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Transkript
00:00Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2018
00:30Wer sind Sie? Was wollen Sie?
00:37Kennen Sie mich nicht mehr?
00:41Ach ja!
00:49Kommen Sie rein!
01:00Herr Baumann, Sie sind doch Jurek Baumann?
01:04Ja, da bin ich.
01:05Nehmen Sie Platz, Herr Baumann.
01:07So etwas Unsinnliches passiert.
01:09Nehmen Sie trotzdem Platz.
01:18Also, was ist denn los?
01:26Ich glaube, es ist besser, ich gehe wieder.
01:28Na, hören Sie mal! Sie kommen hier rein, abends, am Feierabend und stören mich.
01:33Sagen, es ist etwas Entsetzliches passiert und dann wollen Sie wieder gehen.
01:35Das kommt doch gar nicht in Frage. Was ist denn los?
01:43Es hat sowieso alles keinen Sinn.
01:45Das haben Sie damals auch gesagt, vor fünf Jahren, als ich Sie verhaftet habe.
01:51Sie waren damals 17, wenn ich mich recht erinnere.
01:54Wissen Sie auch noch, warum Sie mich verhaftet haben damals?
01:56Ja, Sie haben Ihre Freundin getötet, mit einem Messerstich.
02:01Ich habe sie ermordet.
02:02Nein, das war kein Mord.
02:04Aber ich habe sie umgebracht.
02:05Ja, im Affekt, in Erregung. Sie haben drei Jahre Jugendstrafe bekommen damals.
02:12Ich weiß nicht, was ich machen soll.
02:13Ja, was ist denn los?
02:17Meine Freundin liegt so in Ihrer Wohnung, erstochen.
02:21Was?
02:22Aber ich war's nicht, ich war's diesmal nicht.
02:24Das haben Sie damals auch gesagt, vor fünf Jahren, und dann waren Sie es doch.
02:27Wissen Sie, ich glaube Ihnen nicht. Sie sind ein Geschichtenerzähler.
02:31Ich weiß noch, wie Sie uns damals vor fünf Jahren in Atem gehalten haben, mit Ihren Fantasien.
02:36Aber ich war's wirklich nicht. Ich weiß, das habe ich damals auch gesagt, aber ...
02:40Wo wohnt denn Ihre Freundin?
02:41In Schwabing.
02:43Wie heißt sie denn?
02:44Andrea, Andrea Designy.
02:46Ja, warum sind Sie nicht in der Wohnung geblieben und haben die Polizei gerufen?
02:48Weil ich genau weiß, dass mir niemand glaubt.
02:51Einer, der sowas getan hat, der tut das immer wieder. Für die ist das doch so.
02:56Und Sie glauben mir auch nicht.
02:59Ist das denn so wichtig, ob ich Ihnen glaube?
03:01Ja.
03:05Bringen Sie mich hin. Kommen Sie, bringen Sie mich hin in die Wohnung.
03:08Haben Sie was verändert da? Haben Sie was angefasst?
03:12Das Messer.
03:14Ich habe das Messer rausgezogen.
03:16Das ist doch das Gleiche. Menschen sind doch ein Volk.
03:19Kommen Sie, kommen Sie, kommen Sie, kommen Sie.
03:21Vollkommen Wahnsinniger sind Sie doch.
03:25Die nächste Ampel rechts.
03:26Ja.
03:32Wo ist sie denn?
03:34Da hinten im Wohnzimmer.
03:38Kommen Sie mit?
03:40Ich komme gleich rein.
04:05Bauern!
04:06Hört doch! Telefon los, schnell! Telefon!
04:22Was meinen Sie, Doktor? Wird sie durchkommen?
04:24Kommt doch an, wie stark die inneren Blutungen sind.
04:28Sollte Frau Lange Sie mehr das Bewusstsein wieder erreichen, dann rufen Sie mich bitte sofort an, ja?
04:33Ihre Aussage ist ganz wesentlich.
04:34Ich werde dafür sorgen, falls Sie Ihr Bewusstsein wieder erlangen.
04:38Ich lasse den Befund dann überstehen.
04:39Okay.
04:56Wie kommt es, dass Sie nicht gemerkt haben, dass sie noch lebt?
05:00Sie lag so da.
05:01Sie haben mir doch das Messer in den Rücken gestoßen.
05:03Nein!
05:10Also, Sie haben mir das Messer aus dem Rücken gezogen.
05:16Ja.
05:18Warum?
05:20Warum?
05:22Warum?
05:23Ja, warum? Sie dachten doch, sie ist tot.
05:26Ich weiß nicht, was ich dachte, als ich sie da liegen sah.
05:30Ich konnte es nicht ertragen.
05:32Ich konnte diesen Anblick nicht ertragen.
05:34Dieses verdammte Messer in ihrem Rücken. Verstehen Sie das?
05:44Na, Löwinger, haben Sie was gefunden?
05:48Fingerspuren auf dem Messergriff. Sehr deutlich.
05:51Na ja, ich kann mir schon denken, von wem, aber da können auch noch andere sein.
05:55Wir werden sehen.
05:56Sonst noch was?
05:57Gartenirde.
06:01Sie haben einen Teppich hier.
06:02Ach ja.
06:04Denken Sie an was Bestimmtes?
06:05Nee, nee, wir müssen uns alles zusammensuchen, nicht?
06:09Schau's, die Erde.
06:10Danke.
06:13Die Erde stammt mit einer sicherheitsgrenzenden Wahrscheinlichkeit vom Blumenbild vor dem Fenster.
06:19Aber endgültig ist sie erst nach dem Labortest.
06:22Ach, Gerd, ist aber schön, dass du da bist.
06:24Ich wollte mir schon einen anderen schicken.
06:26Ich dachte, Sie haben heute frei.
06:27Ja, ja, habe ich auch gedacht.
06:29Ach so, und da dachten Sie, weil ich heute auch frei war.
06:31Aber nein, Mensch.
06:34Ich bin da so reingerutscht, weißt du.
06:36Erinnerst du dich noch an den ...
06:39Herr Baumann?
06:41Herr Baumann?
06:43Herr Baumann?
06:46Der Mensch auf der Toilette.
06:49Sind Sie da drin?
06:51Herr Bauer?
06:53Der ist ja weg.
06:54Wer ist weg?
06:55Der Baumann.
06:56Ich weiß doch gar nicht, was hier los ist. Welcher Baumann?
06:57Ich erkläre es gleich, Gerd. Geh mal in die Hintertür, ob der da hinten raus ist.
07:09Haben Sie da jemanden rausgelassen?
07:11Nein, Herr Küster.
07:12Dankeschön.
07:13Wiedersehen, Herr Küster.
07:14Bitteschön.
07:15Bitteschön.
07:18Hinten ist keiner durch.
07:20Das sieht dem doch ähnlich, Mensch.
07:22Soll ich das Haus durchsuchen, dann?
07:24Nein, nein. Besser, wenn ich den finde.
07:26Probier mal, ob der offen ist oder zu.
07:38Offen.
07:46Muss doch irgendwo ein Lichtschalter sein.
08:00Mensch, Herr Baumann.
08:02Es hat doch keinen Zweck, wegzulaufen und sich hier zu verkriechen.
08:06Stehen Sie doch auf.
08:07Sie wird sterben.
08:08Vielleicht auch nicht.
08:09Sie wird sterben.
08:10Sie haben einen Schock.
08:11Sie brauchen einen Arzt.
08:12Kommen Sie, kommen Sie.
08:14Ich brauche keinen Arzt, wie damals.
08:16Einer nach dem anderen hat mich untersucht.
08:18Dann haben Sie mit mir geredet und mich noch verrückter gemacht, als ich schon war.
08:21Ich brauche keinen Arzt.
08:23Ich weiß selber, was ich brauche.
08:24Was brauchen Sie denn?
08:25Das geht Sie gar nichts an.
08:26Ja, da haben Sie recht.
08:28Das geht mir nichts an, aber mitkommen müssen Sie jetzt trotzdem.
08:31Bin ich jetzt verhaftet?
08:32In etwa.
08:34Wo wohnen Sie denn?
08:35Liebe Straße 8.
08:36Würden Sie mir bitte mal Ihre Schlüssel geben?
08:38Wozu?
08:39Wir wollen uns bei Ihnen mal ein bisschen umsehen.
08:41Vielleicht ist das ganz gut für Sie.
08:43Wenn Sie mir sie nicht geben wollen, dann muss ich ein Durchsuchungsbefehl beim Staatsanwalt beantragen.
08:48Dauert dann länger.
08:53Danke.
09:05Na, Martin.
09:06Guten Abend.
09:07Entschuldige, das ist ganz wichtig.
09:10Ich informiere Dich gleich.
09:14Darf ich Dir einen vorstellen?
09:16Das ist Herr Baumann, das ist Herr Brenner.
09:18Hallo.
09:22Martin.
09:30So, Herr Baumann, nehmen Sie doch Platz.
09:32Ach, das Wasser ist schon aufgesetzt.
09:36Sei nett zu ihm, aber lass ihn nicht aus den Augen.
09:40Ruf den Doktor Berg an, der soll ihn sich mal ansehen.
09:42Der Junge hat einen Schock und beschäftigt ihn dauernd mit irgendetwas.
09:48So, Herr Baumann, der Herr Brenner wird jetzt ein Protokoll mit Ihnen aufsetzen.
09:52Ich muss noch mal weg.
09:53Ich muss was erledigen.
09:55Kommst Du mit, Gerd?
09:56Mit wem wollen Sie mich alleine lassen?
09:58Das ist ein sehr ruhiger, freundlicher Herr, der Herr Baumann.
10:02Das wird schon nicht so schlimm werden, Herr Baumann.
10:03Ich mache uns erst mal einen Kaffee.
10:05Ich habe das Wasser ausgeschüttet, wir haben ja keinen Kaffee mehr.
10:07Darum habe ich eine neue Büchse mitgebracht.
10:09Los, los, komm, Gerd, wir kommen ja bald wieder.
10:11Du, dann hebe uns einen auf.
10:13Ja, mit Deinem Kaffee, Mensch.
10:19Das ist die Adresse von den Eltern des Mädchens, Mauerkircherstraße.
10:23Wieso heissen die Hauser, das Mädchen heisst doch Desinee.
10:27Das weiß ich nicht, ich habe nicht mal gewusst, dass sie Desinee heisst.
10:29Naja, das kommt davon, wenn man seine Mitarbeiter aus der Fahne wandelt wollen.
10:33Da fahre ich jetzt hin.
10:35Ohne Voranmeldung?
10:36Ja, ohne Voranmeldung.
10:37Und Du guckst Dich bitte mal in der Wohnung von dem Herrn Baumann um, ja?
10:40Was soll ich denn da suchen?
10:42Weiß ich doch nicht. Bist Du ein Kriminalist?
10:52Guten Abend, mein Name ist Köster, ich bin von der Kriminalpolizei.
10:56Ja?
10:57Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie so spät noch störe, aber ich muss Sie dringend sprechen.
11:01Jetzt, mitten in der Nacht?
11:03Ja, jetzt.
11:05Können Sie sich ausweisen?
11:07Ja, ich kann mich ausweisen.
11:09Einen Moment.
11:27Das kann nur Irrgewissen sein.
11:29Ich, ich fühle das.
11:32Wissen Sie, Andrea hat sich in letzter Zeit von uns gelöst.
11:37Sie, ja, sie war schon immer ein schwieriges Kind.
11:45Das war dieser, dieser eigenartige Freund von ihr.
11:49Ja, ja.
11:50Ja, ja.
11:51Ja, ja.
11:52Ja, ja.
11:53Das war dieser, dieser eigenartige Freund von ihr.
11:56Glaub mir's.
11:57Wie gut kennen Sie Herrn Baumann?
11:58Ich kenne ihn Gott sei Dank überhaupt nicht.
12:02Aber mein Mann kennt ihn doch, oder?
12:06Ja, ja, das, das stimmt.
12:08Ich habe Sie und diesen Mann einmal in der Stadt getroffen.
12:12Er machte auf mich einen verwahrlosten Eindruck.
12:16Unangenehm.
12:17Tatsächlich?
12:24Er hat das getan.
12:26Das ist eine Vermutung.
12:29Soviel ich weiß, äh, ist er vorbestraft.
12:34Stimmt das?
12:35Ja, das stimmt.
12:36Na, bitte.
12:37Ja.
12:44Ja, ich gehe jetzt.
12:45Gute Nacht.
12:47Gute Nacht.
12:49Wenn Sie noch mehr Zeit haben.
12:50My pleasure.
12:51My pleasure.
12:52Bis gleich.
12:53Gute Nacht.
12:54Gute Nacht.
12:55Bis gleich.
12:56Gute Nacht.
12:57Bitte.
12:58Bitte.
12:59Gute Nacht.
13:00Gute Nacht.
13:01Bitte.
13:04Gute Nacht.
13:05Gute Nacht.
13:06Ja.
13:07Bist du's, Jurek?
13:09Nein.
13:10Wer sind Sie?
13:11Also ich heiße Heimann und ich bin Polizist.
13:13Wolle!
13:15Wer ist was mit Jurek?
13:17Hören Sie, ich kann Ihnen keine Auskunft geben, wenn Sie mir nicht sagen, wer Sie sind.
13:21Ich heiße Paul Broschek, bin ein Freund von Jurek.
13:24Wir fahren zusammen.
13:25Sie fahren zusammen? Was heißt das?
13:26Ich bin sein Beifahrer.
13:28Wir fahren Getränke aus.
13:29Und was wollen Sie von Herrn Baumer?
13:31Nichts Besonderes.
13:32Nur so.
13:33Hab mich gelangweilt.
13:36Was ist denn eigentlich los?
13:37Vielleicht können Sie ihm helfen.
13:39Treffen wir uns doch irgendwo.
13:41Ja.
13:43Bei Janu schon in der Großmarkthalle.
13:45Wann?
13:46In einer halben Stunde.
13:47Okay.
13:48Ich hab eine Lederjacke an.
13:49Jedenfalls hat der Baumann die Tat gemeldet.
13:53Ist das nicht ein alter Trick, das eigene Verbrechen anzuzeigen?
13:57Er scheint intelligent zu sein.
14:00Ich hab die Nummer aufgeschrieben.
14:03Ihre Tochter liegt im Marienkrankenhaus.
14:06Sie können sie anrufen, wenn Sie wollen.
14:08Ach, mein Gott.
14:10Bitte, Heinz, ruf du an.
14:11Ich kann nicht.
14:13Ja.
14:18Mir ist aufgefallen, dass Ihre Tochter einen anderen Namen trägt als Sie.
14:23Ja, sie ist das Kind aus meiner ersten Ehe.
14:26Diese Ehe war leider eine missglückte Angelegenheit.
14:31Andrea war noch ganz klein.
14:35Erst zwei, als wir uns scheiden ließen.
14:40Sie ist in dem Glauben aufgewachsen,
14:42dass Heinz, ich meine meinen jetzigen Mann, Ihr Vater sei.
14:47Wir haben ihr die Wahrheit erst gesagt, als sie 16 war.
14:50Ach so ist das.
14:52Lebt Ihr richtiger Vater noch?
14:54Ja.
14:56In der Schweiz.
14:57Hat Ihre Tochter Kontakt mit ihm?
14:59Sie hatte vor ein paar Jahren plötzlich das Bedürfnis,
15:03ihn anzurufen und ihm zu schreiben.
15:07Sie hat ihn sogar besucht.
15:10In letzter Zeit auffallend oft.
15:13Aber Ihnen das nicht reicht?
15:14Nein.
15:16Es gibt Gründe.
15:19Wovon lebt Ihre Tochter?
15:21Sie hat eine sehr teure Wohnung.
15:23Oh, sie hat Geld genug, Ihr Vater ist reich und großzügig.
15:30Tja, ich werde jetzt gehen.
15:32Wir werden uns sicher noch mal sprechen, Frau Hauser.
15:35Gut.
15:36Was ist?
15:38Wie geht's Ihr?
15:42Ihr Zustand ist unverändert.
15:44Ach, geben Sie mir doch bitte die Adresse von Andreas' Vater, ja?
15:48Warum denn? Wozu?
15:50Na ja, er muss es doch erfahren, meine ich, nicht?
15:54Ja, wie Sie meinen.
16:01Hat sie sehr gelitten?
16:03Ich meine, wissen Sie, ob sie Schmerzen hatte?
16:07Ich glaube, es ging alles ganz schnell.
16:10Martin!
16:14Martin!
16:21Kalt.
16:23Ach, da bist du ja, Martin.
16:25Ich habe schon gedacht, es ist was mit dem Jugendlich passiert.
16:28Warum, ich wollte nur mal kurz in der Zentrale um.
16:30Wo ist denn der?
16:31Der schläft. Der Arzt hat drauf bestanden.
16:34Er brauche unbedingt seine Ruhe, hat er gesagt.
16:36Hat ihm sogar eine Spritze gegeben.
16:37Wo schläft er denn?
16:38In einer Zelle.
16:39Hat er das ruhig hingenommen?
16:40Ja, ohne weiteres.
16:42Als sie weg waren, wurde er ganz apathisch und sagte kein ernstes Wort mehr.
16:46Du, Martin, ruf mal den Herrn an, ja, das ist in der Schweiz, gleich.
16:49Jetzt gleich?
16:50Jetzt gleich.
16:51Wissen Sie, wie spät es ist?
16:53Das ist der Vater von dem Mädchen, der hat ein Recht zu erfahren, was hier passiert ist.
16:56Und das Mädchen hat auch ein Recht, dass der Vater erfährt, ja, auch mitten in der Nacht.
17:00Wir wissen ja nicht, ob die das überlebt.
17:02Sei so gut, ich bin jetzt müde, ich muss nach Hause.
17:04Gute Nacht.
17:05Gute Nacht.
17:15Entschuldigung, sind Sie Herr Vroschek?
17:17Bin ich.
17:18Ich habe gleich erkannt, dass Sie ein Bulle sind.
17:20Aha.
17:21Ein kleines Helles, bitte.
17:24Woran?
17:25Ich habe einen Blick dafür.
17:28Nun erzählen Sie mal, was ist eigentlich los?
17:32Macht es Sie immer so spannend?
17:39Auf Andrea Desinee ist heute Abend ein Mordanschlag verübt worden.
17:43Mordanschlag?
17:44Ja.
17:45Herr Baumann war mit ihr allein in der Wohnung.
17:47Wollen Sie damit sagen, dass Jurek ...
17:50Sie spinnen doch wohl.
17:53Der ist verrückt nach dem Mädchen.
17:55Verrückt.
17:58Haben Sie ihn festgesetzt?
18:01Hatten die beiden in letzter Zeit Streit?
18:04Ich weiß, worauf Sie hinaus wollen.
18:06Auf die alte Story.
18:09Ragt er natürlich gleich ein.
18:11Glauben Sie gar nicht, Jurek hätte mir das nicht erzählt,
18:14dass er seine Freundin damals ...
18:20Es gab Abende, da konnte er über nichts anderes reden.
18:25Das hat er manchmal ganz schön geschafft.
18:29Nee.
18:31Der würde so was nie wieder tun.
18:33Nee.
18:35Na ja, vielleicht wollte sich diese Desinee von ihm drängen.
18:39Vielleicht drängt sich kein Mädchen von Jurek.
18:42Sie mögen ihn?
18:43Klar mag ich ihn.
18:44Er ist ein prima Kumpel.
18:46Ja, ein bisschen komisch ist er manchmal.
18:49Liest viel.
18:50Aber das stört mich nicht.
18:54Ist er schwer verletzt?
18:57Ja.
18:58Wie ist denn das passiert?
19:03Ein Messerstich.
19:05Wie damals?
19:06Armer Jurek.
19:09Vielen Dank, Herr Brauschek.
19:11Fräulein, kann ich zahlen, bitte?
19:13Soll ich Sie nach Haus fahren?
19:15Nein, ich bleib noch.
19:17Den Schreck muss ich was drehen.
19:20Zusammen, bitte, ja?
19:25Danke, das stimmt so.
19:27Also, Jurek kommt dann morgen nicht zur Arbeit?
19:31Nein.
19:39Moin, Martin.
19:40Morgen.
19:42Gestern Nacht hab ich nicht mehr viel erreicht.
19:45Der Vater dieses Mädchens liegt in einer Klinik,
19:47aber die Ärzte haben mich nicht mit ihm sprechen lassen.
19:50Schließlich hab ich die Adresse seines Rechtsanwalts ausfindig gemacht
19:53und da angerufen.
19:55Aber der sagte nur, dass er nicht mehr da ist.
19:58Da muss jemand hinfahren.
20:00Vielleicht tue ich es selbst.
20:02Wo ist das Krankenhaus?
20:04In Zürich.
20:07Holst du bitte jetzt mal den Herrn Baumann, Jurek?
20:13Morgen.
20:14Morgen.
20:15Morgen.
20:16Na, hast du auch nicht ausgeschlafen, was?
20:18Eigentlich hab ich überhaupt nicht geschlafen.
20:20Ich hab mich noch mit einem Freund von diesem Baumann getroffen.
20:23Und?
20:24Ja, der sagt, er sei ganz verrückt nach dem Mädchen.
20:27Hier, das hab ich gefunden.
20:40Das ist ein Abschiedsbrief.
20:43Der ist vorgestern abgeschickt.
20:48Und?
20:50Der ist vorgestern abgeschickt.
20:57Sie wollte ihn also doch verlassen.
21:00Warum hat der Baumann eigentlich das Mädchen damals getötet?
21:03Ja, die hat ihn verlassen.
21:04Wegen einem anderen Mann.
21:08Moin Herr Baumann, bitte nehmen Sie Platz.
21:12So.
21:14Jetzt erzählen Sie uns mal die Geschichte von Anfang an.
21:19Ja.
21:24Und wenn ich es nicht tue?
21:26Muss ich Sie überführen, anhand der Indizien.
21:30Ich rede erst, wenn ich weiß, wie es Andrea geht.
21:32Gut.
21:33Probiere das Krankenhaus an.
21:42Ja, Mama?
21:43Ja, Herr Doktor.
21:44Ah, Herr Köster.
21:45Ja, mein Kollege hatte mich informiert.
21:47Ich hätte Sie demnächst sowieso angerufen.
21:50Sie hat die Nacht überstanden und es geht ihr den Umständen entsprechend gut.
21:54Und ich würde sagen, sie ist über dem Berg.
21:56So.
21:58Der Stich ging nur um Millimeter am Herzen vorbei.
22:01Das ist auf dem Röntgenbild deutlich zu erkennen.
22:03Dankeschön, Herr Doktor.
22:05Vielen Dank, ich rufe Sie wieder an.
22:07Ja.
22:13Ihr Zustand ist unverändert.
22:16Was ist gestern Abend passiert, Jurek?
22:18Das glaubt mir ja doch kein Mensch.
22:20Sagt er die Wahrheit.
22:21Also gut, wir hatten uns gestritten.
22:23Warum?
22:24Ach, wegen irgendwelchen Kleinigkeiten.
22:26Nicht deswegen?
22:31Ich hätte ihn gleich verbrennen sollen.
22:33Sagen Sie doch einfach die Wahrheit.
22:35Schlechter als es ist, kann es doch nicht werden, Jurek.
22:38Sie wollte mich verlassen, ja.
22:40Aber nicht wegen einem anderen Typen.
22:43Dazu hat sie mich viel zu gern, ich weiß das.
22:46Wegen irgendwelchen komischen Gründen.
22:48Sie hat sich was in ihren Schädel gesetzt.
22:50Wenn sie das gemacht hat, dann ist sie stur, einfach stur.
22:54Schließlich habe ich gemerkt, dass ich immer wütender wurde.
22:57Und da bin ich rasch gegangen.
22:58Wohin?
22:59Das klingt bestimmt verrückt für Sie.
23:01Ich bin duschen gegangen.
23:03Ja, das beruhigt mich.
23:06Immer wenn ich mich so aufrege, gehe ich duschen.
23:08Das ist besser als irgendwas kaputt zu schlagen.
23:10Nach dem Duschen habe ich mich angezogen und bin zurückgegangen.
23:13Und ich wollte weiterreden.
23:15Dann fand ich sie.
23:17Wie lange waren Sie im Badezimmer?
23:19Viertelstunde.
23:20Haben Sie da was gehört?
23:21Nein.
23:22Hätten Sie die Türklingel hören können?
23:24Ich weiß es nicht.
23:25Oder die Haustür?
23:26Keine Ahnung.
23:27Was haben Sie dann gemacht?
23:28Ich hab gedacht, die Spinne.
23:30Ich hab gedacht, das gibt's doch nicht.
23:32Ich hab sie angebrüllt, dass sie aufsteht.
23:35Und dann habe ich das Messer gesehen.
23:37Dann bin ich zu ihr hin und hab's rausgezogen.
23:39Haben Sie wirklich nicht gemerkt, dass sie noch lebte?
23:42Na, dann wär ich doch da geblieben.
23:44Sind Sie nicht vielleicht, anstatt ins Badezimmer zu gehen,
23:46in die Küche gelaufen und haben da irgendein Messer genommen
23:49und sind zurück ins Wohnzimmer?
23:50Nein!
23:51Nein.
23:52Wie lange kennen Sie Andrea Dessinet?
23:54Acht Monate.
23:55Hatte sie Feinde?
23:57Ja, hat schon Feinde, die so was machen.
23:59Irgendjemand muss es doch getan haben, wenn Sie es nicht waren.
24:03Bin ich jetzt verhaftet?
24:04Ja.
24:05Das ist sowieso egal, wenn sie stirbt.
24:07Sie stirbt nicht.
24:08Geht ja ganz gut.
24:11Sie lügen.
24:12Nein, ich lüge nicht.
24:14Und warum sagen Sie das jetzt erst?
24:16Wollte mal hören, was Sie sagen.
24:18Haben Sie jetzt Angst, dass Andrea redet?
24:23Glauben Sie wirklich, dass ich es war?
24:25Ich werd sie fragen.
24:26Sie werden sie fragen.
24:27Ja, ich werd sie fragen.
24:28Ich werde sie fragen.
24:29Ich werd sie fragen.
24:30Sie werden sie fragen.
24:31Ja, ich werd sie fragen, wenn sie wieder vernehmungsfähig ist.
24:34Und jetzt müssen wir ihre Aussage mal überprüfen.
24:40Moment.
24:41Sieht er das an?
24:43Da war einer drin.
24:44Möglicherweise.
24:48Offen.
25:00Da hat aber einer tüchtig umgeräumt.
25:03Baumann kann es nicht gewesen sein.
25:05Nee.
25:09Eingleicher könnten die Situation ausgenutzt haben.
25:12Diebe?
25:13Ja, ja.
25:15Vielleicht hat aber auch einer was Bestimmtes gesucht.
25:19Man müsste mal feststellen, was fehlt.
25:21Tja.
25:22Das mach mal.
25:24Aber vielleicht hat der, der das Bestimmte gesucht hat,
25:27das auch gar nicht gefunden.
25:29Pass mal auf, Gerhard, ich geh jetzt mal ins Badezimmer,
25:32mach mir mal einen Kaffee.
25:33Ja.
25:34Ja.
25:35Ja.
25:36Ja.
25:37Ja.
25:38Ja.
25:39Ja.
25:40Ja.
25:41Ja.
25:42Ja.
25:43Ja.
25:44Ja.
25:45Ja.
25:46Ja.
25:47Nein.
25:48Ja.
25:49Ja.
25:50Ja.
25:51Richtig. Und lass dich dann auf den Boden fallen.
25:54Ich will mal hören, ob der Jurek das im Badezimmer hat hören können.
26:22Hast du was gerufen?
26:24Ja, und dann habe ich mich auf den Boden fallen lassen.
26:27Was hast du denn gerufen?
26:28Was habe ich gerufen? Hilfe.
26:29Wie laut? Mach mal.
26:31HILFE!
26:35Ich habe nichts gehört.
26:37Dann stimmt wenigstens etwas von Baumanns Geschichte.
26:39Du glaubst ihm ja nicht.
26:42Nein, ich glaube, dass er es getan hat.
26:43Es ist trotzdem gut, wenn alle Fakten stimmen.
26:46Übrigens, die Spurensicherung soll das ganze Chaos nochmal untersuchen hier, ja?
26:50Die werden erfreut haben.
26:52Fahre mich bitte mal in die Klinik, ja?
26:54Vielleicht kann ich doch schon mit dir sprechen.
26:56Gut, dann kümmere ich mich um die Vermögensverhältnisse der Familie Hauser.
27:00Und was es da sonst noch so gibt.
27:02Und was es da sonst noch so gibt.
27:04Sie können mit ihr sprechen.
27:05Diese junge Frau hat eine wirklich erstaunliche Widerstandskraft.
27:08Sie wollte nur nicht, dass ihr Vater sie besucht.
27:10Ach ja.
27:13Was hat sie da genau gesagt?
27:15Ich will ihn nicht sehen.
27:16Mehr nicht.
27:17Aber ihr Ton war sehr entschieden.
27:19Ja, der Herr Hauser ist nicht Ihr richtiger Vater.
27:22Davon hat sie nichts gesagt.
27:23Herr Doktor, würden Sie bitte dafür Sorge tragen, dass der Herr Hauser wirklich nicht zu ihr geht.
27:28Ich werde mein Möglichstes tun.
27:38So, bitte, Herr Köster.
27:40Guten Tag, Frau Landesinet.
27:42Mein Name ist Köster, ich bin von der Kriminalpolizei.
27:46Ist es Ihnen möglich, dass wir uns einen Augenblick unterhalten?
27:50Bitte.
27:51Schwester Sonja, ich glaube, wir können Herrn Köster mit Frau Desenet einen Moment allein lassen.
27:54Ja.
27:56Nur in ungefähr einer Viertelstunde sollte der Verband gewechselt werden.
27:59So lange wird es nicht dauern.
28:00Gut.
28:07Es freut mich, dass es Ihnen wieder besser geht.
28:09Ich habe wohl großes Glück gehabt.
28:11Ja, das haben Sie, weiss Gott.
28:13Es kam alles vor wie ein Traum.
28:16Erzählen Sie bitte mal, wie das passiert ist.
28:18Wir hatten gestritten.
28:21Er weigerte sich einfach, mir zuzuhören.
28:23Das machte mich auch wütend.
28:26Schließlich ist er aus dem Zimmer gerannt und hat die Tür geschlossen.
28:29Das wissen Sie noch genau.
28:30Er hat die Tür zugemacht.
28:32Ja.
28:34Und was haben Sie dann getan?
28:36Eigentlich gar nichts.
28:38Ich wusste, Jurek würde zurückkommen.
28:41Ich blieb beim Schreibtisch stehen und fing aus lauter Nervosität an,
28:47die Sachen auf der Schreibtischplatte hin und her zu schieben.
28:50Sie konnten weder die Tür noch die Fenster sehen.
28:52Ich weiss nicht.
28:54Nein.
28:55Und dann?
28:56Dann hörte ich ein Geräusch.
28:58Das Öffnen der Tür.
28:59Ich dachte, Jurek kommt zurück.
29:00Ja, und? War es Jurek?
29:02Ich weiss nicht. Wirklich nicht.
29:04Sie haben sich nicht umgedreht?
29:05Nein.
29:07Ich wollte mich nicht umdrehen.
29:08Ich war immer noch wütend auf ihn.
29:11Und plötzlich spürte ich diesen Schmerz im Rücken.
29:16Was dann geschehen ist, weiss ich nicht mehr.
29:19Ich erinnere mich nicht mal mehr auf den Boden gefallen zu sein.
29:22So war das also.
29:24Sie sind enttäuscht, nicht wahr?
29:26Wir haben bei Jurek Ihren Brief gefunden.
29:28Sie schreiben darin, dass Sie ihn verlassen wollen.
29:31Haben Sie einen anderen Freund?
29:33Nein.
29:34Aber er und ich, wir leben in so verschiedenen Welten.
29:37Ich glaubte einfach nicht mehr, dass das gut gehen konnte.
29:40Es war eine Entscheidung, die ich mit dem Verstand getroffen habe.
29:43Mit meinen Gefühlen hatte sie nichts zu tun.
29:46Und Jurek wollte das nicht verstehen?
29:48Nein.
29:50Wahrscheinlich kann er es gar nicht verstehen.
29:52Hat er Ihnen mal gedroht?
29:54Entschuldigung.
29:56Ich lasse Sie jetzt allein.
30:04Danke.
30:22Es besteht keine Lebensgefahr mehr.
30:24Das ist doch ein verrückter Hund.
30:26Das lag auf dem Bett in der Zelle.
30:28Was ist denn das?
30:30Ein Geständnis, er gibt alles zu.
30:32Mit allen Details?
30:34Ja.
30:36Ich habe Ihre Fahrkarte.
30:38Danke.
30:40Was ist eigentlich hier los?
30:42Der Staatsanwalt möchte Sie sprechen.
30:44Ach du lieber.
30:46Da will mir denn niemand sagen, was hier los ist?
30:48Der Staatsanwalt will mit sprechen.
30:50Der Baumann hat einen Selbstmordversuch gemacht.
30:52Hier lies.
30:54Bei der Prüfung der Frage, ob ein minderschwerer Fall
30:56des Totschlags Paragraf 203 ...
30:58Danke, Herr Staatsanwalt.
31:00Gratuliere.
31:02Die Umstände sind zwar nicht so ideal,
31:04aber das ist doch noch nichts, Herr Staatsanwalt.
31:06Wieso, was haben Sie denn noch?
31:08Es gibt da ein paar Ungereimtheiten.
31:10Die durchsuchte Wohnung zum Beispiel.
31:12Das könnten ganz einfach Diebe gewesen sein.
31:14Ja, das ist aber alles noch da,
31:16was Diebe sonst mitgehen lassen.
31:18Fernsehapparat, die Stereoanlage, die Teppiche.
31:20Die waren vielleicht spezialisierter Schmuck.
31:22Silber, was weiß ich.
31:24Um das festzustellen,
31:26müssen wir noch ein paar Tage warten,
31:28bis Frau Landese nie so weit ist und aussagen kann.
31:30Damit müsste sich ja nicht die Mordkommission beschäftigen.
31:32Ja, und dann die Gartenerde,
31:34die unheimlich gefunden worden ist von der Spurensicherung.
31:37Und der Selbstmordversuch ...
31:39Bekräftigt es sozusagen?
31:41Bedenken Sie, was vor fünf Jahren war.
31:44Er ist rückfällig.
31:46Ihm ist klar geworden, dass er so billig nicht mehr wegkommt.
31:49Er fällt auch nicht mehr unter das Jugendstrafgesetz.
31:52Panik,
31:54Pulsadern auf und Ende.
31:56So furchtbar das klingt.
31:58Das ist doch nicht so ungewöhnlich, Herr Köster.
32:01Das ist es eben, Herr Staatsanwalt.
32:02Das ist nicht ungewöhnlich, es ist zu gewöhnlich.
32:05Der Jurek ist nicht wie der Durchschnitt.
32:07Der reagiert und handelt intensiver.
32:10Ich habe nicht das Gegenteil behauptet.
32:13Und noch etwas.
32:15Wenn er es nicht war,
32:17dann würde er doch abwarten, was Frau Dessinet aussagt.
32:21Die hat ja schließlich überlebt.
32:23Wir sehen immer diesen Mord als Höhepunkt eines Streits
32:26und den Selbstmordversuch als Verzweiflungstat
32:29nach dem versuchten Mord.
32:30Wenn aber das eine nun mit dem anderen gar nichts zu tun hat.
32:33Wenn Jurek wirklich die Wahrheit gesagt hat,
32:36als er nachts zu mir kam.
32:38Und wenn er sich umbringen wollte, weil er eingesehen hat,
32:40dass nach allem, was passiert ist,
32:42ein Zusammenleben und eine Versöhnung mit seiner Freundin
32:44nicht mehr möglich war.
32:46Warum dann das falsche Geständnis?
32:48Als Reaktion auf die falschen Anschuldigungen.
32:52So etwas tut nur ein Verzweifelter.
32:55Eben, Herr Staatsanwalt.
32:57Ein am Leben Verzweifelter,
32:58der sich dann die Pulsen aneröffnet.
33:00Wenn Sie meinen, dann fahren Sie in Gottes Namen nach Zürich.
33:03Was gibt es bei Hausers Neues?
33:05Frau Hauser hat Geld geerbt von ihrer Mutter,
33:07dazu eine gutgehende Firma.
33:09Er hat kein Vermögen, sie leben in Gütertrennung.
33:12Herr Hauser ist Geschäftsführer in ihrer Firma.
33:14Sie ist also sein Chef?
33:16So ist es.
33:18Hast du Jurek besucht?
33:20Ja, aber er hatte starke Schmerzen und war kaum ansprechbar.
33:22Sorg bitte dafür, dass Frau Andrea Dessinet
33:25nichts von diesem Selbstmordversuch erfährt.
33:26Mach ich.
33:28Und noch was, Kerl.
33:30Versuch dir mal mit einfachen Mitteln
33:32vom Garten aus durch das Fenster in die Wohnung reinzukommen.
33:34Aber alle Fenster waren verschlossen.
33:36Dann versuchst du mal.
33:38Vielleicht geht es auch.
33:40Wenn man dann drin ist,
33:42kann man das Fenster ja zumachen durch die Tür raus.
33:44Die Gartenerde lässt ihm keine Ruhe.
33:46Eben.
33:48Na gut, ich werde es versuchen.
33:57Die Fahrt werde ich richtig genießen, du.
33:59Die schöne Landschaft anschauen,
34:01guten Kaffee trinken,
34:03im Speisewagen was Gutes essen,
34:05schön Bodensee wiedersehen
34:07und vor allen Dingen für niemand erreichbar sein.
34:26Gipfeli, Kaffee, Tee, Schokolade.
35:27Wie geht es Andrea jetzt?
35:29Es geht ihr viel besser.
35:31Das wäre ein entsetzliches Erlebnis für meine Tochter.
35:35Auf diese Art zu erfahren,
35:37wie sehr ein Mensch sie hasst.
35:40Glauben Sie, dass es Jurek war?
35:42Ach, Sie kennen Herrn Baumann.
35:44Ja.
35:46Sie waren beide hier im Sommer,
35:48als es mir noch gut ging.
35:50Ihre Tochter will ihn verlassen.
35:52Ich weiß.
35:54Ich habe lange darüber nachgedacht.
35:56Ich glaube,
35:58er liebt sie.
36:00Ja.
36:02Und er will sie nicht verlieren.
36:04Handelt jemand, der einen Menschen liebt,
36:06wirklich so?
36:08Er hat ein Geständnis abgelegt.
36:10Das ist mir völlig unverständlich.
36:12Warum sind Sie dann gekommen?
36:14Mir fehlen Details.
36:16Fragen Sie.
36:18Sie sind sehr wohlhabend, Herr Designé.
36:20Ja, und ich sterbe.
36:22Sie wollen wissen, ob ich ein Testament gemacht habe.
36:24Ja.
36:26Und was bekommt es sonst?
36:28Alles, was ich besitze, bekommt meine Tochter.
36:30Und wenn Ihre Tochter vor Ihnen sterben würde,
36:32wer bekommt es dann?
36:35Es wäre ja beinahe geschehen.
36:39Dann würde meine frühere Frau das Geld erhalten.
36:42Frau Hauser?
36:44Ja.
36:46Elisabeth.
36:48Natürlich hat sie kein Recht darauf.
36:50Wir haben uns vor 17 Jahren scheiden lassen.
36:52Wer weiß von dem Testament?
36:54Elisabeth.
36:56Allerdings keine Antwort bekommen.
36:58Weiß es Herr Hauser auch?
37:00Das entzieht sich meiner Kenntnis.
37:02Sie haben Ihre Tochter in dem Glauben aufwachsen lassen.
37:05Herr Hauser wäre Ihr Vater.
37:07Warum das?
37:09Tja, warum?
37:11Heute bereue ich es.
37:13Damals habe ich mir eingeredet,
37:15so wäre es für Andrea besser.
37:17Kein Hin und Her.
37:19In Wirklichkeit war es Egoismus.
37:21Wollte mich schützen.
37:23Schon zu Anfang.
37:24Wenn ich sie sah, klein,
37:26so traurig wie sie war,
37:28kam in mir die Erinnerung hoch.
37:31Jedes Mal war ich damit konfrontiert,
37:33was ich verloren hatte.
37:35Das konnte ich plötzlich nicht ertragen.
37:37Deshalb habe ich Andrea lange Zeit vernachlässigt.
37:42Ich weiß nicht, ob Sie das verstehen können.
37:44Ich weiß auch nicht, ob es wichtig ist,
37:46dass es andere verstehen.
37:48Hat Andrea Ihre Tochter es verstanden?
37:51Ich glaube ja.
37:52Sonst hätte sie sicher nicht meinen Namen annehmen wollen.
37:55Kennen Sie Herrn Hauser?
37:57Flüchtig.
37:59Es ließ sich nicht vermeiden,
38:01dass ich ihn ab und zu auf Konferenzen treffe.
38:04Was halten Sie von ihm?
38:06Er ist sehr ehrgeizig.
38:08Und ich glaube, er gibt freiwillig nie wieder etwas her,
38:11was er einmal hat.
38:13Er bemüht sich, kühl und sachlich zu sein.
38:16Aber er ist jetzt zornig und unbeherrscht.
38:21Sie sehen, ich habe mir Gedanken über ihn gemacht.
38:25Das ist zugegeben ein subjektives Urteil
38:28über einen Mann, der mir meine Frau weggenommen hat.
38:31Ich danke Ihnen der Sinne.
38:34War es schön in Zürich?
38:36Ich habe dir was mitgebracht.
38:38Hier, Schokolädchen.
38:41Ich lege das da hin.
38:43Bin ich nicht ein guter Kollege.
38:45Wie Sie Zürich waren?
38:47Ich habe da nichts gesehen.
38:48Nur den Bahnhof und das Krankenhaus.
38:50Ja, und die Fahrt, Speisewagen, Kaffee und so.
38:53Ah, da war was los, du.
38:56Kann ich dir sagen.
38:58Wo wollen Sie jetzt hin? Ins Büro oder nach Hause?
39:00Weder noch zu Hause.
39:02Ach übrigens, nachdem ich mir alles ganz genau angeschaut habe,
39:05war ich in fünf Minuten in der Wohnung drin.
39:07Der Fensterflügel, der hatte oben und unten Spiel
39:10und ließ sich ganz leicht hochdrücken im Schraubenzieher.
39:12Siehst du, das habe ich mir doch gedacht.
39:14Ich war in Zürich bei Andreas' Vater.
39:18Ich kenne den Mann kaum.
39:21Ehrlich gesagt, der ist mir vollkommen egal.
39:23Aber Sie wissen, dass er sehr vermögend ist.
39:28Das weiß doch jeder, der Zeitung liest.
39:31Wissen Sie auch, dass er im Sterben liegt?
39:33Ja, meine Frau hat es mir erzählt.
39:35Haben Sie sich keine Gedanken gemacht,
39:37wer das ganze Vermögen erbt?
39:39Warum sollte ich? Ich bestimmt nicht.
39:42Vielleicht Ihre Frau.
39:45Wieso meine Frau?
39:46Herr Dessiner hat ein Testament gemacht.
39:48Wissen Sie was davon?
39:50Nein. Mich interessiert dieser Mann nicht.
39:53Herr Dessiner hat Ihrer Frau sein gesamtes Vermögen vererbt,
39:57laut Testament, wenn Andrea vor ihr stirbt.
40:05Das glaube ich nicht.
40:07Stimmt aber.
40:11Kann denn der Kerl meine Frau nie in Ruhe lassen?
40:13Elisabeth!
40:15Komm bitte sofort!
40:17Was ist denn los?
40:19Du sollst bitte sofort kommen!
40:26Immer hat er versucht, uns zu erpressen.
40:29Sich in unser Leben einzumischen.
40:31Auch dass er Andrea nicht sehen wollte.
40:34Das hat er nur getan, um uns Schuldgefühle zu machen.
40:39Und jetzt das.
40:40Seine bodenlose Unverschämtheit!
40:43Was hast du denn, Heinz?
40:45Oh, Herr Köster. Guten Tag.
40:47Ich freue mich.
40:49Herr Köster hat mir soeben eine interessante Tatsache eröffnet.
40:52Dein Mann will ihr sein Vermögen hinterlassen,
40:55falls Andrea nicht erbt.
40:59Hast du das gewusst?
41:03Ich frage dich, ob du das gewusst hast!
41:06Er hat mir das gesagt.
41:07Ob du das gewusst hast!
41:09Er hat mir irgendwann mal sowas geschrieben,
41:12aber ich habe das überhaupt nicht ernst genommen.
41:15Es wäre auch nur für den Fall, dass Andrea...
41:19Ja bitte, sprich weiter.
41:22Ach, hör doch auf!
41:25Was soll denn diese Aufregung?
41:29Schließlich sind wir nicht allein.
41:31Ist mir doch scheißegal!
41:33Du nimmst das Geld nicht an, hast du mich verstanden?
41:35Du rufst diesen Mann an und sagst, dass du Danken ablehnst.
41:39Nein.
41:41Dann tue ich's.
41:43Nein, das wirst du nicht tun.
41:45Andreas Vater geht es sehr schlecht.
41:48Er liegt im Sterben.
41:50Eben deswegen.
41:55Herr Köster, Sie müssen entschuldigen,
41:58aber mein Mann regt sich bei diesem Thema immer so entsetzlich auf.
42:02Ich weiß so auch nicht, warum.
42:03Sie haben ihm nichts von dem Testament erzählt, nicht?
42:06Nein, natürlich nicht.
42:08Ich habe das ja auch überhaupt nicht ernst genommen.
42:11Na ja, beinahe wäre es ernst geworden, nicht?
42:14Das konnte ich ja vorher nicht wissen.
42:16Dieser Fall ist ja nun geklärt.
42:18Gut.
42:20Dann wäre ja auch endlich Schluss mit dieser leidigen Affäre.
42:23Frau Hauser, ein Mordanschlag ist keine Affäre, das ist ein Delikt.
42:26Entschuldigen Sie.
42:28Aber es ist doch so viel wie erwiesen,
42:30dass es dieser junge Mann war.
42:32Was wollen Sie denn da noch von uns?
42:35Ich will ein paar Fakten klären.
42:37Wiedersehen.
42:39Wiedersehen.
42:41Entweder ist der Herr Hauser ein ausgezeichneter Schauspieler
42:44oder er ist vollkommen ahnungslos.
42:46Auch möglich.
42:48Auf jeden Fall stecken wir fest in der Sache.
42:51Wenn es das Geld nicht war, dann bleibt eigentlich nur Baumann.
42:54Na ja, aber das Alibi von Herrn Hauser,
42:56das Zeugnis von Herrn Hauser,
42:57na ja, aber das Alibi von Herrn Hauser,
42:59das ist ziemlich voller Lücken.
43:01Der wäre Ihnen wohl lieber als Baumann.
43:03Lieber.
43:05Das heißt lieber.
43:07Ich weiß nicht, ich habe das Gefühl,
43:09als ob Andrea Desenet uns etwas verschweigt.
43:17Bitte, Herr Käste.
43:19Herr Baumann.
43:23Wie geht's Ihnen?
43:28Es war ein Fehler, wie ein dummer Junge zuhin zu laufen.
43:32Ich hätte gleich zur Polizei gehen sollen und alles gestehen.
43:35Kurz und bündig.
43:37Dann hätte ich es hinter mir.
43:39Was hätten Sie denn hinter sich?
43:41Alles.
43:43Und wenn mich dieser übereifrige Aufseher nicht so früh gefunden hätte,
43:45wäre sowieso alles klar.
43:47Ich wäre tot und alle anderen wären zufrieden.
43:50Selbstmitleid.
43:52Dann hauen Sie doch ab, wenn Sie es nicht hören wollen!
43:54Ich muss mir von niemandem sagen lassen,
43:55dass ich mir selbst leid tue.
43:57Ich habe Sie geärgert.
43:59Vielleicht, weil es stimmt.
44:01Also, ich muss Sie fragen.
44:03Wollen Sie es auf Ihrem Geständnis bestehen,
44:05oder wollen Sie es widerrufen?
44:08Warum sollte ich es zurücknehmen?
44:10Ja, wenn Sie darauf bestehen,
44:12dann muss ich den Bericht dem Untersuchungsrichter geben.
44:15Na und?
44:17Ich weiss selbst nicht mehr, was wahr ist.
44:23Als ich bei Ihnen im Büro war und Sie mir Fragen stellten,
44:27da wurde mir wieder klar,
44:30dass Andrea mir gesagt hatte, dass sie mich verlässt.
44:35Und da habe ich beschlossen, der Sache ein Ende zu machen.
44:39Und ich habe gesagt,
44:41dass ich mich nicht mehr verlassen werde.
44:42Und da habe ich beschlossen, der Sache ein Ende zu machen.
44:46Klare Verhältnisse zu schaffen,
44:48wie meine Mutter gesagt hätte.
44:50Klar sind Verhältnisse nur, wenn sie wahr sind, Jurek.
44:53Das müssen wir lernen.
44:55Aber wahr ist, dass Andrea mich verlässt.
44:57Ja, und?
44:59Und, ich kann das nicht ertragen.
45:02Ich habe es damals nicht gekonnt,
45:04und kann es heute nicht.
45:06Das müssen Sie auch lernen, Jurek.
45:08Glauben Sie mir.
45:09Also?
45:16Als ich das Geständnis geschrieben habe,
45:18habe ich selbst daran geglaubt.
45:20Und was ist jetzt?
45:22Jetzt?
45:24Jetzt habe ich das Gefühl,
45:26als wäre mein Kopf voller Sand.
45:29Machen wir doch einen Kompromiss.
45:31Lassen Sie mich rufen, wenn Sie mir eine Antwort geben wollen.
45:34Einverstanden.
45:36Einverstanden.
45:39Sie verschweigen mir etwas.
45:42Warum?
45:44Ich weiß nicht, warum.
45:46Wer wollte Sie töten, wenn es Herr Baumann nicht war?
45:49Wer ist bei Ihnen eingebrochen?
45:51Das kann Herr Baumann ja nicht gewesen sein.
45:53Was hat er gesucht, der da eingebrochen ist?
45:56Hat er das gefunden?
45:58Oder?
46:00Oder?
46:02Oder?
46:03Oder?
46:05Oder?
46:07Nicht?
46:09Ich kann diese Fragen nicht beantworten.
46:11Tja.
46:13Dann kann ich ihm auch nicht mehr helfen.
46:16Herr Baumann hat sein Geständnis abgelegt,
46:19und dann hat er sich die Pulshandeln aufgeschnitten.
46:22Wir konnten ihn gerade noch rechtzeitig finden.
46:24Aber er lebt doch, oder?
46:26Ja, er lebt.
46:28Aber nicht gern.
46:34Hier.
46:43Hier lesen Sie.
46:56Den Brief hat Ihr Stiefvater geschrieben?
46:58Ja.
47:00Er hat Sie vergewaltigt,
47:01als Sie 17 waren.
47:03Ja, zweimal.
47:05Sie wussten, dass er nicht Ihr richtiger Vater war?
47:07Meine Eltern,
47:09das heißt meine Mutter und er,
47:11hatten es mir ein paar Monate davor gesagt.
47:14Er bittet Sie in diesem Brief um Verzeihung.
47:17Er wollte mich beruhigen, weil er Angst hatte.
47:20Wovor?
47:22Ich hatte gedroht.
47:24Womit?
47:26Ich habe ihm gesagt,
47:28dass ich meiner Mutter alles sagen werde,
47:29wenn sie meinen Geburtstag verlässt.
47:31Wann haben Sie ihm das gesagt?
47:33Vor ein paar Monaten.
47:35Würde Ihre Mutter Ihnen glauben?
47:37Mit dem Brief kann ich es beweisen.
47:39Was würde sie Ihrer Meinung nach tun?
47:41Sie würde ihn sofort verlassen.
47:43Weniger meinetwegen,
47:45sondern aus verletzter Eitelkeit.
47:47Damit wäre er erledigt.
47:49Kein Geld, keine Stellung,
47:51machtlos, hilflos,
47:53so wie ich damals.
47:55Der Tag, an dem Sie jemanden zu töten versuchte ...
47:57War mein Geburtstag.
47:59Ja,
48:01es ist unbeschreiblich.
48:03Haben Sie Ihrer Mutter davon erzählt?
48:05Nein.
48:07Ich glaube, ich wollte ihm nur Angst machen.
48:09Weiß der Baumann von der Sache?
48:11Gottes Willen,
48:13ich habe mit niemandem darüber reden können,
48:15dass der eigene Vater über einen herfällt.
48:17Es ist schließlich immer noch mein Vater damals und ...
48:20und jetzt?
48:22Eigentlich ist die Sache klar.
48:24Vorausgesetzt, man traut Hauser einen Mord zu.
48:25Beweise,
48:27wir brauchen Beweise.
48:29Von der Spurensicherung ist in dem Fall nicht viel zu erwarten.
48:31Der Löwinger war gerade da.
48:33Auf dem Messer sind nur Fingerspuren von Jurek Baumann.
48:35Beständnis,
48:37wer mir lieber.
48:39Das haben wir ja.
48:41Aber von Baumann.
48:43Ach Kinder, macht doch keine Witze.
48:46Der Herr Hauser
48:49ist ein unbeherrschter,
48:51cholerischer,
48:52aufbrausender Mensch.
48:55Damit müssten wir doch was anfangen können.
48:58Entschuldigen Sie.
49:00In welchem Zimmer liegt Andrea Designy?
49:02Wie ist Ihr Name?
49:04Designy, ich bin der Vater.
49:06Designy,
49:08Designy, Andrea.
49:10Hier,
49:12Zimmer 118,
49:14am Ende des Ganges.
49:16Danke.
49:19Bitte?
49:21Bitte?
49:28Hallo Andrea.
49:32Ist nett von dir,
49:34dass du dich doch noch entschlossen hast,
49:36mich sehen zu wollen.
49:41Bist du zur Vernunft gekommen.
49:43Leg die Blumen dahin,
49:45ich sag nachher der Schwester Bescheid.
49:47Dankeschön.
49:51Was würdest du
49:53vernünftig nennen?
49:55Aber,
49:57aber das weißt du doch Andrea.
49:59Noch hab ich meiner Mutter nichts gesagt.
50:01Willst du es wirklich immer noch tun?
50:04Aber,
50:06es ist doch jetzt fast
50:08vier Jahre her, mein Gott,
50:10lass doch endlich diese alten Geschichten.
50:12Wär's dir lieber gewesen,
50:14ich hätt's dir gleich damals gesagt.
50:16Weißt doch,
50:18Andrea, es tut mir leid.
50:20Ich hätte dir das mal geschrieben.
50:22Ja, aber da ernte ich nicht,
50:24dass du zur Erpresserin werden könntest.
50:26Lassen wir das.
50:31Jemand hat meine Wohnung durchsucht.
50:33Warst du das?
50:35Ich?
50:37Ja, du.
50:39Was soll denn der Unsinn?
50:41Wieso Unsinn?
50:43Das ist doch naheliegend, oder?
50:45Du hast den Brief aber nicht gefunden.
50:47Nein,
50:48das heißt,
50:55Du warst zu spät.
50:57Er war schon auf der Post.
50:59Noch nicht angekommen?
51:01Du lügst.
51:03Ich seh's dir an, dass du lügst.
51:05Andrea!
51:09Hier ist er.
51:13Ich hab beschlossen, die Sache zu begraben.
51:15Endgültig.
51:19Andrea.
51:21Ich habe Angst.
51:23Seit ich ein Messer im Rücken hatte, hab ich Angst.
51:26Jurek ist in der Schlossern-Riegel.
51:28Jurek?
51:30Vor dir hab ich Angst.
51:32Du hast versucht, mich umzubringen.
51:34Bist du wahnsinnig?
51:36Ich hab dich vor dem Fenster gesehen.
51:38Vor welchem Fenster?
51:40Ich...
51:42Ich...
51:44Ich...
51:46Ich...
51:48Ich hab oft vor dem Fenster gestanden.
51:50Das ist aber auch alles.
51:52Das letzte Mal war es aber nicht alles.
51:54Bist du verrückt?
51:56Du hast gesehen, wie wir gestritten haben
51:58und wie Jurek dann rausgerannt ist.
52:00Du hast deinen Verstand verloren.
52:03Was ist das?
52:05Na, der Brief.
52:07Aber den hast du mir doch schon gegeben.
52:09Das war nur eine Fotokopie.
52:14Und das ist auch eine.
52:15Was willst du tun?
52:17Wieder mit dem Messer auf mich losgehen?
52:19Pass bloß auf.
52:21Wenn du das noch mal sagst.
52:23Ich hab dich gesehen,
52:25in dem Augenblick, als du zugestoßen hast.
52:27Du hast mich nicht gesehen.
52:29Im Spiegel!
52:31In welchem Spiegel?
52:33Du hast auf die Schreibtischplatte hinuntergesehen
52:35und dann bist du gefallen mit dem Kopf zum Boden.
52:37Du gibst es also zu.
52:39Niemand kann mir etwas beweisen.
52:41Niemand.
52:42Wir müssen die Rechnung begleichen.
52:44Gib jetzt den Brief her.
52:46Nein.
52:48Du sollst den Brief hergeben und zwar sofort!
52:50Los!
52:56Herr Hauser, wir sind Zeugen dieses Gesprächs.
52:58Wir haben es auf Tonband mitgeschnitten.
53:00Ich muss Sie bitten, uns zu begleiten.
53:02Sie sind festgenommen.
53:04Wir können jetzt Herrn Baumann natürlich sofort entlassen.
53:08Soll ich ihm ausrichten, dass Sie ihn erwarten?
53:11Danke, Herr Göster.
53:14Wiedersehen.
53:33Hallo, Herr Baumann.
54:03Hallo, Herr Baumann.
54:33Untertitelung des ZDF, 2021