangen, ins Schlafzimmer,
54:44und wir hörten die Stimme von Albert Frings.
54:46Mein Gottes, überlegen Sie doch, wollen Sie sich ins Gefängnis bringen?
54:51Das ist es keine Frau wert.
55:01Das ist keine Frau wert, sagte er.
55:07Da ging Herr Frings, Herr Gustav Frings, ins Schlafzimmer.
55:13Er wollte mich erschießen.
55:17Mich erschießen, der Wahnsinn hier.
55:34Was soll denn das?
55:37Gustav, bist du verrückt geworden?
55:42Was soll denn das?
55:58So hat es sich abgespielt.
56:02Ich entschuldige mich, dass ich so lange gezögert habe, die Wahrheit zu sagen.
56:08Ich wollte das Kind nicht allein lassen.
56:16Bitte kommen Sie.
57:07Ich wollte das Kind nicht allein lassen.
57:11Bitte kommen Sie.
57:37Ich wollte das Kind nicht allein lassen.
58:07Ich wollte das Kind nicht allein lassen.