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Transkript
00:00Untertitel der Amara.org-Community
00:31Stefan?
00:32Ja?
00:33Es ist ein ganz merkwürdiger Typ bei mir, der einen Mord meldet.
00:37Na ja, den schaust du dir am besten selber an.
00:43Bitte bleiben Sie sitzen.
00:52Mein Name ist Derek. Ich höre, Sie haben einen Mord zu melden?
00:55Ja, das ist richtig.
00:58Begangen an meinem Onkel Arne Reuter am 20. August 1946 in den Wäldern bei Bebra.
01:041946 in Bebra in den Wäldern?
01:08Ja, ich kenne den Ort genau.
01:11Es steht da noch eine alte Waldhütte. Ich war da und hab sie mir angesehen.
01:14Ja, und was ist da passiert?
01:16Mein Onkel Arne Reuter war auf dem Weg in den Westen. Illegal, über die grüne Grenze.
01:21Es wimmelte damals von Leuten, die hin und her gingen, nach ihren Verwandten suchten oder ihren Besitz in Sicherheit brachten.
01:26Auch mein Onkel. Er versuchte, den Besitz unserer Familie in Sicherheit zu bringen.
01:30In seinem Falle waren das Brillanten.
01:33Er schloss sich einem Grenzgänger an, der ihn dann bei dieser Hütte mit einem Knüppel erschlagen und die Brillanten an sich gebracht hat.
01:39Wer ist es bewiesen? Ist das jemals polizeilich festgehalten worden?
01:42Ja, das ist es. Die Kriminalpolizei von Bebra hat den Fall damals untersucht.
01:47Eingestellt, abgeschlossen und zu den Akten gelegt.
01:50Was ich für einen Fehler halte.
01:53Ich glaube, dass ein Mörder seine Strafe nicht bekommen hat und das sollte doch nicht sein, oder?
01:58Und Sie wollen jetzt den Fall wieder aufrollen, nach all der Zeit.
02:03Was hat denn die Zeit damit zu tun?
02:06Darf ich mal telefonieren?
02:14Bitte.
02:18Ich werde jetzt mit dem Mörder telefonieren.
02:23Hallo? Mein Name ist Arne Reuter. Ich hätte gerne Herrn Answald gesprochen.
02:29Arne Reuter. Ja, ich warte.
02:35Der Name sagt ihm nichts.
02:38Dann sagen Sie doch bitte, Herr Answald, er möchte sich an den August 1946 erinnern.
02:42An einen illegalen Grenzübergang bei Bebra.
02:46Ja, ich warte.
02:52Hallo, Herr Answald?
02:57Mein Name ist Arne Reuter.
03:00Nicht der Arne Reuter, den Sie erschlagen haben. Ich bin sein Neffe.
03:04Man hat mir denselben Vornamen gegeben.
03:08Hallo? Hallo?
03:16Aufgelegt. Was sagen Sie dazu?
03:19Keine Frage? Kein Gespräch? Keine Antwort?
03:22Er hat einfach aufgelegt.
03:25War das Telefongespräch Ihr erster Kontakt mit Herrn, wie heißt er?
03:28Answald. Alfred Georg Answald. Ja, das war mein erster Kontakt.
03:31Wo wohnen Sie? In Berlin.
03:34Hier sind meine Papiere.
03:37Und Sie sind nach München gekommen wegen dieser Sache?
03:41Ja.
03:46Ich melde einen Mord.
03:51Wo bleibst du, Alfred?
03:54Wie spät ist es denn? Ja, schon elf.
03:57Wir haben Almut versprochen, Sie abzuholen.
04:00Um Gottes willen, du bist noch nicht angezogen.
04:03Ja, ich komme, ich komme sofort.
04:06Hast du Ärger gehabt?
04:09Nein, nein, nein.
04:13Das Telefongespräch.
04:16Das hat gar nichts zu bedeuten, nein.
04:20Meine Familie hatte ein Juweliergeschäft in Berlin.
04:23Und im Sommer 1946 versuchte mein Onkel Arne Reuter,
04:26mit seinem kleinen Säckchen voller Brillanten,
04:29die damals etwa eine halbe Million oder mehr wert waren,
04:32illegal in den Westen zu kommen.
04:35Und dieser Mann begleitete ihn dabei, Answald.
04:38Auf der anderen Seite kam der Mann,
04:41und gab dann zu Protokoll,
04:44er und sein Weggenosse seien im Wald von Räubern,
04:47Wegelagerern überfallen worden.
04:50Sie kennen das Datum?
04:53Ja, natürlich. Ich komme ja nicht unvorbereitet her.
04:56Hier ist das Protokoll, das damals aufgenommen wurde.
04:59Man hat mir freundlicherweise eine Kopie gegeben.
05:05Unterschrieben von Alfred G. Answald,
05:08gibt zu Protokoll, dass er mit seinem Begleiter,
05:11Herrn Arne Reuter, heute Morgen um 6 Uhr
05:14in der Nähe einer Waldstätte von Vierleuten überfallen.
05:17Und wir haben behauptet, dass Herr Arne Reuter
05:20sei von einem der Räuber mit einem starken Ast.
05:23Ich kenne das Protokoll. Ich kenne es auswendig.
05:26Aber es enthält nicht die Wahrheit.
05:29Meine Version ist, dass dieser Mann meinen Onkel
05:32selbst erschlagen und die Brillanten an sich genommen hat.
05:35Ihre Version, Herr Reuter?
05:38Ist doch eine Vermutung, oder?
05:41Vermutung? Was haben Sie gegen das Wort?
05:44Ich möchte jedenfalls wissen, was Herr Answald selbst dazu zu sagen hat.
05:47Es muss doch erlaubt sein.
05:50Macht es Ihnen nicht misstrauisch? Finden Sie es nicht merkwürdig,
05:53sein Verhalten am Telefon? Ich rufe an, sage meinen Namen,
05:56kommt eine Frau zurück und meint, ihr Mann habe den Namen nie gehört.
05:59Den Namen des Mannes, der an seiner Seite erschlagen wurde.
06:03Dann kommt er selbst ans Telefon.
06:06Ich sage nochmal meinen Namen und er hängt auf.
06:09Trotzdem, dieses Protokoll belastet ihn in keinster Weise.
06:12Und von Brillanten steht ja überhaupt nichts geschrieben.
06:26Gratuliere! Tschüss!
06:30Ich habe bestanden! Ja!
06:37Bestanden, ja! Toll!
06:40Ich gratuliere!
06:53Er hat einen Sohn, eine Tochter,
06:56eine reizende Frau,
06:59nette Leute.
07:02Keiner käme auf die Idee, dass der Mann ein Mörder ist.
07:05Was ja nicht bewiesen ist.
07:08Schauen Sie, wenn Sie den Fall neu aufgreifen wollen, dann brauchen Sie Fakten.
07:11Aber dann, auf einmal,
07:14ganz anders als ich gedacht hatte,
07:17ich hatte überhaupt keine Angst
07:20und war ganz erstaunt, dass ich keine hatte.
07:23Es war ein unbeschreibliches Gefühl von
07:26Leichtigkeit.
07:29Als ob ich schwebe,
07:32in der Musik schwebe.
07:35Oh, Vater!
07:44Hallo!
07:47Hallo! Zunächst einmal das Wichtigste. Darf ich dir gratulieren?
07:50Oh mein Gott, das war unwahrscheinlich!
07:53Ich habe es gewusst, ich habe es gewusst.
07:56Aber kann man was gegen seine Angst? Nein.
07:59Die ganze Zeit dachte ich, lieber Gott, hilf ihr, steh ihr bei.
08:02Wenn sie es nicht kann, dann nimm du den Boden.
08:05Ich glaube, das hat er getan.
08:08Mein Strich war manchmal wie nichts von mir.
08:11Mama! Papa?
08:14Was trinkt ihr denn zur Feier des Tages? Bier!
08:17Papa, kein Champagner auf dem Tisch?
08:20Ihr erstes Konzert noch dazu für Fachleute.
08:25Wo wohnen Sie in München?
08:28In einer kleinen Pension in der Schwanenthaler Straße.
08:31Ich habe nicht sehr viel Geld zur Verfügung.
08:34Fakten.
08:37Ich werde mich bemühen.
08:40Sie sollen ihre Fakten bekommen.
08:44Wenn Sie hier draußen warten, Sie kriegen dann Ihr Protokoll wieder.
08:47Danke.
08:50Vielen Dank fürs Zuhören.
08:53Besten Dank.
08:56Was sagst du denn dazu?
08:59Wort verjährt nicht mehr.
09:02Tja, was soll ich machen? Soll ich den Telex nach Webra schicken?
09:05Ja, tu das.
09:08Was mich an dem Jungen ...
09:11Ja, nee, also stört ist nicht das richtige Wort.
09:14Abstößt.
09:17Das ist seine kalte Energie.
09:34Was für ein Tag!
09:37Es ist das erste Mal, dass ich vollkommen glücklich bin.
09:40Erfolg macht glücklich.
09:43Das hat auch dein Vater immer gesagt.
09:46Was ist denn mit dir?
09:49Du bist die ganze Zeit so abwesend.
09:52Aber nein, ich habe ganz genau zugehört.
09:55Erfolge machen glücklich, so wie Misserfolge krank machen.
09:58Das ist medizinisch erwiesen.
10:01Und du bist heute prachtvoll gesund.
10:04Oh, die ersten Gratulanten.
10:08Ich möchte heute allein sein.
10:14Ja bitte, was möchten Sie?
10:17Mein Name ist Arne Reuter.
10:29Haben Sie heute dich schon mal angerufen?
10:32Ja, das ist richtig. Ich wollte Ihren Mann sprechen.
10:36Sie sind Frau Answald, nicht wahr?
10:45Was wollen Sie?
10:48Soll ich das laut sagen vor dem Publikum?
10:51Kommen Sie. Entschuldigung.
10:55Ja, nun kommen Sie, bitte.
11:01Hier rein, bitte. Entschuldigen Sie die Störung.
11:06Was wollen Sie von mir?
11:09Wieso rufen Sie mich an? Wieso kommen Sie hierher?
11:12Das habe ich Ihnen doch schon gesagt, am Telefon.
11:15Weil Sie meinen Onkel Arne Reuter im Wald bei Bebra erschlagen haben.
11:18Daraufhin haben Sie den Hörer aufgelegt.
11:21Ja, mit Recht. Und wenn Sie das wiederholen,
11:24dann bin ich gezwungen, Ihnen die Tür zu weisen.
11:27Darf ich Ihnen eine Frage stellen?
11:30Ja, bitte.
11:33Darf ich Ihnen eine Frage stellen?
11:36Sie kennen doch meinen Onkel Arne Reuter.
11:39Die Frage erübrigt sich.
11:42Wenn die Antwort klar ist, ich weiß, dass Sie ihn kennen.
11:45Wer soll das sein?
11:48Sie haben zu Protokoll gegeben, dass Sie ihn kennen.
11:51Bei der Polizei von Bebra.
11:54Hier ist das Protokoll. Ich habe es mir besorgt.
11:57Sie haben es selbst unterschrieben.
12:00Sie kennen doch Ihre Unterschrift.
12:15Darf ich irgendetwas anbieten?
12:18Nein, nein, danke. Ich möchte jetzt nicht gestürzt werden. Entschuldige.
12:21Entschuldige.
12:25Lesen Sie sich genau durch.
12:35Diese Ereignisse sind vor 34 Jahren passiert.
12:38Aber ich meine, so etwas bleibt einem doch in der Erinnerung.
12:43Sie sind überfallen worden.
12:46An Ihrer Seite ist jemand erschlagen worden.
12:49Das haben Sie doch nicht vergessen.
12:53Ich erinnere mich jetzt.
12:58Ich habe das zu Protokoll gegeben.
13:01Arne Reuter?
13:04Das Foto brauche ich Ihnen nicht mehr zu zeigen.
13:07Nein, nein, nein.
13:10Sehen Sie sich trotzdem an.
13:13Damit wir genau wissen, von dem wir reden.
13:16Ich sage doch, ich erinnere mich wieder.
13:19An die Ereignisse in den Wäldern von Bebera.
13:22Ja, aber ich habe diesem Dokument nichts hinzuzufügen.
13:25Es ist so, wie ich es hier geschildert habe.
13:28Es war ein Überfall, wie an den Grenzwändern damals gang und gäbe war.
13:31Es war eine chaotische Zeit, in der alles drunter und drüber ging.
13:34Ja, sicher.
13:37Davon habe ich mich in meinen Nachforschungen informieren können.
13:40Eine Frage.
13:43Brillanten.
13:46Brillanten.
13:49Wussten Sie, dass mein Onkel ein Vermögen in Edelsteinen bei sich trug?
13:52In einem kleinen Säckchen.
13:55Brillanten.
13:58Der Wert war damals gar nicht abzuschätzen.
14:01Das ist das Erste, was ich höre.
14:04Keine Ahnung.
14:07Wir sind beraubt worden.
14:10Es wurde uns alles weggenommen. Koffer, Tasche, Rucksäcke.
14:13Alles, alles wurde uns weggenommen, was wir bei uns hatten.
14:18Mir und auch Ihrem Onkel.
14:27Ja, natürlich, ja.
14:30Ja, vielleicht wehrte er sich aus diesem Grund besonders stark.
14:33Wehrte sich aus diesem Grund besonders stark?
14:36Ja, ja.
14:39Vielleicht wollte er nicht, dass man den Brillanten wegnimmt.
14:42Ich weiß, was ich von Ihnen zum ersten Mal höre.
14:48Und wenn ich Ihnen nachweise, dass Sie von den Brillanten wussten?
14:51Das können Sie nicht.
14:54Ich kann es ja versuchen.
14:57Tun Sie, tun Sie, was Sie nicht lassen können.
15:13Ja, bitte?
15:16Ja, guten Tag, ich bin's, Arne Reuter.
15:19Ich wollte Ihnen nur sagen, ich war bei ihm.
15:22Und?
15:25Er hat also geleugnet, meinen Onkel zu kennen.
15:31Sagen Sie, können Sie nicht Ihr Tonband laufen lassen?
15:34Sie brauchen es doch nur reinzuschalten.
15:37Ja, ja.
15:40Sie brauchen es doch nur reinzuschalten.
15:47Ich gebe Ihnen ja Informationen zu einem Mordfall.
15:51Er sagte also, er kennt meinen Onkel nicht.
15:54Bis ich ihm das Protokoll gab.
15:57Da gab er dann zu.
16:00Da erinnerte er sich plötzlich, dass an seiner Seite ein Mann ermordet worden war.
16:04Aber von den Brillanten wusste er nichts, sagt er.
16:07Hören Sie mir noch zu?
16:10Ja, ich höre Ihnen noch zu, Herr Reuter.
16:13Und wenn ich ihm nachweise, dass er von den Brillanten gewusst hat,
16:16wäre das nicht eins der Fakten, die Sie brauchen?
16:19Wie wollen Sie das machen?
16:22Da werde ich mir schon was einfallen lassen.
16:25Ich sage Ihnen dann rechtzeitig Bescheid.
16:37Er hat den Mann, den er für den Mörder seines Onkels hält, aufgesucht.
16:41Er war tatsächlich da.
16:59Arne Reuter.
17:03Alfred.
17:07Der junge Mann hat dich verstört?
17:10Nein, nein, nein.
17:13Das heißt,
17:17ein wenig schon.
17:20Was wollte er denn?
17:23Ich...
17:26Ich habe mal, das ist jetzt so...
17:29so 30 Jahre her,
17:32seinen Onkel gekannt.
17:35Wir sind zusammen aus dem russisch besetzten Teil
17:38in die amerikanische Zone gegangen, illegal.
17:41Damals war alles illegal.
17:44Legal.
17:47Da durfte man verungern oder sterben.
17:50Ja, und die Wälder, die waren damals voll von Grenzgängern
17:53und auch von Banditen.
17:56Wir wurden überfallen
17:59und dieser Mann, von dem hier die Rede ist,
18:02sein Onkel,
18:05wie er sagt,
18:08wurde erschlagen.
18:11Um Gottes willen.
18:16Davon hast du doch nie gesprochen.
18:19Ich...
18:22Ich habe es wohl vergessen.
18:25Ich wollte vielleicht nicht daran erinnert werden,
18:28was ich diesem jungen Mann gesagt habe,
18:31ist, dass...
18:34Nein, nein, bitte, nein.
18:37Entschuldigung.
18:40Arne Reuter hier.
18:43Ich wollte Ihnen nur sagen,
18:46dass ich jetzt weiß, wie ich Ihnen nachweisen kann,
18:49dass Sie von den Brillanten gewusst haben.
18:53Wieder der junge Mann.
18:56Ja.
18:59Irgendwie ist er mit der Schilderung der Vorgänge,
19:02die ich gegeben habe,
19:05nicht einverstanden.
19:08Irgendwie hat sich da in seinem Kopf
19:11etwas festgesetzt.
19:16Er glaubt,
19:19ich habe seinen Onkel erschlagen.
19:22Du? Ist der verrückt?
19:25Ja, das denke ich auch. Das denke ich schon die ganze Zeit.
19:28Der ist doch nicht normal.
19:31Oh, Verzeihung.
19:34Herr Reuter, Besuch für Sie.
19:44Ich freue mich, dass Sie mich aufsuchen.
19:48Eigentlich hatte ich es schon erwartet.
19:51Mein Anruf hat Sie etwas alarmiert, ist das richtig?
19:58Ich bin gekommen, weil ich Sie auf etwas aufmerksam machen muss.
20:01Sie können so nicht weitermachen, ist das klar?
20:04Den Mann da einfach aufsuchen, wenn Sie ihn nicht mehr in der Hand haben,
20:07als das Protokoll da.
20:10Ja, aber es muss doch erlaubt sein, einen Augenzeugen zu befragen,
20:13der dabei war, als mein Onkel ermordet wurde.
20:17Moment mal, Sie haben ihn beschuldigt, der Mörder zu sein.
20:20Und das dürfen Sie nicht ohne zwingenden Grund, ist das klar?
20:23Ja, aber den habe ich doch jetzt.
20:26Warum kommen Sie nicht einfach mit?
20:29Dann können Sie aufpassen, dass ich keinen Fehler mache.
20:32Na, wohin?
20:35Zum Familienarzt.
20:44Du bist so beunruhigt.
20:48Die Geschichte geht dir nicht aus dem Kopf, habe ich recht?
20:51Ja, ja, es stimmt.
20:55Der Vorwurf ist einfach absurd.
20:58Wenn der nicht so absurd wäre, dann müsste man ja was unternehmen.
21:03Warum erschreckst du?
21:06Ich weiß es nicht.
21:10Warum erschreckst du?
21:13Entschuldige, ich habe tatsächlich so etwas wie meine Fassung verloren.
21:23Guten Abend, mein Name ist Derek, Kriminalpolizei.
21:26Guten Abend, Frau Answald.
21:29Ich hätte gerne Herrn Answald gesprochen.
21:33Alfred?
21:40Ja, bitte.
21:48Ich möchte grundsätzlich etwas klarstellen, Herr Answald.
21:51Der Reuter war bei mir im Präsidium und hat mir seinen Verdacht vorgetragen.
21:56Ich habe das Protokoll der Polizei in Bebra aus dem Jahre 1946 gelesen.
22:01Und ich habe Herrn Reuter auf die rechtliche Seite aufmerksam gemacht.
22:05Wie ich höre, hatte sie aufgesucht und hat vor, das auch weiterhin zu tun.
22:09Und darum betone ich jetzt ausdrücklich hier in seiner Gegenwart,
22:12dass ich auch zu ihrer Unterstützung hier bin.
22:15Ja, ich bin geradezu erleichtert,
22:18dass jemand, der über Kompetenz und Sachkenntnis verfügt, informiert wird.
22:22Man wird sich sehr schnell herausstellen,
22:25dass diese Anschuldigungen dieses jungen Mannes an den Haaren herbeigezogen,
22:28ja, geradezu lächerlich sind.
22:31Darf ich Sie da noch einmal fragen?
22:35Sie bleiben dabei, dass Sie von den Brillanten, die mein Onkel bei sich trug, nichts wussten?
22:39Nicht das Geringste.
22:42Ich bin sehr froh, dass Sie hier sind.
22:46Ich habe hier einen Brief.
22:50Er ist platziert vom 20. August 1946.
22:56Aufgegeben in Erfurt.
22:59Adressiert an meinen Vater, geschrieben von meinem Onkel.
23:03Hier steht,
23:07ich werde morgen mit den Brillanten über die grüne Grenze gehen.
23:11Ich habe einen sehr vertrauenswürdigen Mann kennengelernt,
23:15der den Weg schon mehrmals zurückgelegt hat.
23:19Es ist ein gewisser Alfred Georg Answald, dem ich mich anvertraut habe.
23:23Ich habe ihm gesagt, dass ich die Brillanten mit in den Westen nehmen werde.
23:26Ich habe sich ergegenbleind im Rat gehandelt,
23:30aber ich bin schon seit Tagen mit diesem Manne zusammen,
23:34der mein volles Vertrauen besitzt.
23:38Das stimmt nicht.
23:42Darf ich mal sehen?
23:51Was bedeutet das?
23:55Da wird irgendein Brief vorgelegt, in dem irgendetwas steht, was nicht stimmt.
23:59Das ist falsch. Was da steht, ist falsch.
24:03Das ist falsch.
24:07Was da steht, ist falsch.
24:11Das ist falsch.
24:17Vielleicht wollte er mir von diesen Brillanten erzählen.
24:21Vielleicht hat er das vorgehabt und ...
24:25... ist er nicht getan.
24:29Sie bleiben dabei, Sie haben von den Brillanten nichts gewusst.
24:33Ja, dabei bleibe ich. Dieser Brief hier, das ist überhaupt kein Beweis.
24:37Entschuldigung.
24:41Aber dieses geile Spiel macht mich ...
24:45Danke.
24:55Guten Abend, Mama. Wo ist Papa?
24:59Geh nicht rein.
25:06Er hat Besuch.
25:09Polizei.
25:17Offen gesagt, es wäre besser, wenn es den Brief nicht gäbe.
25:21Aber andererseits, auf den Mordfall bezogen, ist er bedeutungslos.
25:25Er widerlegt die Aussage nicht, die Sie damals vor der Polizei in Bewa gemacht haben.
25:29Das müssten Sie eigentlich einsehen.
25:33Er behauptet, dass er von den Brillanten nicht weiß.
25:36Im Brief steht das Gegenteil.
25:40Da müsste doch die Frage erlaubt sein, warum lügt er?
25:44Ich lüge nicht. Ich versichere, ich beteure. Von den Brillanten weiß ich nichts.
25:48Wirklich, Licht?
25:52Nein.
25:56Können Sie das beschwören? Natürlich.
26:00Vom Leben Ihrer Kinder, Ihrer Tochter? Aber ja, ja, ja.
26:03Soll jemanden umgebracht haben?
26:09Papa, ich musste noch mal wiederkommen.
26:13Dieser Brief ist nun mal da und ich ...
26:17Ich wollte hören, was Sie dazu sagen.
26:21Und Sie sagen ... Welches Wort gebrauchen Sie?
26:25Mystifikation.
26:29Das ist keine sehr befriedigende Aussage, aber eine, die man hinnehmen muss.
26:33Weil sie nicht widerlegt werden kann.
26:37Weil sie nicht widerlegt werden kann.
26:41Ja, dann muss ich mich bei Ihnen entschuldigen, Herr Answald.
26:45Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Das ist nicht nötig.
26:49Darauf lege ich keinen Wert. Absolut keinen!
26:53Ist die Sache damit erledigt, vom Standpunkt der Kriminalpolizei aus?
26:57Ja, absolut. Die Verdachtsmomente reichen nicht aus.
27:00Ich muss mit dem Staatsanwalt sprechen. Ja, wozu? Wozu denn?
27:04Der Staatsanwalt muss entscheiden, ob in diesem Fall noch einmal ermittelt werden soll.
27:08Ich kann das nicht. Der Brief ist ein Faktum, das nicht außer Acht gelassen werden darf.
27:19Sie gehen gerade.
27:31Die Kriminalpolizei war da.
27:35Wegen Mord. Wie kannst du so etwas sagen?
27:39Wie kannst du so ein Wort in den Mund nehmen? Wie kannst du Mord sagen?
27:43Entschuldige. Da kommen Leute mit einer Sache daher, die über 30 Jahre zurückliegt.
27:47Aber das habe ich doch richtig verstanden.
27:51Du sollst jemanden umgebracht haben.
27:55Na, stell dir vor.
27:58Was für einen Eindruck haben Sie?
28:02Ist Ihnen nicht aufgefallen, dass der Mann total nervös war?
28:06Völlig außer sich?
28:10Das wäre ja nichts Besonderes.
28:14Bei der Anschuldigung, die Sie gegen ihn erheben.
28:18Ich weiß nicht.
28:22Ich weiß nicht.
28:25Bei der Anschuldigung, die Sie gegen ihn erheben.
28:29Aber Sie haben doch bemerkt, dass er ein schlechtes Gewissen hat.
28:33Der Mann hat sich doch völlig anormal verhalten. Das ist Ihnen doch aufgefallen.
28:37Mir ist etwas ganz anderes aufgefallen.
28:41Sie haben Herrn Answald zweimal aufgesucht.
28:45Ja.
28:49Beim ersten Mal, da haben Sie ihn ruhig leugnen lassen, etwas von den Varianten zu wissen.
28:52Und erst beim zweiten Mal, da haben Sie ihm den Brief vorgelegt.
28:56Naja, der ist ja sicher schon länger in Ihrem Besitz.
29:00So, ich verstehe.
29:04Sie meinen, ich hätte ihm den Brief gleich beim ersten Mal vorlegen können?
29:08Ja, das meine ich.
29:12Sicher.
29:16Andererseits, würden Sie gleich alle Ihre Trümpfe aus dem Ärmel ziehen?
29:19Ich wollte sehen, wie der Mann reagiert.
29:23Darauf habe ich ein gutes Recht.
29:27Muss ich gleich alle meine Karten auf den Tisch legen?
29:31Nein.
29:35Der will ihn reinlegen.
29:39Ja, das könnte man sagen.
29:43Oder besser, er hat eine genaue Vorstellung von dem, was er tut.
29:46Das ist mir noch nicht ganz klar.
29:50Ich habe morgen eine Verabredung mit dem Oberstaatsanwalt.
30:00Merkwürdig allerdings ist der Widerspruch.
30:04Answald behauptet, von den Brillanten nichts gewusst zu haben.
30:08In einem persönlichen Brief wird das Gegenteil gesagt.
30:12Dies ist der einzige Anhaltspunkt.
30:16Der allerdings nicht ausreicht.
30:20Keinesfalls ausreicht, um Anklage zu erheben.
30:24Haben Sie eine persönliche Meinung?
30:28Die habe ich immer.
30:32Aber in diesem Fall bin ich mir einfach nicht klar, Herr Oberstaatsanwalt.
30:36Sie haben diesen Answald doch aufgesucht.
30:40Tja, aber aus seinem Verhalten kann man keine Schlüsse ziehen.
30:43Almut?
30:55Guten Morgen.
31:00Guten Morgen, Papa.
31:04Ich fahre jetzt gleich los.
31:08Du denkst doch nicht noch über die Geschichte nach.
31:11Nein, das ist vergessen.
31:15Der junge Mann wird dich doch jetzt in Ruhe lassen.
31:19Ja, das nehme ich wohl an.
31:23Guten Morgen, Vater.
31:27Ja, du nimmst mich doch mit.
31:31Na klar.
31:35Entschuldigen Sie mir die Nummer 240656.
31:39Es gefällt mir nicht, wie du auf die Geschichte reagierst.
31:43Wie reagiere ich denn?
31:47Zu übertrieben. Du bist ja völlig verstört.
31:51Ich bin nicht verstört, auf gar keinen Fall.
31:55Ich bin irritiert, natürlich.
31:59Dazu doch nun kein Grund mehr besteht.
32:03Das hat doch der Kriminalbeamte ausdrücklich festgestellt.
32:06Ja, ja, das hat er festgestellt.
32:21Willst du nicht rangehen?
32:25Bitte, tu du es.
32:31Ja, bitte.
32:34Ja, Frau Answald.
32:38Ich bin nicht da. Ich will mit diesem Mann nicht reden.
32:42Was wollen Sie?
32:46Mein Mann lehnt es ab, sich mit Ihnen zu unterhalten.
32:50Tut mir leid.
32:54Ja, ja, ist gut.
32:58Ich sagte, es ist gut. Ich werde meinen Mann fragen.
33:04Na, was ist?
33:08Na, was wollte er?
33:12Er sagte, ob er richtig unterrichtet sei,
33:16dass dir damals bei der Einrichtung der Geschäfte
33:20ein Amerikaner behilflich gewesen sei
33:24und ob der Name dieses Mannes Harold Louis gewesen sei.
33:28Was bedeutet diese Frage?
33:31Was weiß ich?
33:35Ich habe keine Ahnung. Ich habe nicht die geringste Ahnung.
33:39Hat dir denn damals jemand geholfen?
33:43Geholfen, geholfen. Ich brauchte Lizenzen.
33:47Man brauchte damals für alles Lizenzen.
33:51Du kanntest einen Mann, der so hieß, ja? Louis. Harold Louis.
33:55Unglaublich.
33:58Warum quälen Sie den Mann?
34:02Wir haben gestern festgestellt, dass der Fall nicht wieder aufgerollt werden kann.
34:06Ich habe mit dem Oberstaatsanwalt gesprochen. Die Fakten reichen nicht aus.
34:10Warum rufen Sie ihn dann wieder an?
34:14Ich habe ihn gefragt, ob er sich an einen Amerikaner erinnert,
34:18mit dem er damals Grundstücke und Geschäfte gekauft hat.
34:22Ich habe ihn gefragt, ob der Name dieses Amerikaners Harold Louis war.
34:25Woher haben Sie diesen Namen?
34:29Der Mann war als Mitinhaber einiges seiner Geschäfte eingetragen.
34:33Im Handelsregister, was ja allgemein einsehbar ist.
34:37Und wozu brauchten Sie den Namen?
34:41Ich dachte, man könnte sich mal erkundigen, wie Answald damals seinen Anteil bezahlt hat.
34:45Sie meinen vielleicht mit Brillanten?
34:49Das könnte doch sein.
34:55Sagen Sie mal,
34:59was für ein Spiel treiben Sie da eigentlich?
35:03Seit wann wissen Sie den Namen?
35:07Seit drei Wochen.
35:11Sie kommen hierher, Sie melden einen Mord, wie Sie sagen.
35:15Gut, das ist eine Sache, die uns betrifft, für die wir da sind.
35:19Selbst wenn die Tat mehr als 30 Jahre zurückliegt.
35:22Was für Ziele verfolgen Sie?
35:26Ziele? Ich will, dass ein Mörder seine Strafe bekommt.
35:30Moment, die Sache hat nur einen Haken.
35:34Die Strafe, die diktieren Sie.
35:38Nein, der Richter. Ich bin nicht der Richter.
35:42Wie war der Name des amerikanischen Teilnehmers?
35:46Harold Louis.
35:49Haben Sie auch seine Adresse?
35:53Ja, er wohnt in New York. Hier ist die Adresse.
35:57Noch eine Frage. Haben Sie mit dem Mann auch schon gesprochen?
36:01Nein.
36:04Bitte, Andrea.
36:08Bitte, geh raus.
36:12Es ist ein Übersehgespräch. Es ist sehr schwer zu verstehen.
36:16Bitte, geh raus.
36:20Geh raus.
36:24Was?
36:28Was hast du gesagt?
36:31Was hast du gesagt?
36:35Ach so.
36:39Ich verstehe.
36:43Vielen Dank.
36:47Tschüss.
37:02Er ist schon seit Jahren gestorben.
37:09Warum lachst du?
37:13Damit er keine Auskünfte mehr bekommen kann.
37:17Welche Auskünfte fürchtest du?
37:20Er ist schon seit 4 Jahren tot.
37:24Was ist er?
37:28Er ist seit 4 Jahren in New York gestorben.
37:32Man verweist uns an eine Mrs. Jane Robbins.
37:36Sie arbeitet im amerikanischen Generalkonsulat in Berlin.
37:40Vielleicht kann sie uns weiterhelfen.
37:44Ich?
37:47Sie fahren nach München aufgrund eines Anrufs.
37:51Aufgrund eines Anrufs? Von wem?
37:55Es ist nur eine Familienangelegenheit.
37:59Kann man das als Familienangelegenheit bezeichnen?
38:03Nein.
38:07Du hast recht.
38:11Ich war außer mir.
38:14Ist das nicht erlaubt?
38:18Natürlich, wenn die Anschuldigungen sinnlos sind.
38:22Natürlich sind sie sinnlos.
38:26Sie sind sinnlos.
38:33Entschuldigung.
38:39Grüß Gott.
38:42Guten Tag.
38:46Ich möchte Herrn Reuter sprechen.
38:50Der Reuter telefoniert.
38:54Ich weiß leider nicht...
39:03Besuch für Sie.
39:07Hallo.
39:11Wir haben in New York telefoniert.
39:15Haben Sie? Und der Mann lebt nicht mehr?
39:19Nein.
39:23Sie meinen, wie viel Zeit ich gebraucht habe, um die Adresse rauszufinden?
39:27Und da ist der Mann gestorben.
39:31Und Sie wissen, dass er eine Tochter hat?
39:34Sie haben also mit ihr telefoniert?
39:38Das hätte ich schon getan.
39:42Was haben Sie ihm erzählt?
39:46Dass Harold Lewis eine Tochter hat.
39:50Und dass die jetzt nach dem Wege hierher ist.
39:54Andrea.
39:58Dieser Mann will mich vernichten.
40:01Er will mich vernichten und nicht nur mich.
40:05Er will die ganze Familie vernichten.
40:09Ich muss den Jungen anrufen.
40:13Wenn der Mann sich bei Ihnen meldet, dann dürfen die nicht...
40:25Dass dieser Lewis eine Tochter hat,
40:28ist das...
40:32Ist das so...
40:36Ist das so ein Verhängnis?
40:40Wann werden Sie sich mit Jane Robbins treffen?
40:44Sie wird sich melden. Hier?
40:48Ja, ich gab ihr die Adresse dieser Pension.
40:52Jetzt hören Sie mir einmal genau zu.
40:55Sie werden in dieser Sache nichts mehr unternehmen.
40:59Haben Sie mich verstanden?
41:03Ja, natürlich habe ich Sie verstanden.
41:07Na, hoffentlich. Wenn Mrs. Robbins sich meldet, rufen Sie mich an.
41:11Die Nummer haben Sie?
41:15Ja, Mordkommission. Die Nummer kann ich ausfindig.
41:19Nicht abheben.
41:22Einfach nicht reagieren.
41:26Lass es klingeln. Dem wird schon die Lust vergehen.
41:30Einfach nicht melden.
41:36Ja, bitte.
41:40Moment, bitte.
41:44Ja, bitte.
41:48Herr Answald, Sie wissen ja,
41:52dass Ihre Partnerin, Mrs. Jane Robbins, auf dem Weg nach München ist.
41:56Ja, ja, das weiß ich.
42:00Das hat er mir gesagt, dass sie hierher kommt.
42:04Stimmt das denn?
42:08Ja, das stimmt. So, und jetzt hören Sie mir genau zu.
42:12Keine Unterredungen mehr mit Herrn Reuter.
42:16Wenn er sich meldet, dann lehnen Sie es ab, mit ihm zu sprechen.
42:19Ja, bitte.
42:23Sehr freundlich.
42:27Das ist genau wie ich der Meinung, diesen Mann einfach nicht mehr anhören.
42:31Und wenn er noch mal hierherkommt, dann werfe ich ihn raus.
42:35Und dafür schließen wir sein Haus verteidigen. Notfalls mit Gewalt.
42:39Ja, ja, ja, ich habe Gewalt gesagt.
42:43Nein.
42:46Nein.
42:50Nicht mit Gewalt.
43:09Sie sind das?
43:13Arne Reuter.
43:17Der Neffe des Mannes, den Ihr Vater im August 1946
43:21in den Wäldern bei Bebra bei einem illegalen Grenzübergang
43:25beraubt und erschlagen hat.
43:33Warum tun Sie das?
43:37Ich bin doch genauso traurig wie Sie.
43:40Und wie Sie nicht beweisen können.
43:54Ich bin ja dabei.
44:01Es läuft ja alles schon.
44:05Es kommt alles.
44:08Mein Vater bringt niemanden um.
44:13Ganz natürlich, dass man das denkt.
44:17Man hält etwas für unmöglich.
44:21Und dann passiert es doch.
44:25Alles, was Sie da sagen, wird sich als haltlos herausstellen.
44:29Eine Frage. Sie kennen doch Ihren Vater.
44:33Finden Sie nicht, dass er sich in den letzten zwei Tagen total verändert hat?
44:36Und da fragen Sie sich nicht, warum.
44:40Das ist doch nicht verwunderlich. Bei so einer Anschuldigung.
44:44Dann fragen Sie ihn doch.
44:48Fragen Sie ihn, wie er vor 34 Jahren seinen Anteil finanziert hat.
44:52Fragen Sie ihn, ob er nicht mit Brillanten bezahlt hat.
44:56Die Kinder kommen gerade.
45:00Mein Gott, die Kinder. Die Kinder dürfen da nicht hineingezogen werden.
45:03Ich habe ein Wort über diese Geschichte.
45:07Verstehst du mich denn nicht?
45:11Nein, ich verstehe dich nicht.
45:15Nein.
45:21Da seid ihr ja.
45:25Ja, kommt ein bisschen zu spät.
45:29Wir hatten noch eine Verabredung.
45:33Wollen wir uns nicht noch treffen und bringen Sie Ihre Schwester auch mit.
45:37Was?
45:41Was wollt ihr von euch?
45:45Die Sache ist eigentlich ganz einfach zu klären.
45:49Mit einer einzigen Antwort auf eine einzige Frage.
45:53Dann stell diese Frage.
45:57Es geht um Geschäfte, die du aufgekauft, aufgebaut hast, Ende der 40er Jahre.
46:01Woher kommt das Geld?
46:09Er sagt, du hast mit Brillanten bezahlt.
46:15Vater!
46:19Ich meine, die Frage ist doch einfach zu widerlegen.
46:23Vater!
46:27Ich töte diesen Mann.
46:40Guten Abend.
46:47Entschuldigen Sie die Musik.
46:50Sie warten wohl auch.
46:55Ich starre die ganze Zeit das Telefon an.
46:59Sie hat sich noch nicht gemeldet?
47:03Nein.
47:07Wollen Sie sich nicht setzen? Soll ich Ihnen was zu trinken bestellen?
47:11Nein, danke.
47:15Die ganze Zeit beschäftige ich mich mit Ihnen.
47:18Mit mir?
47:22Ja. Ich habe langsam gemerkt, dass Sie sich da eine Methode zurechtgelegt haben.
47:26Ich? Eine Methode?
47:30Wie meinen Sie das?
47:34Ein Verbrecher soll entlarvt werden.
47:38Das ist doch ganz natürlich, dass man logisch und methodisch vorgeht.
47:42Das tun Sie doch auch bei Ihrer Arbeit. Logisch und methodisch vorgehen.
47:45Das sind Ihre Hintergedanken. Und die sind's, die mir Sorgen machen.
47:49Hintergedanken? Und was haben Sie dagegen?
47:53Man muss doch alles im großen Zusammenhang sehen.
47:57Das tut heute niemand mehr.
48:01Aber ich könnte nicht leben, ohne in einem großen Zusammenhang zu stehen.
48:05Und? Was verstehen Sie darunter?
48:09Darunter verstehe ich, dass ich Verantwortung übernehmen muss.
48:12Ich muss aufräumen mit dem Mist in dieser Welt.
48:16Das ist alles.
48:20Liegt das nicht ganz auf Ihrer Linie?
48:24Nein, die Arbeit der Polizei ist nicht aufräumen, wie Sie das nennen.
48:28Sie hat eine dienende Funktion. Sie hat einen Auftrag von der Gesellschaft und vom Gesetzgeber.
48:32Sie hat dafür zu sorgen, dass gewisse Ordnungen eingehalten werden.
48:36Über den Sinngehalt von Ordnungen bestimmen andere.
48:39Ich kann doch nicht derjenige sein, der nach dem Sinn dieser Ordnungen fragt.
48:43Ich tue das.
48:47Ich muss das tun.
48:51Bestellen Sie jetzt mal was zu trinken.
49:09Was ist das?
49:13Ich würde Sie bitten, für mich zu danken.
49:17Kann ich hier telefonieren?
49:21Ja, bitte. Gehen Sie doch rein.
49:25Aber du hast es nicht getan.
49:29Nein.
49:33Was schwörst du, Papa?
49:36Ich soll spielen.
49:40Entschuldigung.
49:45Hier spricht Jane Robbins.
49:49Ich möchte allein sein.
49:53Sie sind der frühere Partner meines Vaters, Harold Lewis.
49:57Ja, der bin ich.
50:01Ihr Vater war ein guter Freund von mir.
50:05Ein sehr, sehr guter Freund.
50:09Sie kennen einen gewissen Herrn Arnie Reuter.
50:13Was?
50:17Ja, das ist er.
50:20Was?
50:24Was wollte er von Ihnen?
50:28Er wollte von mir wissen, ob Sie damals im Besitz von Brillanten gewesen seien.
50:32Was?
50:36Was haben Sie gesagt?
50:40Jetzt eine Frage.
50:44Verzeihung.
50:47Würde es Ihnen schaden, wenn ich sage, dass Sie damals im Besitz von Brillanten waren?
50:51Mein Vater hat Sie Ihnen ja abgekauft.
50:55Ich trage selber einen am Finger.
50:59Hallo? Sind Sie noch da?
51:03Hallo?
51:07Ich bin noch da.
51:11Ob es mir schaden würde, meinen Sie?
51:14Was soll ich Ihnen da sagen?
51:18Es wäre natürlich sehr gut, wenn Sie es verschweigen würden.
51:22Ich bitte Sie darum, verschweigen Sie es.
51:26Sagen Sie einfach, Sie wissen von nichts.
51:30Sie selbst, Sie haben gar keine Ahnung.
51:34Aber dieser junge Mann sagte, es handelt sich bei seiner Frage
51:38um eine Frage im Zusammenhang mit einem Mordfall.
51:41Mrs. Robbins, ich flehe Sie an.
51:45Sie würden mir sehr helfen, wenn Sie kein Wort verlieren über die Brillanten.
51:49Werde ich von der Polizei befragt werden?
51:53Das ist nicht auszuschließen, aber ich flehe Sie an.
51:57Bei der Freundschaft, die mich mit Ihrem Vater verband.
52:01Lügen Sie!
52:05Hallo?
52:08Mrs. Robbins!
52:21Sie ist da.
52:25Mrs. Robbins? Ja, guten Abend.
52:29Nein, mein Name ist Derrick, Kriminalpolizei.
52:33Ich freue mich sehr, dass Sie gekommen sind.
52:36Jetzt wird es endlich möglich sein,
52:40nach so vielen Jahren einen Verbrecher, einen Mörder zu entlaufen.
52:44Ja, was ist? Halten Sie sich jetzt mal raus.
52:48Ja, aber so ist es doch.
52:52Na ja, vielleicht stellen besser Sie die Frage.
52:56Mrs. Robbins, kommen Sie, bitte nehmen Sie Platz.
53:07Darf ich Sie mal um Ihren Ausweis bitten, Mrs. Robbins?
53:11Ja, natürlich.
53:15Sie sind die Tochter von Herb Lewis, der einmal Geschäftspartner von Alfred Georg Answald war, ja?
53:19Ja, der Name ist mir bekannt, ein Partner von meinem Vater.
53:23Danke schön, die Bücher, die Akten der gemeinsamen Firmen sind noch vorhanden.
53:27Ich habe sie in New York.
53:31Das ist ja großartig.
53:34Danke schön, Mrs. Robbins.
53:38Wissen Sie, von welcher Art und wie hoch die Anteile waren, die Herr Answald in die Firmen eingebracht hat?
53:42Hat er mit Brillanten bezahlt.
53:46Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen den Mund halten. Jetzt gehen Sie mal raus.
53:50Ich möchte aber hier bleiben.
53:54Kommen Sie, Sie hören doch, was ich sage.
53:58In Ordnung, ich tue alles, was Sie sagen.
54:05Entschuldigen Sie, soll ich mir eine Frage wiederholen?
54:09Nein, nein.
54:13Wie wichtig ist diese Frage? Hängt davon so viel ab?
54:17Ja, denn möglicherweise wird ein Mordfall neu aufgeholt werden müssen.
54:21Mordfall, Mordfall, was für ein Wort.
54:25Mrs. Robbins hat Herr Answald seinen Kapitalanteil mit Brillanten bezahlt.
54:29Ja, Herr Answald hat meinem Vater Brillanten verkauft.
54:33Für mehr als 100.000 Dollars.
54:37Das ist ein Stein aus dieser Sammlung.
54:41Ist dann im Verkauf irgendetwas nicht in Ordnung?
54:45Naja, die Steine haben Herrn Answald nicht gehört.
54:49Er hat mir gesagt, dass er die Steine nicht gehört hat.
54:53Er hat mir gesagt, dass er die Steine nicht gehört hat.
54:56Die Steine haben Herrn Answald nicht gehört.
55:00Wie ist er denn an den Besitz gekommen?
55:03Na, das muss er uns jetzt erklären.
55:08Entschuldigen Sie bitte.
55:17Mit wem telefonieren Sie da?
55:21Mit Herrn Answald natürlich.
55:23Gehen wir da nicht hin?
55:26Ich hab ihm schon gesagt, dass wir kommen.
55:29Sie haben meine Nummer.
55:36Harry!
55:49Er hat sich eingeschossen.
55:53Sie bleiben da.
55:55Mach doch auf, bitte.
55:59Alfred, mach doch bitte die Tür auf.
56:03Alfred, mach doch die Tür auf.
56:07Alfred, mach doch auf.
56:11Brechen Sie doch die Tür auf.
56:14Lassen Sie das.
56:18Mein Mann macht die Tür auf.
56:23Liebe, was hat er denn, was hat er denn, Alfred, Alfred, nein, lassen Sie mich, nein, Alfred,
56:52lassen Sie mich, lassen Sie mich, ich will nicht, ich will nicht, ich will nicht.
57:00Einbestimmtes, es steht, dass er die Brillanten an sich genommen hat,
57:08sie waren eingenäht in die Jacke von Arno Reuter und er hat sie an sich genommen, weil
57:11Und warum weiß ich das nicht?
57:19Weil die Mörder sie nicht gefunden haben.
57:24Er schreibt, dass er sich um die Verwandten des Toten nicht gekümmert,
57:27dass er nicht nach ihnen gesucht hat,
57:30um die Brillanten nicht zurückgeben zu müssen.
57:34Aber er schwört, bei seinem Seelenheilen besiegelt ist mit seinem Freitod,
57:37dass er seinen Begleiter nicht umgebracht hat.
57:42Was wollten sie?
57:45Den Mord aus der Welt entfernen.
57:49Nun sind sie selber schuldig geworden am Tod eines Menschen.
57:59Berger, ruf den Erkennungsdienst!
58:11Untertitel der Amara.org-Community
58:41Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt
59:11Die Sendung wurde vom NDR live untertitelt