Der Alte S04E19 - Brennweite Tausend

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Transcript
00:30Vater, wie lang bist denn schon wieder hier heroben?
00:56Warum schläfst du nicht in deinem Bett?
00:59Vater!
01:04Vater!
01:08Sag mal, bist du verrückt?
01:10Du holst dir doch den Tod heroben in der Kälte!
01:12Lass das Fenster auf!
01:16Wie spät ist denn?
01:18Es ist zwanzig vor neun, um zehn kommt Ben.
01:21Er will die beiden Kameras holen, dann hast du sie ja endlich fertig.
01:24Ach so, der Ben, ja.
01:26Was will der holen?
01:28Die beiden Kameras, die du ihm bis letzten Mittwoch versprochen hast.
01:30Heute ist Sonntag.
01:32Na und?
01:34Hat der denn Sonntag seinen Laden offen?
01:36Nein, aber morgen ist Montag und er kann die Leute nicht mehr länger hinhalten.
01:40Außerdem hast du es ihm bis Mittwoch versprochen.
01:42Papp, papp, papp, hör doch mal auf zu meckern, Helga!
01:46Guck dir das an hier.
01:48Das Prachtstück.
01:50Mein neues 1000 Millimeter Tele.
01:52Du, heute Nacht habe ich die Jupiter-Monde zum Greifen nahe gehabt.
01:56Und am Tage, da kannst du ja bequem von hier bis nach...
01:58Ich habe jetzt keine Zeit.
02:00Willst du wieder hier rumfrühstücken in der Kälte?
02:03Ich habe keinen Hunger.
02:05Keine Tee wäre nicht schlecht.
02:08Helga.
02:10Komm.
02:12Komm.
02:14Guck doch mal durch.
02:16Komm.
02:18Da kannst du jede Einzelheit erkennen.
02:21Und?
02:23Was siehst du?
02:26Eine Baustelle. Neubau.
02:34Und ein Auto.
02:36Was schätzt du, wie weit das entfernt ist?
02:38Keine Ahnung.
02:40Fast einen Kilometer.
02:43Na, großartig. Ich gratuliere.
02:45Was soll ich denn jetzt Ben nachher sagen?
02:47Was ist mit den beiden Reparaturen?
02:49Na ja, ich mache sie fertig.
02:51Kann sie morgen haben.
02:55Okay.
03:25Morgen.
03:55Morgen.
04:26Danke schön.
04:30Guten Morgen.
04:32Morgen.
04:34Herr Streit, können Sie mir helfen?
04:36Nein, ich bin kein Mechaniker.
04:38Eine Werkstatt da drüben hat zu. Heute ist Sonntag.
04:40Ich habe eine dringende Verabredung auf einer Baustelle.
04:42Keine fünf Minuten von hier.
04:44Können Sie mich hinfahren?
04:46Geht leider auch nicht. Ich bin nämlich allein.
04:48Dann rufen Sie mir wenigstens ein Taxi.
04:50Gut, das kann ich machen.
04:55Danke schön.
05:25Morgen.
05:55Morgen.
06:25Morgen.
06:55Morgen.
07:25Polizei?
07:27Polizei, Notruf, bitte melden Sie sich.
07:29Ich habe den Mord beobachtet.
07:31Was?
07:33Mord.
07:35Mord?
07:37Ja.
07:39Mord.
07:41Mord.
07:43Mord.
07:45Mord.
07:47Mord.
07:49Mord.
07:51Mord.
07:53Ich habe den Mord beobachtet.
07:55Was?
07:57Mord. Jetzt eben.
07:59Da haben sie einen Mann runtergeworfen von der Baustelle.
08:01Das ist dieser Rohbauer da an der Berliner Straße.
08:03Langsam, wo genau? Berliner Straße?
08:05Ja, fast am Ende.
08:07Fahren Sie da schnell hin und beeilen Sie sich da.
08:11Aber da ist bestimmt nichts mehr zu machen.
08:13Da ist überhaupt nichts mehr zu machen.
08:15Ja, nur beruhigen Sie sich erst mal.
08:17Schildern Sie bitte nähere Einzelheiten.
08:19Was haben Sie genau gesehen?
08:21Wie ist Ihr Name, Ihre Adresse?
08:23Was?
08:25Name, Adresse.
08:27Nein, nein.
08:29Haben Sie mich nicht verstanden? Ihren Namen bitte, Ihre Adresse.
08:31Nein.
08:33Sind Sie noch da? Hallo?
08:35Melden Sie sich.
08:37Ja.
08:39Falls Sie mir Ihren Namen nicht nennen wollen,
08:41beschreiben Sie mir doch wenigstens...
08:51Bitte.
09:03Jetzt warten Sie mal.
09:07Na also.
09:11Volltanken bitte.
09:13Normal.
09:15Kommt gleich.
09:17Was bekommen Sie?
09:19Was?
09:39Im Namen des Toten ist Ulrich Erdmann,
09:4151 Jahre, Bauunternehmer.
09:45Von da oben runter.
09:47Vermutlich um 8.50 Uhr.
09:49Jemand hat über Notrufe einen Mord gemeldet,
09:51dann wieder aufgelegt, ohne seinen Namen zu nennen.
09:53Aber die Spurensicherung meint,
09:55das kann auch ein Unfall gewesen sein.
09:57Eine Leitersprosse ist gebrochen.
09:59Sie steht da oben, direkt am Rand.
10:01Aber der Schneematsch hat die Spuren
10:03sehr unbrauchbar gemacht.
10:05Was hat denn der da oben gemacht am Sonntagmorgen?
10:07Er war verabredet mit seinem Teilhaber.
10:09Der hat sich aber wegen einer Autofahne verspätet.
10:11Als er hier ankam,
10:13war die Funkstreife schon da.
10:15Wo ist denn jetzt der Teilhaber?
10:17Da drüben in der Baracke.
10:19Schwer geschockt.
10:21Der Tote war sein Schwager.
10:23Gehen wir mal zu ihm.
10:25Ich glaube, der Dr. Leinert ist jetzt fertig.
10:27Gut, dann warten wir erstmal, was der Doktor sagt.
10:35Wieso bist du denn nicht unten geblieben?
10:37Ich hab mir nur was geholt.
10:39Ich bring dir doch das Frühstück.
10:41Wo soll ich es denn hinstellen?
10:43Stell es da hin.
10:49Jetzt ist es zehn vor zehn.
10:51Ben wird gleich da sein.
10:53Willst du nicht wenigstens ein paar Worte mit ihm sprechen?
10:55Nein, ich hab hier zu tun.
10:57Sag mal, du spinnst wohl heute.
11:13Hier.
11:27Guten Tag, Herr Mogge.
11:29Bitte bleiben Sie doch liegen.
11:31Brauchen Sie einen Arzt?
11:33Nein, nein, es geht schon wieder.
11:37Kriminalpolizei?
11:39Ja, Köster ist mein Name.
11:41Herr Heimann.
11:43Können wir uns einen Augenblick unterhalten, Herr Mogge?
11:45Dürfen wir uns setzen?
11:47Ja, selbstverständlich.
11:49Ich bitte darum.
11:51Entschuldigen Sie.
11:53Ich bin auch etwas mitgenommen.
11:55Sie waren mit Herrn Erdmann hier verabredet.
11:57Ja.
11:59Viertel vor neun.
12:01Mit einer Autopan habe ich mich verspätet.
12:03Und als ich um viertel nach neun hier ankomme,
12:05steht neben Ulrichs Wagen schon die Polizei.
12:07Und er selbst.
12:09Sie wissen ja.
12:11Was glauben Sie war die Ursache?
12:15In unserem Beruf sind solche Unfälle
12:17keine Seltenheit.
12:19Das stimmt.
12:21Aber wenn einem der Verunglückte
12:23so ein Arsch steht...
12:27Entschuldigen Sie.
12:33Er war Ihr Teilhaber.
12:35Teilhaber?
12:37Teilhaber.
12:39Schwager.
12:41Freund.
12:45Wir haben zwei Schwestern geheiratet.
12:47Der Schwiegervater war Dachdeckermeister.
12:49Zwölf Leuten.
12:51Damals, vor zehn Jahren.
12:53Wie steht die Firma jetzt?
12:57Heute gehören wir zu den Größten in der Branche.
13:01Zurzeit arbeiten bei uns 140 Leute.
13:03Außer sonntags.
13:05Ja.
13:07Aber die beiden Chefs
13:09wollten sich hier um 8.45 Uhr
13:11am Sonntag treffen.
13:13Ein Unternehmer hat niemals...
13:15Feierabend, Herr Köster.
13:17Schon gar nicht beim Bau.
13:19Was war der konkrete
13:21Grund Ihres Treffens?
13:23Ein neuartiges Isoliermaterial.
13:27Hervorragende Eigenschaften und enorm preiswert.
13:29Wir wollten Kosten senken.
13:31Mit dem alten Material hatten wir
13:33Verluste. Undichte Industriedächer.
13:35Schadensersatzansprüche.
13:37Das bedeutet Regresspflicht für unsere Firma.
13:41Ja.
13:43Deshalb wollten wir beide an Ordnung stellen.
13:47Ulrich rief mich gestern Abend an und schlug
13:49dieses Treffen vor.
13:53Mein Gott.
13:55Entschuldigung.
14:01Entschuldigung.
14:03Moment.
14:25Vater?
14:27Benni ist jetzt da.
14:29Er möchte dich sprechen.
14:31Ich kann jetzt nicht.
14:35Sag ihm, er kriegt seine beiden Kameras
14:37morgen früh.
14:39Ach, sag's ihm doch selber.
14:41Er will mit dir sprechen.
14:43Ich kann jetzt nicht.
14:45Sag ihm, er kriegt seine beiden Kameras
14:47morgen früh.
14:49Ach, sag's ihm doch selber.
14:51Er will mit dir sprechen.
14:53Er sagt, es geht so nicht mehr weiter.
14:55Er will jetzt endlich klare Verhältnisse schaffen.
14:57Klare Verhältnisse?
14:59Was ist ihm denn unklar?
15:05Also kommst du jetzt.
15:07Ja, ich komme in fünf Minuten runter.
15:09Kannst du mir inzwischen eine Tasse Kaffee geben
15:11oder sowas?
15:13Gut, ich sag's ihm.
15:15Mit anderen Worten, drei Möglichkeiten.
15:17Unfall, Mord oder Selbstmord.
15:19Welche Möglichkeit wäre denn die glaubhafteste?
15:21Keine.
15:23Die Spurensicherung ergibt
15:25für jede Version
15:27ein Drittel Wahrscheinlichkeit.
15:29Die Sprosse kann unter dem Gewicht
15:31des Mannes zerbrochen sein,
15:33sie kann aber auch zerschlagen worden sein.
15:35Von ihm selbst, um einen Selbstmord zu verschleiern
15:37oder von seinem Mörder als Tarnung,
15:39um uns zu täuschen.
15:41Ja, das kann man ja nachprüfen,
15:43ob die Sprosse morsch ist.
15:45Ja, wir sind schon dabei.
15:47Danke.
15:49Jetzt gibt's noch ein Problem, Herr Morgan.
15:51Frau Erdmann.
15:53Wer soll's hier sagen?
15:55Ja.
15:57Herr Ulam.
15:59Wer soll's hier sagen?
16:01Na ja, Sie selbst oder Ihre Frau?
16:03Meine Frau ist tot seit vier Jahren.
16:05Ach so.
16:07Wir können natürlich auch
16:09zusammen hinfahren.
16:11Dann fahren wir gleich.
16:13Können wir fahren?
16:15Wohin?
16:17Ja, hier ist ja alles soweit untersucht,
16:19auch da oben unterm Dach.
16:21Weiß man schon, ich meine,
16:23haben Ihre Techniker da oben eine Erklärung?
16:25Leider nicht nur eine.
16:27Sieht aus wie ein Unfall.
16:29Sieht aus? Wie soll ich das verstehen?
16:31Es könnte auch Selbstmord gewesen sein.
16:33Was?
16:35Machst du mal zu.
16:37Sie erzählten von schweren Verlusten,
16:39die auf die Firma zukommen,
16:41Regresspflicht und so weiter.
16:43Ausgeschlossen kein Selbstmord, niemals.
16:45Sie sind stark genug für solche Rückschläge.
16:47Ein Bankkredit von 600.000 war so gut wie bewilligt.
16:49Und überhaupt,
16:51Ulrich war kein Selbstmordtyp.
16:53Auch schon aus religiösen Gründen.
16:55Nein, Herr Küster, völlig ausgeschlossen.
16:57War ja nur eine Vermutung.
16:59Die dritte Möglichkeit wäre Mord.
17:05Mord? Ist das hier ernst?
17:07Gibt es da einen Hinweis?
17:09Ja, da hat jemand angerufen bei der Polizei.
17:11Wann?
17:13Kurz, unmittelbar nach dem Sturz ihres Schwagers.
17:15Der hat von Mord geredet
17:17und hat auch das Haus bezeichnet und die Straße.
17:19Deswegen sind wir ja hier, Herr Mogge.
17:21Ein Augenzeuge?
17:23Wer?
17:25Ha, das wissen wir nicht.
17:27Hat gleich wieder eingehängt.
17:29Ja, und was machen Sie in so einem Fall?
17:31Ich meine, versuchen Sie den Anrufer nicht zu finden.
17:33Natürlich, wir werden versuchen, ihn zu finden.
17:35Können wir jetzt zu Frau Erdmann gehen?
17:37Ja.
17:39Dankeschön, Herr Mogge.
17:41Hörst du ihm überhaupt zu?
17:43Doch, doch.
17:45So, was hat er denn zuletzt erzählt?
17:49Zuletzt erzählt?
17:53Von seiner Drogerie.
17:55Was willst du?
17:57Vergrößern oder verkaufen?
17:59So bitte, du hast überhaupt nichts mitgekriegt.
18:03Interessieren nur deine Sterne,
18:05deine Fernrohre und deine Dunkelkammer.
18:07Wenn ich dir was erzähle oder wenn Ben dir was erzählt ...
18:09Dann sprichst du verdammt leise.
18:11Du weißt doch,
18:13dass mein Gehör nicht mehr ganz in Ordnung ist.
18:15Warum sprichst du denn nicht lauter?
18:17Warum sprichst du denn nicht lauter?
18:21Jetzt hau doch mal mit der Faust auf den Tisch.
18:23Egal.
18:25Das bringt doch nichts.
18:27Wenn dein Vater keine Lust hat, dann ...
18:29Hör auf, ich kann das nicht mehr hören.
18:33Ihr geht mir auf den Geist.
18:35Alle beide.
18:39Also Ben, ich repariere dir die Dinger noch heute.
18:41Am späten Nachmittag kannst du sie abholen.
18:43Willst du nicht mit uns essen?
18:45Helga,
18:47warum lädst du denn Ben nicht zum Abendbrot ein?
18:49Weil er schon eine Verabredung hat.
18:51Mit seiner zukünftigen Frau.
18:55Wie bitte?
18:57Das soll wohl ein Witz sein.
18:59Mann?
19:01Konrad?
19:03Ja?
19:05Ja.
19:07Konrad,
19:09kein Witz.
19:11Ich habe annonciert,
19:13wegen einer Frau, mit etwas Vermögen.
19:15Jetzt scheint es zu klappen.
19:17Aber,
19:19wie stellst du dir das vor, Ben?
19:21Du und Helga,
19:23ihr gehört doch schon seit einer Ewigkeit zusammen.
19:25Das ist es ja, schon viel zu lange.
19:27Helga lebt mit dir,
19:29du brauchst sie, ich sehe das ein,
19:31aber jetzt brauche ich auch mal eine Chance.
19:33Was für eine Chance?
19:35Helga, du wirst plötzlich in der Ecke stehen, wie ein altes Stück Möbel.
19:37Doch, er kann.
19:39Ich bin ihm auch gar nicht böse.
19:41Er war schließlich lange genug verlobt.
19:45Und er war auch lange genug Pächter.
19:49Jetzt will ihm die alte Frau Gabriel die Drogerie endlich
19:51verkaufen.
19:53Ben hat aber nicht genug Geld.
19:55Moment.
19:57Wie viel?
19:59Wie viel verlangt diese Frau Gabriel?
20:0185.000.
20:03Ich habe aber nur 20.
20:05Da fehlen also noch 65.
20:09Also Kinder,
20:11ihr dürft da jetzt nichts überstürzen.
20:15Wenn so eine Geldheirat ist,
20:17das bringt doch nichts.
20:21Da wirst du nicht glücklich bei, du.
20:23Musst du noch ein bisschen warten, Junge.
20:25Warten? Worauf denn, Konrad?
20:27Ich bin 30. Wenn es jetzt nicht klappt, klappt es nie.
20:29Sag ab für heute Abend, Ben.
20:31Glaub mir, wir werden auch schon eine Lösung finden.
20:33Ich werde das fehlende Geld schon noch auftreiben.
20:37Man muss ein bisschen Zeit lassen.
20:39Verstehst du?
20:41Vater spielt nämlich Lotto.
20:43Jeden Samstag.
20:45Für sechs deutsche Mark.
20:47Ich habe aber keine Zeit mehr.
20:49Ich versuche alles mögliche, um auf eigene Füße zu kommen.
20:51Die Sache mit dem Isoliermaterial,
20:53was ich vermitteln wollte, funktioniert auch nicht.
20:55Was denn für ein Isoliermaterial?
20:57Ich denke, du hast eine Drogerie.
20:59Wenn ich zu Geld komme, vergesse ich.
21:09Carola, hörst du mich?
21:13Carola.
21:17Sag dir etwas.
21:21Sag ihr etwas.
21:23Bitte.
21:27Sei ganz ruhig.
21:37Soll ich den Hausarzt anrufen?
21:47Ein schrecklicher Unfall.
21:49Vor anderthalb Stunden.
21:51Er ist abgestürzt.
21:53Ausgerutscht und dann abgestürzt.
21:57Hast du ihn ...
22:01Bist du bei ihm gewesen?
22:03Als ich kam, war schon alles passiert.
22:07Ich weiß nicht, ob Sie noch Fragen an meinen Schwiegern haben.
22:11Ja, ich hätte schon zwei, drei Fragen.
22:13Aber das muss nicht jetzt sein.
22:15Frau Erdmann kann auch morgen in unser Büro kommen.
22:17Nein, nein.
22:19Fragen Sie mich?
22:21Ich möchte es hinter mir haben.
22:23Bitte.
22:25Da war ein anonymer Anruf.
22:27Gleich nach dem Sturz.
22:29Da redete jemand von Mord.
22:31Sie nehmen das ernst?
22:33Wir nehmen es zur Kenntnis.
22:37Hatte jemand Feinde?
22:39Feinde?
22:41Nicht, dass ich wüsste.
22:43Mein Schwager war überall beliebt.
22:45Diese Verarbeitung heute Morgen auf der Baustelle.
22:47Sie wussten davon.
22:49Herr Mogge wusste davon.
22:51Und Herr Erdmann.
22:53Wusste das noch jemand?
22:55Sonst niemand.
22:57Jedenfalls nicht von mir.
23:03Von mir auch nicht, Herr Kastan.
23:05Gut.
23:07Das wäre es dann für heute.
23:09Darf ich mir noch erlauben, Ihnen mein Beileid zu sagen?
23:11Ja.
23:13Ich auch.
23:15Ich begleite Sie hinaus.
23:25Ich ruf den Arzt an.
23:41So ein Mist.
24:05So ein Mist.
24:07Und scharf.
24:11Kann man schon erkennen.
24:23Danke.
24:41Was machst denn du hier oben?
24:43Da drüben soll einer runtergestürzt sein.
24:45Das haben sie zum Mittag im Radio gesagt.
24:49Ist ja kein Mensch zu sehen auf der Baustelle.
24:51Ist ja auch Sonntag.
24:55Woher weißt du, dass es ausgerechnet dieser Robber war?
24:59Ein Robber an der Berliner Straße, haben sie gesagt.
25:01Mehr nicht?
25:03Nö, genügt es nicht.
25:05Berliner Straße?
25:07Ja.
25:09Nö, genügt es nicht.
25:11Auf der Berliner Straße stehen dutzende solcher Robber unten rum.
25:15Na, was ist denn? Gibt es kein Essen?
25:19Ja.
25:2120 Minuten?
25:23Oder willst du wieder hierher oben bleiben?
25:25Na, ich bleibe hier oben.
25:27Das Frühstück hast du auch wieder nicht angerührt.
25:31Ich weiß nicht, warum ich mich da jeden Tag in die Kirche stelle.
25:39Ich weiß nicht, warum ich mich jeden Tag in die Kirche stelle.
26:09Ich weiß nicht, warum ich mich jeden Tag in die Kirche stelle.
26:39Was?
26:41Tag, Herr Köster.
26:43Ja, der Herr Marderholz.
26:45Was machen Sie denn hier? Sind Sie im Dienst?
26:47Wie man's nimmt. Und Sie?
26:49Wie man's nimmt.
26:51Heute ist Beerdigung.
26:53Und bald ist Gras über die Sache gewachsen.
26:55Oder wissen Sie was Neues?
26:57Nicht viel.
26:59Und Sie?
27:01Was ist? Muss eure Versicherung zahlen?
27:03Sieht so aus.
27:05Eine halbe Million.
27:07Weil's halt unfein sei, sollte das Doppelte.
27:09Ja.
27:11Sagen Sie,
27:13glauben Sie immer noch am Mord?
27:15Wir denken drüber nach.
27:19Und Selbstmord wäre ich lieber, nicht?
27:21Natürlich.
27:23Wer spart nicht gerne Geld?
27:25Aber jetzt mal ehrlich,
27:27wie stehen denn unsere Chancen?
27:31Ach, wissen Sie, lieber Marderholz,
27:33unsere Chancen stehen manchmal besser, als wir wissen.
27:35Es gibt Firmen,
27:37die sehen aus wie so ein rotbäckiger Weihnachtsapfel.
27:39Wenn man reinbeißt, was findet man dann?
27:41Na, was findet man?
27:43Eine Made, Herr Marderholz.
27:45Aber nicht, wie der gleich der Presse sagen, ne?
27:47Aber Herr Köster, Sie kennen mich doch.
27:49Eben.
27:51Morgen, Herr Köster.
27:53Morgen, Gerd.
27:55Hast du schon Zeitung gelesen?
27:57Nein.
27:59Habe ich da was versäumt?
28:01Ja, ich glaube schon.
28:03Kannst du mal reingucken.
28:05Es handelt sich um den Sturz von Ulrich Erdmann.
28:07Stell dir mal vor,
28:09vor vier Tagen habe ich den Marderholz getroffen.
28:11Ganz zufällig, da oben auf dem Dach.
28:13Unseren Marderholz?
28:15Ja.
28:17Er hat sich um den Sturz von Ulrich Erdmann
28:19getroffen, ganz zufällig, da oben auf dem Dach.
28:21Unseren Marderholz? Von der Versicherung?
28:23Ja, ja, den.
28:25Und schon gibt es Probleme mit der Versicherung.
28:27Hier, für den Schwager und für die Witwe.
28:29Finanzprobleme.
28:31Was glauben Sie denn?
28:33Beruhigen Sie sich doch einmal.
28:35Ich weiß gar nicht, ob Herr Köster überhaupt da ist.
28:37Das werden wir ja sehen, ob er da ist oder nicht.
28:39Kommen Sie doch erst einmal zu mir rein.
28:41Was ist denn hier los?
28:43Das ist doch ein Komplott.
28:45Ein ganz mieses Spiel mit verteilten Rollen.
28:47Das können Sie nicht machen, Herr Köster, nicht mit mir.
28:49Das können Sie mit jemand anderem machen.
28:51Ach nein, sämtliche Zeitungen.
28:53Glänzendes Zusammenspiel, wirklich.
28:55Kripo, Presse, Versicherung.
28:57Das gehört wohl zur neuen Sparwelle, was?
28:59Und immer auf Kosten der Bürger.
29:01Aber nicht mit mir, Herr Köster, nicht mit mir.
29:03Ich mache Ihnen drei Vorschläge, Herr Mogge.
29:05Setzen Sie sich hin, schrauben Sie Ihre Lautstärke runter
29:07und wiederholen Sie Ihre Vorwürfe einzeln,
29:09damit wir Ihnen antworten können, ja?
29:13Herr Köster,
29:15ich erinnere an unser Gespräch in der Baubaracke
29:17und an das Gespräch im Hause meiner Schwägerin.
29:19Sie haben gesagt, dass alle Spuren am Unglücksort
29:21auf Unfall schließen lassen.
29:23Ja, das stimmt, Herr Mogge.
29:25Das stimmt auch heute noch.
29:27Aber solche Spuren können auch konstruiert werden.
29:29Von einem Mörder oder von einem Selbstmörder.
29:31Natürlich.
29:33Und darauf stützen sich jetzt auch die Versicherungen.
29:35Die weigern sich nämlich zu bezahlen, Herr Köster.
29:37Die zweifeln an dem Unfall.
29:39Und woher haben die ihre Zweifel?
29:41Doch nur von Ihnen.
29:43Und wer bringt sowas dann auch noch rüber mit allen Zeitungen?
29:45Ja, ich doch nicht, Herr Mogge.
29:47Meine Mitarbeiter auch nicht.
29:49Wir haben das eben gelesen, wie jeder andere Zeitungsleser auch.
29:53Wie hoch ist denn die Versicherungssumme?
29:55Eine halbe Million.
29:57Bei Unfall das Doppelte.
29:59Wir waren beide versichert, Ulrich und ich.
30:01Auf Gegenseitigkeit.
30:03Warum auf Gegenseitigkeit?
30:05Verdammt nochmal, Baustellen sind gefährlich.
30:07Das ist immer ein Risiko.
30:09Da muss ich Ihnen recht geben, Herr Mogge.
30:11Sie haben vollkommen recht, es ist immer ein Risiko.
30:13Guten Morgen.
30:15Wollen wir etwas da hinkaufen?
30:40Ja.
30:41Bei Ben war ich auch.
30:42Er fragt, ob du die hier reparieren kannst.
30:43Der Transport hier beklemmt.
30:44Naja, das mach ich.
30:45Er lässt dich grüßen.
30:46Danke.
30:47Ja, und er fragt, ob ich ihm heute ein paar Stunden in der Drogerie helfen könnte.
30:48Er muss Ware umräumen.
30:49Vormittags oder am Nachmittag?
30:50Was wäre denn dir lieber?
30:51Mir?
30:52Du kannst den ganzen Tag bei ihm bleiben, wenn er dich braucht.
30:53Ja.
30:54Ja.
30:55Ja.
30:56Ja.
30:57Ja.
30:58Ja.
30:59Ja.
31:00Ja.
31:01Ja.
31:02Ja.
31:03Ja.
31:04Ja.
31:05Ja.
31:06Ja.
31:07Ja.
31:08Ja.
31:09Ja.
31:10Ja.
31:11Ja.
31:13Und sag mal, wird der ungeduldig?
31:17Frag da nach dem Geld, was ich euch versprochen habe.
31:22Das würde er nie machen.
31:24Du kennst ihn doch.
31:25Sag mal, was sind das für viele Zeitungen?
31:29Wer hat denn dir die gebracht?
31:32Niemand.
31:33Hat er mir selber besorgt.
31:36Drüben am Kiosk.
31:37Ist wohl ein bisschen zu viel Geld.
31:39Gib mir mal das Telefonbuch rüber.
31:57Herr Mogge, Telefon!
31:59Kann jetzt nicht.
32:00Ist aber wichtig!
32:10Wer ist es denn?
32:11Weiß ich nicht.
32:12Sie haben doch gesagt, es ist wichtig.
32:13Hatte er gesagt.
32:17Mogge.
32:20Moment, wer sind Sie denn überhaupt?
32:23Was wollen Sie damit sagen?
32:25Ich glaube, das geht Sie gar nichts an.
32:27Und falls Sie einer von diesen oberschlauen Versicherungsdetektiven sind,
32:30dann rate ich Ihnen dringend...
32:32Ach so, Sie wollen mir helfen.
32:34Was für Beweise?
32:35Beweise gegen mich?
32:37Was für Beweise?
32:38Beweise gegen die Leute von der Versicherung.
32:44Sie sind im Recht, Herr Mogge.
32:47Ihr Schwager hat keinen Selbstmord begangen.
32:51Dafür liefere ich Ihnen gerne die Beweise.
32:55Na, weil nicht am Telefon.
33:00Ja, es kommt auch nicht in Betracht.
33:03Ne, ich schlage Ihnen einen neutralen Ort vor, Herr Mogge.
33:09Na, sagen wir in einer Stunde.
33:12Also gut.
33:13Ich beschreibe es Ihnen.
33:33Herr Mogge?
33:54Sie sind das also.
33:55Ja.
33:56Ich bin es, Herr Mogge.
33:58Ich bin es, Herr Mogge.
34:01Sie sind das also.
34:02Ja.
34:04Ich bin es.
34:08Ich bin oft hier oben.
34:10Am Tage bei jedem Wetter.
34:13Wenn der Himmel klar ist auch nachts.
34:16Ich habe ja mal ein Abendgewitter erlebt.
34:17Ich kann Ihnen sagen, ich habe gedacht, die Welt geht unter.
34:20Wollen wir nicht zur Sache kommen?
34:23Gerne, Herr Mogge.
34:31Vielen Dank.
34:32Bitte schön.
34:33Auf Wiedersehen.
34:34Na, hat es geklappt?
34:37Was soll klappen?
34:42Dein Vermittlungsgeschäft.
34:44Die Sache mit dem Isoliermaterial.
34:46Was soll das?
34:51Ich glaube, das wird nichts.
34:53Der Kunde kann sich nicht entscheiden.
34:56Dann wirst du eben doch auf die Heiratsannonce zurückkommen müssen.
34:59Hör auf damit.
35:03Hat dein Vater schon was gesagt?
35:06Du glaubst doch nicht im Ernst, dass der Geld auftreibt.
35:09Da kann man nichts machen.
35:20Ich habe es dir gesagt.
35:22Ich habe es dir gesagt.
35:23Na, wie finden Sie das?
35:25Erstaunlich.
35:29Dann sind Sie also der Mann.
35:31Welcher Mann?
35:33Der bei der Polizei angerufen hat.
35:37Von Mord geredet.
35:40Und dann den Hörer wieder aufgelegt hat.
35:42Ja.
35:44Und dann hat er gesagt,
35:46dass er das Geld nicht mehr bekommt.
35:48Und dann hat er gesagt,
35:50dass er das Geld nicht mehr bekommt.
35:51Und dann hat er gesagt,
35:53dass er den Hörer wieder aufgelegt hat.
35:56Warum sind Sie nicht mit diesem Foto gleich zur Polizei gegangen?
36:00Ich wollte da nicht in irgendwas reingezogen werden.
36:03Und jetzt?
36:05Und jetzt lese ich plötzlich vom Selbstmord.
36:08Und wo dann die Versicherungen natürlich die,
36:11das viele schöne Geld nicht rausrücken.
36:14Eine Million steht in der Zeitung.
36:17Zeitungsschreiber übertreiben immer.
36:18Aber dieses Foto,
36:21wenn man genau hinsieht,
36:23kennt man eigentlich so gut wie nichts.
36:26Einfach erst gestapeltes Material,
36:29zwei Gestalten, ohne Gesichter.
36:33Der eine hebt etwas hoch.
36:36Aber wer das ist und wann das passiert ist.
36:40Na ja, vielleicht nützt Ihnen dieses Foto nicht viel,
36:43aber wenn ich nur noch ein paar andere hätte.
36:45Gestochen scharf.
36:48Damit würden Sie jeden Prozess gegen die Versicherung gewinnen.
36:51Mit Leichtigkeit.
36:53Kann man die Fotos haben?
36:55Ja.
36:57Natürlich auch die negative oder den Film.
36:59Ja.
37:09Das muss aber eine gute Kamera sein.
37:10Ein ganz normaler Kleinbild.
37:12Aber das Objektiv.
37:14Eine selbstgebaute Szene.
37:17Brennweite tausend.
37:19Respekt, Herr ...
37:22Jetzt weiß ich immer noch nicht Ihren Namen.
37:25So soll es auch bleiben.
37:29Was kosten die Fotos?
37:35Ich brauche 65.000 Euro.
37:37Ich brauche 65.000 Mark, Herr Muggel.
37:40Keinen Scheck. Im Bar.
37:42Und so schnell wie möglich.
37:44Das ist angemessen.
37:49Haben Sie Mitwisser?
37:51Ihre Frau vielleicht?
37:54Seit elf Jahren bin ich Witwer. Ich lebe alleine.
37:58Gut.
38:00Anverstanden.
38:0265 im Bar.
38:04Heute Abend.
38:06Also.
38:08Wann und wo treffen wir uns?
38:10Am besten wieder hier.
38:12Um elf Uhr?
38:14Ich bin pünktlich, Herr Muggel.
38:37Ja, zuerst habe ich geglaubt,
38:39der Mann ist von da oben runter,
38:41weil seine Bremsen versagt haben oder sowas ähnliches.
38:44Ja und, was haben Sie dann gedacht?
38:47Dann habe ich gedacht,
38:49tödlicher Verkehrsunfall mit Fahrerflucht.
38:51Betrunkener Raser,
38:53die den Rollstuhlfahrer in der Nacht zu spät gesehen haben.
38:56Sie schleppen den Toten mit seinem Vehikel weg von der Straße
38:59und legen ihn dazwischen die Felsbrocken.
39:02Und beide Vermutungen waren dann falsch?
39:04Ja.
39:06Der Mann ist erschlagen worden.
39:08Trümmerbruch des Schädeldaches.
39:10Sonst keine Verletzung.
39:12Trümmerbruch des Schädeldaches.
39:14Und Sie meinen, das könnte nicht passiert sein,
39:16wenn er da oben runtergerollt ist
39:18oder wenn er vom Auto überfahren wurde?
39:20Nee, nee.
39:22Der ist da zwischen die Steine gelegt worden.
39:24Sehr dekorativ.
39:26Und seinen Rollstuhl auch.
39:28Schönen Dank, Herr Doktor.
39:30Herr Möhringer, was ist mit dem Rollstuhl passiert?
39:32Ich habe ihn identifiziert
39:34und daneben die Leiche gelegt.
39:36Ja, so sieht er auch aus.
39:38Hast du ihn identifiziert?
39:40Ich habe seinen Reisepass.
39:42Er heißt Konrad Paulsen.
39:44Hast du auch die Adresse?
39:46Ja, die habe ich auch.
39:48Dann fahr mal hin.
39:50Ich?
39:52Ja, wer denn sonst?
39:54Herr Köster, Sie wissen doch, dass ich ...
39:56Na gut, dann fahren wir zusammen.
39:58Dankeschön, Frau Paulsen.
40:00Verzeihung, ich muss nochmal schnell das Bügel eisen.
40:02Ja, bitte?
40:04Frau Paulsen, Ihr Vater ...
40:06Ach so, um ihn geht's.
40:08Ja, der ist wieder oben in der Dachkammer.
40:10Da verbringt er manchmal die ganze Nacht
40:12und fotografiert Sterne.
40:14Das ist sein Hobby.
40:16Wollen Sie hinaufgehen oder soll ich ihn runterholen?
40:18Haben Sie schon nachgeschaut?
40:20Nee, wozu? Ich kenne das ja von ihm.
40:22Er muss sowieso gleich kommen.
40:24Was wollen Sie eigentlich von ihm?
40:26Von ihm nichts, Frau Paulsen.
40:28Wir sind zu Ihnen gekommen.
40:29Er ist alleine mit einer sehr traurigen Nachricht.
40:35Ich verstehe nicht.
40:38Wie meinen Sie das?
40:43Einen Moment.
40:49Der Rollstuhl ist nicht da.
40:51Mein ...
40:54Zwei Frühsportler
40:56haben ihn heute Morgen am Fuß des Olympiabergs gefunden.
40:59Zwischen den Felsbrücken.
41:01Neben seinem Rollstuhl.
41:05Tot?
41:07Ja.
41:09Kommen Sie doch bitte rein, ja?
41:23Die ...
41:26oder ...
41:27Die Täter haben ihn erst nachher da unten hingelegt.
41:30Das sollte aussehen wie ein Unfall, aber es war keiner.
41:40Soll ich mal da rauf?
41:42Ja, Frau Paulsen,
41:44kann mein Kollege sich mal da oben in der Dachkammer umsehen?
41:47Vielleicht finden wir Hinweise.
41:53Ja.
41:57Ja.
42:28Er war eben ein eigenartiger Mensch.
42:33Aber er ist immer ein guter Vater gewesen.
42:36Stundenlang konnte er mir erzählen,
42:39was er mir alles kaufen würde.
42:42Und ich ...
42:44Ich ...
42:46Ich ...
42:48Ich ...
42:50Ich ...
42:52Ich ...
42:54Ich ...
42:55Ich würde ihm alles kaufen für den ...
42:58unserem Volltreffer im Lotto.
43:01Auf den er immer gewartet hat.
43:04Aber der kam nie, nicht?
43:06Natürlich nicht!
43:09Dann hat er wieder tagelang geschwiegen.
43:12Sogar wochenlang.
43:14Und in der Nacht in den Himmel gestarrt.
43:20Spazieren gehen in der Milchstraße, hat er das genannt.
43:25Wie war das mit dem Freund, von dem Sie mir erzählt haben, dem Drogisten? Wie heißt der?
43:32Klages, Sven Klages. Das ist ein alter Stuhlfreund von mir.
43:38Und er hat die Drogerie gepachtet. Und jetzt könnte er sie günstig kaufen.
43:48Hat er kein Geld?
43:50Nie genug.
43:54Es fehlen ihm nur 65.000. Er hat alles mögliche versucht mit Sicherungsgeschäften und so.
44:03Das hat nie Sinn gehauen.
44:07Dann hat er es eben mit dieser Heiratsannonce probiert.
44:12War schon was ihm gar nicht.
44:15Er wollte das verhindern.
44:21Hat gesagt, wir sollten nichts überstürzen.
44:26Er würde uns das fehlende Geld geben.
44:31Wir müssten nur ein bisschen Geduld haben.
44:35Ach ja.
44:37Wie kann er das gemeint haben mit dem?
44:40Ach ja.
44:42Wie kann er das gemeint haben mit dem fehlenden Geld?
44:52Ich hab's nicht ernst genommen, Herr Küster.
44:57Ich hab gedacht, er spinnt sich wieder ein.
45:03Es ist ein Lottotraum.
45:10Wo guckst du denn da hin? Siehst du eine Dame im Badezimmer?
45:16Riskieren Sie mal einen Blick.
45:25Das ist ja der Neubau, oder?
45:28Ja, ja. Ich hab aber noch was. Kommen Sie.
45:31Das ist ja ein unglaubliches Foto.
45:37Ist ja unglaublich.
45:42Aber als Beweisstück ist es nicht.
45:46Das ist ja ein Foto, Herr Küster.
45:49Das ist ein Foto, Herr Küster.
45:52Das ist ein Foto, Herr Küster.
45:55Das ist ein Foto, Herr Küster.
45:58Aber als Beweisstück natürlich völlig unzureichend.
46:02Sie meinen, weil man die Gesichter nicht erkennt?
46:05Ja, nicht nur deshalb. Die Fotos können drei Stunden alt sein,
46:08drei Wochen oder drei Tage. Das beweist doch im Grunde gar nichts.
46:11Aber das hilft uns ein wenig weiter.
46:13Wir wissen jetzt, was da wirklich passiert ist am Sonntagmorgen.
46:15Wir wissen auch, warum der alte Mann sterben musste.
46:17Gut. Also fangen wir doch mal von vorne an. Ganz schulmäßig.
46:21Wem nutzt der Mord an Ulrich Edmund?
46:27Herr Bockel.
46:58Martin. Ja?
47:01Es sollte daran auffällig sein, dass die Frau Edmund mit ihrem Schwager
47:04aus der gemeinsamen Firma auskommt.
47:07Sie haben sich sehr aufgeregt unterhalten.
47:10Worüber haben die sich auffällig unterhalten?
47:13Das weiß ich nicht. Ich habe kein Wort bei deren Ferne verstanden.
47:16Gibt's was Neues?
47:19Das ist also das Einzige, was wir über die beiden recherchiert haben.
47:22Was?
47:24Das ist also das Einzige, was wir über die beiden recherchiert haben.
47:27Vielleicht heiratet er sie eines Tages, dann gehört alles ihm.
47:30Hör mal, keine Fakten und Vermutungen durcheinanderwerfen.
47:34Ach ja, da war dann noch jemand, der wollte mit Herrn Mogge dringend reden.
47:38Wurde aber ziemlich heftig abgewimmelt.
47:41Wer war das?
47:44Ich bin ihm gefolgt.
47:47Rogerie Klages, Hans-Sachs-Straße.
47:50Klages. Ah ja.
47:52Wollen wir nicht lieber nach hinten gehen?
47:55Ja, bitte. Gerne, Herr Klages.
47:58Hier, bitte.
48:01Wo, hier? Ja, hier.
48:04Bisschen eng haben Sie es hier, was, Herr Klages?
48:07Ja, die Lagerhaltung.
48:10Die Lagerhaltung ist mein größtes Problem.
48:13Ich muss alles vorrätig haben, was die Kundschaft verlangen könnte.
48:16Abends im Fernsehen ein neues Waschpulver vorgestellt.
48:19Gelegentlich hilft mir die Helga.
48:22Dass es kein Unfall war.
48:25Ganz sicher. Aber wer?
48:28Wer könnte? Und warum?
48:31Haben Sie schon einen Verdacht?
48:44Herr Klages, was wollten Sie von Herrn Mogge?
48:48Ich dachte mir, dass Sie das fragen.
48:50Sie lassen Herrn Mogge beobachten, nicht?
48:54Die Frage stelle ich, Herr Klages.
48:57Entschuldigung.
49:00Ich habe versucht, an einen Auftrag heranzukommen.
49:03Ein Schulfreund von mir stellt ein neuartiges Isoliermaterial her.
49:06Wenn ich Zeit habe, bin ich für ihn unterwegs.
49:09Auf Provision. Sekunde.
49:12Komme gleich.
49:15Bei Erdmann und Mogge hätte es beinahe geklappt.
49:17Ein Riesenauftrag.
49:20Herr Erdmann war dagegen, Herr Mogge war dafür.
49:23Aber als Herr Erdmann tot war, wollte Herr Mogge nichts mehr davon wissen.
49:26Können sich keine Risiken leisten oder sowas.
49:29Ich habe es dann noch ein paar Mal probiert, aber...
49:32Sense.
49:35Wir werden das überprüfen.
49:38Sie können uns doch sicher den Namen von Ihrem Schulfreund sagen.
49:41Sicher kann ich das. Sie können ihn sofort anrufen.
49:44Herr Klages. Ja?
49:47Ich muss es Ihnen wieder sagen.
49:50Würden Sie uns dann einen Gefallen tun?
49:55Was sagst du denn dazu?
49:58Guck dir das mal an.
50:02Na ja.
50:05Scheißdreck.
50:08Milige Frau, der Herr Köster von der Kriminalpolizei.
50:11Ich lasse bitten.
50:14Ganz gut.
50:18Guten Tag.
50:21Guten Tag, Herr Köster.
50:24Prüfen Sie die Versicherungsformulare, ja?
50:27Ja, die Sache wird immer komplizierter.
50:30Mein Schwager berät mich gerade.
50:33Guten Tag, Herr Mogge. Ich glaube, ich habe eine gute Nachricht für Sie.
50:36Auch für Sie, Herr Mogge.
50:39Das können wir gebrauchen. Wollen Sie nicht sitzen?
50:42Danke.
50:44Welche gute Nachricht hat Sie leider einen bitteren Beigeschmack.
50:47Ihr Mann war kein Selbstmörder, Frau Erdmann.
50:50Er ist ermordet worden. Also muss die Versicherung zahlen.
50:53Ermordete?
50:56Sind Sie sicher? Ja.
50:59Und der Täter, ist der schon gefasst? Nein.
51:02Wir haben zwar ein Foto, aber ...
51:11Bitte, Herr Mogge.
51:14Was soll das?
51:17Zwei Arbeiter, die irgendwelches Material stapeln.
51:20Nein, nein. Zwei Männer im Obergeschoss eines Hochhauses.
51:23Der eine, der sich da bückt, ist Ihr Schwager.
51:28Ja, und der da ist ein Mörder.
51:31Unfassbar.
51:34Woher haben Sie das?
51:37Das Foto hat ein Mann mit einem selbstgebauten Teleobjektiv geschossen.
51:40Breinbeide 1000. War ein reiner Zufall.
51:42Der Mann war ein Bastler und Amateurastronom.
51:45War gelähmt, saß im Rollstuhl.
51:48Jetzt hat er versucht, mit dem Foto Geld herauszuschlagen
51:51und den oder die Täter zu erpressen.
51:54Und das hat er mit seinem Leben bezahlen müssen.
51:57Der zweite Mord sollte auch wie ein Unfall ausschauen.
52:00Aber diesmal ging es schief. Fuscharbeit.
52:03Wissen Sie, wer es war?
52:06Nein, leider noch nicht. Der Mann, der Rollstuhlfahrer, ja.
52:09Der ist ja tot.
52:12Der kann Ihnen nicht mehr helfen.
52:15Ja, aber wir haben eine kleine Hoffnung.
52:18Wie meinen Sie das?
52:21Der Tod hat einen Freund, einen jungen Drogisten in der Nachbarschaft.
52:24Der hat auch ein Fotolabor im Keller.
52:27Wir glauben nun, dass er Mitwisser sein könnte.
52:30Wir sind sogar ziemlich sicher.
52:33Sie kennen den übrigens, das ist der Herr Klages.
52:36Ach der? Haben Sie ihn denn nicht gefragt?
52:39Doch, doch. Aber er bestreitet es.
52:42Er will nicht verletzt werden.
52:45Oder er will die Quelle selber nutzen. Aber er hat Angst.
52:48Wir hoffen, dass er Vernunft annimmt und uns hilft.
52:51So wie Sie uns ja auch helfen, ja. Machen wir nicht wahr.
52:54Selbstverständlich, Herr Kostan.
52:57Ja.
53:13Ja?
53:16Was?
53:19Du hast wohl eine Arsch auf und ich will meine Mäuse.
53:22Was? Jetzt darf es, aber du spinnst wohl.
53:26Oh Mann, oh Mann. Also gut, wann und wo?
53:29Ja, ja.
53:32Ja.
53:35Arsch.
53:42Arsch.
54:13Wenn es gut gemacht wird, sind wir in Sicherheit.
54:19Wenn es so unsmiserabel gemacht wird, wie beim Olympiaberg,
54:22dann können Sie Ihren nächsten Urlaub vergessen.
54:26Das ist eine Drogerie.
54:29Vollgestopft mit brennbaren Flüssigkeiten.
54:32Wir müssen nur ein bisschen nachhelfen.
54:35Das sollen nicht alle Menschen. Ne.
54:38Ne, ne, das ist kein Job für den Einzelnen.
54:40Entweder du hilfst oder machst deine Scheiße allein.
54:43Also gut.
54:46Das Doppelte.
54:49Das Doppelte und du gehst mit.
55:11Verdammt, der ist ja noch auf.
55:14Na und?
55:17Mach ich nicht.
55:20Ein Kinderspiel.
55:23Die Tür ist doch direkt hinter ihm.
55:26Außerdem schläft er hier im Moment an.
55:40Na los.
56:10Na los.
56:40Na los.
57:10Lassen Sie das fallen.
57:36Drehen Sie sich ganz langsam um.
57:40Ja.
58:10Vielen Dank, Herr Mogler.
58:13Sie haben uns sehr geholfen.
59:10Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
59:40Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017