Der Alte S04E01 - Spuren eines Unsichtbaren

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00:00Untertitel der Amara.org-Community
00:31Amin.
00:34Ja.
00:38Ach, hier bist du.
00:41Früher habe ich doch immer noch irgendwas begriffen,
00:45wenn ich in seinen Büchern geblättert hatte.
00:48Aber heute?
00:50Für alle A, E, R plus 0 und N, E, N hat die Gleichung X hoch N gleich A.
00:57In der Grundmenge R plus 0 genau eine Lösung.
01:02Da verstehe ich noch nicht einmal den Sinn der Worte.
01:05Das verlangt ja auch keiner von dir.
01:08Woher er das hat, Physik und Chemie,
01:12wir haben ihm nie was drüber erzählen können.
01:16Eigentlich hat er sich doch schon immer dafür interessiert.
01:20Als er mit seinen Experimenten anfing, unten in der Garage,
01:24war er doch noch nicht mal zwölf.
01:27Heute langweilt er sich, wenn er sich mit uns unterhalten muss,
01:31weil wir ihm nicht mehr folgen können.
01:34Das stimmt doch gar nicht.
01:36Er kommt doch immer noch mit seinen Problemen zu uns.
01:40Mit dem Kleinen, ja.
01:43Was wirklich wichtig für ihn ist, das bespricht er mit anderen.
01:48Das ist nun mal so.
01:51Wenn du was Wichtiges in der Firma hast,
01:54unterhältst du dich auch nur mit Kundl oder mit Greisch.
02:00Ich habe bloß nichts Wichtiges mehr.
02:03Es geht immer nur um Nebensächlichkeiten bei mir.
02:10Ja, ja, ich weiß.
02:13Ich habe keinen Grund, unzufrieden zu sein.
02:16Ich bin's ja auch nicht.
02:18Du kapselst dich in der letzten Zeit immer mehr ab.
02:22Du lässt niemanden an dich ran.
02:25Ich fühle mich auch nicht sehr wohl.
02:28Das ist für mich.
02:31Telefonklingeln
02:39Dublin?
02:42Nein, nein, sie stören nicht.
02:45Nein, nein, sie stören nicht.
02:48Verzeihung.
02:50Nein, darüber haben wir bereits gesprochen.
02:53Sie müssen mir jetzt Ihre Entscheidung mitteilen.
02:56Ich weiß nicht, ob das noch was bringt,
02:59aber ich bin einverstanden.
03:02Ja, und wo?
03:05In einer Viertelstunde, ich komme hin.
03:10Ich muss noch mal weg.
03:13Was ist denn?
03:16Wir haben da ein Problem in der Firma.
03:19Heute? Zum Sonntag?
03:22Entschuldige bitte, ich bin spätestens eine Stunde zurück.
03:25Ja, ist schon gut.
03:33Du, sag mal,
03:36kommst du auf dem Rückweg durch die Bürgmannstraße?
03:40Ja, ich kann so fahren.
03:43Dann kannst du gleich den Jungen abholen, der ist bei Christian.
03:46Ich rufe dann gleich an, dass er auf dich wartet.
03:49Gut, bis nachher.
03:51Wiedersehen.
03:53Amen.
04:06Amen.
04:36So, was ist das eigentlich?
04:39Das ist ein Derby-Prospekt.
04:43Okay?
04:46Ich glaube, ich habe es verstanden.
04:49Okay.
04:52Okay.
04:55Okay.
04:58Okay.
05:01Okay.
05:04Okay.
05:07Okay.
05:10Okay?
05:13Ich glaube, ich habe es.
05:21Geh mal weiter runter.
05:24Was ist?
05:26Da unten in der Kieskurve.
05:29Das ist kein Spaß, der fährt ihn um.
05:32Mach mal eine Schleife.
05:41Der bringt ihn um.
05:44Mach mal eine Schleife.
05:47Münzenradar, Delta-Echo-Box, Echo-Alpha, bitte kommen.
05:50Jetzt schießt er.
05:53Mach mal eine Schleife, schießt.
05:56Jetzt schießt er.
05:59Jetzt schießt er.
06:02Jetzt schießt er.
06:05Jetzt schießt er.
06:09Jetzt schießt er.
06:12Delta-Echo-Fox, Echo-Alpha, München-Radar, bitte kommen.
06:15Delta-Echo-Alpha, hier München-Radar, bitte sprechen Sie.
06:18Bin 1 Meile südöstlich Tanning über einer großen Kieskurve.
06:22Ein Pkw jagt einen Mann.
06:25Es sieht aus, als ob er geschossen wurde.
06:28Hier Delta-Echo-Fox, Echo-Alpha,
06:31Fahrer des Wagens zieht den leblosen Mann zum Fahrzeug.
06:34Alarmieren Sie die Polizei.
06:37Polizei. Delta Echo Alpha, geben Sie nochmals Ihre genaue Position an. Kiesgrube, eine Meile
06:43südwestlich von Tanning.
06:44Danke, verstanden.
06:51Flugsicherungsregionalkontrolle München hier. Wir haben eben eine Meldung bekommen.
07:00München Radar, Delta Echo Fox Echo Alpha, LKW verlässt Kiesgrube. Ein lebloser Mann
07:10liegt im Vorvorraum.
07:11Versuch mal, ob ich das Kennzeichen erwische.
07:13Hallo?
07:14Kommst du allein?
07:16Ich habe bis halb sechs so gewartet, und jetzt ist es schon so spät.
07:22Ja, ich weiß.
07:24Ja, ich weiß.
07:26Ja.
07:27Ja.
07:28Ja.
07:29Ja.
07:30Ja.
07:31Ja.
07:32Ja.
07:33Ja.
07:34Ja.
07:35Ja.
07:36Ja.
07:37Ja.
07:38Ja.
07:39Ja.
07:40Ja.
07:41Ja.
07:42Ja.
07:43Ja.
07:44Ja.
07:45Ja.
07:46Ja.
07:47Ich habe bis halb sechs so gewartet, und dann im Bus.
07:48Ich dachte, Fati hat vergessen, mich abzuholen.
07:49Der ist noch gar nicht zurück.
07:50Wenn ich das gewusst hätte.
07:53Sag mal, hast du Fati mal gesagt, dass du dich langweilst, wenn du dich mit ihm unterhältst?
08:01Mit keinem Wort. Das tue ich auch nicht.
08:06Naja, aber er empfindet das manchmal so.
08:09Ach, der!
08:1559, 69, 79, 82, 86!
08:22Du holst mich ja langsam ein.
08:24Ja, bring's nicht übers Herz, dich allein als Schlüssel nicht stehen zu lassen.
08:29140.
08:31Schade, dass es nicht Handraum war.
08:34Du wünschst uns natürlich mal wieder alles Schlechte.
08:36Dir wünsche ich doch nur das Allerbeste, das weißt du doch.
08:43Wie fühlt ihr den eigentlich in eurem Laden?
08:48Ja, schmeckt mir sehr gut.
08:50Und du musst mal wieder bei uns vorbeikommen, dann suche ich dir ein paar hübsche Sachen raus.
08:56Hast du noch jemanden angeladen?
08:59Mir reicht's, wenn ich gegen die beiden spielen muss.
09:03Er ist schon ein richtiger Zauberschatz.
09:06Du bist dran mit Mischen.
09:12Armin, guten Abend! Was ist denn los?
09:15Ach, könnte ein Kollege sein, Armin Dobling.
09:18Aber das ist doch selbstverständlich, bitte.
09:20Nein, das muss dir nicht peinlich sein.
09:23Wie sieht denn das mit seiner Filiale aus?
09:26Macht sich da die wirtschaftliche Flaute nicht irgendwie bemerkbar?
09:30Bis jetzt spüren sie noch nichts.
09:32Naja, er ist aber auch hinterher.
09:35Ja, warte mal, ich glaube, ich habe meine Brieftasche bei mir.
09:38Ja, 100, 200, 300 und 220. Reicht dir das?
09:46Wenn Bruno damals zu Meiding gegangen wäre, die wollten ihn ja haben.
09:50Tja, dann hätte er heute ein paar Mark mehr.
09:53Aber wahrscheinlich könnte er auch keine Nacht mehr ein Auge zu machen,
09:56weil er nicht wüsste, wie lange die sich noch halten können.
09:58Komm, komm, hört doch auf.
10:01Das war Armin Dobling, ein Abteilungsleiter von uns.
10:05Was wollte er denn?
10:07Er hat sich ein bisschen Geld geborgt.
10:10Wahrscheinlich hat er irgendwo einen kleinen Unfall gebaut
10:13und will die Sache jetzt unter der Hand regeln.
10:17Äh, wer kommt denn raus?
10:25Ich habe selber noch nichts gesehen.
10:27Machen Sie das öfter?
10:28Was?
10:29Luftaufnahmen.
10:30Das ist ein Nebenverdienst. Verwerbung.
10:33Eigentlich mehr ein Hobby.
10:40Warten Sie, ich gebe Ihnen eine Lupe.
10:42Ja, danke.
10:50Die Lichtverhältnisse waren nicht sehr günstig.
10:52Ich hoffe, Sie können trotzdem was erkennen.
10:55Einiges erkennt man schon.
11:00Das war ein furchtbares Gefühl.
11:02Da unten rannte einer um sein Leben, wurde vielleicht sogar umgebracht
11:05und wir flogen in der Luft rum und konnten nicht helfen.
11:08Wie hätten wir landen sollen?
11:10Wie lange brauchen Sie für Vergrößerungen?
11:13Genügend schwarz-weiße?
11:14Na klar.
11:15Eine gute halbe Stunde.
11:17Wenn Sie so freundlich sein würden?
11:19Ich bin so freundlich.
11:21Hier ist Dobling, guten Morgen.
11:23Können Sie uns vielleicht helfen?
11:25Mein Vater ist gestern Nachmittag, hat er die Wohnung verlassen
11:28und ist bis jetzt noch nicht zurückgekommen.
11:31Er legt vielleicht eine Meldung vor.
11:34Über einen Unfall oder eine Krankenhauseinlieferung.
11:38Ich hatte gestern Abend schon mal angerufen.
11:40Komm, steck das an.
11:42Er heißt Dobling, Armin Dobling.
11:46Ismaningerstrasse 42, Sie sehen gleich nach.
11:49Frag mal, ob Sie seinen Wagen gefunden haben.
11:51Ja, ich bin noch dran.
11:54Das wissen Sie genau?
11:56Von einem Unfall ist nichts bekannt.
11:58Und können Sie uns vielleicht sagen, ob man seinen Wagen gefunden hat?
12:03Ich gebe Ihnen die Nummer.
12:05MTV...
12:0635 04.
12:0835 04.
12:1004.
12:12Das sind Ausschnittsvergrößerungen.
12:16Der Besitzer des Wagens heißt Armin Dobling.
12:23Das sieht aus wie eine Luge, was der da raushält, oder wie eine Barrette.
12:27Die Fotos sind in dieser Reihenfolge aufgenommen worden.
12:34Zuletzt hat der Fahrer des Wagens den leblosen Körper in seinem Kofferraum abtransportiert.
12:40Und wo hat sich das abgespielt?
12:43In einer Kiesgrube bei Tanning, 16 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt.
12:48Der Pilot konnte dem Wagen bis zu einer Landstraße folgen und dann musste er abdrehen.
12:54Das sieht tatsächlich aus wie ein echter Mord.
12:58Auf Fotos festgehalten.
13:01So was haben wir noch nicht gehabt.
13:07Heute nervt mich mal wieder alles.
13:09Das kann ich verstehen.
13:11Sagen Sie, wo gibt es denn hier Elton John?
13:13Da vorne, rechts.
13:15Danke.
13:16Bitte zur 12.
13:17Frau Dobling, bitte zur 12.
13:19Jetzt ist doch noch Zeit für Sie.
13:21Machen Sie für mich weiter?
13:22Lassen Sie alles stehen.
13:23Danke.
13:28Machen Sie mir doch einen Termin für 16 Uhr.
13:30Das Auffüllen der Regale übernimmt also der Lieferant.
13:32Das ist bereits besprochen.
13:34Ja, bitte.
13:36Guten Tag, Herr Kundler.
13:37Guten Tag, Herr Kundler.
13:38Guten Tag, bitte einen Moment noch, Frau Dobling.
13:39Ja, wir starten dann mit zwei Packungsgrößen in einer Regalreihe und einem Angebotskorb.
13:43Und die Expressdosen?
13:44Die müssen wir auslaufen.
13:45Ja, was ist denn mit dem Herrn Bohrer?
13:46Wo ist er denn?
13:47Können Sie das?
13:48Sie müssen es schon entschuldigen, Frau Dobling.
13:50Aber Sie wissen ja, Montag, Vormittag, nicht?
13:53Ja, was kann ich für Sie tun?
13:55Entschuldigen Sie, Herr Kundler.
13:57Mein Mann ist heute nicht im Büro erschienen.
13:59Ach so.
14:00Er hat gestern Nachmittag die Wohnung verlassen.
14:03Und als ich heute Morgen wegfuhr, war er noch nicht zurück.
14:06Ich weiß gar nicht, was ich machen soll.
14:08Hat er Ihnen nicht gesagt, wo er hin will?
14:10Nein, er sagte nur, er hätte da ein Problem in der Firma.
14:13Ach, das ist ja merkwürdig.
14:15Er war nämlich gestern Abend bei mir.
14:17Setzen Sie sich doch.
14:18Danke.
14:19Das heißt, er hat bei mir geklingelt und mich gefragt,
14:22ob ich ihm vielleicht drei, vierhundert Mark bauen kann.
14:25Ach, hat er Ihnen gesagt, wozu er die braucht?
14:28Nein, ich hab auch nicht weiter gefragt.
14:31Na, Ihr Mann ist ja schließlich mein Mann.
14:33Man kennt sich so lange zu gut, nicht wahr?
14:35Ja, das verstehe ich nicht.
14:38Was macht er denn für einen Eindruck auf Sie?
14:41War er irgendwie bedrückend?
14:43Nein, war ruhig und freundlich, wie immer.
14:48Haben Sie schon die Polizei verständigt?
14:52Ja, natürlich doch.
15:12Die Funkstreifenbeamten,
15:14die gestern Nachmittag die Kiesgrube absuchten,
15:17haben zwei Jungs getroffen mit Fahrrädern.
15:20Und die sagten auch, sie hätten mehrere Schüsse gehört.
15:23Die aus dieser Gegend.
15:25Und das war zu der Zeit, als das Flugzeug hier kreiste?
15:28Ja, um 17.30 Uhr.
15:30Die Jungs haben auch die Maschine gesehen.
15:32Und die haben gesagt,
15:33sie hätten mehrere Schüsse gehört, die aus dieser Gegend.
15:36Und das war zu der Zeit, als das Flugzeug hier kreiste?
15:39Ja, das weiß ich.
15:40Die Jungs haben auch die Maschine gesehen.
15:42Na, da haben Sie ja einiges zusammengetragen, lieber Köster.
15:47Das Ganze sieht tatsächlich nach einem Mordanschlag aus.
15:51Zumindest noch einem Mordversuch.
15:53Nur leider fehlt Ihnen eben das Wichtigste.
15:55Ja, der ermordet.
15:56Ich weiß, wir haben doch keinen Hinweis.
16:00Und wie wollen Sie die Sache antracken?
16:03Wir werden uns zunächst um den Besitzer des Wagens Nummer,
16:08das ist MTV 3504 kümmern.
16:12Der wurde heute Vormittag von seiner Frau als vermisst gemeldet.
16:15Wir lassen nach ihm fahren, denn...
16:17Na, dann mal los!
16:19Wo wollen Sie denn hin, Herr Kriminalrat?
16:21Zum Wagen!
16:23Da soll der nicht lieber runterkommen?
16:25Keine Anspielung, Köster!
16:33Auf dem Fall Mellinger.
16:55Worauf warten Sie?
16:57Auf den Fall Mellinger.
17:03Amin.
17:33Amin.
17:36Amin.
17:42Amin.
18:03Amin.
18:33Die wird wieder nix.
18:41Guten Tag, Frau Wernick.
18:43Entschuldigen Sie, ich bin gerade nach Haus gekommen.
18:46Haben Sie vielleicht meinen Mann gesehen?
18:48Ja, nein, gesehen habe ich ihn nicht.
18:51Ihre Wohnungstür hat vorhin geklappt.
18:53Und da habe ich gehört, wie er die Treppe runterlief.
18:56Ja, das habe ich auch gehört.
18:58Wann war das?
19:00Wann war das?
19:02Etwa eine halbe Stunde.
19:10Wollen Sie zu mir?
19:12Guten Tag.
19:14Sind Sie Frau Dobling?
19:16Ja.
19:18Sie haben heute Morgen eine Vermisstenmeldung gemacht.
19:20Ja, ja.
19:22Köster, Kriminalpolizei.
19:24Können wir uns mal unterhalten?
19:27Bitte sehr.
19:29Mit abschwächender Tendenz.
19:31Die Werbekostenzuschüsse der Lieferanten
19:33lagen mit 6,5 Prozent über dem Vergleichsteil.
19:37Können Sie das Letzte noch mal?
19:39Mit 6,5 Prozent über dem Vergleichsteil.
19:42Ja, Kundlam?
19:46Wie bitte?
19:48Ich kann Sie nicht verstehen, wer ist da?
19:52Amin.
19:54Wo steckst du?
19:56Wir machen uns hier verrückt einetwegen und du hast...
19:59Aber du kannst doch nicht...
20:02Hör zu, ich weiß nicht, was passiert ist, aber...
20:05Sag deiner Frau Bescheid.
20:07Das hat sie nicht verdient, dass du...
20:10Ja?
20:12Hallo?
20:14Amin.
20:18Aufgeregt.
20:21Wer war das?
20:23Herr Dobling.
20:25Ist das nicht der Abteilungsleiter Molkereiprodukte?
20:29Kennen Sie ihn?
20:31Nicht näher.
20:33Na?
20:36Ja, ich verstehe das ja auch nicht.
20:38Ein Koffer fehlt, zwei Anzüge, Wäsche...
20:41Und er hat Ihnen keine Nachricht hinterlassen, wo er hingegangen ist?
20:44Nein.
20:46Das ist merkwürdig, nicht?
20:48Ja, es passt doch gar nicht zu ihm.
20:50Sonst, wenn er mal eine halbe Stunde länger im Büro bleiben muss
20:53oder irgendwo aufgehalten wird, ruft er mich sofort an.
20:56Und gestern Nachmittag um 16 Uhr hat er die Wohnung verlassen?
20:59Ja.
21:01War das ein plötzlicher Entschluss?
21:03Ja, das Telefon läutete.
21:05Ich hatte den Eindruck, dass er den Anruf erwartet und...
21:08Als er zurück ins Zimmer kam, da sagt er, dass er weg müsste.
21:12Hat er gesagt, welchen Anruf er hat?
21:14Nein, er sagte nur, es gibt da ein Problem.
21:17In der Firma.
21:19Wissen Sie, was für ein Problem?
21:21Nein, das hat er nicht gesagt.
21:23Und das ist das Problem.
21:25Und Sie selbst haben auch keine Ahnung?
21:28Über Geschäftssachen spricht er kaum.
21:31Ja, bitte.
21:33Wo ist er beschäftigt?
21:35In einem Großmarkt.
21:37Ich arbeite da auch, allerdings nur halbtags.
21:40Darf ich Sie etwas fragen?
21:42Aber selbstverständlich.
21:44Sie sagten vorhin, Sie sind von der Kriminalpolizei.
21:48Ja.
21:50Ja, ist das üblich, dass die Kriminalpolizei kommt,
21:52wenn man eine Vermisstenmeldung gegeben hat?
21:54Wir sind nicht nur wegen Ihrer Vermisstenmeldung gekommen, Frau Dubling.
21:58Da ist gestern Nachmittag in einer Kiesgrube bei Tanning
22:03ein unbekannter Mann.
22:05Ja, da hat es einen Anschlag gegeben
22:07und bei diesem Anschlag ist dieser Wagen benutzt worden.
22:10Das ist doch Ihr Wagen, nicht?
22:12Entschuldigung.
22:18Ja, das ist unsere Nummer.
22:20Aber die Beschädigung an der Waffe...
22:22War gestern noch nicht?
22:24Nein, nein.
22:26Verleiht Ihr Mann seinen Wagen manchmal?
22:28Nein, das ist noch nie vorgekommen.
22:30Frau Dubling, hat er eine Waffe, eine Pistole?
22:34Das wüsste ich bestimmt nicht.
22:37Sie glauben doch nicht etwa,
22:39dass mein Mann etwas mit Ihrem Anschlag zu tun hat?
22:42Wir sind am Anfang unserer Ermittlungen, Frau Dubling.
22:45Wir wissen noch gar nichts.
22:47Wir möchten uns nur ein Bild von Ihrem Mann machen.
22:50Hat er irgendwelche Interessen?
22:52Geht er neben seinem Beruf noch eine andere Tätigkeit an?
22:55Hat er Hobbys?
22:57Sein Leben dreht sich eigentlich nur um uns, um den Jungen und um mich.
23:01Der Junge macht jetzt das Abitur.
23:03Ich bin sehr stolz auf ihn, weil mein Mann nie die Gelegenheit hatte...
23:06Und hat er mal gesagt, dass er sich bedroht fühlt?
23:09Hat er Feinde?
23:15Ich bin ganz sicher, dass er niemandem etwas tun könnte.
23:18Haben Sie ein Foto von ihm?
23:22Nein, nein, er muss aus seiner öffentlichen Telefonzelle gesprochen haben.
23:26Im Hintergrund waren deutlich Verkehrsgeräusche zu hören.
23:29Aus welchem Grund hat er Sie eigentlich angerufen?
23:32Er wollte mir wohl etwas mitteilen, etwas für ihn Wichtiges.
23:35Er sagte, da ist etwas Furchtbares passiert.
23:38Und dann legte er auf mit einem Satz.
23:40Meine Sekretärin hat einen Teil des Gesprächs mitgehört.
23:43Wie lange kennen Sie Herrn Doblik?
23:45Seit 18 Jahren. Wir haben in verschiedenen Filialen zusammengearbeitet.
23:48Und Ihre Beziehung geht über das Volk Jahr hinaus? Sie sind befreundet, ja?
23:52Naja, das ist vielleicht etwas zu viel gesagt.
23:55Darf ich bitten?
23:56Naja, immerhin hat er Sie eben angerufen und seine Frau weiß seit zwei Tagen nicht, wo er ist.
24:00Und am Sonntagabend hat er sich von Ihnen Geld geliehen?
24:02Ja.
24:03Ja, das wissen wir von seiner Frau.
24:05Jaja, das stimmt schon. Es gibt auch auf beiden Seiten eine Menge Vertrauen und Wertschätzung.
24:10Vertrauen und Wertschätzung, ja.
24:13Sagen Sie, Herr Kunzler, in welcher Position arbeiten Sie hier?
24:18Ich bin Disponent.
24:20Disponent.
24:21Als der Herr Doblik am Sonntagnachmittag seine Frau verließ, da sagte er zu ihr, wir haben ein Problem in der Firma.
24:29Was kann das für ein Problem gewesen sein?
24:32Ich fürchte, dass ich Ihnen da nicht helfen kann.
24:36Hatte Herr Doblik in der letzten Zeit Streitigkeiten mit Kollegen oder Troubles oder sowas?
24:43Streitigkeiten ganz bestimmt nicht, aber am vergangenen Montag, da rief mich der Leiter unserer Warenannahme, Herr Kittel, an.
24:52Wie heißt er?
24:54Kittel.
24:55Kittel.
24:57Er bat mich um ein persönliches Gespräch.
25:00Ich fragte ihn, ob es denn dringend wäre.
25:03Er sagte ja, er müsse mit mir über Herrn Doblik sprechen.
25:09Ich gab ihm einen Termin für Montag, 11 Uhr.
25:14Ich habe das hier eingetragen, Moment.
25:17Ja, da haben wir es schon.
25:20Bitte.
25:21Aber Herr Kittel ist nicht erschienen.
25:24Er ist in seinem Büro und nicht in seinem Arbeitsplatz.
25:27Er fehlt seit zwei Tagen.
25:31Ach nee.
25:32Der auch.
25:34Wie Herr Doblik, über den er mit Ihnen reden wird.
25:37So ist es.
25:43Schließen Sie auf.
25:44Bitte zeigen Sie mir Ihre Marken.
25:50Auch bitte.
25:54Sie müssen entschuldigen, aber ich kriege es uns dergleichen.
25:56Sie handeln uns vollkommen komisch.
26:00Bitte sehr.
26:01Danke.
26:02Geradeauses gibt es das eine Zimmer hier.
26:07Wann haben Sie Herrn Kittel zuletzt gesehen?
26:21Das kann ich nicht sagen.
26:22In so einem Haus sieht doch kaum einer den anderen.
26:25Ja, ja.
26:26Guckst du mal, ob das Telefon in Ordnung ist?
26:35Ist in Ordnung.
26:38Ruf die Spurensicherung an und sag dem Martin Brenner,
26:42er soll die Fahndung nach Dobling verstärken.
26:46Im Zusammenhang mit dem Mordanschlag wird gesucht.
26:49Und darunter sein Bild.
26:51Aber das darfst du doch nicht glauben.
26:53Das hat nichts damit zu tun.
26:55Meinst du, die schreiben das zum Spaß?
26:57Die Zeitungen schreiben sehr viel und sehr viel Falsches.
27:00Du sagst es selber immer.
27:02Aber das hier sind Tatsachen.
27:03Die Kiesgrube und unser Wagen ist doch da rumgefahren.
27:06Ja, vielleicht.
27:07Aber deswegen ist er doch noch kein Mörder.
27:09Woher bist du so sicher?
27:11Weil ich ihn kenne.
27:14Ich weiß, dass er niemanden umbringen kann.
27:17Ich glaube, so genau kennt man keinen.
27:21Für mich ist er unschuldig.
27:23Bis mir jemand das Gegenteil beweist.
27:25Was für Beweise brauchst du noch?
27:27Er meldet sich nicht mehr bei uns.
27:29Er schleicht sich heimlich in die Wohnung und packt seinen Koffer.
27:31Er hält sich versteckt.
27:35Hast du der Polizei erzählt, wie er in letzter Zeit gewesen ist?
27:38So gereizt und misstrauisch.
27:41Überhaupt nicht mehr ansprechbar.
27:44Ich habe nichts erzählt.
28:31Ich habe nichts erzählt.
29:01Besuch der Pkw.
29:14Fährt Lüsenstraße Richtung Königsplatz.
29:32Der Mann von dem Wagen ist da runter.
29:34Danke.
29:42Lüsenstraße Richtung Königsplatz.
29:57Zurückbleiben.
30:26Sehen Sie sich bitte auch den Kofferraum an.
30:28Ja.
30:37Fehlt was?
30:39Ja.
30:41Da lag immer eine Decke drin.
30:43Dunkelblau.
30:45Das ist alles?
30:47Ja.
30:49Vielen Dank.
30:53Sag mal.
30:56Wirklich Fehlanzeige?
30:58Keine Fingerspuren? Nichts?
31:00Nichts.
31:01Nicht einmal Blutspuren im Kofferraum.
31:04Da lag vielleicht die fehlende Decke drunter.
31:10Frau Dobling, kann ich Sie mal einen Moment sprechen?
31:13Ja.
31:17Ihr Mann hat einer Funkstreife von uns
31:19eine Verfolgungsjagd durch ein halbes Stadtviertel geliefert.
31:23Ein Mensch, der sich unschuldig fühlt,
31:25eine so wahnsinnige Autoraserei veranstaltet.
31:34Was wollen Sie jetzt von mir hören?
31:35Dass ich ihn schuldig spreche?
31:37Nein.
31:38Das erwarte ich nicht von Ihnen, Frau Dobling.
31:41Ich möchte ihm helfen.
31:43Ja, hoffentlich kann ihm überhaupt noch geholfen werden.
31:46Ich danke Ihnen jedenfalls, dass Sie da waren, Frau Dobling.
31:49Martin, bring doch mal Frau Dobling nach Hause, bitte.
31:52Wiedersehen.
31:53Wiedersehen.
31:56Das ist eine fabelhafte Frau.
31:58Die steht zu Ihrem Mann.
32:12Als Abteilungsleiter stattfindet kein eigenes Büro zu.
32:15Er hat den Raum mit den anderen Kollegen teilen müssen.
32:18Bitte hier ran.
32:21Ein Geschenk für ihn.
32:26Nein, hier.
32:27Das ist sein Schreibtisch.
32:29Ah ja.
32:32Gibt es da einen Schlüssel dazu?
32:35Oh, ich glaube nicht, dass die Fächer abgeschlossen sind.
32:38Ja.
32:48Ja, das war sein Traum.
32:50Ein Ferienhaus in Spanien.
32:52Natürlich unerschwinglich für ihn.
32:55Hat sich Herr Dobling inzwischen wieder mal bei Ihnen gemeldet?
32:58Dann hätte ich Sie bereits unterrichtet.
33:00Und der Leiter Ihrer Warenverordnung, der Herr Kittel?
33:03Herr Kittel?
33:04Ja, die Zentrale hat heute seinen Posten neu besetzt.
33:11Das Geschäft kann ja nicht stillstehen.
33:15Ja, ja.
33:18Das ist alles gar nicht so einfach.
33:22Wir haben da einen Mann, der allem Anschein nach in einen Mord verwickelt ist.
33:25Und wir haben einen zweiten, der vielleicht sein Opfer sein könnte.
33:28Aber wir haben keine Ahnung, was der eine mit dem anderen zu tun hat.
33:33Können Sie uns vielleicht einen Hinweis geben, Herr Kundler?
33:38Nicht direkt, aber wir eröffnen demnächst in einem Außenbezirk einen neuen Großmarkt.
33:46Und Herr Dobling hatte sich vor dem Posten des Bereichsleiters Lebensmittel beworben.
33:52Ja, ich habe auch einen Empfehlungsbrief für ihn geschrieben.
33:56Aber seine Bewerbung wurde abgelehnt.
34:00Er empfand sie als ganz persönliche Niederlage.
34:06Ja, er veränderte sich in ganz kurzer Zeit.
34:11Er zog sich von den meisten seiner Kollegen zurück, verhielt sich abweisend.
34:15Und manchmal fast feindlich.
34:19Hat denn Herr Kittel die Stelle bekommen?
34:22Herr Kittel?
34:26Kann eine Enttäuschung, und wäre sie noch so groß,
34:29was einem Menschen wie Herrn Dobling ein Mörder machen?
34:33Na, ich wollte damit eigentlich auch nur antworten,
34:35dass es in letzter Zeit nicht gerade einfach war, mit ihm auszukommen.
34:40Entschuldigung, kann ich Ihnen mal telefonieren?
34:41Aber bitte, bitte, wo Sie wollen.
35:03Herr Dobling?
35:13Herr Dobling?
35:23Wer hat denn das entdeckt?
35:47Spielende Kinder.
35:49Kinder. Auch das noch.
35:53Ein Mann, 30 bis 40 Jahre alt.
35:55Getötet wurde er möglicherweise an einem anderen Ort.
35:59Hier ist er dann mit Benzin übergossen und angesteckt worden.
36:02Da drüben liegt ein leerer Benzinkanister,
36:04und da haben wir die Reste einer dunkelblauen Decke.
36:07Dunkelblaue Decke.
36:09Was fällt euch dazu ein?
36:11Nichts.
36:13Also dann schnellstens in die Gerichtsmedizin.
36:18Frau Dobling?
36:19Ja, guten Tag.
36:20Ich hätte was abzugeben für Sie.
36:22Danke.
36:23Bezahlen ist alles. Wiedersehen.
36:25Wiedersehen.
36:26Warten Sie!
36:28Warum? Stimmt was nicht?
36:34Wer sind Sie?
36:35Taxifahrer, warum?
36:38Der hat Ihnen nichts gegeben.
36:40So ein kleiner Gibbs. Höchstens 14.
36:42Er hat gesagt, er hätte einen Brief von einem Mann bekommen.
36:44Und zwar Geld auf ...
36:45Wo war das?
36:46Aus Ostbornhof.
36:47Danke, danke.
36:53Was ist denn?
36:54Brief von Vati.
36:59Liebe Inge, ich habe mir eine Schreibmaschine ausleihen können.
37:02Anders kann ich nicht schreiben, denn meine Hände sind verletzt.
37:05Ihr habt viel durchmachen müssen, aber ich werde dir alles erklären.
37:08Bitte geh zur Bank und heb unser Geld ab.
37:11Heb alles ab und bring es in unser Café.
37:13Ich erwarte dich dort heute um 17 Uhr.
37:16Amen.
37:19Ich wage nicht anzurufen, ich fürchte die Polizei hört unser Telefon ab.
37:25Willst du ihm das Geld bringen?
37:29Ja.
37:31Ich komme mit.
37:32Ich gehe allein.
37:34Hast du denn keine Angst?
37:37Wovor?
37:39Na was doch?
37:42Das ist doch jetzt ganz klar.
37:45Das war's doch.
37:55Bei dem Toten handelt es sich um den 36-jährigen Günther Kittel,
37:59Leiter der Warenannahme eines Großmarkts,
38:01demselben Großmarkts, in dem auch der Flüchtlinge
38:04tatverdächtiger Doping angestellt ist.
38:06Und was haben Sie als Todesursache festgestellt?
38:08Herzdurchschuss.
38:09Wir haben aus dem Brustkorb zwei Geschosse rausoperieren lassen,
38:13Kaliber 7.65.
38:15Entspricht das nicht dem Kaliber der Geschosse,
38:17die Sie in der Kiesgrube gefunden haben,
38:19wenn ich mich richtig erinnere?
38:21Sie erinnern sich richtig.
38:22Suchen Sie was.
38:23Ein Zucker.
38:24Drüben.
38:25Typisch.
38:27Eine genaue Feststellung des Todesdatums
38:29ist bei den schweren Verbrennungen des Leichnams
38:31leider nicht möglich gewesen.
38:33Haben Sie Zucker?
38:34Jaja.
38:35Bei der verkohlten Decke, die am Fund dort lag,
38:38handelt es sich um das Eigentum des Tatverdächtigen.
38:41Dann haben Sie ja alles, was Sie brauchen.
38:43Ich gratuliere.
38:45Ja, es gibt nur noch eine Sache zu klären.
38:47Wir fanden neben dem Leichnam einen Benzinkanister.
38:49Der Kanister ist leer.
38:50Wir haben auch keinerlei Fingerabdrücke entdecken können,
38:52nur am Boden war ein kleines grünes Preisschild.
38:56Und Sie meinen, dass Kittel den gekauft hat?
38:58Das glaube ich kaum.
38:59Es sei denn, er wollte sich selbst verbrennen,
39:01nachdem er ermordet wurde.
39:03Herr Köster, lassen Sie doch diese dummen Witze.
39:05Verzeihung, Herr Krimlal,
39:06ich wollte nur einen kleinen Scherz machen.
39:08Ja, dann eben dieser andere, dieser...
39:10Wie heißt der noch?
39:11Dobling.
39:12Dobling.
39:13Das versuche ich gerade rauszubekommen.
39:14Martin Brenner ist mit zwei Leuten unterwegs.
39:16Ja.
39:17Wenn Sie den Kanister gefunden haben,
39:18dann geben Sie mir Bescheid, Köster.
39:20Den...
39:22Ja.
39:23Ja.
39:36Danke.
40:06Guten Tag, bitte schön.
40:31Einen Kaffee, bitte.
40:32Tasse oder Portion?
40:33Wie?
40:34Tasse.
40:35Danke.
41:06Entschuldigung.
41:07Hätten Sie vielleicht Feuer?
41:08Äh, nein.
41:09Leider nein.
41:10Frau Dobling.
41:11Ist eine Frau Dobling hier, bitte?
41:12Ja.
41:13Frau Dobling, bitte.
41:14Ich bin Frau Dobling.
41:15Ein Telefongespräch für Sie, bitte.
41:16Ja.
41:17Ja.
41:18Ja.
41:19Ja.
41:20Ja.
41:21Ja.
41:22Ja.
41:23Ja.
41:24Ja.
41:25Ja.
41:26Ja.
41:27Ja.
41:28Ja.
41:29Ja.
41:30Ja.
41:31Ja.
41:32Ja.
41:33Ja.
41:34Ja.
41:35Geben Sie mir bitte, Haussicht, bitte.
41:36Einen Kaffee bitte.
41:37Einen Kaffee bitte.
41:38Einen Kaffee bitte.
41:39Einen Kaffee, nicht für die Frau Lippich.
41:40Ja.
41:41Ja.
41:42Ja.
41:43Wir tun einfach nur Punkte, die uns pahrend passen.
41:44Ja.
41:45Wir, also...
41:46Ja.
41:47Ja, aber das aber ist ja...
41:48So, bis die Cafen sind.
41:49Sich von ihren Kommentaren über den Telefongespräch,
41:50warum bräuchten sie denn jeweils ein Talkingager schauen?
41:51Sie hatten einen kleinen Teambetrieb.
41:52Ja, es zieht seine Arbeit zusammen,
41:53und da haben wir dafür geglaubt,
41:54die Industriebesicherungen aufzubauen.
41:55Warum sagst du ihm nichts? Sag doch was! Sie ist egal.
42:12Der Fall ist doch voller Widersprüche.
42:15Dieser Arne in Dublin, jeder beschreibt ihn als einen freundlichen, zurückhaltenden Menschen, der nur für seine Familie lebt.
42:22Und eines Tages verlässt er seine Wohnung, trifft sich mit einem Kollegen, fährt mit ihm in die Kiesgrube und erschießt ihn und verbrennt ihn.
42:28Also eben ein friedliches Lamm zum reißenden Wolf geworden. Dafür gibt's doch genügend Beispiele.
42:32Ja, sicher, sicher. Mich irritiert auch nicht sein Verhalten vor der Tat, sondern nach der Tat.
42:38Er fährt, als ob nichts gewesen ist, zu seinem Freund Kundler und leiht sich von dem 400 Mark.
42:42Dann fährt er in die Wohnung und packt die Sachen zusammen. Dann ruft er erneut bei seinem Freund Kundler in der Firma an.
42:48Dann fährt er wie ein Rasener mit einem polizeilich gesuchten Wagen quer durch die Stadt.
42:52Ich meine, er hinterlässt immer neue Spuren, aber ihn selber sieht man nicht.
42:57Das stimmt nicht. Als er sich das Geld geliehen hat, hat ihn der Kundler doch gesehen.
43:02Sagt Herr Kundler. Und das Gespräch im Betrieb kann auch nur Herr Kundler bezeugen.
43:07Und die Sekretärin, die es mitgehört hat, die ist neu in der Firma und kennt Herrn Dublin nur vom Sehen.
43:12Und die alte Dame, die die Schritte auf der Treppe gehört hat, die hat ihn ja auch nicht gesehen.
43:16Und die Funkstreife, die hinterher gefahren ist, die hat ihn nur von hinten gesehen. Also kaum. Nicht?
43:22Welche Schlüsse ziehen Sie daraus?
43:24Ja, ich stelle fest, wir stoßen immer wieder auf Spuren von Herrn Dublin, aber es sind die Spuren eines Unsichtbaren.
43:31Und Unsichtbare habe ich noch nicht gesehen.
43:47Frau Dublin!
43:49Guten Tag, Herr Kundler.
43:51Guten Tag, da hat sich mein Warten ja doch noch gelohnt. Ich hätte gern mit Ihnen gesprochen.
43:55Bitte, kommen Sie bitte rauf.
44:00Sind Sie überhaupt sicher, dass der Anrufer Ihr Mann war?
44:08Ja, aber wusste doch niemand anders, dass ich in dem Café war.
44:12Na, Ihr Sohn hat es noch gewusst.
44:16Warum soll der her?
44:18Natürlich. Aber hat Ihr Mann in letzter Zeit mal erwähnt, dass er mit Ihnen ins Ausland will?
44:25Früher hat er manchmal davon geredet, aber dahinter steckt ja nie ein fester Plan. Wie kommen Sie denn darauf?
44:32Oh, schon, so ein Gedanke.
44:35Hat er denn vielleicht mal durchblicken lassen, dass er seine Stellung aufgeben will?
44:41Aber nein, nie.
44:43Ich muss Ihnen da was erzählen.
44:48Vor einigen Tagen waren einige Herren der Geschäftsleitung in unserem Büro.
44:54Es besteht der dringende Verdacht, dass im Laufe der letzten beiden Jahre Waren im Werte von über einer Million beiseitegebracht wurden.
45:06Wissen Sie, ich habe mich Ihrem Mann gegenüber nie als Vorgesetzter gefühlt.
45:12Es war immer so etwas wie eine freundschaftliche Beziehung.
45:18Ja, und als er das sagte, da fiel mir ein, dass mein Mann vor zwei oder drei Wochen mal eine Bemerkung gemacht hatte.
45:28Was für eine Bemerkung?
45:31Er sagte so ungefähr, ich hätte nie gedacht, dass man sich in einem Freund so täuschen kann.
45:40Glauben Sie, dass er damit Herrn Kundler gemeint hat?
45:43Da bin ich ganz sicher.
45:45Hat er auch gesagt, warum er sich so getäuscht fühlte?
45:49Er sagte nur diesen einen Satz, sonst nichts.
45:54Frau Dobling, ich danke Ihnen, jedenfalls, dass Sie zu mir gekommen sind.
46:02Ich glaube nicht, dass mein Mann ein Verbrecher ist.
46:07Hatte Herr Kundler gesagt, wem er diese Millionenunterschlagung zutraute?
46:14Ja, er sagte, dass mein Mann möglicherweise etwas damit zu tun haben könnte
46:21und dass vielleicht ein anderer dahintergekommen ist und dass er deshalb...
46:30Herr Kittel, er meint damit Herrn Kittel.
46:33Ja.
46:36Und der Brief, den Ihnen der Taxichauffeur gebracht hat,
46:40glauben Sie wirklich, dass Ihr Mann den geschrieben hat?
46:43Aber das ist seine Unterschrift.
46:45Die erkennen Sie bestimmt.
46:51Ich denke, ja.
46:53Es handelt sich nicht um die üblichen Fehlmengen,
46:56also die von der Geschäftsleitung fest einkalkulierten Verluste
47:00aus kleinen Unterschlagungen und Diebstählen.
47:03Es handelt sich um das organisierte Beiseiteschaffen großer Warenmengen.
47:07Beiseiteschaffen großer Warenmengen.
47:09Ja, aber das Beiseiteschaffen solcher Mengen von Waren,
47:12das setzt doch voraus, dass Sie einen Abnehmer dafür gegeben haben.
47:16Ja, na ja, bei solchen Abnehmern, da handelt es sich nach unseren Erfahrungen
47:19meist um ahnungslose Kleinhändler,
47:22die natürlich die Gelegenheit benutzen, billig Ware einzukaufen.
47:25Wie ist die Geschäftsleitung dahintergekommen?
47:28Durch mich.
47:30Ich habe überraschende Kontrollen vorgenommen,
47:32wobei Differenzen zwischen den als geliefert gemeldeten Waren
47:36und unseren tatsächlichen Beständen festgestellt wurden.
47:39Sie meinen, Herr Dobling hat da seine Hand im Spiel?
47:43Die Vermutung drängt sich doch auf, finden Sie nicht?
47:47Der Herr Dobling hat seine Wohnung am Sonntagnachmittag gegen 16 Uhr verlassen
47:51und um 20.30 Uhr war er bei Ihnen und hat sich Geld gekriegt.
47:55Wo waren Sie zwischen 16 und 20 Uhr?
47:58Zu Hause.
48:00Ich habe mit meiner Frau und einem befreundeten Ehepaar
48:03Kaffee getrunken und Karten gespielt.
48:05Und Sie haben die Wohnung nicht verlassen, auch nicht für kurze Zeit?
48:08Nicht für einen Moment.
48:10Fragen Sie meine Gäste.
48:12Ihre Antwort genügt mir vollkommen, Herr Kundler.
48:15Wo kommen denn Ihre aus?
48:27Dobling?
48:30Armin!
48:32Was meinst du denn?
48:36Vielleicht kann ich dir helfen.
48:39Was hast du denn vor?
48:42Das darfst du nicht tun!
48:45Armin!
48:47Was ist denn los?
48:50Fati hat angerufen.
48:52Was hat er gesagt?
48:54Kannst du mich verstehen?
48:56Armin!
48:57Bitte, hör zu, ich hab was getan.
49:00Etwas, das nicht wieder gut zu machen ist.
49:03Was meinst du denn?
49:05Ich möchte nicht darüber sprechen.
49:07Ich kann nicht mehr.
49:09Vielleicht kann ich dir helfen.
49:11Mein Leben hat keinen Sinn mehr.
49:13Es war alles zu viel für mich.
49:15Was hast du denn vor?
49:16Ich mach Schluss, ich will sterben.
49:18Das darfst du nicht tun!
49:19Und sag der Polizei, dass sie mich nicht länger suchen soll.
49:22Armin!
49:24Das war das Gespräch, das sie mit ihrem Mann führten, Frau Dobling.
49:29War das die Stimme ihres Mannes?
49:31Ja, aber wieso?
49:34Wir mussten das mit richterlicher Genehmigung abhören.
49:39Das wäre ja nun eigentlich ein Geständnis ihres Mannes.
49:47Dann haben also alle die Recht, die ihm ein Verbrechen zutrauen.
49:50Glauben Sie, dass er sich was antun kann?
49:54Das weiß ich nicht.
49:58Darf ich jetzt gehen?
49:59Selbstverständlich, Frau Dobling.
50:01Wir werden Sie benachrichtigen.
50:03Ja, wenn Sie ihn gefunden haben.
50:05Das tät' ich mir leid für Sie.
50:07Auf Wiedersehen.
50:08Auf Wiedersehen.
50:13Ich hatte mir so eine schöne Theorie vorgestellt.
50:17Ich hatte mir so eine schöne Theorie zurechtgelegt.
50:21Wie sieht die aus?
50:22Die ist durch die Wirklichkeit widerlegt worden.
50:25Oder?
50:47Wartest du jemanden?
50:50Nein.
50:54Ich seh' mal nach.
51:16Hallo?
51:47Guten Abend, Herr Kundler.
51:50Ach, Sie!
51:52Ja, ich hab' grade eben bei Ihnen geklingelt.
51:54Na ja.
51:57Warum sind Sie nicht zu dem Wagen hingegangen?
52:01Oh, ich... ich dachte mir, ich...
52:02Ja?
52:03Na, ich dachte mir, ich...
52:04Ja, ja.
52:06Ich dachte mir, ich...
52:07Ja?
52:08Ja, ja.
52:09Ich dachte mir, ich...
52:10Ja?
52:11Ich dachte mir, ich...
52:12Ja?
52:13Ja, ja.
52:14Ja, ja.
52:15Ja?
52:17Ich war etwas irritiert.
52:20Wissen Sie, wem der gehört?
52:23Natürlich, natürlich.
52:25Dachten Sie, Ihr Freund Dobling sitzt da drin?
52:29Vielleicht, ja.
52:31Wäre Ihnen das unangenehm gewesen?
52:35Ich weiß nicht, was wollen Sie eigentlich von mir?
52:46Guten Abend.
52:51Herr Kundler, wir müssen noch mal mit Ihnen sprechen.
52:56Hört ihr mich nicht?
52:59Bitte.
53:01Bitte kommen Sie doch herein.
53:16Es dauert nicht lang.
53:18Komm.
53:22Also, Herr Kundler.
53:24Vor einer Stunde haben meine Mitarbeiter ein Geschäft für Auto-Zubehörteile entdeckt,
53:29in dem vor vier Tagen ein Reservekanister gekauft wurde mit einem kleinen grünen Preisschild.
53:35Die Kriminalbeamten legten den Verkäufern einige Fotos vor,
53:39und ein Verkäufer tippte auf Sie.
53:42Auf Ihr Foto, Herr Kundler.
53:45Ja, ja, ich weiß, ich weiß. Ich brauchte einen neuen Kanister.
53:49Der Verkäufer sagte auch, dass Sie Handschuhe an hatten, als Sie das Geschäft betraten,
53:54und als Sie es mit dem Kanister wieder verließen.
53:57Das war wohl mehr ein Zufall.
53:59So kalt war es ja nicht mehr, nicht?
54:02Würden Sie uns den Kanister mal zeigen?
54:05Ja, ich...
54:06Ich hab ihn... Ich hab ihn nicht mehr.
54:09Ich hab ihn unterwegs...
54:11Sie haben ihn stehen lassen.
54:13Bei dem verbrannten Leichnam des Herrn Kittel.
54:16Das ist eine infame Unterstellung. Ich protestiere ganz energisch.
54:20Herr Kundler, Sie sind doch viel zu intelligent,
54:23um nicht zu wissen, dass das Spiel jetzt zu Ende ist.
54:29Es war Herr Dobling,
54:31der in der Kiesgrube bei Feldkirchen gejagt wurde,
54:33der in der Kiesgrube bei Feldkirchen gejagt und erschossen wurde.
54:37Das wissen Sie doch viel besser und viel länger als wir.
54:43Also, erzählen Sie uns.
54:49Darf ich mich setzen?
54:51Ja.
54:53Kittel...
54:57Kittel hatte Waren in Millionen wert,
55:00das unsere Filiale verschwinden lassen.
55:03Als Leiter der Warenannahme
55:05hätte er dazu die beste Möglichkeit, nicht wahr?
55:08Und Herr Dobling war dahintergekommen?
55:11Er wollte die Geschäftsleitung verständigen.
55:14Er wollte die Geschäftsleitung verständigen.
55:17Er wollte die Geschäftsleitung verständigen.
55:19Er wollte die Geschäftsleitung verständigen.
55:22Und dann gab ich Kittel den Rat,
55:24Dobling zum Schweigen zu bringen.
55:27Weil Sie an der Unterschlagung mitbeteiligt waren.
55:31Wahrscheinlich waren Sie sogar der Organisator von dem Ganzen.
55:35Entschuldigen Sie, ich habe Sie unterbrochen.
55:39Kittel verabredete sich mit Dobling
55:43und zwang ihn mit der Pistole,
55:46die Kiesgrube von Feldkirchen zu fahren.
55:50Um ihn dort zum Schweigen zu bringen, wie Sie sagen.
55:56Aber vorher ließ er Ihnen noch Worte an seine Frau auf Tonband sprechen.
56:00War das Ihre Idee?
56:03Und heute Morgen spielten Sie Frau Dobling das Band am Telefon vor.
56:08Und Sie waren es auch,
56:10der mit dem Schlüssel von Herrn Dobling in die Wohnung ging
56:12und alles zusammenpackte.
56:14Sie täuschten mithilfe von Herrn Kittel
56:16das Gespräch Doblings in Ihrem Betrieb vor.
56:19Und Kittel war es auch,
56:21der vor der Tür stand mit Doblings Wagen,
56:23als Sie Herrn Dobling angeblich 400 Mark liehen,
56:25der ja mittlerweile tot war.
56:28Aber Sie legten alle Spuren,
56:30die uns an ein Weiterleben von Dobling glauben ließen.
56:34Und das haben ja auch alle geglaubt, ne?
56:37Bis auf Herrn Kittel.
56:39Und den haben Sie umgebracht,
56:41weil er zu viel wusste.
56:42Ja.
56:47Und wo hat der Kittel
56:49den Herrn Dobling hingebracht nach dem Mord?
56:54In einer alten Ziegelei bei Humbach.
56:59Ja, das war's dann wohl alles.
57:13Bitte.
57:18Tja.
57:20Einer von uns beiden muss es ihr jetzt sagen.
57:24Jaja.
57:42Tja.
58:12Tja.
58:42Tja.
58:44Tja.
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