Der Alte S03E05 - Der Zigeuner

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Transcript
00:00Untertitel der Amara.org-Community
00:30Amara.org-Community
01:01Hier fahren wir immer vorbei, ein-, zweimal die Woche.
01:05Zu alle Fälle.
01:07Ja, und?
01:09Ich erklär's Ihnen gleich.
01:30Amara.org-Community
02:01Hunger.
02:03Machen Sie kein Blödsinn.
02:07Kommen Sie mit.
02:09Bleiben Sie stehen, oder ich schieße.
02:13Bleiben Sie stehen!
02:30Aufliegen!
03:00Amara.org-Community
03:26Bleib da.
03:30Amara.org-Community
03:41Was?
03:44Aber Herr Biermann, ich hab doch heute frei.
03:51Sie, sagen Sie mal, sind Sie nicht der, der Dings?
03:56Der Dings? Nein, der bin ich.
03:57Kommen Sie her, bitte.
04:01Wie bereits in den 17 Uhr Nachrichten kurz gemeldet,
04:04hat heute Nachmittag im Kreis Ehring eine Geiselnahme stattgefunden.
04:08Inzwischen sind weitere Informationen eingetroffen.
04:12Gegen 15.30 Uhr wurden zwei auf Streife befindliche Polizeibeamte
04:16von einer Gruppe jugendlicher Männer überfallen.
04:19Bei den Männern soll es sich um entflohene Strafgefangene handeln.
04:23Die beiden Polizeibeamten wurden nach einem Schusswechsel überwältigt,
04:26in ein alleinstehendes Haus geschleppt und werden dort gefangen gehalten.
04:30Einer der Beamten soll nach Aussage eines Augenzeugen schwer verwundet sein.
04:35Die Polizei ist zur Zeit im Einsatz, um die beiden Geiseln zu befreien.
04:40Es folgt nun der Wetterbericht. Die Vorhersage ist morgen Abend.
04:47Also ich sag Ihnen das zum letzten Mal.
04:49Wenn das Licht in einer halben Stunde repariert ist, hol ich die Polizei.
04:53Ich hab Ihnen das doch gestern schon gesagt.
04:56Die ganze Nacht hab ich kein Auge zugemacht.
05:00Jetzt ist's aus.
05:30Marco, drei Baratsche. Für die Musikanten.
06:31Feuer, meine Herren, bitte.
06:45Nein, Spektor, das Licht flachtet schon wieder.
07:01Wir gehen davon aus, dass die heute früh auf einer Aussichtsstelle
07:05bei der Arbeit entflohenen Strafgefangenen in diesem Haus sind.
07:10Oder ein Teil von ihnen.
07:12Es wird später noch zu klären sein, wie sie durch die Verhandlung gekommen sind.
07:16Die Entflohenen waren verurteilt wegen gemeinsamen bewaffneten Raubüberfalls
07:20und Körperverletzungen mit Todesfolge.
07:23Ich sehe die Situation, wie Sie...
07:24Ja, Herr Herr Köster kann Ihnen Näheres sagen.
07:27Ich sehe die Situation, wie Sie...
07:28Ja, Herr Herr Köster kann Ihnen Näheres dazu sagen.
07:30Er war damals mit der Sache befasst, Herr Staatsanwalt.
07:35Ich sehe die Situation, wie sie jetzt ist, als außerordentlich gefährlicher.
07:39Mein Gott, diese Situation haben wir ja nicht zum ersten Mal.
07:42Außerdem gibt es große Beispiele.
07:44Eine solche Bemerkung sollte einem Polizeipsychologen eigentlich nicht passieren.
07:47Wir sind hier nicht im Mogadischu, Herr Dr. Lieber.
07:49Entschuldige, Herr Kollege, aber ich war noch nicht fertig.
07:51Trotzdem, die Bemerkung hätten Sie sich sparen können.
07:53Ich wollte gerade erklären, dass ich in einem solchen...
07:56Wie sieht's aus?
07:57Im Augenblick ist es ruhig.
07:58Also, wenn Sie mich fragen, wir könnten.
08:00Meine Männer sind topfit.
08:01Drei Minuten ist alles vorbei, garantiere ich Ihnen.
08:04Ja, und dann haben wir fünf Tote und zwei davon sind unsere beiden Polizisten.
08:08Ich möchte das nicht verantworten.
08:09Herr Weber, einer der beiden Polizisten ist mit Sicherheit angeschossen, schwer verwundet.
08:13Was wollen Sie eigentlich?
08:14Verhandeln will ich.
08:16Und genau derzeit stirbt der Kollege, verblutet.
08:19Verstehen Sie mich?
08:20Herr Köster, ich höre nichts von Ihnen.
08:23Verzeihung, es hat mich ja keiner gefragt.
08:24Aber ich bitte Sie, Herr Köster.
08:26Also, ich möchte, dass Herr Jantschak gesucht wird.
08:29Tragehandel vornehmer, 61 Jahre alt.
08:32Wenn er nicht schon in dem Haus drin ist.
08:34Wer ist denn Jantschak, Köster?
08:36Dem gehört das Haus. Ich kenne ihn gut.
08:39Er ist... äh... Zigeuner.
08:43Und warum wollen Sie ihn haben?
08:45Ja, in dem Haus... äh...
08:48Verzeihung.
08:49Wie ich das sehe, ist es wahrscheinlich Roman.
08:51Das ist der Sohn von Herrn Jantschak.
08:54Der hat noch sechs Jahre abzumachen wegen Raubüberfall.
08:57Bei Waffen hätten Raubüberfall und Körperverletzung mit Todesfolge.
09:01Ja, Roman ist der Anführer der Leute und ich brauche Jantschak, also Romans Vater,
09:05um Kontakt mit Roman aufzunehmen.
09:07Anders komme ich nicht an ihn ran.
09:10Gibt eine sehr starke Vater-Sohn-Beziehung zwischen den beiden.
09:14Wie das heute noch oft so ist bei Zigeunern.
09:20Ja, nun möchte ich, dass Herr Jantschak gesucht wird.
09:22Also schnell als möglich.
09:23Er braucht nicht mehr gesucht zu werden. Ich habe ihn schon.
09:25Er war zwei Stunden in seinem Stammlokal in dem...
09:28Zigern.
09:29Ja, richtig. In dem Zigern ist er abgeholt worden.
09:31Ja, Zigern. Das ist sein Stammlokal.
09:32Er hätte heute früh eine Strafe antreten müssen.
09:34Acht Monate wegen so einer Autogeschichte.
09:36Naja, dann wird das nichts, Herr Köster. Da ist das ja geklärt.
09:39Sagen Sie mal, Köster, soll das eine Erpressung sein?
09:41Wollen die den Jantschak rausholen?
09:43Sicher nicht.
09:45Wegen acht Monaten nicht.
09:47Außerdem hat Jantschak sein halbes Leben gesessen.
09:49Zunächst unschuldig und dann wegen Raubüberfall mit schwerer Körperverletzung
09:55und dann immer wieder wegen irgendwelcher Autogeschichten.
09:59Ja, und nun?
10:00Ja, ich sagte es schon. Ich muss ihn haben.
10:03Da wird er eben aus dem Strafvollzug rausgeholt.
10:05Das ist unmöglich. Wissen Sie, was das heißt?
10:07Ja, ich weiß, Herr Staatsanwalt. Das geht bis zum Minister.
10:09Ja, eben, eben.
10:10Ja, bitte. Ich gehe jetzt in das Lokal und warte dort auf einen Jantschak.
10:14Und je eher er kommt, desto eher haben wir die Chance, die beiden Polizisten zu begreifen.
10:18Wiedersehen.
10:49Jantschak.
10:51Jantschak.
10:54Jantschak.
11:00Jantschak.
11:18Jantschak.
11:48Jantschak.
12:19Jantschak.
12:25Jantschak.
12:33Jantschak.
12:38Jantschak.
12:46Jantschak.
12:48Jantschak.
12:51Sie haben wieder damit zu tun, hm?
12:58Was soll ich denn hier?
13:01Rein in die Kartoffeln, raus aus dem Knast.
13:05Du immer mit deinen blöden Autos.
13:09Was anderes läuft ja nicht mehr.
13:12Kann ich einen Schnaps haben?
13:13Natürlich.
13:15Bringen Sie einen Schnaps für einen Jantschak, bitte.
13:19Außerdem bin ich unschuldig.
13:22Die Wagen sind in Ordnung.
13:25Der Gutachter hat gelogen, meine Mutter hat sich im Grab rumgedreht.
13:31Sind keine Unfallwagen.
13:36Wolli?
13:37Cola leppo.
13:49Ich mag sie nicht.
13:53Du magst das Gesetz nicht.
13:57Du weißt, was passiert ist.
14:03Ich nicht.
14:06Ich geh nicht in das Haus.
14:09Will doch nicht von euch totgeschossen werden.
14:12Dann wird dein Sohn sterben.
14:14Die werden das Haus stürmen und die beiden Polizisten befreien.
14:44Er soll aufhören!
15:14Ich geh telefonieren.
15:44Vielleicht geht mal einer ran.
16:15Telefon klingelt.
16:21Telefon klingelt.
16:44Telefon klingelt.
17:14Sie brauchen einen Arzt.
17:32Wenn es vorbei ist, muss man wieder zurück in den Knast.
17:38Und damit kann ich nichts ändern.
17:45Wenn dem Doktor was passiert, dann kann ich nichts mehr für euch tun.
17:52Es passiert ihm nichts.
17:59Wo warst denn du heute Mittag, als die Schießerei losging?
18:05Mit Freunden.
18:07Nicht lügen.
18:10Ich lüge nicht.
18:12Ich lüge nicht.
18:22Die ganze Band ist da.
18:35Ich habe Angst.
18:42Ich auch.
18:49Ich denke, Polizisten haben keine Angst.
18:52Ja, denkste.
18:55Angst gehört zum Menschen.
19:02Wovor hast denn du Angst?
19:08Roman.
19:11Ja, ich weiß, der hasst mich.
19:16Und du?
19:18Ich hab's schon vergessen.
19:21Was hast du vergessen?
19:23Angst.
19:24Hass.
19:27Ich weiß gar nicht mehr, wie man ohne die lebt.
19:41Ich weiß.
20:12Die Scheinwerfer.
20:14Was?
20:16Ich will, dass sie aus sind, die Scheinwerfer.
20:20Das kann ich nicht, Jan Schack.
20:24Dann gehe ich nicht.
20:28Martin.
20:30Scheinwerfer aus, bis auf zwei.
20:42Scheinwerfer aus, bis auf zwei.
20:45Nehmen wir zwei und eins.
20:47Also Scheinwerfer aus, bis auf zwei.
20:50Also Doktor, Sie müssen da nicht reingehen.
20:53Wenn Sie sagen, ich gehe nicht rein, kann ich das verstehen.
20:57Ich verstehe das.
20:59Ich gehe.
21:01Gut, das ist Herr Jan Schack, der geht mit Ihnen.
21:06Gehen wir?
21:12Ja.
21:36Roman!
21:38Ich komme jetzt!
21:39Mit dem Arzt!
21:53In einer Stunde ist er wieder da.
22:10Wieso ist der Arzt in einer Stunde wieder da?
22:13Weil der Jan Schack dann alleine weitermachen kann.
22:17Jan Schack?
22:19Ja, der war mal Krankenpfleger, fünf Jahre lang.
22:22Und jetzt?
22:24Und jetzt?
22:26Und jetzt?
22:28Und jetzt?
22:30Und jetzt?
22:33Und jetzt?
22:35Und jetzt?
22:37Und jetzt?
22:40Jan Schack war Krankenpfleger?
22:43Ja, bei den Nazis im Konservationslager, im Zigeunerlager.
22:48Die meisten sind nicht davon gekommen.
23:09Ja.
23:40Was ist es denn, Roman?
23:43Sagen Sie es ihm.
23:45Ein Steckschuss.
23:47Was?
23:49Ein Steckschuss, kann ich hier nicht operieren.
23:52Scheiße.
23:56Komm mal her, Roman.
23:58Willst du was sehen?
24:04Ja.
24:05Willst du was sehen?
24:12Bist du verrückt?
24:15Der Junge soll es machen, der Polizist.
24:18Verspricht ein Sohn nicht.
24:23Mit seinem Vater.
24:30Was gibt ihr zu klotzen?
24:32Verschwendet eure Plätze!
24:35Ja.
25:06Die Stunde ist rum.
25:09Fünfzehn Minuten drüber.
25:16Wie geht's jetzt weiter, Herr Köster?
25:25Ich weiß nicht.
25:27Ich weiß nicht, wie es weitergeht.
25:30Ich weiß nicht, wie es weitergeht.
25:33Ich würde vorschlagen, dass wir noch...
25:35Ich lasse jetzt anrufen. Wir müssen was tun, Köster.
25:39Rufen Sie nicht an, Herr Millet.
25:45Alles kann jetzt alles auslösen.
25:48Auch ein Telefon klingeln.
25:50Spätestens zwei Stunden erzählen.
25:56Sie haben sehr viel Vertrauen in einen Kriminellen, Herr Köster.
26:00Was für einen Kriminellen?
26:02Ja, Ihren Janschack, meine ich.
26:04Ich mache Ihnen mal einen Vorschlag, Herr Staatsanwalt.
26:07Lesen Sie mir mal den Kriminellen an.
26:09Was für einen Kriminellen?
26:11Ja, Ihren Janschack, meine ich.
26:13Ich mache Ihnen mal einen Vorschlag, Herr Staatsanwalt.
26:16Lesen Sie mir mal den Kriminellen an.
26:17Ich mache Ihnen mal einen Vorschlag, Herr Staatsanwalt.
26:19Lesen Sie mal seine Akte.
26:21Aber nicht so drüber wegblättern, sondern von Anfang an durchlesen.
26:25Da lernen Sie ein Leben kennen.
26:27Für das müssten wir uns eigentlich alle schämen.
26:31Ich wenigstens tu das.
26:47Ihr Morgenblatt.
26:49Hören Sie mich?
26:51Kennen Sie das Morgenblatt?
26:53Mein Name ist Westberg. Ich bin von diesem Verfahren.
26:59Mach doch wie normal, mein Vater.
27:01Er soll nicht quatschen!
27:03Robert!
27:09Er soll nicht quatschen!
27:11Er soll nicht quatschen!
27:13Robert!
27:18Mehr kann ich nicht machen.
27:20Ich gehe jetzt.
27:23Er geht nicht.
27:25Je mehr wir haben, umso besser.
27:27Er geht.
27:30Ich hab's versprochen.
27:34Er geht.
27:39Wenn du schießt,
27:42mache ich dich tot.
27:44Mache ich dich tot.
27:52Herr Pfeffer!
27:54Richtig.
28:14D!
28:34Dem Herrn Füttrer geht's gar nicht gut.
28:37Ich habe ihn auf BlutpassMatt eingelassen.
28:40Er hat sehr viel Blut verloren.
28:43Bauchschuss. Wie lange, ich meine, wie lange hält der noch durch? Drei Stunden. Ich glaube,
28:53länger wird es nicht machen. Vielleicht vier. So haben sie erkennen können, was die eigentlich
28:59wollen. Nein, ich glaube, das wissen die selber nicht. Es hat einfach so angefangen. Was ist mit
29:09dem anderen? Wie lange hält der durch? Da brauchen sie gar nicht drüber nachzudenken. Der gehört
29:14nicht richtig dazu. Wegen dem geben die nicht auf. Wie sind sie bewaffnet? Pistolen. Einer hat
29:23einen Trommelrevolver. Und der hier, der hat eine alte Mausautomatik. Da gibt es nur eine
29:28Möglichkeit. Ein Moment, Herr Sonder, ja? Beschreiben Sie uns bitte den Zustand der Leute.
29:35Ich meine, ihre psychische Verfassung. Ihre psychische Verfassung. Der hier war überhaupt
29:41nicht dabei. Ja, das stimmt. Was heißt das, Herr Köster? Das ist Heiner Glabin, Romans bester
29:48Freund. Der hat nur eine Reststrafe abzusetzen in Frankfurt. Drei Jahre wegen Totschlag. Was
29:55heißt das, Herr Köster? Was das heißt? Ja, was das heißt? Ich nehme an, die könnten auf die Idee
30:04kommen, das in den Raum zu holen wollen aus Frankfurt. Ach so, da sehe ich nur eine einzige
30:08Möglichkeit. Herr Sonder, die Möglichkeit sehe ich auch, aber das ist unsere letzte Möglichkeit.
30:14Wie könnte das technisch aussehen mit Heiner Glabin? Technisch? Die werden den Mann aus
30:22Frankfurt hierher holen wollen. Und vielleicht ein oder zwei Fluchtautos.
30:33Bis dahin wird unser Kollege da drin tot sein.
30:52Janschack? Janschack? Janschack, hörst du mich?
31:21Ich muss mit dir sprechen.
31:51Ich brauche den Arzt, Roman. Du kannst jetzt keinen Arzt haben.
32:20Janschack? Janschack? Janschack, hörst du mich? Ich muss mit dir sprechen.
32:38Fertig.
33:08Janschack, was soll das? Janschack!
33:39Janschack! Janschack! Na, Janschack, wie geht's jetzt weiter? Janschack, was ist los?
34:03Roman will ... Er will, dass Sie kommen. Wenn ihr die beiden Polizisten rausgebt, dann
34:25komme ich. Sind Sie verrückt geworden? Also, was ist? Denken Sie doch um welche Gefahr es sich begeben.
34:34Ja, das denke ich dauernd dran, Herr Möllinger. Janschack! Janschack! Dann haben wir sie alle drei!
34:43Verdammte Schweine! Fester! Kommen Sie nicht! Sie wollen ... Roman, Roman, wir halten unser
35:00Wort. Wir sind keine dreckigen Zigeuner. Hier spricht Roman Janschack. Ja, ich höre.
35:12Ich werde jetzt sagen, wie wir den Austausch machen. Nein, das werde ich euch sagen, Roman.
35:18Ich sage euch das jetzt. Dann sagen Sie es. Ich höre. Ich werde meine Waffe abgeben, sodass
35:30ihr alles sehen könnt. Und dann komme ich vor bis da zur Mitte und bleibe da stehen.
35:39Zwei Sanitäter bringen eine Trage bis vor die Haustür. Die beiden bleiben aber nicht stehen.
35:47Nein, die kommen wieder zu mir zurück. Dann holt ihr die Trage rein ins Haus und setzt
35:57sie wieder raus mit dem Vermunden. Der junge Polizist kommt auch mit raus. Er soll sich
36:04neben die Trage stellen, an die Haustür. Sie kommen nicht mit den beiden Trägern, Herr
36:09Köstler. Kommt nicht infrage. Nein, ich komme allein ins Haus. Und die beiden Sanitäter
36:18holen die Ware erst ab, wenn ich im Haus bin. In Ordnung? Ja, ja, okay, okay.
36:35Herr Köstler, ich möchte Sie einen Moment allein sprechen. Ja, bitte. Martin.
36:46Ich bin immer noch Ihr Vorgesetzter. Stimmt das? Ja, aber das nutzt im Moment nicht viel,
36:52Herr Millinger. Was nützt nichts? Ich habe mir die Prozessakten holen lassen. Jeder von
36:58denen da würde Sie umbringen. Jeder. Es gibt genug Aussagen darüber im Prozess. Nein,
37:03nicht jeder. Der Roman vielleicht oder der Kloff. Na und? Reicht das nicht? Ja, aber
37:08niemand kennt die so gut wie ich. Ich kenne sie doch alle. Ich habe sie monatelang verhört.
37:12Und außerdem, da drin stirbt ein Kollege. Ist das nichts? Ich höre nichts mehr. Was
37:25ist los, Herr Köstler? Martin, sag durch, es geht gleich los. Geht gleich los. Wir beide
37:32haben schon genug Auseinandersetzungen gehabt, aber jetzt, ich verstehe Sie nicht mehr.
37:37Was wollen Sie mir beweisen? Ach, ich will Ihnen überhaupt nichts beweisen. Ich bin
37:41genau das Gegenteil von einem Helden, wenn Sie das meinen. Also, ich komme jetzt vor,
37:51ja? Martin, kommst du mal ein Stück mit? Er kommt ein Stück mit, damit ich die Waffe
37:57abgeben kann, ja?
38:27Mensch, Martin, hör auf. Ich habe mir schon genug anhören müssen.
39:57Ich habe mir schon genug anhören müssen. Ich habe mir schon genug anhören müssen. Ich
40:27Sie gehen erst, wenn ich das sage.
40:51Aber ein bisschen schnell!
41:51Sag mal, ihr habt doch nicht alle Tassen im Schrank. Was soll denn das Ganze? Wozu denn
42:06das? Halten Sie den Mund!
42:08Der Herr Köster ist da. Ich drehe durch. Der Herr Köster. Ich glaube, ich spinne.
42:1922 Jahre Knast hat er uns allen eingebrockt, der liebe Herr Köster. 22 Jahre hat er uns
42:28gestohlen aus unserem jungen Leben. Und jetzt? Beten Sie. Können Sie beten? Sie haben es
42:43nötig, Herr Köster.
42:47Wenn Sie mich erschießen wollen, klopft, müssen Sie erst die Waffe entsichern.
42:52Halten Sie die Schnauze! Und auch du! Du besoffener Arsch!
43:00Klopf, hör auf!
43:03Ihr wollt meine Freunde sein? Ein Scheiß seid ihr!
43:12Klopf! Halt's Maul, Opa!
43:18Opa?
43:19Ich hab ja gar nichts zu sagen.
43:27Ihr seid keine Freunde. Ihr seid keine. Ihr seid nur Feige. Alle seid ihr nur Feige!
43:37Na los! Schieß doch! Los, schieß doch!
43:43Ihr Feigenschweine! Los! Schieß doch, ihr Schweine! Ihr Schweine! Los, schieß doch!
43:57Können Sie was damit anfangen?
43:59Weiß nicht.
44:01Schieß doch! Ihr Schweine! Schieß doch!
44:07Bist du wahnsinnig? Du sollst jetzt aufhören!
44:09Klopf!
44:27Und du? Du bist nicht Feige.
44:31Klopf!
44:32Was? Du nicht?
44:33Klopf! Ich brauch den Arzt! Ich halt das nicht mehr aus!
44:37Ich halt das nicht mehr aus!
44:41Feige Hund!
44:53Na, was ist jetzt, Roman?
45:00Jetzt habt ihr mich doch.
45:01Jetzt habt ihr mich doch.
45:06Das habt ihr euch doch immer so vorgestellt, du und der Klopf.
45:13Wie geht's nun weiter?
45:19Weißt du wenigstens, wie es weitergeht?
45:22Hier spricht Roman Janczak. Ich werde jetzt unsere Bedingungen sagen.
45:27Ich, wir wollen Heiner Glavin hierher haben.
45:33Sie werden ihn schnellstens aus Frankfurt holen.
45:36Ich will, dass Sie ihn sofort aus der Haftanstalt hierher bringen.
45:41Wir wollen zwei Wagen.
45:42Und ich will, dass in jedem Wagen zwei Maschinenpistolen liegen.
45:45Mit Munition.
45:48Wenn in vier Stunden nicht alles so passiert ist, wie ich das gesagt habe,
45:52dann werden wir Köster erschießen.
45:58Bist du verrückt geworden?
46:00Köster ist die Angehörige!
46:02Du bist die Angehörige!
46:04Du bist die Angehörige!
46:06Du bist die Angehörige!
46:08Du bist die Angehörige!
46:10Du bist die Angehörige!
46:12Er ist die einzige Chance, die wir haben.
46:14Er ist die einzige Chance, dass wir hier lebend rauskommen.
46:17Wir werden Köster erschießen.
46:20Ich hoffe, Sie haben mich verstanden.
46:24Setzen Sie sich bitte sofort mit dem Oberstaatsanwalt in Frankfurt in Verbindung.
46:28Ich kann jetzt nicht mit Ihnen diskutieren.
46:30Tun Sie bitte, was ich Ihnen sage.
46:32Gar nichts wird passieren, Roman.
46:35Ihr werdet den Glavin nicht aus Frankfurt holen.
46:39Und ihr werdet auch nicht fliehen.
46:42Und was dann?
46:44Was dann? Was dann?
46:47Hör auf!
46:52Dann werde ich Sie erschießen.
46:55Das kannst du tun.
46:58Dein Vater wird zuschauen, wie du mich erschießt.
47:03Na, dann werde ich ihm zuschauen.
47:09Aber eins musst du wissen, Roman.
47:12Ich habe, solange ich Polizist bin, noch nie einen Menschen getötet.
47:18Richtig.
47:20Prima.
47:22Da sind Sie auch richtig stolz drauf.
47:24Sie haben noch keinen Menschen getötet.
47:27Aber wie viele Jahre haben Sie uns denn zusammen verschafft?
47:31Wir sind ja nur dreckige Zigeuner.
47:33Und dass wir ohne Freiheit zweimal so schnell wie die anderen verrecken, das wissen Sie auch.
47:39Das wissen Sie ganz genau.
47:41Acht Jahre habe ich bei den Nazis im Lager gesessen und ich habe einfach ...
47:45Hör auf! Hör auf!
47:47Hör auf mit deinen Geschichten.
47:49Ich will deine Geschichten aus dem Lager nicht mehr hören.
47:52Nie mehr!
47:53Nie mehr!
48:07Scheiße! Scheiße!
48:10Scheiße!
48:13Aber mir wirst du zuhören müssen, Roman.
48:16Schau mal zum Fenster raus, damit du weißt, was passiert, wenn du mich erschießt.
48:24Dann werden einige von euch sterben.
48:28Vielleicht du?
48:33Dein Vater?
48:38Kalle?
48:44Brandy?
48:51Benjamin?
48:54Oder der?
49:00Er soll aufhören zu reden.
49:02Er soll endlich aufhören zu reden!
49:24Wie lange könntet ihr den Küster mit euch schleppen?
49:28Wo wollt ihr denn hin?
49:32Über welche Grenzen?
49:35In was für ein Land?
49:42Ich weiß es nicht.
49:45Ich weiß es nicht.
49:47Ich weiß es nicht.
49:49Ich weiß es nicht.
49:51Ich weiß es nicht.
49:53Ich weiß es nicht.
49:56Noch ein Wort hier und ich lege da draußen einen um.
49:59Ich will nichts mehr hören!
50:04Und wenn er auch nur einen Schritt macht, blase ich ihn weg.
50:08Haben Sie mich verstanden, Herr Küster?
50:23Schau mal.
50:48Roman.
50:54Mein kleiner Roman.
51:00Ich schieße!
51:06Du dreckiges Schwein!
51:09Du stinkender Zigeuner, du!
51:12Ich lege ihn um, dann kannst du mich ja erschießen.
51:16Zigeuner!
51:20Ich schieße!
51:24Ich schieße!
51:38Also ich gehe jetzt raus.
51:42Und wenn ich draußen bin, kommt ihr nach.
51:46Einer hinter dem anderen.
51:49Mit erhobenen Händen.
51:53Ich gehe jetzt raus.
52:23Ich gehe jetzt raus.
52:53Ich gehe jetzt raus.
53:24Schicken Sie einen Arzt rein.
53:27Ich habe die Klopfe angeschossen.
53:32Nicht gern geschehen.
53:42Wollen wir vorher noch was essen gehen?
53:45Ja, natürlich.
53:47Ja, natürlich.
53:48Wollen wir vorher noch was essen gehen?
53:51Ja, natürlich.
54:18Wollen wir vorher noch was essen gehen?
54:48Wollen wir vorher noch was essen gehen?
55:18Wollen wir vorher noch was essen gehen?
55:48Wollen wir vorher noch was essen gehen?