Derrick S08E15 - Das seltsame Leben des Herrn Richter

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00:00Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:30Ja? Nein! Ich habe gesagt nein und ich bleibe dabei! Nein, habt ihr gehört? Nein! Ich,
00:57ich will das nicht! Das mache ich nicht mit! Mit Mord will ich nichts zu tun haben! Habt
01:02ihr gehört? Nichts mit Mord! Bei mir ist Schluss! Absolut Schluss! Ah, das könnt ihr nicht,
01:13weil ich ein Geständnis aufsetze. Ich bin gerade dabei. Liebe Beate, ich werde dir
01:43dieses Wandschicken, das ich gerade bespreche... Moment. Ich werde dir jetzt Dinge sagen, die du
02:05nicht kennst und die dich erschrecken werden. Vor einem halben Jahr bin ich...
02:35Grüß Gott. 5,80er, 5,60er und 5,20er. 3,90 bitte. 8,90. Danke schön.
02:553,90 bitte. 8,90. Danke schön.
03:25Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja
03:55Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja? Ja
04:25Du? Ist was passiert?
04:39Ja. Ich….
04:40Du bist ja ganz außer Atem…
04:44. Ja… ich werde dir alles erklären aber jetzt muss
04:47ich mal… telefonieren. Darf ich?
04:50Telefonieren, darf ich? Natürlich darfst du telefonieren.
04:57Willst du was trinken?
04:58Nein, ich will nichts trinken.
05:01Du kannst ja kaum sprechen.
05:03Weil ich die ganze Strecke gelaufen bin.
05:06Wo hast du denn dein Auto?
05:07Es steht vor den Posten.
05:10Hallo?
05:12Ja, ich hätte gern meinen Sohn gesprochen.
05:16Ähm, ja, ja, mein Sohn, Manfred Richter.
05:23Ja, ich hab ja verstanden, dass Sie der Vater sind.
05:27Aber Sie müssen doch wissen, dass ich einen Lehrer nicht zum Telefon rufen kann, wenn er Unterricht hat.
05:34Wie?
05:37Was meinen Sie?
05:40Worum geht es um Tod und Leben?
05:45Ja, ja, gut, gut, ich hol ihn.
05:50Ja, bitte warten Sie.
05:55Tja, die Lisbeth hat den besten Aufsatz geschrieben.
05:58Das Thema hieß, wie verbracht ich den letzten Sonntag?
06:02Sag mal, Lisbeth, hast du das alles selbst erlebt?
06:06Nee.
06:08Was?
06:09Alles Fantasie?
06:10Hab ich mir alles ausgedacht.
06:13Ja, dann kriegst du in Fantasie eine Eins.
06:16Aber, Lisbeth, in Rechtschreibung ...
06:20Na, was meinst du?
06:21Eine Fünf.
06:23Richtig.
06:26Aber die Eins macht die Fünf natürlich ein bisschen besser.
06:31Manchmal geht Fantasie vor Rechtschreibung.
06:39Herr Richter, Telefon.
06:41Was ist denn?
06:41Ihr Vater möchte Sie sprechen.
06:44Jetzt?
06:52Ihr Vater sagt, es geht um Tod und Leben.
06:55Wissen Sie, was er damit meint?
06:57Nein.
06:58Hallo?
07:11Hallo?
07:12Ja, ich bin's.
07:14Was ist denn los?
07:16Manfred, du musst mir helfen.
07:18Ich bin in ganz großen Schwierigkeiten.
07:20Wo bist du denn?
07:21Und sag, was los ist.
07:23In Oberschleißheim, einem Lokal.
07:26Ich sage dir, wie es heißt und wie du dahin kommst.
07:29Ja, ich habe verstanden.
07:31Aber ich kann jetzt noch nicht weg.
07:33Ich habe noch Stunde.
07:34Ja, du musst sofort kommen.
07:36Sofort.
07:37Bitte, Manfred, verliere keine Sekunde.
07:39Willst du mir nicht sagen, was los ist?
07:41Ja, das kann ich nicht.
07:43Aber es ist möglich, dass Sie mich umringen.
07:46Bitte, komm.
07:48Bitte komm sofort.
07:51Ich muss dringend weg.
07:52Bitte, Frau Dehmel, sorgen Sie dafür, dass meine Klasse ...
07:55dass sie ruhig bleibt.
07:56Aber selbstverständlich.
07:58Schicken Sie die Kinder in den Hof.
07:59Sie sollen keinen Lärm machen.
08:00Ja, ja.
08:02Und sagen Sie dem Direktor, ich hätte ganz unerwartet ...
08:05eine dringende Familienangelegenheit.
08:17Du hast deinen Sohn?
08:19Ja, ich ...
08:21Du hast ihm gesagt, du bist in Lebensgefahr.
08:22Ja, entschuldige, ich müsste dir jetzt eigentlich etwas erklären, aber ...
08:38Kann ich hoffen, deine Wohnung.
08:52Willst du mir nicht sagen, was los ist?
08:54Vor wem versteckst du dich denn?
08:55Wer immer nach mir fragt.
08:56Du hast mich nicht gesehen, du weißt nicht, wo ich bin.
08:59Wer da?
09:00Die wollen mich umbringen.
09:01Wer denn?
09:07Willst du mir denn hier endlich sagen, wer dich umbringen will?
09:09Geh runter, lass nur da bist, dass ich nicht misstrauisch werde.
09:12Wer denn?
09:13Geh jetzt runter, ich sag dir's später!
09:23Sch!
09:38Zahlen, bitte!
09:48Ach, ne, stimmt schon, danke.
09:52Okay.
10:02Auf Wiedersehen!
10:03Auf Wiedersehen!
10:05Auf Wiedersehen!
10:14Hallo! Schönen guten Tag!
10:16Guten Tag!
10:19Haben Sie auch Nebenräume?
10:22Warum fragen Sie?
10:23Wir sind eine Gruppe von Leuten, die ab und zu Feste feiern.
10:28Wir suchen dafür ein Lokal, das nicht zu klein und nicht zu groß ist.
10:32Das könnte das Richtige sein.
10:35Daher die Frage nach den Nebenräumen.
10:38Ja, wir haben einen Nebenraum.
10:39Kann ich den mal sehen?
10:40Bitte!
10:52Sehr gut, sehr schön.
10:55Kann man mal die Toiletten sehen?
10:59Ich weiß.
11:00Wir haben nur eine Toilette.
11:02Eine?
11:04Ja, eine Toilette, eine tolle Toilette.
11:07Eine sehr gute!
11:08Du musst mal gucken!
11:10Danke!
11:11Bitte!
11:23Sehr gut, sehr schön.
11:25Kann man mal die Toiletten sehen?
11:28Unsere Leute sind ein wenig verwöhnt.
11:56Verstehen Sie mich richtig, das Lokal, das wir suchen, muss nicht elegant sein,
12:02aber sauber.
12:06Sauberkeit ist unser höchstes Gebot.
12:10Darf ich jetzt die Küche sehen?
12:19Darf ich jetzt die Küche sehen, um den guten Eindruck zu vervollständigen?
12:24Bitte.
12:39Zufrieden?
12:41Ja. Wir werden uns zur gegebenen Zeit melden.
12:48Wem gehört das Lokal?
12:50Einer Brauerei. Ich hab's gepachtet.
12:52Sie?
12:53Ja, ich.
12:54Aber Sie führen das Lokal doch nicht alleine.
12:56Ich hab noch zwei Kellner, aber die kommen erst später.
12:58Vor sechs Uhr ist ja hier nicht viel los.
13:00Vielleicht ich schau heute Abend noch einmal allein.
13:07Auf Wiedersehen.
13:11Sie haben ja eine ganz kalte Hand.
13:14Wieso?
13:15Ich leide drunter.
13:16Unter kalten Händen und kalten Füßen.
13:19Sie haben sicher auch einen kühlen Kopf.
13:22Wie?
13:49Da hat einer das ganze Lokal durchsucht.
13:51Kennst du den Mann?
13:52Ja, wie sah er aus?
13:54Fast elegant. Er trug einen gelben Schlips.
13:56Gelben Schlips?
13:57Ja, da waren noch zwei andere Männer. Die kehrten den Rücken zu.
13:59Was wollten die?
14:00Sind sie weg?
14:01Ja.
14:02Aber der Wagen ist noch nicht abgefahren.
14:12Bertha, ich geh über den Hof raus.
14:14Wenn mein Sohn kommt, sag ihm, ich bin im Schloss, im Park.
14:19Ich werde ihn schon sehen.
14:22Willst du mir denn nicht endlich sagen, was die Leute von dir wollen?
14:25Ich habe es dir doch gesagt!
14:36Ich danke dir, Bertha.
14:38Ich danke dir.
14:44Ich danke dir.
15:14Ich danke dir.
15:31Herr Richter?
15:32Ja, ich suche meinen Vater. Er hat mich angerufen.
15:35Kommen Sie bitte.
15:44Sie sollen rübergehen zum Schloss.
15:46Zum Park. Er wartet dort auf Sie.
15:48Was macht er denn dort?
15:50Was weiß ich? Mir hat er es nicht gesagt.
15:53Ich weiß nur eins. Er glaubt, dass er in Lebensgefahr ist.
15:56Aber warum denn?
15:57Das ist doch absurd.
15:59Vielleicht hat er recht.
16:14Okay, dann gehen wir.
16:45Manfred!
16:49Vater!
16:52Was ist denn los?
16:54Warte, Junge. Ich gehöre.
16:56Komme. Bleib, wo du bist.
16:58Wo hast du deinen Wagen?
17:00Am Parkplatz vor dem Schloss.
17:02Wo ist er denn?
17:04Da vorne.
17:06Da vorne?
17:08Da vorne.
17:10Da vorne.
17:12Da vorne.
17:14Fahr mich sofort nach Hause.
17:16Bleib dort stehen, dass ich dich finde.
17:18Ich komme über die Brücke.
17:44Warte.
17:56Vater!
17:58Vater!
18:02Vater!
18:04Was ist?
18:06Oh Gott.
18:08Warum denn?
18:10Vater.
18:12Ist dir was passiert?
18:14Ich habe Schusse gehört.
18:16Ja.
18:18Alles gut.
18:20Was ist denn los?
18:22Was ist denn los?
18:24Was ist denn los?
18:25Ich habe Schüsse gehört.
18:27Ja, er ist verletzt.
18:28Er ist getroffen worden.
18:30Er atmet nicht mehr.
18:31Platz.
18:32Platz.
18:33Darf ich mal?
18:40Wer ist denn der Mann?
18:43Mein Vater.
18:48Ich glaube, Ihr Vater ist tot.
18:52Haben Sie ihn erschossen?
18:55Sind Sie wahnsinnig?
18:56Aber ich habe doch Schüsse gehört.
18:58Und das sind Schussverletzungen.
19:01Ich weiß nicht, wer geschossen hat.
19:04Ich habe keine Ahnung.
19:06Ich muss einen Arzt holen.
19:08Ja.
19:09Ja, tun Sie das.
19:11Einen Arzt und Polizei.
19:13Ich bleibe so lange hier.
19:25Platz.
19:56Auf Wiedersehen.
19:57Auf Wiedersehen.
20:02Ja, ja, ja.
20:03Ich verstehe.
20:04Er hat Sie also angerufen und ...
20:07Ja, in der Schule, in der ich unterrichte.
20:10Er war sehr aufgeregt.
20:12Er sagte, hilf mir.
20:13Hilf mir bitte.
20:15Komm nach Oberschleißheim.
20:18Er sagte mir ein Lokal, wo er auf mich warten wollte.
20:20Er sagte, ich bin in großen Schwierigkeiten.
20:22Sie wollen mich umbringen.
20:23Wer?
20:24Wer wollte ihn umbringen?
20:25Ich weiß es nicht.
20:26Er hat es nicht gesagt.
20:27Ja, und weiter.
20:29Ich fuhr gleich los und fand auch das Lokal,
20:31aber da war er nicht mehr.
20:33Eine Frau, die Bedienung.
20:35Sagte, Ihr Vater ist im Schloss.
20:37Er wartet dort auf Sie.
20:45Und wir standen uns gegenüber.
20:47Und er hat mich umgebracht.
20:49Und wir standen uns gegenüber.
20:51Nur das Wasser war zwischen uns.
20:53Er rief mir zu.
20:54Wo steht dein Wagen?
20:56Und bleib, wo du bist.
20:58Bring mich sofort nach Hause.
21:00Und dann ...
21:02rannte er los.
21:04Und dann ...
21:10hörte ich die Schüsse.
21:13Stefan?
21:14Ja?
21:15Wie weit bist du?
21:16Ich bin gleich fertig hier.
21:17Ja, ich glaube, ich werde noch hierbleiben müssen.
21:19Vielleicht finden wir irgendwelche Schusshülsen.
21:21Wie viele Schüsse haben Sie gehört, Herr Richter?
21:24Drei, vier, fünf hintereinander.
21:28Wo ist er getroffen worden?
21:30Im Rücken.
21:31Im Laufen erschossen worden.
21:48Haben Sie Ihren Vater gefunden?
21:50Ja.
21:52Er ist tot.
21:55Tot?
21:57Man hat ihn erschossen.
22:07Kannten Sie Herrn Richter?
22:12Ja, ich habe ihn gekannt.
22:14Gut gekannt.
22:17Er war fast jeden Tag hier.
22:20Er hatte hier zu Mittag gegessen.
22:23Er hat bei Ihnen zu Mittag gegessen?
22:25Aber warum denn?
22:27Was macht er überhaupt in Oberschleißheim?
22:31Aber er wohnt doch hier.
22:32Er wohnt hier.
22:34Mein Vater wohnt in Sendling mit seiner Familie.
22:37Ich auch.
22:38Ich wohne noch bei meinen Eltern.
22:40Familie?
22:42Was heißt Familie?
22:45Familie heißt ...
22:47Frau und Kinder.
22:49Ich habe leider keine.
22:51Frau und Kinder?
22:53Davon hat er mir nie etwas erzählt.
22:55Er sagte immer, er lebe allein.
22:57In Oberschleißheim.
22:58Ich weiß, dass er hier wohnt.
23:00Ich weiß auch, wo er wohnt.
23:01Ich habe ihn ja da besucht.
23:03Ich verstehe das alles nicht.
23:07Vielleicht reden wir nicht vom selben Menschen.
23:09Nein, das sieht ja fast so aus.
23:12Was ist heute hier vorgefallen?
23:13Martin ...
23:15... kam gegen Mittag rein.
23:17Martin?
23:19Ja.
23:20Ihr Vater.
23:22Ja, und weiter?
23:24Er kam rein.
23:26Er war sehr aufgeregt und sagte, er müsse telefonieren.
23:28Dringend.
23:30Ich war dabei, als er mit Ihnen sprach.
23:32Ich fragte ihn natürlich, was ist denn los?
23:34Dich will man umbringen.
23:36Da fuhr ein schwarzer Wagen vor,
23:38aus dem zunächst niemand ausstieg.
23:40Martin versteckt sich.
23:41In meiner Wohnung, im ersten Stock.
23:43Er sagte, geh wieder hinunter.
23:45Wenn dich jemand fragt, du hast mich nicht gesehen.
23:47Du weißt nicht, wo ich bin.
23:49Er gab gar keine Erklärung dafür.
23:51Nein.
23:53Ja, zum Beispiel der schwarze Wagen, wer da drin saß und ...
23:55Er sagte es nicht.
23:57Mhm.
23:59Sie gingen also wieder hinunter?
24:01Ja.
24:03Es kam ein Mann herein,
24:05der sehr elegant gekleidet war.
24:07Er fragte, ob er sich umsehen könne.
24:09Ein Fuhrmann?
24:11Ja, um das Lokal durchsuchen zu können.
24:13Was hat er getan?
24:15Ja, er ließ sich auch die Küche zeigen und die Toilette.
24:17Ja, aber den Namen Richter hat er nicht erwähnt.
24:20Nein.
24:22Aber für mich gibt es gar keinen Zweifel,
24:24dass sie ihn gesucht haben.
24:26Was heißt sie? Waren da mehrere?
24:28Ja, es waren noch zwei andere Männer hereingekommen.
24:30Die standen dort drüben an den Spielautomaten,
24:32spielten aber nicht, sondern kehrten mir den Rücken zu.
24:34Und wen von diesen Männern können Sie beschreiben?
24:36Nur den Mann, der mit mir sprach.
24:38Wie gesagt, er war sehr elegant
24:39und trug einen gelben Schlips
24:41und sprach mit einem südländischen Akzent.
24:43Einen gelben Schlips?
24:46Ich habe Ihnen doch erzählt von einem Mann,
24:48einem Spaziergänger mit einem Hund.
24:51Der Mann trug einen gelben Schlips.
24:54Können Sie den Mann beschreiben?
24:57Nein.
25:00Er war viel zu aufgeregt.
25:02Was war es für ein Hund?
25:06Ein Schäferhund.
25:07Ein Schäferhund.
25:11Stefan.
25:13Einen haben wir gefunden.
25:15NATO-Kaliber, sieht so aus,
25:17als ob Sie mit einem Sturmgewehr geschossen haben.
25:19Gut, danke.
25:21Na, was ist? Kommen Sie mit?
25:23Wohin?
25:25Sie haben doch gesagt,
25:27der Richter habe hier eine Wohnung.
25:29Ja, einen Augenblick.
25:31Wolfgang!
25:38Sie haben Schlüsse zu der Wohnung?
25:40Ja, er hat sie mir gegeben.
25:42Gut, einfach geht es ja dann.
25:44So, bitte.
26:08Ich verstehe das alles nicht.
26:10Das muss eine Verwechslung sein.
26:22Nein, nein,
26:24das ist nicht der Geschmack meines Vaters.
26:26Ganz bestimmt nicht.
26:28Dann sind Sie nicht der Richter,
26:30der diese Stimmung befindet.
26:32Ich bin der Richter.
26:34Ich bin der Richter.
26:35Der Geschmack meines Vaters, ganz bestimmt nicht.
26:39Wo ist seine Handschrift? Ich kenne doch seine Schrift.
26:48Sein Bademantel.
26:50Meine Mutter hat ihn danach gefragt.
26:52Er sagt, er habe ihn in einem Hotel hängen lassen.
26:54Was war Ihr Vater eigentlich vom Beruf?
26:57Er arbeitet für eine Versicherung im Außendienst.
27:00Wie sah es da aus mit seiner Arbeitszeit?
27:02Montag und Dienstag.
27:05Im Büro. Mittwoch bis Wochenende.
27:08Meistens unterwegs. Sonntags war er immer zu Hause.
27:11Stimmt. Sonntags habe ich ihn nie gesehen.
27:14Aber an den anderen Tagen?
27:16Immer. Auch am Montag und am Dienstag.
27:25Mein Vater auf einem Segelboot.
27:28Aber er ist doch kein Segler. Nie gewesen.
27:31Das ist doch sein Boot.
27:33Dieses Boot? Sein Boot?
27:35Ja, das liegt am Steinberger See. Hat mich dorthin mal mitgenommen.
27:38Sein Boot?
27:40Er sagte, dass es seins ist.
27:42Aber er konnte doch gar nicht mit deinem Boot umgehen.
27:44Doch, das konnte er sehr gut.
27:46Und woher soll er das Geld haben für so ein Boot?
27:49Er hat immer Geld gehabt. Viel Geld.
28:34Ja?
28:39Ja gut, wir leiten die Fahndung ein.
28:42Ja, die Nummer des Wagens?
28:44Ja, welche Marke?
28:47Ungefähr das Baujahr?
28:49Das ist reichlich wenig.
28:52Auf dich geschossen worden?
28:55Gott sei Dank. Also wir kommen sofort.
28:58Wahnsinn.
29:00Einfach Wahnsinn.
29:02Einfach Wahnsinn.
29:04Ich verstehe das alles nicht.
29:06Kommen Sie, Herr Richter, bitte.
29:15Kommt rein.
29:16Na, alles heil?
29:18Ja, ja, alles in Ordnung.
29:19Wir müssen die Wohnung durchsuchen.
29:21Wir brauchen alles, was an Schriftlichen da ist.
29:23Namen, Adressen, Telefonnummer und so weiter.
29:25Na, du weißt schon. Ja, komm.
29:29Guten Tag.
29:33Was für eine Beziehung haben Sie eigentlich zu meinem Vater?
29:37Was wollen Sie wissen? Ob ich mit ihm geschlafen habe?
29:41Ja, habe ich.
29:44Ich mochte ihren Vater.
29:47Er war nicht der Mann, von dem ich träumte, aber ...
29:50er hatte etwas an sich, was mir gefiel.
29:54Jetzt überlege ich natürlich, was das wohl war.
29:57Kommen Sie, Herr Richter.
29:59Wir fahren jetzt zu Ihrer Mutter.
30:01Bleiben Sie bitte im Lokal.
30:03Warten Sie auf mich. Ich melde mich heute Nacht.
30:06Kommen Sie.
30:13Du kommst jetzt erst nach Hause?
30:15Die Schule ist doch längst aus.
30:17Mama, ich komme nicht aus der Schule.
30:19Das ist der Derek.
30:21Grüß Gott, Frau Richter.
30:23Es geht um Vater.
30:25Wegen der Tochter?
30:27Es geht um Vater.
30:29Wegen der Papiere. Die sind gerade abgeholt worden, für eine Minute.
30:32Von was für Papieren sprechen Sie?
30:34Von Geschäftspapieren, die Vater dringend benötigte.
30:37Der Mann, den er geschickt hatte, kannte sich genau aus.
30:39Mama!
30:41Vater ist tot.
30:57Ja, bitte?
30:59Martin?
31:01Der ist im Moment nicht zu sprechen. Kann ich was ausrichten?
31:03Ausrichten?
31:05Wir haben uns verabredet.
31:07Ich warte seit einer halben Stunde auf ihn.
31:09Wie ist denn Ihr Name und von wo rufen Sie an?
31:12Hier ist Kuhn.
31:14Ich bin im Yacht-Club.
31:16In welchem Yacht-Club? Wo ist der?
31:18Wer sind Sie denn?
31:20Wer spricht denn da eigentlich?
31:22Inspektor Klein von der Kriminalpolizei.
31:24Sagen Sie mir wo. Ich komme sofort.
31:26Frau Richter, ich habe ein paar Fragen.
31:29Der Mann kam also herein.
31:31Was sagte er?
31:33Dass mein Mann ihn geschickt hat.
31:36Er brauche dringend ein paar Unterlagen.
31:39Sie befinden sich im Schreibtisch.
31:41Du hast ihn hereingelassen?
31:43Ja, ich hatte keine Bedenken.
31:45Er war sehr höflich, sehr liebenswürdig.
31:47Er kannte sich genau aus.
31:49An Vaters Schreibtisch?
31:51In meinem Beisein.
31:53Er bestand darauf.
31:55Er sagte, gnädige Frau, bleiben Sie dabei.
31:57Ich brauche nur eine Liste.
31:59Eine Zusammenstellung von Unterlagen,
32:01die Ihr Mann dringend benötigt.
32:03Hat er die Liste, die Unterlagen gefunden?
32:06Ja, ziemlich schnell.
32:08Wie sah der Mann aus?
32:10Er war nicht mehr ganz jung.
32:14Aber ist an der Sache irgendwas nicht in Ordnung?
32:18Ja, Frau Richter, so wie es aussieht,
32:22hatte er mal ein Doppelleben geführt.
32:25Ein Doppelleben?
32:30Er besitzt eine Wohnung in Oberschleißheim.
32:33Eine Segeljacht am Starnberger See.
32:36Haben Sie davon gewusst?
32:40Nein.
32:53Was sagen Sie da?
32:55Martin Richter ist tot?
32:58Im Schlosspark erschossen?
33:02Was ist denn das für eine wilde Geschichte?
33:05Sagen Sie, gibt es hier ein Clubhaus oder sowas?
33:07Na ja, natürlich.
33:19Ich bin ganz erschüttert.
33:23Wer hat denn ein Interesse daran, diesen Mann zu erschießen?
33:27Auf offener Straße.
33:31Sind wir denn im Wilden Westen?
33:36Gibt es Zeugen?
33:38Ja, sein Sohn hat alles miterlebt.
33:41Was sagen Sie da? Sein Sohn?
33:45Er hat doch keinen Sohn.
33:47Er hat eine Familie. Wussten Sie es nicht?
33:50Familie? Irren Sie sich da nicht?
33:54Von einer Familie hat er nie was erzählt.
33:57Eine Freundin hat er, die in Oberschleißheim eine Kneipe besitzt.
34:01Was hat Ihnen denn Herr Richter erzählt, was er so macht und wer er ist?
34:05Was er macht?
34:08Nichts macht er.
34:10Irgendein Geschäft hat er gehabt, das er aufgegeben hat, verkauft hat.
34:17Sein Geld hat er angelegt und hat gesagt, ich verlebe es langsam.
34:24Hat er Ihnen nicht erzählt, dass er für eine Versicherung arbeitet?
34:27Versicherung? Nein. Nein, nein, eigentlich nicht.
34:31Ich habe ihm doch gesagt, er hat überhaupt nicht gearbeitet.
34:36Waren Sie eigentlich mit Herrn Richter befreundet?
34:39Befreundet? Ja, man kann es fast so nennen.
34:47Da kommt meine Tochter.
34:49Hallo, Charlotte.
34:56Hallo.
34:58Wie war es draußen?
35:00Etwas zu wenig Wind.
35:01Guten Tag.
35:02Guten Tag.
35:03Der Herr ist von der Kriminalpolizei.
35:06Ah.
35:07Stell dir vor, Richter ist tot.
35:13Was?
35:16Was?
35:17Ja, er wurde erschossen.
35:20Heute Mittag im Schlosspark in Oberschleißheim.
35:25Was ist er denn für ein Beruf dieser Kuh?
35:28Er hat Möbel importiert aus Italien.
35:30Macht er das nicht mehr?
35:31Nein, er hat sich vom Geschäft zurückgezogen.
35:33Er hat Richter kennengelernt im Yachthafen.
35:35Ihre Boote lagen nebeneinander.
35:36Und das Doppelleben von Richter?
35:38Ja, davon hat er keine Ahnung gehabt, sagt er.
35:40Ich war völlig überrascht.
35:42Grüß Gott.
35:43Grüß Gott.
35:44Wir möchten gerne zu Herrn Direktor Borgmann.
35:46Wir sind angemeldet.
35:47Rechts das letzte Zimmer, bitte.
35:48Danke sehr.
35:56Es geht um unseren Herrn Richter?
35:58Ja, er ist ja bei Ihnen im Außendienst tätig.
36:00Ja, ich meine, er war.
36:01Er ist nicht mehr bei uns.
36:03Er ist vor einem halben Jahr entlassen worden.
36:06Ja, und der Grund?
36:08Ja, wissen Sie, bei uns wird jeder Mitarbeiter bewertet.
36:12Es geht da nach Punkten.
36:15Herr Richter brachte plötzlich die gewohnte Punktzahl nicht mehr.
36:19Könnten wir seine Personalakte mal sehen?
36:21Selbstverständlich.
36:24Frau Born, bringen Sie doch bitte mal die Personalakte Richter her.
36:29Danke.
36:32Jetzt bin ich aber gespannt, was an unserem Herrn Richter so interessant ist.
36:36Interessant zum Beispiel ist, dass Ihr Herr Richter ein Doppelleben führt.
36:40Ein Doppelleben? Unserer Herr Richter?
36:42Ja, von seiner Familie weiß niemand, dass er seine Stellung hier verloren hat.
36:46Für seine Angehörigen ist er nach wie vor hier beschäftigt.
36:49Wissen Sie, unser Herr Richter war ein etwas sehr zurückhaltender Mitarbeiter.
36:54Fast ein bisschen ängstlich, möchte ich sagen.
36:56Wenn er zu Hause verschwiegen hat, dass ihm hier gekündigt worden ist.
36:59Und dann vielleicht aus diesen Gründen.
37:01Er besitzt eine Luxuswohnung in Oberschleißheim, von der seine Familie nichts weiß.
37:05Er besitzt ein teures Auto. Er besitzt eine Segeljacht.
37:08Ah, unser Herr Richter?
37:11Grüß Gott.
37:12Grüß Gott.
37:13Danke, Frau Born.
37:15Hier, bitte.
37:17Danke.
37:19Sein Verdienst war durchschnittlich.
37:21Für seine Versicherungsabschlüsse bekam er Provisionen.
37:24Na ja, davon kann er ja nicht reich werden, oder?
37:26Nein, ganz bestimmt nicht.
37:28Hier sind die ganzen Versicherungsabschlüsse mit vermerkt.
37:30Danke schön.
37:33Also, das ist der Abschluss Lohse.
37:35Der hat eine Münzsammlung versichern lassen.
37:37Dann D-Mal, Antike Staffelsilber, Rossner, Asiatica.
37:41Darf ich mal? Darf ich mal sehen?
37:43Ja, bitte sehr.
37:47Irgendeine Antike Uhr.
37:49Seibold-Gemälde, aber da ist ja ...
37:53Irgendwas nicht in Ordnung?
37:56Da ist ja jedes Mal der Versicherungsfall eingetreten.
38:00Die Leute sind beraubt worden.
38:05Ja, sieht aus, als kommen wir der Sachen näher.
38:08Weiter, Herr Vogler.
38:10Ich habe drei Fälle bearbeitet. Hausmann, Selte und Scherk.
38:13Die Schadenssumme belief sich in jedem der drei Fälle auf über eine halbe Million Mark.
38:18Wer hat die Versicherungen abgeschlossen?
38:20Unser Herr Richter.
38:21Herr Daube?
38:22Ich habe Schönhals Gruner Schneider bearbeitet.
38:25Der Schaden betrug 1,2 Millionen.
38:27Die Verträge brachte Herr Richter.
38:29Alles Einbrüche im letzten halben Jahr.
38:32Glauben Sie denn wirklich, dass es da einen Zusammenhang gibt?
38:35Das fragen Sie mich?
38:37Elf Schadensfälle im letzten halben Jahr.
38:39Alle Abschlüsse hat der Richter gemacht.
38:42Und bei der Bearbeitung dieser Schadensfälle, da stößt Ihr Name Richter nicht auf?
38:48Harry, du, da war doch ein Einbruch gestern Nacht.
38:50Der Hausherr hat den Einbrecher überrascht und ist erschossen worden.
38:53Das waren die Kollegen vom Katzburg.
38:55Und der Mann, der da erschossen wurde, erinnerst du dich an den Namen?
38:57Krulowski.
38:58Krulowski?
39:00Ja, der Versicherungsfall ist heute Morgen bei uns gemeldet worden.
39:03Der Verlust von Diamantkreuzen aus griechischem Kirchenbesitz.
39:07Und wer hat den Abschluss gemacht?
39:10Herr Richter.
39:11Und damit laufen soeben zwei Mordfälle ineinander.
39:18Danke Ihnen.
39:28Auf Wiederschauen.
39:30Auf Wiederschauen.
39:32Es ist kein Zweifel, Harry Richter hat seine Informationen verkauft.
39:35Der hat mitgemacht.
39:37Und dann ist da irgendetwas schief gegangen gestern Nacht bei der Mord an Krulowski.
39:48Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2020
40:19Haben Sie mal einen Augenblick Zeit?
40:21Macht immer weiter her.
40:26Bitte.
40:30Sie haben nicht gewusst, dass Martin Richter Versicherungsvertäter war?
40:34Doch, doch, das hat er mir gesagt.
40:36In einem früheren Leben, wie er sich ausdrückte.
40:39Früheren Leben ist gut, das war er bis vor einem Jahr.
40:42Wir glauben, dass Herr Richter Informationen aus seiner Tätigkeit bei einer Versicherungsgesellschaft
40:46an eine Bande von Einbrechern weitergegeben hat.
40:49Sagen Sie mal, sind Sie verrückt geworden?
40:52Man kann alles mögliche über ihn sagen, aber er ist doch kein...
40:55Was haben Sie gesagt? Einbrecher?
40:59Naja, es gibt gar keinen Zweifel, dass Herr Richter versicherungsinterne Informationen zu Geld gemacht hat.
41:06Herr Kuhn.
41:07Guten Abend.
41:09Herr Kuhn.
41:11Die Polizei ist bei Ihnen.
41:14Wir haben uns hier schon gesprochen.
41:17Ich kann es immer noch nicht fassen.
41:20Kuhn ist mein Name.
41:22Derek.
41:24Darf ich mich setzen?
41:25Ja natürlich, setzen Sie sich doch.
41:27Danke.
41:36Gibt es schon irgendwelche Erkenntnisse?
41:40Man hält es für möglich, dass Martin Mitglied einer Einbrecherbande war.
41:45So ein Scherz.
41:47Entschuldigen Sie, wenn ich jetzt lache, ich will damit niemanden kränken, aber...
41:51Das passt nun gar nicht zusammen.
41:53Dieser Mann, dieser absolut harmlose Mann, Mitglied einer Einbrecherbande.
41:59Ausgeschlossen.
42:01Worauf gründet sich denn eine solche Annahme?
42:05Herr Richter war lange Jahre angestellt an einer Versicherungsgesellschaft.
42:09Als Versicherungsvertreter hat er große Abschlüsse gemacht.
42:11Münzsammlungen versichert, Kunstschätze jeder Art versichert.
42:14Verstehen Sie, was ich meine?
42:16Er wusste also, wo die sich befanden.
42:18Er wusste, wie sie gesichert waren.
42:20Er kannte sich aus in allen Details.
42:22Und wir nehmen nun an, dass er alle diese Informationen gegen Beteiligung verkauft hat.
42:29Jetzt weiß ich wirklich nicht, was ich dazu sagen soll.
42:33Wissen Sie es?
42:35Ich halte das für absoluten Unsinn.
42:37Der Meinung möchte ich mich anschließen.
42:40Wenn aber unsere Überlegung stimmt, dann sind die Bekanntschaften Richters für uns von größtem Interesse.
42:47Sie fragen nach Leuten, die verdächtigt werden könnten.
42:51Ich verstehe das doch richtig.
42:53Das verstehen Sie richtig.
42:55Können wir ihm da helfen?
42:58Ich kann es nicht.
43:00Ich fürchte, ich auch nicht.
43:02Gute Nacht.
43:03Gute Nacht.
43:06Und hoffentlich bringen Sie da bald Licht in die Sache.
43:09Unsere feste Absicht.
43:19Da sind wir nicht ein bisschen schnell vorgegangen.
43:21Glaube ich nicht.
43:23Einen guten bekannten Richters haben wir ja, ihn selber.
43:26Moment.
43:32Ist das der Wagen von Kuhn?
43:37Das lässt sich ja feststellen.
43:52Ich glaube kein Wort von dem, was man Martin vorwirft.
43:56Ich auch nicht.
44:00Ich gehe jetzt.
44:02Gute Nacht.
44:04Das ist sein Wagen.
44:07Da kommt er.
44:16Fahren wir ihm mal nach.
44:35Er fährt in die Stadt.
44:49Fahr mal langsam vorbei.
44:52Was macht er?
44:55Studiert den Stadtplan.
44:58Er fährt wieder los, lass ihn vorbei.
45:04Er fährt wieder los, lass ihn vorbei.
45:35Da wohnen Fahrrichter.
45:46Er fragt sich nur, was er da macht.
45:49Entschuldigen Sie vielmals, dass ich Sie überfalle.
45:52Und zu so später Stunde, ich bitte um Nachsicht.
45:56Mein Name ist Kuhn.
45:59Ich bin ein Freund Ihres Vaters.
46:02Kuhn?
46:04Er hat meinen Namen nie erwähnt?
46:07Nein.
46:09Nun, ich habe auch heute erst erfahren,
46:12dass Ihr Vater Familie hat.
46:17Bitte kommen Sie herein.
46:27Bitte sehr.
46:30Bitte sehr.
46:36Mutter, das ist Herr Kuhn.
46:39Guten Abend, gnädige Frau.
46:42Wie ich schon sagte,
46:45ich bin ein Freund Ihres Mannes.
46:50Ich habe gehört, was heute passiert ist.
46:53Ich wollte Ihnen mein Mitgefühl ausdrücken.
46:57Ihnen sagen, wie entsetzt ich bin.
47:01Ein Freund meines Mannes, sagen Sie?
47:04Ja.
47:06Ich nehme an, auch Sie werden meinen Namen nicht kennen.
47:09Nein, ich kenne ihn nicht.
47:12Ich habe von der Kriminalpolizei gehört,
47:15dass Ihr Mann aus welchen Gründen auch immer
47:18einen Teil seines Lebens vor seiner Familie verschwiegen hat.
47:22Ja, das ist richtig.
47:25Ich bin ein Freund Ihres Mannes aus dem Teil seines Lebens,
47:29den Sie nicht kennen.
47:34Ich habe Ihren Mann, Ihren Vater, fast jeden Tag gesehen.
47:39Wir sind zusammen gesegelt, unsere Boote...
47:42Ich nehme an, Sie wissen, dass Ihr Mann ein Segelboot besaß?
47:46Man hat es mir gesagt.
47:48Nun, unsere Boote lagen nebeneinander im Steg.
47:52Was wollen Sie von uns? Sie wollen doch nicht kondolieren.
47:56Wenn Sie mit der Polizei gesprochen haben,
47:59wissen Sie, in welchem Verdacht mein Vater steht.
48:02Ja, das weiß ich. Deswegen bin ich hier.
48:05Es geht mir um...
48:07um das Andenken Ihres Mannes.
48:12So, jetzt gehen wir rein.
48:23Guten Abend, Herr Kohn.
48:26Guten Abend.
48:31Sie haben Familie Richter gesucht, nicht?
48:34Ja. Ja, ich habe sie aufgesucht,
48:37nachdem ich erfahren hatte, dass Richter,
48:40mit dem ich ja gut befreundet bin, dass er Familie hat.
48:44Da hielt ich es für meine Pflicht, diese Familie aufzusuchen.
48:48Ich verstehe. Um zu kondolieren, Trost zu spenden.
48:52Halten Sie das für so unmöglich?
48:55Wollen Sie noch was von mir?
48:58Sie haben einen Hund im Wagen. Wem gehört der Hund?
49:02Der gehört meiner Tochter. Wieso fragen Sie danach?
49:06Gute Nacht, Herr Kohn.
49:09Hallo, wer ist es?
49:11Ja, hier ist Derrick. Würden Sie uns bitte hereinlassen?
49:15Moment.
49:23Tut mir leid, die späte Störung.
49:25Macht nichts. Macht nichts.
49:27Was wollte Herr Kohn von Ihnen?
49:31Was wollte er von Richter?
49:35Was wollte er von Richter?
49:40Wollen Sie bitte genau wiederholen, was er Ihnen gesagt hat?
49:44Warum soll ich das?
49:46Ich muss Sie bitten, uns jetzt allein zu lassen.
49:49Ich bin am Ende meiner Kraft.
49:53Herr Richter, Kohn hat Ihnen irgendetwas gesagt,
49:57das Sie und auch Ihre Mutter zumindest sehr verunsichert hat.
50:01Ich muss wissen, was er Ihnen gesagt hat.
50:04Nichts Besonderes.
50:06Ich bin zu lange in meinem Beruf, um nicht zu sehen,
50:09dass Sie nicht die Wahrheit sagen.
50:11Sie können mich nicht zwingen.
50:13Natürlich nicht. Will ich auch gar nicht.
50:16Hier haben Sie meine Telefonnummer. Rufen Sie mich an.
50:19Und bitte rufen Sie mich heute Nacht noch an.
50:22Ich warte drauf, dass Sie mich anrufen.
50:24Aber ich sage Ihnen doch ...
50:26Gute Nacht, Herr Richter.
50:31Gute Nacht.
50:52Tja, ich glaube, da wird nichts mehr draus.
50:55Ich würde sagen, wir gehen.
50:57Ich habe ihm gesagt, dass ich auf seinen Anruf warte.
51:00Dann mache ich es.
51:31Derrick?
51:36Ich weiß nicht, was ich tun soll.
51:39Sagen Sie die Wahrheit.
51:41Was hat Kohn zu Ihnen und zu Ihrer Mutter gesagt?
51:45Er sagte, dass mein Vater vor seinem Tod
51:48ein Tonband per Einschreiben aufgegeben hatte.
51:51Das ist nicht wahr?
51:53Nein.
51:56Dass mein Vater vor seinem Tod
51:58ein Tonband per Einschreiben aufgegeben hat,
52:01adressiert an meine Mutter.
52:04Dass wir diese Sendung morgen früh erhalten würden.
52:08Mein Vater würde uns darauf Mitteilungen machen,
52:11die es ermöglichen, seinen Mörder zu finden.
52:14Aber zugleich ...
52:16Zugleich?
52:18Zugleich würde er darin sich selber beschuldigen,
52:21zu einer Bande von Einbrechern gehört zu haben.
52:24Schuldig zu sein.
52:26An der Ermordung eines Menschen.
52:28Er nannte auch den Namen.
52:30Grulowski?
52:32Ja. Woher wissen Sie?
52:36Weiter. Was verlangte Kohn von Ihnen?
52:39Er wollte, dass wir schweigen über das, was wir erfahren.
52:43Mein Vater würde sonst sein Hof verlieren.
52:47Er würde ...
52:51Hallo, Herr Richter?
52:54Ich bringe Ihnen morgen die Kassette.
53:00Aber ich lasse auf der Post die Kassette sicherstellen.
53:08Guten Tag. Gehört der Hund Ihnen?
53:11Ja, das ist mein Hund.
53:13Sie sind die Tochter von einem Kuh, nicht wahr?
53:16Wir kennen uns ja schon. Guten Tag.
53:20Wer sind Sie?
53:22Mein Name ist Derek, Mordkommission.
53:25Sie heißen Bussoni, nicht?
53:27Sie sind doch verheiratet mit Bruno Bussoni?
53:30Ja.
53:32Grüß Gott, Herr Kuhn.
53:34Guten Tag.
53:36Sie haben zusammen mit Ihrem Mann
53:38den Möbelhandel Ihres Vaters fortgesetzt, nicht wahr?
53:41Möbel aus Italien, aber das Geschäft warf nicht so viel ab.
53:45Nicht so viel, wie Ihr Mann erwartete.
53:48Ich habe mich an Ihren Namen gewöhnt.
53:50Ich mache es kurz. Wir haben mit Interpol telefoniert.
53:53Ihr Mann war in Italien, kein unbeschriebenes Blatt.
53:56Reden Sie, was Sie wollen.
53:58Ich rede jetzt gar nicht mehr. Ich spiele Ihnen einen Tonband vor.
54:02Ich werde dir jetzt Dinge sagen, die du nicht kennst
54:06und die dich erschrecken werden.
54:09Vor einem halben Jahr
54:11bin ich von der Versicherung entlassen worden.
54:16Ich habe euch nichts gesagt.
54:19Mein Leben hatte sich geändert.
54:22Am Starnberger See lernte ich eine junge Frau kennen.
54:26Wir kamen ins Gespräch
54:28und ich erzählte ihr von meinem Beruf,
54:31für den sie sich sehr interessierte.
54:34Besonders Ihr Mann, ein Italiener,
54:37ließ sich erklären, wie mein Geschäft läuft,
54:40was versichert wird, bei wem, wie hoch,
54:43welche Gegenstände, wo sie aufbewahrt
54:46und wie sie gesichert waren.
54:49Dieser Italiener besaß ein paar Freunde,
54:52die durchaus wussten, was damit anzufangen war.
54:55Einbruch, Diebstahl.
54:57Geht das noch weiter?
54:59Zuerst wusste ich nichts davon.
55:02Dann gaben sie mir Geld.
55:05Ich machte mit.
55:08Ich dachte schließlich, warum nicht?
55:12Ich konnte plötzlich ein Leben führen,
55:15das ich mir nie erträumt hatte.
55:18Aber gestern fragten sie bei einem Einbruch jemanden um,
55:22einen Mann, den ich kannte,
55:25der mal mein Kunde war.
55:28Da wusste ich,
55:30was für einen schrecklichen Fehler ich gemacht habe.
55:37Das können Sie nie beweisen.
55:39Ach, Charlotte.
55:41Bist du wahnsinnig?
55:43Nein, nein. Du hast nur eins vergessen.
55:46Er war mein Freund. Und das war kaltblütiger Mord.
55:50Der wirklich Schuldige ist dieser Mann,
55:53Bruno Busconi.
55:58Bruno! Bruno!
56:01Polizei!
56:03Zurück!
56:05Zurück!
56:09Edelweiss 7 für 7-1, kommen.
56:12Hier Edelweiss 7 für 7-1.
56:15Das Boot, das jetzt hinausfährt.
56:18An Bord drei Männer.
56:20Verstanden.
56:24Hier spricht die Polizei. Halten Sie sofort ab.
56:28Hier spricht die Polizei. Halten Sie sofort ab.
56:58Hier spricht die Polizei. Halten Sie sofort ab.
57:28Hier spricht die Polizei. Halten Sie sofort ab.
57:58Hier spricht die Polizei. Halten Sie sofort ab.
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