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02:48die treusorgende Mutter zu spielen, die stolz darauf ist,
02:51dass ihr Sohn zu so exklusiven Kreisen Zutritt gefunden hat.
03:01Trink nicht.
03:02Finger weg, ist mein Glas.
03:19Sie können es nicht lassen, immer bei der Arbeit, wie?
03:22Ich habe das Gefühl, wenn ich so im Garten herumschufte.
03:25Das tut mir nur gut.
03:27Das Gefühl sollen Sie auch ruhig behalten.
03:29Kann ich Ihnen eine Tasse Tee machen?
03:31Ich muss gleich noch mal weg, vielen Dank.
03:33Sie sollten sich auch etwas mehr Ruhe gönnen.
03:35Ruhe? Bekommt mir überhaupt nicht.
03:48Danke schön.
04:08Und was sagst du?
04:10Bescheiden und unauffällig, wie es diese Herrschaften mögen.
04:17Zu spät?
04:18Nein, danke.
04:20Bitte Rauch nicht.
04:27Gott zum Gruß.
04:30Ich nehme an, dass Sie meine Briefe schon bekommen haben.
04:33Und die Mikrofotos.
04:35Ganz genau.
04:38Ein Verhandlungsgespräch erübrigt sich wohl.
04:42Es geht um Ihre geschäftlichen Interessen.
04:45Deswegen halte ich meine Forderungen auch nicht für übertrieben.
04:50Darüber möchte ich nicht sprechen.
04:52Mein kleines Geheimnis.
04:55Tja, wenn möglich noch heute Abend.
04:58Das würde mich nicht stören.
05:02Um 21 Uhr auf dem Parkplatz vor Ihrem Haus.
05:07Und versuchen Sie nicht, mich zu hintergehen.
05:11Es freut mich, dass wir uns so gut verstehen.
05:13Auf Wiedersehen.
05:17Ja, ich habe Sie in vielen Rollen erledigt.
05:21Besonders beeindruckt hat mich hier der Sacha Nassian,
05:26den Besuch der alten Dame.
05:27Gut durchdacht und tief empfunden.
05:29Sie machen mir ein wunderbares Kompliment.
05:32Das ist meine Überzeugung.
05:34Mama, ich möchte dir Yvonne vorstellen.
05:37Gnädige Frau.
05:38John hat mir erzählt, wie Sie sich kennen gelernt haben.
05:42Ich habe ihn schon so oft gebeten, Sie mitzureden.
05:44Er vergisst in letzter Zeit leider so manches.
05:48Das ist mein Sohn Roman.
05:50Guten Abend, Gnädige Frau.
05:52Das ist, ich bin das schwarze Schaf der Familie.
05:56In meinem Kopf existiert nur die Mathematik.
05:58Ein sehr eindrucksvoller Kopf.
06:01Darf ich Sie mit den anderen Gästen bekannt machen?
06:04Das ist Dr. Martin, der bewährte Anwalt unseres Hauses.
06:12Guten Abend.
06:38Sie ist faszinierend.
06:40Da ist sie in Hochform.
06:45Zuhause kommt es vor, dass sie tagelang im Bett liegt,
06:47wo sie sich hintrinkt und kein Wissen zu sich nimmt.
06:50Übertreibt?
06:53Langsame Tage, alles überwunden.
06:58Und fragst du nicht, ob Ende, ob Beginn,
07:03dann tragen dich vielleicht die Stunden noch bis zum Juni
07:08mit den Rosen hin.
07:11Wunderbar.
07:14Mein Gott, was muss ich versäumt haben,
07:16dass ich sie nie auf der Bühne erleben konnte.
07:19Vielleicht gibt sich doch mal die Gelegenheit.
07:23Ich wünsche es mir.
07:30Aber es stimmt doch, dass sie schon jahrelang nicht mehr spielt.
07:34Es gab da wohl mal einen Skandal.
07:37Ist es nicht furchtbar schwer, immer wieder neuen Text zu lernen?
07:41Ja, das ist eine Qual, das ist die Hölle.
07:45Ja, das ist es wirklich.
07:48Oh, mein großer Sohn John sieht mich so traurig an.
07:52Nicht traurig, ein bisschen besorgt.
07:56Ich schlage vor, dass wir auf die Terrasse gehen.
07:59Es ist ein so schöner Abend, eine blendende Idee.
08:02Außerdem haben wir draußen ein kaltes Buffet aufgebaut.
08:05Du bist betrunken, Mama.
08:08Dazu fehlen mir noch genau zwei Glas.
08:27Mein Bruder ist Wissenschaftler, ein reiner Theoretiker.
08:31Er ist nicht imstande, ein Unternehmen zu finden.
08:34Und er will es auch gar nicht.
08:36Und John?
08:38Mein Vater setzt große Hoffnungen auf ihn.
08:41Auf dich natürlich auch.
08:48Drei Tage später war er tot.
08:51Er ging von seinem Haus über die Straße
08:55und wird überfahren.
08:57Ihr Leben steckt voller Überraschungen.
08:59Werden Sie von meinem Sohn geschickt?
09:02Wie kommen Sie darauf?
09:04Ich rede zu viel und zu laut, das schätzt er nicht.
09:07Bitte Sie, Sie sind sehr anregend.
09:09Soll ich Ihnen einen Kaffee bringen?
09:11Es wäre sehr liebenswürdig, wenn Sie mir ein Taxi rufen würden.
09:15Ach, wenn Sie sich nicht wohlfühlen.
09:17Sie würden mir einen großen Gefallen tun,
09:19wenn Sie mich gehen ließen, möglichst unauffällig.
09:23Soll ich John rufen?
09:25Bitte rufen Sie das Taxi.
09:27Sofort.
09:30Danke.
09:32Ich darf Sie doch durch den Park begleiten.
09:35Meine Beine haben noch nie Ihren Dienst versagt.
09:39In keiner Situation.
09:41War mir ein Vergnügen.
09:43War ganz meinerseits.
09:59Ja, bitte einen Wagen zur Villa Dannhaus.
11:00Sie fühlte sich nicht ganz wohl.
11:03Das Taxi muss gleich kommen.
11:05Wir werden uns um Sie kümmern.
11:07Sie gehört ja jetzt dazu.
11:09Hast du John gesehen?
11:11Er wollte mit Roman zum Bootshaus.
11:14Ich möchte ihn nachher noch besprechen.
11:16Mein Gott!
11:18Vorne, auf dem Parkplatz da drüben,
11:21Mann in einem Wagen.
11:23Ist da was passiert?
11:25Der Mann sitzt hinter dem Lenkerl.
11:26Der ist tot.
11:28Ist doch nicht möglich.
11:30Sorry.
11:32Der kommt hin zu sein,
11:34und die Augen sind beide aufgerissen.
11:36Der ist bestimmt tot.
11:38Dr. Martin!
11:41Der sah entsetzlich aus.
11:43Hier auf dem Parkplatz?
11:45Ja, hier auf dem Parkplatz, hat sie gesagt.
11:57Nichts!
12:00Gar nichts!
12:02Eine Geistererscheinung.
12:04Liegt wahr, er ist tot.
12:07Vielleicht sind Sie so lebenswürdig,
12:10uns Ihren Toten zu zeigen.
12:12Er war...
12:17Hier ist er.
12:19Er ist tot.
12:21Er ist tot.
12:23Er ist tot.
12:25Hier.
12:27Er...
12:29Ja?
12:33Weiß nicht mehr.
12:35Wo stand denn der Wagen?
12:38Ich glaube...
12:40Auf der Seite, oder auf der...
12:44Ich glaube auf der.
12:46Aber genau wissen Sie es nicht.
12:52Genau nicht.
12:55Die Taxi ist da.
12:57Ich habe den Mann gesehen.
13:00Ja, natürlich.
13:02Kommen Sie.
13:04Ich bringe Sie zum Wagen.
13:06Ja, ich...
13:08Mein Haus!
13:12Entschuldigen Sie bitte.
13:14Aber natürlich.
13:25Sie hat in den letzten drei Jahren
13:28zwei Alkoholentziehungskuren hinter sich gebracht.
13:33Scheinbar ohne Erfolg.
13:35Morgen, Chef.
13:37Morgen, Gerd.
13:48Morgen.
13:55Guten Morgen.
13:57Morgen.
13:59Wie lange seid ihr schon hier?
14:0120 Minuten.
14:03Guten Morgen.
14:05Entschuldigung.
14:10Morgen.
14:12Moin, Rex.
14:14Moin.
14:16So, okay.
14:22Guten Morgen.
14:24Nein, noch nicht zudecken.
14:26Bitte, lassen Sie doch mal auf.
14:31War der Arzt schon da?
14:33Er schreibt gerade seinen Bericht.
14:36Habt ihr seine Personalien?
14:38Er hatte nichts bei sich.
14:40Weder Papiere noch Schlüssel.
14:42Auch kein Geld.
14:43Das ist doch nichts.
14:48Das sind teure Schuhe, die ihr da anhabt.
14:52Seit wann stehen die Wagen auf dem Gleis?
14:55Seit sieben Uhr früh.
14:57Sie wurden vom Fahrplan mit ihren Gütern
14:59zu Augsburg, München abgehängt
15:01und dann hier auf das Gleis zum Beladen geschoben.
15:03Und seit wann ist die Tür offen?
15:05Seit 40 Minuten.
15:07Ein Ladearbeiter hat sie aufgemacht
15:09und dabei den Toten entdeckt.
15:11Entschuldigen Sie, ich glaube...
15:13Dann müsste er also schon im Wagen gelegen haben,
15:15als der Zug hier ankam.
15:17Wahrscheinlich.
15:20Sag mal, hat der Zug irgendwo unterwegs gehalten?
15:23Nach dem Fahrplan fährt er von Augsburg nach München durch.
15:26Dann müsste er also in Augsburg
15:28schon in den Wagen gelegt worden sein.
15:30Genau.
15:32Aber kann jemand eine Leiche über die Gleise schleppen
15:34auf einem Güterbahnhof, wo Tag und Nacht Betrieb ist?
15:37Man bleibt eigentlich nur noch,
15:39dass ihn irgendjemand unterwegs...
15:41Was unterwegs?
15:43Von der Brücke.
15:45Auf den fahrenden Güterzug.
15:47Er könnte ja auch freiwillig gesprungen sein.
15:49Selbstmord.
15:51Auf den fahrenden Güterzug.
15:53Also das glaube ich nicht.
15:55Nach meiner Erfahrung haben Selbstmörder
15:57auch meistens irgendwas bei sich.
15:59Papier oder Schlüssel oder Geld oder sowas.
16:01Naja, bringt ihn mal in die Gerichtsmedizin.
16:04Josef!
16:06Wo ist denn hier das Dienstgebäude?
16:08Gleich hinter der Verladeampel.
16:10Da gehe ich mal hin,
16:11damit wir eine Streckenkarte haben.
16:13Ich will mal sehen, wo der Zug längs gefahren ist.
16:25Zum Wohl.
16:27Danke, Fritzi.
16:31Sag mal, ist es hier so kalt
16:33oder liegt das am Meer, dass ich nicht warm werde?
16:35Da außen haben wir 23 Grad.
16:37Ja, dann liegt das nur am Meer.
16:39Machst du mir mein Brot?
16:41Willst du mir das Brot?
16:43Ist ganz egal.
16:50Schade, dass Sie gestern Abend nicht hier waren.
16:52Warum? War was los?
16:58Guten Tag.
17:00Wenn du nicht zu Hause bist, kannst du ja nur hier stecken.
17:03Ich musste mal telefonieren.
17:05Du hast doch deinen eigenen Apparat.
17:08Ist gesperrt. Ich habe vergessen zu bezahlen.
17:11Ich muss mit dir reden.
17:13Schätz dich.
17:16Komm bitte mit.
17:18Fritzi ist ein Freund.
17:20Ich kann alles hören.
17:22Ich muss sowieso in die Küche.
17:24Das Brot bringe ich später.
17:26Ich danke dir.
17:31Also.
17:33Du hast dir in den letzten Jahren ja einiges geleistet.
17:36Und du hast dir in deinem klugen Köpfchen alles schön gemerkt.
17:40Ich musste es ja schließlich immer ausbaden.
17:43Aber schon.
17:45Aber gestern, das war die Höhe.
17:48Wie konntest du so eine geschmacklose Show abziehen?
17:52Weiß nicht, was du meinst.
17:54Du hast einen Toten gesehen in einem Wagen,
17:56auf einem Parkplatz,
17:58und du hast gesagt,
17:59ich weiß nicht, was du meinst.
18:01Du hast einen Toten gesehen in einem Wagen,
18:03auf einem Parkplatz.
18:05Den habe ich auch gesehen.
18:07Den muss ich gesehen haben. Ich wäre ja sonst...
18:09Unzurechnungsfähig.
18:13Wie kannst du so etwas sagen?
18:15Du hast uns blamiert.
18:17Bis auf die Knochen.
18:19Weil du dich wie üblich hast volllaufen lassen.
18:21Ja, anders kann ich solche Leute nicht betragen.
18:23Was haben sie dir getan?
18:25Nichts.
18:29Ich möchte, dass du einen Brief schreibst.
18:31Heute noch.
18:33Mit einer Erklärung
18:35und einer verworbenen Entschuldigung.
18:39Ich soll erklären,
18:41dass ich eine wahren Vorstellung gehabt habe?
18:44Die hast du auch gehabt.
18:46Weiß ich nicht.
18:48Aber ich mache das für dich.
18:50Du brauchst die Leute ja wohl.
18:54Knochenbrüche haben wir am linken Schlüsselbein,
18:56den beiden Oberarmen und am Ostfrontal.
18:58Das können doch die Folgen des Sturzes
19:00auf dem fahrenden Güterzug sein.
19:02Ist er daran gestorben?
19:04Nein, an einem Bruch des Zungebeins.
19:06So.
19:08Dann ist er ja erwürgt worden.
19:10Zwischen dem zweiten und dritten Halswirbel
19:12sind deutliche Strangulationsmerkmale zu erkennen.
19:15Tonnenwerder.
19:17Da steckt aber Kraft dahinter.
19:19Haben sie schon die Todeszeit?
19:21Sechs bis sieben Stunden bevor er gefunden wurde.
19:23Das wäre also zwischen...
19:25Zwischen Mitternacht und ein Uhr.
19:27Ja.
19:29Dankeschön, Herr Doktor.
19:31Ist die Kleidung von ihm schon untersucht worden?
19:33Ja, der Anzug ist aus London
19:35und die Schuhe stammen aus Italien.
19:37Und irgendwelche Erkenntnisse über seine Identität?
19:39Keine Eintragung in der Kartei und keine Vermisstenanzeige.
19:42Herr Doktor?
19:44Können Sie das Gesicht so herrichten,
19:46dass wir ein brauchbares Foto machen können?
19:48Keine Schwierigkeit.
19:50Das gibt er dann gleich mit der Suchmeldung an die Presse, ja?
19:52Ja.
19:54Ach, Herr Doktor,
19:55können Sie sich vorstellen, unter wie vielen Brücken
19:57so ein Zug durch muss, der von Augsburg nach München fährt?
20:00Ehrlich gesagt interessiert mich das nicht so sehr.
20:02Aber uns.
20:04Sechzehn Stück.
20:06Das wird eine längere Fahndungsreise für unseren Gerd.
20:08Was, ich?
20:10Natürlich, du hast doch Motore.
20:12Ich muss wieder spielen, Leo.
20:15Ich brauche das Theater.
20:17Ich weiß, ich weiß.
20:19Ich tue ja alles.
20:22Ich habe bereits alles getan.
20:23Ich habe versucht, den Leuten klarzumachen,
20:25dass sie nicht auf dich verzichten können.
20:27Da habe ich ihnen gesagt, wie fabelhaft du noch aussiehst.
20:29Ach, ja.
20:31Doch, doch, doch.
20:33Aber leider kann ich ihnen nicht ihre Ängste und Sorgen nehmen.
20:35Und sie denken immer noch ...
20:37Ich weiß, was sie denken.
20:41Wir müssen abwarten.
20:43Ich kann nicht mehr warten.
20:47Ich verstehe dich sehr gut, Tille.
20:50Übrigens,
20:51ich bin da nächste Woche in Hannover.
20:54Du würdest doch sicher auch in Hannover spielen?
20:56Überall.
20:58Beinahe überall.
21:01Entschuldigung.
21:03Ja, was ist?
21:05Das Gespräch aus Zürich.
21:07Ach ja, richtig, du entschuldige, Tille.
21:09Ein paar Minuten, ja?
21:11Wir reden nachher weiter.
21:13Mir ist da nämlich noch etwas eingefallen, weißt du?
21:15Bitte schön, bitte.
21:18Sie können das Gespräch jetzt durchstellen.
21:19Ja.
21:25Horgat?
21:28Ja, ich umarme dich, meine Liebe.
21:30Er setzt sich für Sie ein.
21:32Er mag Sie.
21:34Ja, alle mögen mich.
21:37Kaffee?
21:39Bitte.
21:41Drei Teelöffel auf eine Tasse.
21:43Nicht wahr?
21:45Dass Sie sich daran erinnern.
21:46Tja, die kleinen Gewohnheiten,
21:48die sind ja so wichtig.
21:50Sie machen den Menschen aus.
22:06Sagen Sie,
22:10darf ich mal Ihr Telefon benutzen?
22:13Natürlich, wenn Sie mögen.
22:14Natürlich.
22:16Wenn Sie mir die Nummer geben,
22:18rede ich gleich für Sie.
22:21Ich glaube, ich brauche die Polizei.
22:26Die Kriminalpolizei.
22:37Danke, Horst.
22:39Guten Tag, Herr Doktor.
22:41Kriminalpolizei.
22:42Ich hab's.
22:43Guten Tag.
22:44Das ist mein Kollege, Herr Heimann.
22:46Bitte, kommen Sie.
22:47Danke.
22:51Rufen Sie meinen Sohn und meine Tochter.
22:53Ich nehme an, dass Ihnen etwas recht ist.
22:55Ja, sehr.
22:56Bitte sehr.
23:04Sie haben einen herrlichen Besitz hier, Herr Doktor.
23:07In einer unwahrscheinlich schönen Lage.
23:09Ja, vor 80 Jahren
23:11bestand dieser Besitz
23:13noch aus wertlosen Sumpfwiesen.
23:15Und mein Großvater hauste hier in einer Fischerkarte.
23:19Mein Vater begann damit, die Wiesen trocken zu legen.
23:22Später baute er dieses Haus.
23:24Ich wohne hier seit 45 Jahren.
23:27Und wenn sich alles glücklich fügt,
23:30werden meine Kinder und Kindeskinder
23:32hier weiterleben.
23:34Das hoffe ich.
23:36Ich meine, das wollen wir für Sie hoffen.
23:39Können wir mal zur Sache kommen.
23:41Kennen Sie diesen Mann?
23:47Nein, ich habe ihn noch nie gesehen.
23:50Der Mann ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag
23:52ermordet worden.
23:54Vermutlich in dieser Gegend.
23:56Möglicherweise auf Ihrem Grundstück.
24:08Haben Sie Anhaltspunkte für diese Vermutung?
24:12Wir haben eine Zeugenaussage,
24:14nach der der Mann in der fraglichen Nacht
24:16auf Ihrem Parkplatz gesehen wurde.
24:18Der Tote soll hinter dem Lenkrad eines Wagens gesessen haben.
24:23Ich nehme an, es handelt sich bei Ihren Zeugen
24:26um eine Zeugin.
24:29Nämlich Frau Tilla Malven.
24:32Ja.
24:34Die Dame hat uns erlaubt, ihren Namen zu nennen.
24:36Frau Malven
24:39war, um es höflich auszudrücken,
24:42eine Sinnestäuschung erlegen.
24:45Sie hat mir geschrieben
24:47und ihr Bedauern über ihre Verwirrung ausgedrückt.
24:52Nachdem Frau Malven aber heute Vormittag
24:54das Foto in der Zeitung gesehen hat,
24:56ist sie sicher,
24:58dass sie keine Sinnestäuschung erlegen ist,
25:00sondern dass der Mann auf dem Foto in der Zeitung
25:02derjenige war,
25:03den sie tot auf Ihrem Parkplatz gesehen hat.
25:05Was will diese Frau eigentlich von uns?
25:07Warum lässt sie uns nicht in Ruhe?
25:09Die Dame hat eine schreckliche Beobachtung gemacht
25:11und hat sie an uns weitergegeben.
25:13Das ist doch vollkommen in Ordnung.
25:15Mein Sohn, meine Tochter, die Herren von der Kriminalpolizei.
25:17Guten Tag.
25:19Guten Tag.
25:21Behalten Sie bitte Platz.
25:23Ich will Sie auch nicht länger unterbrechen.
25:25Wir haben Ihrem Herrn Vater dieses Foto gezeigt.
25:27Wollen Sie das bitte auch mal anschauen?
25:29Ist das der Mann,
25:31der über unseren Parkplatz gegeistert sein soll?
25:33Ich kenne ihn.
25:35Ich kenne ihn nicht.
25:37Nein.
25:39Nein, ich kenne ihn auch nicht.
25:41Sie sehen, wir können Ihnen nicht helfen.
25:43Doch, Herr Doktor, Sie können.
25:45Geben Sie uns bitte die Namen und die Adressen
25:47aller Besucher,
25:49die am Samstagabend bei Ihnen auf Ihrer Party waren
25:51und auch die Namen des Personals.
25:53Es ist mir unangenehm,
25:55dass meine Freunde in die Sache hineingezogen werden sollen.
25:57Ich erledige das, Paps.
25:59Danke.
26:01Haben Sie nun alle Ihre Fragen gestellt?
26:03Nein.
26:05Schauspielerin ist.
26:07Wissen Sie?
26:09Ja, ich habe sie mal auf der Bühne im Stadtsaal gesehen.
26:11Sie wissen, dass sie trinkt?
26:13Sie ist Alkoholikerin.
26:15Ja, das wusste ich bisher nicht,
26:17aber trinken tun ja nicht nur Schauspieler.
26:19Sie ist wegen ihrer Trunkzucht
26:21leider seit Jahren ohne Engagement
26:23und schlägt sich recht und schlecht
26:25mit Arbeiten im Rundfunk und Synchronstudios durch.
26:27Halten Sie es nicht für möglich,
26:29dass sie sich diese fantastische Geschichte
26:31nur ausgedacht hat,
26:33das gehört ja aber zum Geschäft.
26:35Besonders zum Showgeschäft, meine ich.
26:37Dass dieser Mann ermordet wurde, ist keine Show.
26:39Das ist eine Tatsache.
26:41Ich bin durch den Park zur Straße gegangen.
26:45Dann habe ich mich an einem Auto angelehnt
26:49und habe mir eine Zigarette angesteckt.
26:53Und dann sah ich vor mir auf dem Weg etwas liegen.
26:57Ich bückte mich.
26:59Es war ein Orden.
27:01Ein Orden?
27:03Wie kam denn der da hin?
27:05Weiß ich nicht.
27:08Es sah so ähnlich aus.
27:10Aber dann, dann habe ich den Wagen gesehen.
27:13Die Tür stand offen
27:15und hinterm Lenkrad saß ein Mann.
27:18Ich bin hingegangen,
27:20habe ihm auf die Schulter getippt
27:22und habe gefragt, ob er den Orden verloren hätte.
27:24Und er hat mich aus leblosen Augen angeschaut
27:28und nicht geantwortet.
27:31Ja, und fünf Minuten später
27:33war der Mann und der Wagen verschwunden wie ein Phantom.
27:38Ich kam mir wie ein Schulmädchen vor,
27:41dass bei einer Lüge ertappt worden ist,
27:43als diese Herrschaften
27:45mit ihren höflichen und abweisenden Minen
27:48da vor mir standen.
27:50Was haben Sie denn mit dem Orden gemacht?
27:54Muss ich fallen gelassen haben.
27:55Muss ich fallen gelassen haben in der Aufregung.
27:58Das ist schade.
28:00Es hätte ein Beweisstück werden können.
28:03Können Sie mir denn den Wagen beschreiben,
28:06in dem der Tote saß?
28:08Wenn der vor mir stünde,
28:10dann würde ich den erkennen.
28:12Aber beschreiben...
28:15Das war ein heller Wagen.
28:18Das war ein kleiner, heller Wagen.
28:21Ja.
28:23Oh.
28:31Wieder angeschlossen worden.
28:33Ja, Frau Malven, das wird schwer sein,
28:36aus Ihrer Erinnerung eine gültige Aussage zu machen.
28:39Ja.
28:40Zumal es die Aussage einer Trinkerin ist.
28:43Das hat man Ihnen sicher gesagt.
28:45Ich maße mir nicht an, über Ihre Krankheit zu urteilen.
28:52Aber Sie wissen, dass so etwas eine Krankheit ist.
28:55Es gibt Trinker in allen Berufen.
28:58Aber es hat natürlich auch manchmal schreckliche Folgen.
29:02Und deswegen muss ich darauf bestehen,
29:04dass ich den Mann gesehen habe.
29:06Verstehen Sie?
29:08Ich muss beweisen, dass ich meinen Verstand nicht verloren habe.
29:11Das bin ich mir selber schuldig und meinem Sohn.
29:14War das Ihr Sohn, der Sie am Samstagabend
29:17in das Haus in Starnberg eingeführt hat?
29:20Ja.
29:21Das hätte er nicht tun sollen.
29:23Ist er auch Schauspieler?
29:25Nein, er ist Sachverständiger für Bau und Immobilien.
29:29Er lebt ganz anders als ich, vorsichtig, vernünftig.
29:33Aber er ist der einzige Mensch, der mir geblieben ist.
29:37Und jetzt haben Sie Angst, er könnte Sie verlassen.
29:41Die nächste Eisenbahnbrücke von Starnberg
29:44auf der Strecke Augsburg-München, ja,
29:47die ist hier, der Olching.
29:50Und wie weit ist von Starnberg bis Olching?
29:5332 Kilometer.
29:5532 Kilometer, das sind mit dem Auto 20 Minuten hin und 20 Minuten zurück.
30:00Ich kann mir aber nicht vorstellen,
30:02dass einer von den Gästen oder der Gastgeber
30:04sich so lange von der Gesellschaft entfernen konnte.
30:06Ich meine, das wäre doch aufgefallen.
30:08Ja, er könnte ja den Wagen mit der Leiche
30:10irgendwo in der Nebenstraße bei Starnberg abgestellt haben
30:13oder am Seeufer, die Leiche mit irgendetwas zugedeckt, ja.
30:16Und dann zurück auf die Party.
30:17Erst nach der Party hat er mit dem Wagen die Leiche
30:20zu der Brücke nach Olching gefahren.
30:22Doch möglich.
30:24Vorausgesetzt, dass überhaupt jemand von diesen Leuten
30:26mit der Sache was zu tun hat.
30:28Ja klar, das ist die Voraussetzung.
30:30Wie weit sei dann mit der Befragung?
30:32Ja, von 34 Eingeladenen und dem Personal
30:34haben wir 29 angetroffen, darunter den Anwalt Dr. Martin
30:37und den Sohn von dieser Frau Malden.
30:39Und alle 29, null, nicht?
30:42Keiner kennt den Mann auf dem Foto.
30:44Wenn das Ganze nun doch eine Sinnestäuschung
30:47von Frau Malden war.
30:49Hier sind die Personalien des Toten im Güterbahn.
30:52Er ist Klaus Unger und wohnt in der Wackenroder Straße
30:55in München-Soll.
30:57Er leitete einen Wach- und Sicherheitsdienst.
30:59Objektschutz und Personenschutz und Kurierdienste.
31:02Wie hast du das rausgekriegt?
31:04Vor zwei Minuten hat mich seine Sekretärin angerufen.
31:06Sie hat das Foto in der Zeitung gesehen.
31:08Siehste, dann fahren wir doch mal zusammen hin
31:10zu der Sekretärin, komm.
31:12Entspann dich, mein Schatz.
31:14Dein Bräutigam.
31:15Du bist wieder mal so witzig.
31:19Hallo. Hallo.
31:21Wie geht's? Danke.
31:23Hallo, Roman.
31:25Hallo, John.
31:27Setz dich. Danke.
31:33John, du hast eine Sternstunde verpasst.
31:36Yvonne hat heute Morgen geschlossen,
31:38ihrer Diät den Kampf anzusagen
31:40und sich der Völlerei hinzugeben.
31:42Sie hat heute Mittag bereits
31:43zwei Kartoffeln verspeist.
31:45Von der Soße einmal ganz zu schweigen.
31:49Er möchte, dass du darüber lachst.
31:55Heute Abend ist bei Siebert eine Weinprobe.
31:58Ich habe auf alle Fälle
32:00einen Tisch reservieren lassen.
32:02Oh, ist eine gute Idee.
32:04Ja, ja, so ist er nun mal, der Gute.
32:07Er geht jeder Stellungnahme aus dem Wege,
32:10wechselt einfach das Thema.
32:11Was für ein Charakter.
32:14Lass ihn in Ruhe.
32:16John.
32:18Guten Tag, Herr Dornhaus.
32:20Guten Tag, Herr Malbe.
32:22Guten Tag, Herr Doktor.
32:24Bleiben Sie doch sitzen.
32:26Wie geht es Ihrer Frau Mutter?
32:29Ich mache mir ziemliche Sorgen.
32:31Das tun wir auch.
32:33Wir haben gerade über den leidigen Angelegenheit gesprochen
32:36und überlegen, ob es nicht einen Weg gibt,
32:38dir zu helfen.
32:41Sie hat sich da
32:43in eine Situation hinein manövriert,
32:46aus der sie vielleicht
32:48alleine gar nicht mehr herauskommt.
32:51Bei aller Nachsicht
32:53für die Überspanntheiten einer Künstlerin.
32:56Sie richtet mit ihren Behauptungen Schaden an.
33:00Ich bin sicher, dass sie das nicht will.
33:03Das sind wir auch.
33:05Aber vielleicht wäre es gut,
33:07wenn Sie für eine Weile
33:09in ein Sanatorium gingen,
33:11in ein wirklich gutes Haus,
33:13in dem sie etwas zur Ruhe kommt.
33:15Was halten Sie davon?
33:17An der Geldfrage sollte es nicht scheitern.
33:22Das ist ein Angebot, John.
33:24Du willst mit ihr sprechen, ja?
33:28Ich habe schon mit ihr gesprochen.
33:30Ich war vorhin bei ihr.
33:31Für sie ist diese Sache eine Frage
33:33ihres Selbstvertrauens geworden.
33:35Es geht ihr um ihre Glaubwürdigkeit.
33:38Sie will ernst genommen werden.
33:40Was sind wir dir eigentlich wert, John?
33:43Genauer gesagt,
33:45was ist dir deine Zukunft wert?
33:47John wird das in Ordnung bringen.
33:51Wann haben Sie Herrn Unger zum letzten Mal gesehen?
33:54Am Freitag, Freitagnachmittag.
33:56Ich kam rein, um mich zu verabschieden.
33:58Hat er Ihnen vielleicht gesagt,
33:59was er am Wochenende macht?
34:01Über Privates hat Herr Unger
34:03fast nie mit mir gesprochen.
34:05Ist Ihnen aufgefallen,
34:07ob seit Freitag hier irgendetwas fehlt?
34:09Eigentlich nur sein kleiner Aktenkoffer.
34:11Der lag sonst immer da.
34:13Herr Unger hat ihn mitgenommen,
34:15wenn er zu einer wichtigen Besprechung gegangen ist.
34:17Wissen Sie,
34:19ob er manchmal nach Starnberg gefahren ist?
34:21Aus geschäftlichen Gründen bestimmt nicht.
34:23Hat er mal den Namen Dr. Dannhaus genannt?
34:25Ja, oder Yvonne oder Roman Dannhaus.
34:27Kann ich mich nicht erinnern.
34:29Na ja.
34:31Wir haben die Erlaubnis, Sie mitzunehmen.
34:33Wann hat Herr Unger seinen Wach- und Sicherheitsdienst gegründet?
34:35Vor fünf Jahren.
34:37Das muss doch ein gutes Geschäft gewesen sein, nicht?
34:39Er hat eine schicke Garderobe,
34:41den Wagen und das Haus hier.
34:43Das gehört auch ihm, nicht?
34:45Er hat es günstig kaufen können.
34:47Und das Gartenhaus da, gehört das auch dazu?
34:49Da wohnt eine alte Dame.
34:51Früher hat ihr das hier alles gehört.
34:53Aber als sie das Haus an Herrn Unger verkauft hat,
34:55hat sie sich in dem Gartenhaus
34:57ein Wohnrecht auf Lebenszeit gesichert.
34:59Ach ja.
35:01Und da habe ich noch eine Frage.
35:03Hat Herr Unger einen Orden gehabt?
35:05Einen Orden?
35:07Einen Orden, ja, hier, so was hier.
35:09Von einem Orden ist mir nichts bekannt.
35:11Das ist schade.
35:13Ich meine nicht, dass er keinen gehabt hat,
35:15sondern dass es Ihnen nicht bekannt ist.
35:18Guten Tag, Frau Strauß.
35:23Tschau.
35:25Guten Tag, Frau Strauß.
35:27Guten Tag.
35:29Guten Tag.
35:59Ja?
36:01John, es ist was passiert.
36:04Mama, weißt du, wie spät es ist?
36:06Nach eins.
36:08Ja.
36:10Ja.
36:12Ja.
36:14Ja.
36:16Ja.
36:18Ja.
36:20Ja.
36:22Ja.
36:24Ja.
36:26Ja.
36:27Es ist nach eins.
36:29John, bitte leg nicht auf.
36:31Im Treppenhaus auf den Stufen
36:33liegt deine Frau, die ist tot.
36:35Ich werde dir was sagen.
36:37Du bist betrunken.
36:39Du bist nicht nur betrunken, du bist kaputt.
36:41John, du musst mir glauben.
36:43Ich habe sie doch gesehen mit meinen eigenen Augen schon.
36:45Bitte.
36:47Bitte hilf mir, das eine Mal, ja, John?
36:49Ich habe so Angst.
36:51Bleib in deiner Wohnung, ich rufe die Polizei an.
36:54Ja.
36:55Ich habe es so satt mit dir.
37:00Kann ich verstehen.
37:13Wer ist da?
37:15Polizei.
37:20Guten Abend, hier soll was passiert sein.
37:26Nein.
37:30Nein.
37:32Nein.
37:47Die alte Dame im Gartenhaus, eine Frau Badura,
37:50hatte noch am Nachmittag vor dem Mord
37:52ein kurzes Gespräch mit Ungarn.
37:53Sie erinnert sich, dass er eine angebotene Tasse Tee abgelehnt hatte,
37:56weil er noch mal weg musste.
37:58Sie meinte, er wäre ein grundsolider und anständiger Mensch.
38:01Habt ihr die Geschäftsakten durchgesehen?
38:04In den beiden ersten, da stehen die Namen,
38:06die Adressen von den Kunden,
38:08die sich von ihm Wachpersonal vermitteln ließen.
38:10Unternehmer, Antiquitätenhändler, reiche Privatleute.
38:15Habt ihr in der Kundenkartei die Namen,
38:17mit denen der Gäste in Starnberg
38:19mit dem Gastgeber und mit dem Personal dort verglichen?
38:21Es gibt nicht andere Namen.
38:23Keine einzige Beistimmung.
38:25Das wäre auch zu schön gewesen.
38:27Die anderen Akten enthalten Steuer- und Versicherungsunterlagen
38:31und dann die Personalien und Gehaltsabrechnungen
38:34von seinen Leuten, die bei ihm angestellt waren.
38:36Aber wir haben sie noch nicht durchsehen können.
38:38Guten Morgen.
38:40Nein.
38:42Sie hat schon wieder eine Leiche gesehen, diesmal eine Frau.
38:44Als die Polizei kam, war die Leiche natürlich verschwunden.
38:47Da sind wir auf eine Verrückte reingefallen.
38:49Mein Gott, die arme Frau.
39:49Guten Morgen.
40:19Guten Morgen.
40:49Guten Morgen.
41:20Guten Morgen.
41:39Frau Malven, machen Sie doch auf.
41:41Wir wissen, dass Sie da sind.
41:47Frau Malven,
41:49wo sind Sie?
41:51Wir müssen rein, du hohlen Hausmeister.
42:01Wie geht es dir?
42:03Siehst du hier?
42:06Wie konntest du das tun?
42:10Wenn man glaubt, dass man wahnsinnig wird.
42:16Vielen Dank, dass Sie geholfen haben.
42:17Ja, wir kamen gerade noch rechtzeitig,
42:19um Ihre Mutter ins Krankenhaus zu bringen.
42:21Und um festzustellen,
42:23dass es keine Wahnvorstellung war,
42:25dass sie den Toten in dem Auto auf dem Parkplatz gesehen hatte.
42:28Wir haben uns nämlich in Ihrer Wohnung umgesehen
42:30und das schließen wir auf eine Handtasche.
42:32Die trug sie am Abend,
42:34als sie mit Ihnen in Starnberg war.
42:36Und in der Handtasche,
42:38da war diese Medaille.
42:40Ihre Mutter hielt sie für in Ordnung,
42:42als sie sie auf dem Boden liegen sah
42:44vor dem Auto des Toten
42:45und in ihrer Erregung steckte sie sie unbewusst
42:48in ihrer Handtasche und vergaß sie dann später.
42:51Diese Medaille,
42:53ist eine Erinnerung an ein Sportfestival dem Toten.
42:56Das haben wir durch eine telefonische Rückfrage
42:59bei seiner Sekretärin erfahren.
43:03Da bin ich aber froh,
43:05dass Sie das herausbekommen haben.
43:07Ja, sowas gelingt uns manchmal.
43:09Und diese andere Sache,
43:11diese Tote im Treppenhaus,
43:12dafür haben wir auch eine Erklärung.
43:15Wir glauben,
43:17dass Frau Malben tatsächlich eine tote Frau
43:19vor ihrer Wohnungstür gesehen hat.
43:21Nur war die Frau mit Sicherheit nicht tot,
43:23sondern ihr Verschwinden und ihre Ermordung,
43:26das war arrangiert wie so ein Horrorfilm.
43:30Ja, ja.
43:32Alle Anstrengungen unserer Kultur
43:35haben das Grausame im Menschen
43:38nicht beseitigen können.
43:39Da haben Sie vollkommen recht, Herr Doktor.
43:42Lebt Ihr Sohn ständig bei Ihnen?
43:45Er hatte eine Stadtwohnung in München,
43:48aber er ist meistens bei uns.
43:51Zurück zu dieser Mordgeschichte.
43:54Wir glauben, dass er den Zweck hatte,
43:56Frau Malben zu einer Reaktion zu veranlassen,
43:59durch die sie den Rest ihrer Glaubwürdigkeit
44:01verlieren würde.
44:03Das ist ja teuflisch.
44:06Frau Malben,
44:08für diese Annahme spricht,
44:10dass sich unmittelbar nach der Mordsache
44:12ein Mann bei einigen Zeitungen gemeldet hat,
44:15der sich als bekannter Reporter ausgab
44:17und dessen Stimme auch genau imitierte
44:19und den ganzen Vorfall detailliert schilderte.
44:22Nun fragen wir uns natürlich,
44:24wer hat ein Interesse daran,
44:26Frau Malben in der Öffentlichkeit
44:28als unzurechnungsfähig hinzustellen.
44:30Doch nur diejenigen,
44:32die ihre Aussage zu fürchten haben.
44:38Sie meinen also uns.
44:41Das haben Sie gesagt, Herr Doktor.
44:43Wir haben jetzt die Akt mit den Personalunterlagen
44:46durchgearbeitet.
44:48Ja? Na und, was ist rausgekommen?
44:50Auch das meiste südliche Papierkram.
44:52Zwischendurch ein paar private Eintragungen
44:54hinter den Personalien.
44:56Nahosterfahrung oder tierfreundlich
44:58oder als Begleitschutz für Damen geeignet.
45:01Oh, das bin ich auch gern.
45:04Auffallend war eigentlich nur
45:05der Vermerk auf einem Gehaltsbogen
45:07von einem Schmidke, Hans-Dieter.
45:10Festangestellt von Februar bis Ende August 82.
45:14Mit einem Monatseinkommen von 2500.
45:17Er erhielt am 18. August 1200 Mark
45:21als Sonderüberweisung.
45:23Ohne nähere Angaben.
45:25Ja? Das könnte doch interessant sein.
45:28Bestelle doch mal her.
45:30Sie gehen seit einem Jahr bei uns ein und aus.
45:34Sie kümmern sich in liebevoller Weise um Yvonne.
45:37Sie verstehen es,
45:39mit den Launen Romans fertig zu werden.
45:43Wir haben viele gute Gespräche geführt.
45:46Und aus all dem
45:48ist ein Band der Sympathie und Zuneigung erwachsen.
45:53So kann man wohl sagen.
45:56Aber darüber hinaus bindet uns noch mehr.
46:00Die Last
46:02gemeinsamen Wissens
46:05und gemeinsamer Sorge.
46:10Ich kann Ihnen im Augenblick nicht ganz folgen.
46:13Die Zukunft,
46:15über die ich mir Gedanken mache,
46:17ist Ihre Zukunft, John.
46:20Ich möchte Sie gerne fest an unser Unternehmen binden.
46:24Fest.
46:26Und auf gutem Posten.
46:27Und auf gutem Posten.
46:32Ihr Angebot ehrt mich.
46:34Ich möchte, dass Sie ein Kontaktbüro
46:37in Kanada
46:39aufbauen. Und zwar so schnell wie möglich.
46:44Warum?
46:46Warum denn Kanada?
46:48Das ist doch geschäftlich...
46:50Kanada ist ein großes Land,
46:52das dem Tüchtigen alle Chancen bietet.
46:57Und Yvonne?
46:59Die wird nicht mitkommen.
47:02Wir wollten uns doch verloben.
47:04Ich habe mit Yvonne gesprochen.
47:07Sie möchte Ihrer Zukunft nicht im Wege stehen.
47:11Sie ist einverstanden, wenn Sie gehen.
47:20Ich werde abgeschoben.
47:22Es ist alles für Ihren Abflug vorbereitet.
47:24Sagen Sie mal, Herr Schmidtke,
47:26wie sind Sie denn gerade zu der Firma Unger gekommen?
47:29Eines Tages habe ich eine Anzeige in der Zeitung gelesen.
47:33Sportliche junge Männer für Objekt- und Personenschutz gesucht.
47:36Und da?
47:38Da habe ich mir gedacht, das ist genau das Richtige für mich.
47:40Naja, das war es ja dann sicher auch.
47:42Ja.
47:44Am 18. August hat Herr Unger auf Ihr Gehaltskonto
47:46zusätzlich 1200 Mark überwiesen.
47:48Eine Sondervergütung?
47:50Ja, wissen Sie,
47:52das ist schon so lange her.
47:54Ach, Herr Schmidtke, 1200 Mark.
47:57Sowas vergisst man doch nicht so schnell.
48:00Sagen Sie das Datum nochmal.
48:03Die Überweisung erfolgte am 18. August.
48:06Also, Herr Schmidtke,
48:08mit welcher Sonderleistung haben Sie sich das Geld verdient?
48:13Wir kriegen es auch ohne Ihre Mithilfe heraus.
48:16Also.
48:19Also, Herr Unger hat mir gesagt,
48:21ich soll an einem bestimmten Tag
48:24zu einem bestimmten Punkt in München fahren.
48:27Und? Weiter?
48:29Da sollte ich dann bis 19 Uhr warten.
48:32Aber das war doch sicherlich nicht alles.
48:34Dann sollte ich ein Fenster am ersten Stock eines Bürogebäudes einwerfen.
48:38Und das haben Sie dann auch getan?
48:41Mit einem Stein.
48:45Und warum sollten Sie das tun?
48:48Ja, das hat mir Herr Unger nicht gesagt.
48:49Aber ich habe mir so meine eigenen Gedanken gemacht.
48:52Ah ja.
48:54Was waren denn das für Gedanken?
48:56Na ja, ich glaube, er wollte,
48:58dass die Alarmanlage in dem Büro ausgelöst wird.
49:01Und das sollten Sie dann auch?
49:03Ja, klar.
49:05Und nun sagen Sie es mir doch bitte,
49:07wo sich dieses Bürogebäude befindet.
49:09In der Lobingerstraße 14.
49:11Lobingerstraße 14?
49:13Da ist doch das Chefbüro von den Dannenhauswerken.
49:16Na, guck mal dann.
49:17Dankeschön, Herr Schmidtke.
49:19Ich fahre jetzt sofort raus zu Dr. Dannhaus.
49:22Und ihr kümmert euch bitte mal um die Sekretärin von Herrn Umer, ja?
49:25Nein, Herr Schmidtke.
49:27Wir müssen das jetzt mal umdrehen.
49:29Wir rufen einen netten Kollegen für Sie
49:31und er macht bei Ihnen mal Personenschutz, ja?
49:34Bis wir wiederkommen.
49:48Guten Tag, Frau Badura.
49:50Guten Tag.
49:52Guten Tag, Sie wünschen?
49:54Entschuldigen Sie, Sie haben doch Besuch.
49:56Ja, woher wissen Sie?
49:58Von der Sekretärin von Herrn Unger, sie hat es uns gesagt.
50:01Dürften wir Ihren Besuch mal sprechen?
50:03Ja, Sie kenne ich doch.
50:05Sie waren schon mal hier wegen Herrn Unger.
50:08Das ist richtig.
50:10Der Arme.
50:12Ist der Mörder schon gefunden?
50:14Dürften wir Ihren Besuch einmal sprechen?
50:17Ja, einen Moment bitte.
50:19Äh, Tilla!
50:23Guten Tag, Frau Malden.
50:25Heimann, Kriminalpolizei.
50:27Ich habe dir doch erzählt.
50:29Frau Malden, dürften wir Sie bitten mitzukommen?
50:33Es war am 16. August, ja.
50:37Ich hatte mir, wie so oft, Unterlagen mit nach Hause genommen
50:41und saß in meinem Haus.
50:42Kurz nach 19 Uhr klingelte das Telefon.
50:45Die Polizei teilte mir mit,
50:47dass in unserem Büro in der Lobinger Straße
50:50die Alarmanlage ausgelöst worden sei.
50:54Was haben Sie denn gemacht, Herr Doktor?
50:57Ich fuhr sofort nach München
50:59und es war Gott sei Dank kein Einbruch.
51:02Es war nur eine Fensterscheibe eingeworfen worden.
51:05Ein dummer Jungenstreich wahrscheinlich.
51:08Dummer Jungenstreich?
51:09Na, ich glaube, dass da mehr dahinter steckt.
51:12Herr Köster?
51:14Ja, Entschuldigung, Herr Doktor.
51:17Guten Tag, Herr Doktor.
51:19Guten Tag.
51:21Wir haben Frau Malden mitgebracht.
51:31Guten Tag, Herr Malden.
51:33Was machst du denn hier?
51:35In der Gegend ist doch ein Mann,
51:36ein gewisser Junge, ermordet worden.
51:38Ich muss eines von dir bitten.
51:40Ich muss Sie bitten, jetzt keine Gespräche zu führen.
51:43Ich darf doch meiner Mutter guten Tag sagen,
51:45Frau Malden.
51:47Guten Tag.
51:49Gute Frau.
51:51Ich hätte mir gewünscht,
51:53dass wir einen glücklichen Anlass...
51:55Ja, ich habe ja wohl einiges ausgelöst,
51:57von dem ich nicht wissen konnte,
51:59wohin es führen würde.
52:01Bitte nehmen Sie doch Platz.
52:03Danke.
52:07Frau Malden,
52:09mein Mitarbeiter hat mich kurz informiert.
52:12Die alte Dame,
52:14die in dem Gartenhäuschen wohnt,
52:16Frau Badura,
52:18das ist Ihre Freundin.
52:20Frau Badura war eine gute Schauspiellehrerin.
52:22Ich verdanke ihr sehr viel.
52:24Und Sie haben sie oft besucht.
52:26Erst in dem großen Haus
52:28und dann später im Gartenhäuschen.
52:30Die Verbindung ist nie abgerissen.
52:32Und bei Ihren Besuchen
52:34haben Sie nie eine Frau gesehen.
52:36Haben Sie nie einen Unger kennengelernt,
52:38der den ganzen Besitz gekauft hat?
52:41Nein.
52:43Niemals.
52:45Das ist aber merkwürdig, nicht?
52:47Entschuldigen Sie, wenn ich mich einmische,
52:49aber ich glaube nicht,
52:51dass Frau Malden etwas mit dem Mord zu tun hat.
52:54Vor 14 Tagen erreichten mich zwei Briefe
52:57ohne Unterschrift,
52:59ohne Absender.
53:01In dem letzten Brief
53:03lagen einige Fotoabzüge
53:05bei wichtigen geheimen Dokumenten
53:07meiner Firma,
53:09waren fotografiert worden.
53:11Der unbekannte Briefschreiber
53:13forderte eine Million
53:15für die Rückgabe der Kopien.
53:18Andernfalls
53:20wollte er das Material
53:22an eine Konkurrenzfirma
53:24weiterverkaufen.
53:26An dem Abend, an dem das Fest hier stattfand,
53:28rief er mich an
53:30und fragte, ob das Geld bereit liege.
53:32Ich sagte,
53:34es sollte herkommen.
53:36Und er kam.
53:38Ja, es tate.
53:40Und nun muss wohl John weitererzählen.
53:44Na, John,
53:46willst du jetzt nicht endlich mal Charakter zeigen?
53:51John.
53:57Diese Frau Badura,
53:59die alte Schauspielerin,
54:01wollte ihr Haus verkaufen
54:02und traute sich meiner Mutter an.
54:04Und meine Mutter bat mich,
54:06ihr zu helfen.
54:08Ich sollte als Immobilien-Sachverständiger
54:10in einem Gutachten
54:12den Wert des Hauses feststellen
54:14und eventuell einen Käufer vermitteln.
54:17Und das haben Sie getan?
54:19Ja.
54:22Ich brachte Frau Badura
54:24und Unger zusammen,
54:26den ich kurz vorher kennengelernt hatte.
54:29Und da Frau Badura
54:30offensichtlich etwas versponnen war
54:32und keine Ahnung von Geld hatte,
54:35setzte ich den Preis des Hauses
54:37auf 600.000 Mark fest.
54:39Und Unger kaufte dafür.
54:42Was war denn das Haus wirklich wert?
54:46In Anbetracht der guten Wohnlage
54:48mindestens zwei Millionen.
54:51Und was hat Ihnen Herr Unger
54:53für die Gefälligkeit bezahlt?
54:56400.000 Mark.
54:58Was bist du für ein Mensch?
55:01Ich bin dein Sohn, Mama.
55:03Und da die Sache so gut geklappt hat,
55:06kam jetzt Herr Unger bald
55:08mit dem zweiten Vorschlag, nicht?
55:11Ja.
55:14Er verlangte von mir,
55:16dass ich geheime Unterlagen
55:18aus dem Unternehmen von Dr. Dannhaus
55:20fotografieren sollte.
55:22Und als ich mich weigerte,
55:24drohte er mir
55:25einen Brief von Dr. Dannhaus zu schreiben
55:27und mich als Betrüger zu entlarven.
55:30Und da haben Sie nachgegeben?
55:32Ja.
55:34Und während der Herr Unger
55:36mit einem Steinwurf
55:38die Alarmanlage in Betrieb setzen ließ
55:40und der Herr Dr. Dannhaus
55:42voller Sorgen nach München fuhr,
55:44da fotografierten Sie hier die Unterlagen,
55:46die er unverschlossen
55:48in seinem Arbeitszimmer zurückließ.
55:52Sehen Sie noch einmal
55:53ganz genau an, Schwesterchen.
55:59Dann kamen die Briefe
56:02mit der Millionenforderung.
56:06Ich wurde das Gefühl nicht los,
56:08dass John seine Hände im Spiel haben musste,
56:10denn er war hier,
56:12als ich nach München gefahren war.
56:15Ich mochte John gerne,
56:17weil meine Tochter ihn gerne hatte.
56:21Ich wollte meine Tochter
56:23keine Chance geben
56:25und tatsächlich brachte er mir
56:27das Material zurück.
56:29Aber er wollte nicht sagen,
56:31auf welche Weise
56:33er es ihm abgenommen hatte
56:35und ich wollte auch nicht insistieren.
56:39Ich wartete auf den Parkplatz.
56:43Kurz nach neun kam Unger.
56:47Ich sprach mit ihm.
56:50Ich flehte ihn an.
56:54Ich sagte, ich würde einen Teil des Geldes
56:56aus meiner eigenen Tasche zahlen.
57:00Aber er lachte mich nur aus.
57:03Und da bekamen Sie einen Wutanfall
57:05und haben ihn gewürgt,
57:07bis er tot war.
57:12Ja.
57:15Herr Malven,
57:17Ihre Mutter,
57:19die den Toten gesehen hatte,
57:21wurde nicht geglaubt
57:23und dann inszenierten Sie
57:25diese Horrorgeschichte
57:27vor Ihrer Wohnungstür
57:29mit einem Pärchen,
57:31das Sie dafür bezahlten
57:33und dem Sie das Ganze
57:35als einen Scherz hinstellten.
57:37Aber das war kein guter Scherz,
57:39Herr Malven.
57:41Bitte kommen Sie mit.
57:45Du miserabler,
57:47hunsgemeiner Kerl, du!
57:53Tschau.
58:23Untertitelung des ZDF für funk, 2017
59:23Untertitelung des ZDF für funk, 2017