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00:30Ich hab Kaffee gemacht, hol dir ne Tasse.
00:45Ist der noch warm?
00:46Na, sagen wir so, die Zunge verbrennt sie nicht mehr.
00:55Ist das Lotto?
00:59Irgendwann klappt's mal.
01:02Hast du denn überhaupt schon mal was gewonnen?
01:05Nee, noch nie.
01:08Aber ich war mal ganz knapp daneben.
01:10Statt 6 hatte ich 7, statt 20 19, statt 43 44.
01:15Die Hand hatte sich nur um ne Kleinigkeit vertan.
01:18Aber sie war auf dem richtigen Weg.
01:20Hier, mach auch mal.
01:22Nee, bei sowas hab ich kein Glück.
01:24Woher weißt du das, wenn du es nicht probierst?
01:27Wenn ich mal was gekauft hab, lose oder so, das war nicht mal bloß ein Hiten.
01:32Es gibt eben Beckvögel, zu denen gehöre ich.
01:35Das stört mich aber gar nicht.
01:37Ich weiß bloß, ich muss mein Geld irgendwie anders verdienen.
01:41Ja, nur dass man das nicht Geld nennen kann.
01:44Was ist denn Geld?
01:47Eine Million.
01:49Ja, das ist es.
01:52Und vielleicht hab ich die ja.
01:55Vielleicht auch nicht.
01:57Aber ne Chance ist es auf jeden Fall.
01:59Hier, los, mach deine Kreuzchen.
02:01Wegen der Chance.
02:04Was schreibt man denn da für Zahlen?
02:06Es gibt Leute, die haben immer dieselben Zahlen.
02:08Ich hab meine, so wie du deine hast.
02:11Was soll ich denn für Zahlen haben?
02:14Es gibt doch persönliche Zahlen.
02:17Zum Beispiel, wann bist du geboren?
02:196.9.34.
02:21Also los, mach dein Kreuz.
02:236.
02:269.
02:28Und was war das?
02:3034, ja.
02:33Und wann ist deine Frau geboren?
02:35Lisbeth, 27.12.44.
02:38Schon hast du deine 6 beisammen.
02:40Also los, mach dein Kreuzchen.
02:42Die hat vielleicht ein beschissenes Geburtsdatum.
02:44Einen Tag nach Weihnachten.
02:46Und ist bei einem Luftangriff zur Welt gekommen.
02:49Dann ist sie die Welt noch was schuldig.
02:51Also, Kreuz an.
02:53Ja, wenn du meinst, die Welt ist uns was schuldig.
02:56Da hast du ganz recht.
02:58Ja, dann gibst du den mir und ich geb ihn für dich ab.
03:19Tschüss.
03:50Grüß Gott.
03:52Ihr Sohn war da.
03:54Und, was wollte er?
03:56Ihre Frau will Sie sprechen.
03:58Dann schickt sie den Jungen vorbei, warum telefoniert sie nicht?
04:01Weißt du, ich nicht.
04:03Sie werden wohl irgendwann einmal den Hörer aufgelegt haben oder so.
04:06Weil Ihnen jemand dasselbe hören will.
04:08Ich sag Ihnen doch nur Bescheid.
04:10In Ordnung.
04:12Danke.
04:14Hab nicht die Absicht, mich in Ihre Familienhandel zu bringen.
04:17Ich versteh schon.
04:19Ich sag ja, danke.
04:22Ich hab doch gemeldet.
04:47Mama!
04:49Na, komm mal her. Guck mal, was ich dir mitgebracht hab.
05:04Na, komm. Na, siehste?
05:19Mama, Telefon! Ja. Ja, ich komm ja schon.
05:33Ja, bitte? Du hast den Jungen vorbeigeschickt. Was willst du denn?
05:37Na, ich möchte, dass du herkommst. Ich muss mit dir sprechen.
05:40Was du willst, das weiß ich. Du willst Geld. Und das kriegst du nicht von mir.
05:44Du hast die Wohnung hier verlassen. Und wenn du jetzt nicht weiterweißt, dann ist das deine Sache.
05:48Ich will die Scheidung mit dir besprechen. Es gibt keine!
06:18So ist das immer mit dir. Du weißt nicht, was du willst. Ich denke, du kommst nicht.
06:29Wie du siehst, bin ich da.
06:35Grüß dich, Mensch! Hallo, Papa!
06:40Grüß dich! Na, wie geht's dir denn? Gut, und dir? Ja, auch gut.
06:45Was machst du denn? Schau mal! Was ist denn das, eine Raumstation?
06:48Ja, und das ist mein Superraumschiff. Das ist ja große Klasse. Stark, hä?
06:56Schau mal, da kann man aufklappen. Prima. Und wie sieht's in der Schule aus?
07:03Was? Der ist gut in der Schule. Was du gut nennst, hast du ja keine Ahnung.
07:08Ein Zeugnis krieg ich nie zu sehen. Warum eigentlich?
07:11Weil es gut ist. Und weil es dich nichts mehr angeht. Die Scheidung läuft jetzt, das wollte ich dir sagen.
07:17Und darüber wollte ich mit dir sprechen. Und nicht, was der Junge für Zeugnisse hat.
07:22Jetzt hör mal zu! Das müssen wir jetzt nicht vor dem Jungen bereden.
07:29Komm, kauf dir was. Nicht, dass du denkst, ich werde nicht großzügig.
07:34Hier hast du 10 Mark. Ach du, meine Lottoscheine, die hab ich ja völlig vergessen.
07:39Die kannst du gleich mit abgeben, hä? Und hier hast du 20 und 10 kannst du davon behalten.
07:45Danke, Papa, gell? Na los, verschwind jetzt.
07:53Und was die Scheidung betrifft, daraus wird nichts. Wir werden ja sehen.
08:00Was soll das heißen? Den Jungen bekommst du nicht.
08:07Vielen Dank auch, gell? Ach, komm schon her, der Holger.
08:10Die Lottoscheine. Ja, das ist recht.
08:12Hoffentlich kriegen wir was. Ja, das möchte ich dir auch wünschen, gell?
08:16Ja, das ist gut. Auf dem einen Schein, da steht überhaupt kein Adressen und nichts drauf. Sag mal, wem gehört er denn?
08:23Ja, mein Vater. Na ja, dann schreibst halt da die Adresse genau.
08:26Und auch Vorname, Name und dann Straße und das alles, weißt schon, gell?
08:31Und da drüben liegt der Stift.
08:41Das kann doch nicht wahr sein.
08:44Oh nein, das ist unmöglich. Das gibt es nicht.
08:496, 9, 12. Das muss ich aufschreiben. Das gibt es nicht. Ich mache einen Fehler.
09:03Wann bin ich geboren?
09:06Sechsten, neunten, vierunddreißig.
09:10Sechs, neun, vierunddreißig.
09:18Lisbeth, siebenundzwanzig, zwölf, vierundvierzig.
09:27Siebenundzwanzig, zwölf, vierundvierzig.
09:35Sechs, neun, vierundzwanzig, zwölf, vierundzwanzig.
09:41Ich mache keinen Fehler.
09:47Ich habe alle sechs richtig. Ich habe alle sechs richtig.
09:54Ich habe alle sechs richtig.
09:58Ich habe alle sechs richtig.
10:02Ich habe alle sechs richtig.
10:07Ich habe alle sechs richtig.
10:09Ich habe alle sechs richtig.
10:25Mein Gott, wie können Sie einfach auf die Straße fahren, ohne sich umzuschauen?
10:29Es ist ja nichts passiert. Keine Angst. Es geht mir fabelhaft.
10:33Es geht mir fabelhaft.
10:36Es geht mir fabelhaft.
10:41Es ist doch unmöglich.
11:06Was ist denn los?
11:08Entschuldige. Ich kann kaum sprechen. Ich bin ganz versagt.
11:11Ich bin gefahren wie ein Verrückter.
11:13Ich habe sechs Richtige im Lotto.
11:17Was? Sechs Richtige im Lotto? Du spielst doch gar nicht Lotto.
11:20Doch, Junge, doch. Diesmal habe ich getippt.
11:22Meine Geburtszahl und die von Lisbeth, von deiner Mutter.
11:25Was soll das?
11:27Was soll das?
11:29Was soll das?
11:31Was soll das?
11:33Meine Geburtszahl und die von Lisbeth, von deiner Mutter. Hier.
11:36Guck selbst.
11:38Aber jetzt muss ich erst mal setzen.
11:44Na gut, aber wo ist der Lottoschein?
11:47Den hat Kramer für mich abgegeben.
11:53Sechs, neun, zwölf, siebenzwanzig, vierundneunzig.
12:04Sechs, neun, zwölf, siebenundzwanzig, vierunddreißig, vierundvierzig.
12:27Mensch, das sind sechs Richtige.
12:35Walter, Kramer, Feldmühlenstraße, sieben, achttausend, sechzig.
12:57Wie viel gibt es?
12:59Eine Million?
13:01Vielleicht noch mehr.
13:27Ah, grüß dich, Papa.
13:29Grüß dich, mein Junge. Kann ich mal reinkommen?
13:31Na sicher, komm.
13:37Die Mama nicht, ne?
13:39Nein, die ist bei der Oma und beim Opa.
13:41Ach so, bei Oma und Opa.
13:46Du, ich muss dich mal fragen.
13:48Ja, ja, ja.
13:50Was soll das?
13:52Was soll das?
13:55Du, ich muss dich mal was fragen.
13:57Komm mal her.
14:00Du hast doch für mich die Lottoscheine abgegeben.
14:04Ja, hab ich was falsch gemacht?
14:06Falsch gemacht? Nö, du hast nichts falsch gemacht.
14:09Falsch kann man das nicht nennen.
14:11Da war doch ein Schein, der war nicht richtig ausgefüllt.
14:15Da fehlte der Name.
14:17Ja, den hab ich eingetragen.
14:19Ja, das war ja auch sehr gut.
14:21Und du hast gesagt, das sind die Lottoscheine von meinem Vater.
14:26Ja, hab ich.
14:28Das hast du ganz prima gemacht.
14:31Tja, dann sagt der Mama einen schönen Gruß.
14:35Und ich komm vielleicht später noch einmal vorbei.
14:38Aber jetzt muss ich los.
14:42Ach, das hab ich ja beinahe vergessen, das ist für dich.
14:45Danke.
14:47Tschüss, mein Junge.
14:50Oh, guten Abend. Sie haben Besuch bekommen.
14:53Wer ist denn da?
14:55Ich weiß nicht, irgend so ein Bekannter von Ihnen.
14:58Hat überall rumgefragt, ob Sie da sind und so.
15:01Schreit überall rum, Sie hätten ein Lotto gewonnen.
15:04Was geht's Ihnen jetzt an?
15:08Walter, seit einer Stunde sitze ich hier oben.
15:11Warum, was ist denn los?
15:13Ich weiß das ja noch nicht.
15:15Sechs Richtige, ich hab sechs Richtige im Lotto.
15:18Hast du die Zahlen noch nicht?
15:20Meine, meine sind rausgekommen.
15:22Komm mal mit rein.
15:25Du musst dir das nicht mal vorstellen.
15:27Noch nie bei mir hab ich Lotto gespielt.
15:29Gleich beim ersten Mal, zack, Volltreffer.
15:32Die Zahlen hab ich gerade eben erst in der Zeitung gelesen.
15:35Sonst interessiere ich mich ja gar nicht dafür.
15:37Die hab ich mir nie angesehen.
15:39Aber diesmal dachte ich doch, kannst du mal reingucken.
15:44Walter, du hast den Schein.
15:48Walter, du hast den Schein doch abgegeben.
15:56Da sind sie.
15:57Gott sei Dank.
15:59Mir fiel schon das Herz in die Hose.
16:02Dann guck sie dir doch mal an.
16:08Hab ich einen Fehler gemacht?
16:10Hier ist er, meine.
16:12Sechs, neun, zwölf, siebensechs, vierundzwanzig, vierundvierzig.
16:16Das ist doch alles richtig.
16:22Und sieh dir doch mal den Namen an.
16:24Was für ein Name steht denn da drunter?
16:27Dein Name?
16:28Ja.
16:30Das ist mein Schein.
16:33Der Schein gehört immer dem, dessen Name drunter steht.
16:36Und da steht mein Name.
16:38Ich hab mich schon erkundigt.
16:40Die Gesellschaft verständigt den, dessen Name und Adresse da steht.
16:45Und sie überweisen das Geld nur an den.
16:49Und an keinen anderen.
16:54Ich versteh nicht, Walter.
16:57Das ist doch nicht so schwer zu verstehen.
16:59Das ist nicht dein Schein, das ist meiner.
17:04Walter.
17:09Walter.
17:10Ich hab den gültigen Anspruch, das ist dokumentiert.
17:14Na schön, das sind deine Zahlen.
17:16Aber du hast mir mit diesen Zahlen lediglich einen Vorschlag gemacht für meinen Schein.
17:22Sonst hättest du den Schein ja selber abgegeben.
17:25Und selber weggebracht.
17:27Und auch selber bezahlt.
17:29Aber du hast ihn ja überhaupt nicht bezahlt.
17:31Du hast, wie soll ich sagen, dein Besitzrecht, das hast du aufgegeben.
17:34Was heißt aufgegeben?
17:36Du hast es ja gar nicht geltend gemacht.
17:39Du bist ein Schwein, Walter.
17:41Wen interessiert das?
17:44Das ist mein Schein.
17:46Und der Gewinner bin ich.
17:52Ich war dir doch nicht so sicher.
17:58Alois?
18:00Kommst du mal?
18:01Der Chef möchte gesprochen haben.
18:03Kommst du mal?
18:04Der Chef möchte gesprochen haben.
18:17Herr Weim?
18:19Ach, sagt mal, wo steckt eigentlich Kramer?
18:24Weiß ich nicht.
18:25Sie sind doch befreundet mit ihm?
18:27Ja.
18:28Der kommt seit drei Tagen nicht zum Dienst.
18:30Warum nicht?
18:31Eine Krankmeldung liegt nicht vor.
18:34Weiß ich auch nicht.
18:36Vielleicht rufen sie ihn mal an.
18:38Das habe ich getan, aber da meldet sich niemand.
18:41Kramer ist doch verheiratet.
18:43Die Frau müsse sich doch melden.
18:45Die leben nicht mehr zusammen.
18:47Marianne, äh, Frau Kramer, die wohnt jetzt woanders.
18:53Wissen Sie wo?
18:58Ja, bitte?
19:00Sofort.
19:01Mama, für dich.
19:05Kramer?
19:10Mein Mann?
19:11Ja.
19:12Er ist seit drei Tagen nicht mehr zum Dienst erschienen.
19:17Nein, da meldet sich niemand.
19:21Ja, ich habe noch einen Wohnungsschlüssel.
19:26Warum soll ich denn danach sehen?
19:30Na gut.
19:44Guten Morgen.
19:45Guten Morgen.
19:46Guten Morgen.
19:47Was ist denn mit ihm?
19:48Der Mann ist seit mindestens 24 Stunden tot.
19:51Er wirbt.
19:52Ah ja, danke.
19:53Sie können ihn mitnehmen.
19:55Haben Sie schon was gefunden?
19:57Haben Sie schon was gefunden?
19:58Nein.
20:04Herrschaft, kommt bitte.
20:23Ja, so nach Augen sieht es nicht aus, oder?
20:25Nee.
20:26Die Wohnung ist vollkommen in Ordnung.
20:27Das heißen würde, dass Kramer seinen Mauler selbst hereingelassen hat.
20:30Vermutlich sogar kennt.
20:31Was ist denn mit der Wohnungstür?
20:33Das ist ein Schnappschloss.
20:34Die Frau Kramer, die den Toten gefunden hat, hat dann den Schlüsseldienst verständigt.
20:37Und wir haben den Schlüssel nach innen rausgestoßen, sodass sie selber aufspannen konnte.
20:40Ah ja.
20:41Brauchen Sie mich noch, Herr Derik?
20:42Nein, wenn ihr fertig seid, nicht mehr.
20:43Schauen wir uns doch mal um.
20:57Hier.
21:08Harry?
21:09Hm?
21:10Kramer hat im Lotto gewonnen.
21:11Hier ist eine Mitteilung der Lottogesellschaft.
21:14Über einen Gewinn von anderthalb Millionen.
21:16Was?
21:19Herr Frage, wo ist das Geld?
21:20Naja, was weiß ich.
21:22Auf seinem Konto wahrscheinlich.
21:23Die Gesellschaft überweist es auf das Konto, das er Ihnen angegeben hat.
21:26Er von dem Konto könnte ja schon was abgehoben haben.
21:29Und das Datum von gestern?
21:31Seit gestern ist er tot.
21:351,5 Millionen.
21:37Ja, das ist eine Menge Geld.
21:39Wo ist Frau Kramer?
21:41Steht zur Verfügung. Sie ist unten beim Hausverwalter.
21:47Die Frau Kramer ist bei mir. Bitte.
21:48Danke.
21:54Guten Tag, Frau Kramer.
21:56Bitte, wenn Sie zuhause bleiben.
21:58Ich bin in der Küche, wenn Sie mich brauchen.
22:01Frau Kramer, ich möchte Ihnen zunächst mal ein paar Worte aussprechen.
22:04Danke.
22:06Wollen Sie sich setzen?
22:08Gerne.
22:12Wie ich hörte, leben Sie von Ihrem Mann getrennt.
22:14Ja.
22:15Seit wann?
22:16Seit einem halben Jahr.
22:18Und wo wohnen Sie jetzt?
22:20In der Wohnung meiner Eltern.
22:22Sie sind beide im Altersheim.
22:24Sie haben ein Kind, nicht?
22:26Ja, einen Sohn.
22:29Frau Kramer, was war denn nun eigentlich der Grund Ihrer Trennung von Ihrem Mann?
22:38Wollen Sie nicht darüber sprechen?
22:41Ich habe keinen Grund, irgendetwas zu verschweigen.
22:46Warum trennt man sich schon?
22:48Warum trennt man sich schon?
22:51Unversöhnlichkeit der Charaktere.
22:54Wir hatten zu oft unterschiedliche Meinungen und er wollte stets und immer nur seine gelten lassen.
23:01Nur seine.
23:04Was schließlich dazu führt, dass man sich immer mehr entfremdet.
23:09Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?
23:12Vor vier, fünf Tagen.
23:14Und wo?
23:15Wo?
23:16In meiner Wohnung.
23:18Ich hatte den Jungen zu ihm geschickt.
23:20Er sollte seinem Vater ausrichten, dass ich ihn sprechen möchte.
23:24Er hat doch Telefon in der Wohnung.
23:27Ja, aber mit ihm zu telefonieren war unmöglich.
23:30Wir gerieten immer in Streit und wenn er wütend war, legte er auf.
23:35Er kam also zu Ihnen?
23:37Ja.
23:39Ich wollte die Scheidung mit ihm besprechen.
23:42Die eingeleitet war?
23:43Nein, aber die ich endlich einleiten wollte.
23:47War er einverstanden?
23:50Nein.
23:53Das heißt, gestern Morgen rief er mich an, er sei einverstanden.
24:01Er sagte leider alles in die Wege von mir aus so schnell wie möglich.
24:05Ach so, er hat also seine Meinung geändert. Gab er einen Grund dafür?
24:11Nein.
24:12Frau Kramer, Ihr Mann hat Ihnen nicht gesagt, dass er im Lotto gewonnen hat?
24:18Im Lotto gewonnen?
24:21Ihr Mann bekam gestern die Mitteilung, dass er eineinhalb Millionen Mark gewonnen hat.
24:27Eineinhalb Millionen?
24:29Das Geld wird auf das Konto Ihres Mannes überwiesen.
24:34Er hat es Ihnen also nicht gesagt?
24:36Nein.
24:38Als er bei mir war, hat er den Jungen zur Lottoannahme geschickt.
24:42Er sollte die Scheine für ihn abgeben, aber er hat mir nicht gesagt, dass er gewonnen hat.
24:49Hat Ihr Mann ein Testament hinterlassen?
24:52Nicht, dass ich wüsste.
24:54Ja, Frau Kramer, dann sind Sie jetzt im Besitz von eineinhalb Millionen Mark.
25:01Ich?
25:03Tja, Frau Kramer, wenn Ihr Mann nicht anders entschieden hat, was aber nicht anzunehmen ist,
25:09denn selbst wenn es seine Absicht war, wird er nicht dazu gekommen sein,
25:13weil er mit seinem Tod ja nicht gerechnet hat.
25:18Gar nicht rechnen konnte.
25:23Großer Gott.
25:25Großer Gott.
25:31Jetzt sehen Sie mich völlig sprachlos.
25:34Der Mord an Ihrem Mann hat Sie reich gemacht.
25:36Harry, ich würde ganz gerne mal mit dem Hausverwalter sprechen.
25:40Frau Kramer, kommen Sie bitte.
25:55Ach, Sie sind der Hausverwalter.
25:57Ja.
25:58Na ja, dann kennen Sie sich ja aus hier im Haus.
26:00Sie kennen die Mieter, sicher auch Ihre Verhältnisse.
26:02Ich meine, Ihre persönlichen Verhältnisse.
26:04Ja, so einigermaßen.
26:06Seit wann kennen Sie Herrn und Frau Kramer?
26:09Seit ein paar Jahren.
26:12Die Beziehung der Ihr Leute zueinander?
26:15Die Beziehung, die war nicht besonders gut.
26:18Aber das ist hier im Haus ein offenes Geheimnis.
26:20Die haben sich einfach nicht gut vertragen.
26:23Aber wenn Sie mich schon so fragen,
26:27mit so einem Mann wie dem Kramer,
26:29da kann eine Frau nicht zusammenleben.
26:31Jedenfalls nicht in Frieden.
26:33Sagen Sie, wann haben Sie den Herrn Kramer das letzte Mal gesehen?
26:36Gestern in der Früh.
26:38Haben Sie mit ihm geredet?
26:39Ja, aber kurz, ganz kurz nur.
26:43Der war ja wieder sowas von arrogant, sowas von oben runter.
26:47Gab es da irgendeinen speziellen Grund dafür?
26:52Wahrscheinlich hat er im Lotto gewonnen.
26:55Ja, wie kommt es denn da?
26:56Ein Arbeitskollege von ihm war da, der war ganz aufgeregt und sagt,
27:00wo ist der Herr Kramer?
27:01Sag ich, da oben, gegen das Rauf.
27:03Und dann hat er eine Stunde vor seiner Wohnungstür gewartet.
27:07Und ich sag, was ist los?
27:09Sagt er, wir haben im Lotto gewonnen.
27:11Was sagt er?
27:14Wir haben im Lotto gewonnen.
27:18Wer ist dieser Arbeitskollege?
27:19Den Namen, den kenne ich nicht.
27:21Aber es wird halt so ein Freund von ihm sein oder sowas.
27:29Ah, Luis.
27:30Vielleicht die Kriminalpolizei für dich.
27:32Wahrscheinlich wegen dem Kramer.
27:34Kommst du mal?
27:38Was ist denn?
27:40Polizeimensch.
27:42Ja, hab ich ja gehört.
27:44Muss ich rennen, wenn die Weißach-Polizei ist?
27:47Ja, ob du rennst oder nicht rennst, das ist deine Sache.
27:50Jedenfalls will ich die Polizei sprechen.
27:52Komm schon.
27:54Hab ich gesagt, ich komm nicht?
28:00Was hat denn der?
28:03Guten Tag.
28:10Sie sind der Wacht?
28:12Ja.
28:13Mein Name ist Dirk, wir sind von der Kriminalpolizei.
28:15Ja, hab ich schon gehört.
28:17Ja, Herr Pracht, Sie waren befreundet mit Herrn Kramer.
28:21Befreundet ist zu viel gesagt.
28:24Wir waren Arbeitskollegen.
28:26Wir hatten immer dieselbe Schicht.
28:29Wir verstanden uns ganz gut.
28:31Ach, Freundschaft war es also nicht?
28:35Nein.
28:37Aber Sie waren gut miteinander bekannt, kann man das sagen?
28:40Ja.
28:42Ja, bitte setzen Sie sich da.
28:46Wann haben Sie denn Ihren Kollegen Kramer zum letzten Mal gesehen?
28:50Das war Sonntagabend.
28:53Ah ja, ist richtig.
28:54Da haben Sie ihn besucht, er war nicht zu Hause.
28:56Und dann haben Sie vor seiner Wohnungsdür gewartet, bis er kam.
28:59Wie lange haben Sie gewartet?
29:01Ungefähr eine Stunde.
29:05Herr Diel, der Hausverwalter sagte, Sie seien ziemlich aufgeregt gewesen,
29:09weil Sie im Lotto gewonnen hätten.
29:11Er hat ja auch im Lotto gewonnen.
29:12Ja, anderthalb Millionen.
29:14Aber Sie sagten zum Hausverwalter, wir haben im Lotto gewonnen.
29:21Wir?
29:23Ja, wir.
29:25Oh, ich habe wir gesagt.
29:28Weil ich wusste doch, welche Zahlen er angekreuzt hat.
29:33Wie kannte ich doch, er saß mir doch hier gegenüber,
29:37hatte die Steine vor sich.
29:38Als die Zahlen rauskamen, da wusste ich doch, er hat gewonnen.
29:42Dann sind Sie gleich hin zu ihm, um es ihm zu sagen.
29:45Ja.
29:47Wusste er noch nicht, dass er im Lotto gewonnen hat?
29:50Doch, er wusste schon.
29:55Es gibt natürlich noch eine andere Erklärung dafür,
29:58dass Sie sagten, wir haben im Lotto gewonnen.
30:01Welche soll das sein?
30:03Vielleicht haben Sie eine Verabredung getroffen,
30:05sich einen eventuellen Gewinn zu teilen.
30:08Na, wieso?
30:10Da steht doch sein Name drunter.
30:12Ist doch rechtsverbindlich.
30:14Die Gesellschaft zahlt nur an den, der da drunter steht.
30:17Ja, ich meine, Sie hätten ja trotzdem, sagen wir,
30:20eine Art freundschaftliche Vereinbarung treffen können.
30:23So nach dem Motto, wenn einer von uns gewinnt,
30:25dann teilen wir uns das Ganze.
30:27Na, eine solche Vereinbarung ist nicht getroffen worden.
30:30Sie spielen nicht im Lotto?
30:32Nein.
30:33Und danach, nach diesem Besuch, haben Sie Kramer nicht mehr gesehen?
30:36Nein.
30:38Er ist ja nicht mehr zum Dienst gekommen.
30:40Ja, ist richtig. Ja, das war's schon.
30:42Besten Dank, Herr Bracht.
30:44Danke.
30:46Ach, äh, noch eine Frage.
30:49Ja.
30:51Sie haben Familie?
30:53Nein.
30:55Meine Frau ist vor ein paar Jahren gestorben.
30:58Ich lebe allein.
31:00Nochmals besten Dank.
31:02Er benahm sich ein bisschen eigertig.
31:05Findest du nicht?
31:07Ja.
31:09Wir sollten uns mal seine Personalakt ansehen.
31:12Herr Bracht ist ein ganz zuverlässiger Mann.
31:14Bescheiden, fleißig.
31:16Ein bisschen unauffällig.
31:18Ein Mann, der uns noch nie Ärger gemacht hat.
31:20Danke.
31:22Danke, vielen Dank.
31:24Wiedersehen.
31:25Sag mal, ist dir an seiner Personalakte etwas aufgefallen?
31:28Was denn?
31:30Bracht ist geboren am 6. September 34.
31:356, 9, 34?
31:38Die Hälfte der Gewinnzahlen, seine Geburtsdaten.
31:40Interessant, was?
31:42Hallo!
31:44Ich möchte zu Herrn Bracht und wo finde ich ihn?
31:47Da vorne im Weinberg.
31:49Hallo!
31:51Hallo!
31:53Hallo!
31:55Ja, servus.
31:57Hallo, ich bin der Herr Bracht.
31:59Wo ist der?
32:01Servus.
32:03Ja, ich bin der John.
32:05Das ist mir eine Schritte.
32:07Ich bin eine Schwachsinne.
32:09Ja, sie ist ein schwarzer.
32:11Da sind verschiedene Halle. Geradeaus und dann links.
32:24Na bitte.
32:26Zieh dir das an.
32:31Der Name Kramer und die Adresse, das sind auf beiden Lottoscheinen verschiedene Handschriften.
32:37Frau Kramer sagte doch, ihr Mann hatte nicht gesagt, dass er im Lotto gewonnen hat.
32:41Aber als er Bayer war, da hat er den Jungen zur Annahmestelle geschickt.
32:45Ja, bleibt immer noch die Frage, wer hat den zweiten Schein ausgefüllt.
32:48Komm.
32:58Wer ist denn da?
33:00Ja, dann mach doch erst mal auf.
33:04Ja, bitte?
33:06Du bist der Holger, nicht?
33:07Ja. Wer ist denn da, Holger?
33:09Ach, entschuldigen Sie bitte, hier ist Derrick. Dürfen wir hereinkommen?
33:14Oder stören wir Sie sehr?
33:16Guten Abend, Frau Kramer.
33:18Guten Abend.
33:21Wie ich sehe, haben Sie ordentlich eingekauft, was?
33:24Ja, ich habe eingekauft.
33:26Und mit Geschmack, wie ich sehe. Das, was Sie da tragen, das steht Ihnen ausgezeichnet.
33:30Danke.
33:32Weswegen kommen Sie?
33:34Wegen einer Aussage, die Sie gemacht haben.
33:36Gehst du bitte in mein Zimmer?
33:37Nein, nein, er soll hierbleiben. Bleib bitte hier.
33:40Wir sind ja seinetwegen gekommen, Frau Kramer, als Ihr Mann hier bei Ihnen war.
33:44Da hat er doch Ihren Jungen zur Lottoannahmestelle geschickt, nicht wahr?
33:47Ja.
33:48Gut. Holger, kommst du bitte mal zu mir?
33:53So.
33:55Schau dir das an.
33:57Hast du die Scheine so abgegeben?
33:59So, wie sie da sind?
34:01Nein, bei diesem Schein hatte mein Vater den Namen vergessen und die Adresse.
34:04Ach, dann ist das da also deine Handschrift?
34:08Ja.
34:10Ein Schein hatte keinen Namen und hatte keine Adresse?
34:13Genau.
34:15Gut. Hat dein Vater dir gesagt, bei einem Schein fehlt der Name und fehlt die Adresse?
34:19Nein.
34:21Gut, das war's schon. Jetzt kannst du in dein Zimmer gehen.
34:27Warum stellen Sie ihm diese Fragen?
34:30Das hört sich ja an, als ob mit dem Schein was nicht in Ordnung ist.
34:32Doch, doch. Ist alles in Ordnung.
34:35Der Gewinn bleibt Ihnen. Was immer sich herausstellen wird.
34:40Sagen Ihnen die Zahlen 12, 27, 44 etwas?
34:45Was sollen Sie mir sagen?
34:48Das sind keine persönlichen Zahlen. Ein Geburtsdatum vielleicht?
34:52Wo sehen Sie da ein Geburtsdatum?
34:5527. Dezember 1944 zum Beispiel.
34:581944 zum Beispiel.
35:01Ein Geburtsdatum.
35:04Ja. Es hat jemand an diesem Tag Geburtstag. Lisbeth. Lisbeth Bracht.
35:12Als sie noch lebte, haben wir ihn immer gefeiert. Einen Tag nach den Weihnachtsfeiertagen.
35:19Was ist denn mit den Zahlen?
35:22Diese Zahlen verlangen Sie Ihrem Reichtum.
35:25Sagen Sie, es ist doch alles in Ordnung mit dem Schein.
35:29Naja, sagt Ihnen ja schon. Für Sie ändert sich nichts.
35:34Ja, dann machen Sie mir doch nicht solche Angst.
35:42Also wenn es so ist, wie du sagst, warum sagt uns Bracht das nicht?
35:47Ja, warum nicht? Ich meine, ich weiß es nicht, aber er wird sicher einen Grund dafür haben.
35:50Ja, wenn es so ist, wie wir annehmen, wenn es sich bei diesem Gewinnschein um den Schein Bracht gehandelt hat,
35:57dann stell dir mal folgende Situation vor.
36:00Bracht erfährt, dass er gewonnen hat. Er rast hin zu Kramer.
36:04Der aber nicht zu Hause ist.
36:06Er ist so aufgeregt, dass er runter zum Hausverwalter geht und fragt, wo Kramer sei.
36:11Er ist natürlich überglücklich und sagt zum Hausverwalter, wir haben den Lotto gewonnen.
36:15Und sitzt dann eine Stunde auf der Treppe, um auf Kramer zu warten, der ja längst weiß, dass er gewonnen hat.
36:22Und der auch weiß, wessen Namen auf dem Schein steht. Nämlich seiner.
36:28Ja. Und Kramer sagt zu seinem Freund Bracht, mein Name steht drunter, es ist mein Schein.
36:35Nicht du hast gewonnen, sondern ich.
36:37Er hat ihn eiskalt bedrohen.
36:39Anderthalb Millionen. Grund genug für einen Mord.
36:41Tja, Bracht ist heute nicht gekommen. Bis jetzt hat er sich nicht gemeldet, was ganz ungewöhnlich ist.
36:47Er ruft wenigstens an oder lässt anrufen. Er hat ja einen Sohn.
36:51Einen Sohn? Wieso steht das nicht in seiner Personalakte?
36:55Ja, ein Stiefsohn.
36:57Ach so.
37:07Was ist denn los? Geht die Klingel nicht?
37:08Doch, ich hab sie gehört.
37:10Da steht er ja. Die Gardine zurückgezogen.
37:28Guten Tag, Herr Bracht.
37:30Guten Tag.
37:32Bitte.
37:33Danke. Sie haben heute Ihren Dienst nicht angetreten, Herr Bracht.
37:35Ja. Ich fühlte mich nicht wohl.
37:38Ach, sind Sie krank?
37:41Ich weiß nicht. Eine allgemeine Schwäche. Ich konnte einfach nicht aufstehen heute Morgen.
37:48Herr Bracht, nach unseren Ermittlungen hat Herr Walter Kramer Sie betrogen.
37:54Um Ihren Lotto-Gewinn betrogen.
37:56Was, was, was? Mich betrogen?
37:59Ja. Er hat Ihren Schein mit seinem Namen versehen.
38:02Nein, nein, nein. Wie kommen Sie darauf?
38:06Ja, aber es sind doch Ihre Zahlen. Es ist Ihr Geburtsdatum und das von Ihrer Frau.
38:11Oh, das, das kann ich Ihnen erklären. Er sagte, Walter sagte,
38:19nimm ja mal ein paar Zahlen. Mit meinen da hab ich Pech, die kommen einfach nicht.
38:23Und so hab ich ihm ein paar Zahlen gesagt.
38:26Und es, es war nicht Ihr Schein?
38:29Nein. Nein, das war seiner. Seinerlein.
38:36Sie sind doch gleich hingelaufen zu ihm?
38:38Jo, weil ich ihm gratulieren wollte.
38:41Ach, nee. Gratulieren wollten Sie ihm.
38:44Warum nicht? Es war ja, es war ja nicht Ihr Schein.
38:49Ach nee. Gratulieren wollten Sie ihm.
38:52Warum nicht?
38:54Es war ja mein Kollege.
38:57Sie haben einen Stiefsohn erbracht.
39:02Ja.
39:06Was macht er in dem Beruf?
39:08Er ist Kellner.
39:12Also nun stelle ich mir Folgendes vor.
39:16Sie haben erfahren, welche Zahlen herausgekommen sind.
39:18Sie wussten, Sie hatten sechs Richtige und Sie wollten das...
39:21Nee, nee, nee.
39:22Sie mussten das unbedingt sofort jemandem mitteilen.
39:27Könnte das Ihr Stiefsohn gewesen sein, aber...
39:29Nein, nein, nein, nein, nein, nein.
39:32In welchem Lokal arbeitet er?
39:34Ich weiß es nicht.
40:04Ja?
40:06Tach, Junge.
40:07Tach.
40:07Die Herren da sind von der Kriminalpolizei.
40:09Guten Tag, Herr Bracht. Haben Sie einen Moment Zeit für uns?
40:12Ja, die muss ich mir nehmen.
40:13Wieso? Wir können ja wiederkommen, wenn Sie jetzt keine Zeit haben.
40:16Nein, nein, nein.
40:17Dazu bin ich zu neugierig, was Sie von mir wollen.
40:20Na komm, Sie gehen ins Lebenszimmer.
40:24Entschuldigen Sie die schlechte Luft hier. Ich mach mal ein Fenster auf.
40:27Nein, nein. Bemühen Sie sich nicht.
40:29Der Raum wird nur gebraucht für Leute, die was zu feiern haben.
40:31Ja, ja. Beinahe hätten Sie auch was zu feiern gehabt.
40:34Wie meinen Sie denn das?
40:36Wieso? Den Lotto-Gewinn Ihres Vaters.
40:38Anderthalb Millionen, das ist ein Grund zum Feiern.
40:41Was hast du denn da erzählt?
40:42Nichts, Junge.
40:44Nichts?
40:46Sie kennen doch den Kollegen Ihres Vaters.
40:48Herrn Kramer.
40:50Naja, den kannte ich schon, da ging ich noch in die Schule.
40:54Er war wie ein Onkel.
40:56Wie ein Verwandter.
40:57Ja, und dieser Mann, der wie ein Onkel war, hat Ihren Vater um anderthalb Millionen betrogen.
41:01Wieso betrogen?
41:03Weil Kramers Namen auf dem Schein stand, den Ihr Vater ausgefüllt hat.
41:08Darf ich fragen, was Ihnen mein Vater erzählt hat?
41:10Nein, das dürfen Sie nicht.
41:33Ich weiß Folgendes.
41:37Mein Vater hat seinem Kollegen Kramer sechs Zahlen genannt.
41:41Die, die schließlich gezogen wurden.
41:44Darüber haben wir uns sehr gefreut.
41:47Mein Vater kam gleich hier an, um mir das zu sagen.
41:51Wir dachten, das verpflichtet Kramer ganz sicher zur Dankbarkeit.
41:56Naja, er wird sich erkenntlich zeigen.
41:59Was er sich auch getan hätte.
42:02Wenn man ihn nicht ermordet hätte.
42:13Also das ist eine Aussage, die wir schriftlich haben wollen.
42:16Und die Sie unterschreiben müssen.
42:18Wann immer Sie wollen.
42:19Wir wollen sofort.
42:21Na was, hören Sie doch auf, Ihr Vater kam zu Ihnen und sagte, ich habe gewonnen.
42:25Ich habe sechs Richtige und dann rannte er hin zu Kramer.
42:27War doch ganz erfüllt von dem Gedanken, ich habe gewonnen.
42:30Dann hört er von Kramer, nee, nee, das war nicht dein Schein, das war meiner.
42:35Mein Name steht auf dem Schein, nicht deiner.
42:38Na, Ihr Vater, der muss doch ziemlich verstört gewesen sein.
42:41Und dann rannte er wieder los und diesmal zu Ihnen und sagte,
42:44stell dir das vor, dieser Schweinekern.
42:46Der hat doch tatsächlich seinen Namen drauf gesetzt.
42:49War es so?
42:50Nein, nein, so war es nicht, so war es nicht, nein.
42:53Und dann haben Sie Kramer aufgesucht, wann?
42:56Na?
42:57War es noch am gleichen Abend oder am nächsten Tag?
43:00Oder am übernächsten Tag?
43:03Wahrscheinlich doch am übernächsten Tag, nicht?
43:05Das war der Tag, an dem er ermordet wurde.
43:15Kommen Sie.
43:17Kommen Sie.
43:17Ja, kommen Sie mal ein bisschen schneller, da sind Sie ja aufgeregt.
43:21Konnten Sie ja nicht schnell genug gehen, den Mann zur Rechenschaft zu ziehen.
43:24Also los, läuten Sie, läuten Sie stumm.
43:27Sie konnten es gar nicht erwarten, dass er die Tür aufmacht, also gehen Sie.
43:30Aber da ist doch niemand, er ist doch tot.
43:31Klingeln Sie.
43:33Wenn Sie wollen.
43:39So, bitte.
43:43Also, er hat die Tür aufgemacht
43:44und dann haben Sie in Ihrer verständlichen Wut gleich angeschrien.
43:47Was höre ich da? Was sagt mein Vater?
43:49Du hast deinen Namen auf seinen Schein gesetzt.
43:51Du willst meinen Vater betrügen?
43:53Nun gehen Sie mal weiter.
43:54Gehen Sie.
43:56Kramer sagte wahrscheinlich zu Ihnen,
43:58nein, nein, nein, nein, nein, dein Vater, der irrt sich.
44:00Nein, der hat, der, der hat mir nur die Zahlen gegeben.
44:03Er muss da, es tut mir leid,
44:04irgendetwas muss der missverstanden haben, nicht?
44:07Und dann haben Sie Kramer angeschrien.
44:09Kriegt mein Vater nun sein Geld oder kriegt er es nicht?
44:12Und dann schrie Kramer zurück,
44:13nein, er kriegt es nicht.
44:16Es ist mein Schein und es ist mein Geld.
44:19Und da haben Sie die Nerven verloren,
44:21haben Ihre Hände um Kramers Hals gelegt und haben ihn erwürgt.
44:23So war es.
44:25Also geben Sie es zu, Sie haben es getan.
44:28Legen Sie endlich ein Geständnis auf.
44:38Setzen Sie sich.
44:48Sie haben recht.
44:50Es war so.
44:53Mein Vater kam zu mir und sagte,
44:55Junge, ich habe gewonnen.
44:57Sechs Richtige.
44:59Endlich hat es mal uns erwischt.
45:03Ich fragte ihn nach dem Lottoschein, er sagte,
45:06den hat Walter für mich abgegeben.
45:11Dann kam er wieder zu mir,
45:14am gleichen Abend noch und sagte,
45:18Walter betrügt mich.
45:21Ich sagte, das kann doch nicht wahr sein.
45:23So bin ich zu ihm hin,
45:25hingerannt,
45:27am gleichen Abend noch.
45:30Der hat gar nicht aufgemacht, der rief durch die Tür,
45:33geh nach Haus.
45:35Und weiter?
45:37Am übernächsten Tag war ich wieder da.
45:40Er rief durch die Tür, ich mache nicht auf.
45:43Ich sagte, ich bleibe hier so lange, bis du aufmachst.
45:47Dann hat er mich reingelassen.
45:50Wir hatten einen Riesenkrach.
45:53Ich habe ihn angeschrien, er hat mich angeschrien,
45:56er hat nicht nachgegeben.
45:59Er schrie,
46:00auf dem Schein steht mein Name.
46:02Es ist mein Geld.
46:04Und wenn er euch auf den Kopf stellt.
46:09Und dann haben Sie nervös?
46:10Nein.
46:13Dann hat er mich rausgeschmissen.
46:17Dann habe ich ihn zum letzten Mal gesehen.
46:22Ich habe ihn nicht umgebracht.
46:25Stefan,
46:26da.
46:27Naja, ich höre ja.
46:29Warum haben Sie das nicht schon längst gesagt?
46:31Und warum nicht Ihr Vater?
46:33Weil mein Vater mir nicht glaubt.
46:35Was?
46:36Ihr Vater glaubt, dass ich Walter Kramer umgebracht habe.
46:38Obwohl Sie sagen, dass es nicht war?
46:40Ja, obwohl ich das sage.
46:42Und ich habe es nicht getan.
46:48Was machen wir?
46:49Ja, wir gehen, was sonst?
46:51Sie können nach Hause.
47:02Stefan, er hat zugegeben, dass er bei Kramer war.
47:04Und zum zweiten Mal ungefähr zu dem Zeitpunkt,
47:07den man für den Tod Kramers errechnet.
47:08Das weiß ich ja auch, Harry.
47:10Na, dann sagst du dem Staatsanwalt, der lässt dir sofort Machtmittel aussuchen.
47:12Ja, das glaube ich auch.
47:14Also, ich verstehe nicht, woran zweifelst du dann?
47:17Was ist denn nun, wenn er die Wahrheit zeigt, nicht?
47:20Na, das könnte er sein.
47:22Also, wir sollten nicht so schnell festnehmen.
47:24Der läuft uns ja nicht weg.
47:25Ja, glaubst du ihm vielleicht?
47:28Glauben, Harry, glauben.
47:31Ich finde, es ist unsere verdammte Pflicht,
47:33mal darüber nachzudenken, ob er nicht recht hat.
47:36Bleibt wieder eine Frage offen.
47:38Wenn er es nicht war, wer dann?
47:41Ist doch auch ein März gestoppt, gell?
47:44Guten Morgen, Herr Diehl.
47:45Ach, guten Morgen.
47:46Aha, also hier wohnt jetzt Frau Kramer?
47:48Ja, ja, die ist gestern eingezogen.
47:50Passt ein bisschen auf auf die Pfeister, die sind ganz neu, ja?
47:53Bei der Gelegenheit eine Frage.
47:54Wann kann denn die in die Wohnung von ihrem Mann?
47:56Die hat da ein paar Sachen rauszuholen.
47:58Jederzeit, die Wohnung ist freigegeben.
48:00Ach, das ist doch prima.
48:01Sie richtet sich neu ein.
48:02Ja, ja, ja, ja.
48:03Ja, ja, ja, ja.
48:04Ja, ja, ja, ja.
48:06Ja, ja, ja, ja.
48:07Ja, ja, ja, ja.
48:08Ja, ja, ja.
48:09Sie richtet sich neu ein.
48:10Ja, ja, jetzt können Sie sich's ja leisten.
48:12Der Innenarchitekt ist gerade droben. Wollen Sie mitkommen?
48:14Ja, fast.
48:16Sonst?
48:22Frau Kramer?
48:25Moment, ja.
48:28Tag, mein Junge.
48:29Grüß Gott.
48:30Na, wie geht's dir denn?
48:31Danke, sehr gut.
48:32Das freut mich.
48:34Sag mal, was macht denn der Herr Diehl hier?
48:37Der wohnt doch hier.
48:38Wie, so wohnt der hier?
48:40Ja, er hat heute Morgen seine Koffer gebraucht.
48:43Was?
48:44Aber ich mag ihn nicht.
48:45So!
48:48Bitte, kommen Sie.
48:52Also, auf Wiedersehen, Frau.
48:53Auf Wiedersehen.
48:57Auf Wiedersehen.
49:00Guten Tag, Frau Kramer.
49:02Guten Tag.
49:03Es war gar nicht so einfach, Sie zu finden.
49:05Ja, ich bin umgezogen.
49:07Ich wollte raus aus der Alb.
49:08Das ist wirklich eine hübsche Wohnung. Ich gratuliere Ihnen.
49:11Danke.
49:12Mögen Sie was trinken?
49:14Eine Bar habe ich schon da, Herr Diehl.
49:16Wenn Sie mir sagen, was es sein soll, Frau Kramer.
49:18Vielleicht ein Glas Champagner zum Einzug?
49:21Ja, warum nicht?
49:38Es ist wirklich sehr hübsch hier.
49:40Bestimmt hätte sich Ihr Mann hier auch sehr wohl gefühlt.
49:43Macht es Ihnen gar nichts aus, ihn verloren zu haben?
49:46Vergessen Sie nicht, dass ich von Ihnen getrennt gelebt habe.
49:49Da war keine Liebe mehr.
49:52Auch kein Mitgefühl?
49:55Was wollen Sie von mir wissen?
49:57Weswegen sind Sie gekommen?
50:00Wissen Sie, die ganze Zeit überlege ich,
50:02ob ich Ihnen etwas sagen soll.
50:05Wissen Sie, die ganze Zeit überlege ich, ob...
50:07Was überlegen Sie?
50:09Ob ich den Mörder Ihres Mannes nicht schon habe.
50:11Ich könnte ihn festnehmen lassen.
50:15Und warum tun Sie es nicht?
50:21Wer ist es denn?
50:22Alfons Bracht.
50:24Er hat zugegeben, am Mordtag Ihren Mann aufgesucht zu haben.
50:27Er hat auch zugegeben, dass es einen Riesenstreit
50:29zwischen ihm und Ihrem Mann gegeben hat.
50:31Streit? Worüber?
50:33Über die Sonotto-Gewinne.
50:35Der junge Bracht war der Meinung, genauso wie sein Vater,
50:38dass dieser Gewinnschein falsch unterschrieben wurde.
50:41Ihr Sohn hatte den Namen Ihres Mannes erst später eingesetzt.
50:45Nachträglich. Irrtümlich.
50:48Nach der Meinung von Bracht. Irrtümlich.
50:51Ja, wieso denn irrtümlich?
50:53Das glaubt er nun mal.
50:55Ja, da ist doch nichts irrtümlich.
50:57Der Junge hat den Namen seines Vaters eingetragen
50:59und das ist genau das, was er sollte.
51:01Ich war ja dabei, als mein Mann sagte,
51:03gib meine Scheine ab. Meine Scheine!
51:06Ja, und ich wiederhole, Bracht war der Meinung,
51:08die darf er ja schließlich haben, dass sein Schein dabei war
51:11und dass der Name Ihres Mannes erst nachträglich draufgeatmet ist.
51:15Ja, da ist nichts mehr zu machen. Nichts mehr.
51:19Nein, da ist nichts mehr zu machen.
51:21Alles andere interessiert mich nicht.
51:24Ja, Sie vielleicht nicht, ja.
51:27Aber versetzen Sie sich mal in meine Lage.
51:29Ich habe schließlich den Mörder Ihres Mannes zu finden.
51:34Aber Sie haben doch gesagt, Sie haben ihn.
51:37Nee, nee. Ich sagte, ich überlege, ob ich ihn nicht habe.
51:41Ach so.
51:42Ja, ja. Der verständliche Streit zwischen dem jungen Bracht
51:45und Herrn Kramer und Brachts Besuch zum ungefähren Zeitpunkt
51:48des Mordes, die sind noch kein Beweis.
51:50Ja. Und was sagt er selber?
51:53Bracht. Ja, der sagt, der habe Kramer nicht umgebracht.
51:57Tja, aber er hat doch zugegeben, dass da ein Riesenkrach gekommen ist.
51:59Ja.
52:01Und der Mord ist passiert um die Zeit.
52:02Ja.
52:03Ja, also. Dann haben Sie doch den Mörder.
52:05Ich bin aber im Augenblick weniger davon überzeugt als jemals zuvor.
52:09Der Junge hat mir gesagt, Sie ziehen ja ein.
52:14Ja, Sie hätten heute Morgen Ihren Koffer gemacht.
52:17Ja. Ja, ja. Das tue ich.
52:21Ich muss das erklären. Oder willst es nicht du erklären?
52:26Nein.
52:27Warum denn nicht?
52:29Ich möchte hören, was du dazu sagst.
52:32Aber das kann man doch erklären.
52:34Dann tu es doch.
52:38Tja, also.
52:40Das war's aus dem Wissen um die Schwierigkeiten zwischen
52:42Herrn und Frau Kramer und
52:46na ja, in der Zeit, in dieser schwierigen Zeit
52:48für Frau Kramer habe ich ein bisschen geholfen.
52:50Bin ja zur Seite gestanden, wenn sie irgendwas gebraucht hat
52:52und wie es dann halt eben so ist, man lernt sich dann näher kennen.
52:56Ja, kurz und gut, Frau Kramer, die wollte die Scheidung einreichen
53:01und wir wollten heiraten.
53:05Ja, war es nicht so?
53:23Kann ich Sie mal allein sprechen?
53:25Wieso müssen wir die mal allein sprechen?
53:29Kommen Sie.
53:42Seine Koffer.
53:48Ich muss sie noch einmal fragen.
53:51Kann irgendjemand mir den Gewinn streitig machen?
53:54So wie es aussieht, niemand.
53:57Und wenn Brach zum Gericht geht?
53:59Dürfte er keinen Erfolg damit haben.
54:04Sie fragen sich, ob Alphons Brach der Mörder ist.
54:10Er ist es nicht.
54:16Woher wollen Sie das wissen?
54:18Mein Mann rief mich an.
54:21Nachdem Brach bei ihm war und erzählte mir von dem Streit.
54:27Er sagte, stell dir vor, die wollen mir den Gewinn streitig machen.
54:33Ich habe ihn rausgeworfen.
54:36Daraus geht ja wohl hervor,
54:39dass Alphons Brach nicht der Mörder sein kann.
54:42Denn er war ja schon gegangen.
54:44Ein sehr guter Beweis.
54:47Sie haben mein Mitgefühl bezweifelt.
54:49Aber glauben Sie mir, ich habe es.
54:53Ich muss Ihnen etwas gestehen.
54:59Diel hat recht.
55:02Wir hatten eine Beziehung zueinander.
55:05Eine private und auch intime.
55:11Als wir hörten, dass mein Mann gewonnen hat,
55:16sagte Diel, von dem Geld hast du nichts.
55:21Nein, er sagte, von dem Geld haben wir nichts.
55:26Von dem Geld haben wir nur etwas, wenn er mal tot ist.
55:34Ich habe das nicht wichtig genommen, als bloße Rederei abgetan.
55:40Aber jetzt denke ich plötzlich anders darüber.
55:43Und frage mich.
55:47Was hat er wohl gemeint,
55:50als er abends zu mir kam und sagte, wir haben das Geld?
56:03Jetzt bekommt dieser Satz plötzlich eine fürchterliche Bedeutung für mich.
56:08Für mich auch.
56:27Herr Diel, Sie sind festgenommen.
56:30Bei sehenreichem Verdächtig sind Walter Kramer,
56:33Sie will Sie nicht mehr sehen, Herr Diel.
56:40Ja, ja, ich habe es getan.
56:44Aber Sie waren damit einverstanden.
56:47Ich habe es getan.
56:50Ich habe es getan.
56:53Ich habe es getan.
56:56Ich habe es getan.
56:59Ich habe es getan.
57:01Ja, Sie waren damit einverstanden.
57:04Ich habe es mit dir besprochen.
57:07Verstehen Sie? Sie waren einverstanden.
57:10Sonst wären wir doch nie an das Geld herangekommen.
57:13Es gab doch gar keinen anderen Weg. Verstehen Sie? Gar keinen.
57:28Und was sagt Frau Kramer?
57:31Sie sagt ein Missverständnis.
57:34Diel müsse da etwas falsch verstanden haben.
57:37Sie hätte niemals darin eingewilligt, ihren Mann zu ermorden.
57:40Glaubst dir das?
57:43Nein. Sie hat ganz einfach die Gelegenheit benutzt,
57:46noch jemanden loszuwerden.
57:49Das müsste man ja nur beweisen können.
57:52Na wie denn? Das müsste sie ja selber gestehen.
57:55Und das wird sie nicht tun.
58:01Ja.
58:31Ja.
59:01Ja.
59:31Untertitel von Stephanie Geiges