Derrick S09E08 - Das tödliche Schweigen

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00:00Hast du Lust auf ein Bier?
00:29Ja, gern. Ich wollte nur noch in die Spätvorstellung.
00:32Du willst ins Kino? Was für einen Film?
00:34Ja, Science-Fiction, so eine Weltraumgeschichte.
00:36Was passiert denn da?
00:37Dasselbe wie bei uns. Liebe, Tod und Fernsehen.
00:40Was gefällt dir da?
00:41Was so weit weg ist.
00:44Ja?
00:55Oberinspektor Derrick, bitte helfen Sie mir, ich bin in Lebensgefahr.
01:01Wer ist denn da?
01:02Mein Name ist Helga Södern, Dolomitenstraße 10.
01:05Können Sie mir helfen? Man will mich umbringen.
01:08Wer? Wer will Sie umbringen?
01:10Ich weiß es nicht, aber man hat mich verfolgt in einem Wagen. Sie sind draußen.
01:15Wer? Wer ist draußen?
01:17Ich sag Ihnen doch, ich weiß es nicht. Bitte kommen Sie.
01:20Oh mein Gott, Sie sind da. Sie sind heraufgekommen, Sie sind an der Tür.
01:24Machen Sie die Tür nicht auf, ich schicke Ihnen eine Funkstreife. Hallo?
01:33Hallo, sind Sie noch da?
01:38Hallo, melden Sie sich.
01:45Helga Södern, Dolomitenstraße.
01:4710.
01:50Wer soll mir so was ernst nehmen?
01:52Schauen wir mal nach.
02:11Da nimmt uns doch nicht jemand auf den Arm.
02:24Wer ist da, bitte?
02:26Kriminalpolizei.
02:30Ja, warum machen Sie nicht auf?
02:31Ich nehme an, Sie kommen wegen des Anrufs.
02:33So ist es.
02:34Ja, uns hat eine Frau angerufen, es klang so, als ging es um Mord. Sie nannte den Namen Adresse Södern, hier steht er.
02:37Ja, ja, ich kann das alles erklären.
02:38Na ja, ist ja fein, aber ich denke, wir sollten reingehen, oder haben Sie was dagegen?
02:41Nein, nein, kommen Sie nur rein.
02:44Wo ist die Frau, die mich angerufen hat?
02:46Da drin. Helga, bitte kommen Sie doch mit.
02:50Siehst du, das hast du jetzt davon, jetzt ist die Polizei da.
02:53Ich habe ihr gleich gesagt, du kannst da nicht so einfach anrufen.
02:56Sie haben mich angerufen?
02:58Ja.
02:59Ich dachte schon, da kommt jetzt die Funkstreife mit Riesentrara und so.
03:02Sie sind Helga Södern?
03:05Ja.
03:07Darf ich mal Ihren Ausweis sehen?
03:10Warum wollen Sie jetzt Ihren Ausweis sehen? Sie hören ja, Sie gibt ja zu, angerufen zu haben.
03:14Und Sie will ja auch erklären, warum.
03:26Warum haben Sie mich angerufen?
03:28Darf ich?
03:29Nee, Sie nicht.
03:30Aber ich kann es viel besser erklären als Sie.
03:32Sie hat einfach zu viel Fantasie und zu viel Angst.
03:35Ja, und manchmal kommt das eben zusammen, die Fantasie und die Angst.
03:38Und das gibt dann eben die Einbildungen, die sie hat und gegen die sie sich einfach nicht wehren kann.
03:46Was für Einbildungen hatten Sie denn?
03:49Ich dachte, ich...
03:51Sie dachte, sie würde verfolgt. Sie hat immer einen Wagen hinter sich gesehen und...
03:54Reden Sie eigentlich immer so viel?
03:57Ich dachte, da folgt mir ein Wagen.
04:00Nicht nur heute, sondern auch gestern schon.
04:03Es war immer derselbe Wagen und es saßen zwei Männer drin.
04:08Und immer wenn ich hielt, dann hielten die auch.
04:11Verrückt! Das ist doch ganz einfach verrückt!
04:14Und als ich heute Abend mit dem Wagen vor meinem Haus hielt, hielten die auch und stiegen aus.
04:23Und die zwei Männer stiegen aus und gingen mir nach. Ich rannte ins Haus.
04:28Und Sie bildet sich ein, die beiden Männer seien ihr ins Haus nachgegangen.
04:32Weil ich die Haustür gehört habe.
04:35Während Sie mit mir telefonierten, hörte ich klingeln und das Öffnen der Tür.
04:39Ja, das war ich, als ich hereinkam.
04:41Ich sah sie sofort dastehen, so ungeheuer aufgeregt und habe sie auch sofort gefragt, was ist denn los?
04:46Ah ja? Ich habe aber mehrere Stimmen gehört.
04:50Ja, auf der Treppe gingen Hausbewohner vorbei, mit denen ich geredet habe, als ich reinkam.
04:55So, ich glaube, jetzt ist es an der Zeit mal zu fragen, wer Sie sind.
04:59Oh, Verzeihung, mein Name ist Hassler, Udo Hassler.
05:01Wohnen Sie auch hier?
05:02Nein, nein, nein, ich wohne nicht hier.
05:04Haben Sie einen Schlüssel für die Wohnung?
05:05Ja, wir sind befreundet.
05:07Sagen Sie mal, woher kennen Sie mich eigentlich? Woher haben Sie meine Telefonnummer?
05:12Normalerweise ruft man doch 110 an, wenn man dringend Hilfe will.
05:16Von einem Bekannten.
05:19Das Ganze war also Einbildung.
05:23Sie sind nicht verfolgt worden, heute nicht, gestern nicht.
05:27Und Ihre Angst, Sie hatten Todesangst, die ist unnötig.
05:32Ja, und ich habe ihr gesagt, sie muss sich entschuldigen.
05:35Und es tut ihr auch wirklich wahnsinnig leid.
05:37Das will ich nicht von Ihnen hören.
05:41Es tut Ihnen leid.
05:44Brauchen Sie unsere Hilfe noch?
05:46Nein.
05:50Gut, dann ...
05:52... dann gehen wir, Harry.
05:54Gute Nacht.
05:57Ich bringe Sie raus.
06:01Und nochmals vielen Dank, dass Sie so schnell gekommen sind.
06:03Keine Ursache!
06:05Was?
06:06Was?
06:07Das ist ein Hilfsvorschlag.
06:09Und nochmals vielen Dank, dass Sie so schnell gekommen sind.
06:11Keine Ursache.
06:12Was sind Sie eigentlich für ein Beruf, Herr Haßler?
06:15Student. Architektur.
06:17Viel Fantasie.
06:19Fantasie? Ja, die habe ich. Das ist meine Stärke.
06:23Ja. Gute Nacht, Herr Haßler.
06:25Ja, ja.
06:32Wieso muss er denn die ganze Zeit dazwischenkotzen?
06:34Vielleicht kann er nicht anders.
06:36Aber der hat einen Grund.
07:09Hallo, Herr Haßler. Wo warst denn du?
07:10Ich? In der Kantine frühstücken.
07:12Dann gib dir einen guten Rat, gewöhn dir das nicht an.
07:14Doch, das ist irrsinnig bequem.
07:15Ja? Damit geht der Rest deines Privatlebens auch noch in die Binsen.
07:19Der Rest besteht darin, dass ich mir mein Café zu Hause selber mache.
07:21Ja, genau das meine ich.
07:24Alles klar.
07:27Sie kommen gerade.
07:28Gut, geht in Ordnung.
07:36Gut, dass ihr kommt.
07:37Ihr müsst gleich wieder weg. Mord an einer Frau.
07:39Junges Mädchen, Dolomitenstraße?
07:41Wie kommst du darauf?
07:43Nein, eine ältere Frau.
07:45Maria Simker, Tengstraße 17.
07:48Sie wurde wahrscheinlich erwürgt.
07:51Entschuldige, aber die Kleine geht mir nicht aus dem Kopf.
08:00Die Frau hat Würgemaler am Hals.
08:02Allerdings nichts herausgebringt.
08:04Als Todesursache möchte ich ihr Stickenfest ausschließen.
08:07Sie könnte, hervorgerufen durch Schreck oder Aufregung,
08:10einen Infarkt erlitten haben.
08:11Allerdings näheres bringt erst die Autopsie.
08:14Ich danke Ihnen, Doktor.
08:15Stefan? Ja?
08:16Maria Simker, Jahre 29, Alleinleben, Buchhalterin, war zuletzt arbeitslos.
08:20Wer hat sie gefunden?
08:21Ihr Sohn. Wollte sie heute Morgen besuchen und da hat sie nicht aufgemacht und dann
08:24hat er die Tür aufbrechen lassen.
08:25Wo ist er jetzt?
08:26Hier im Nebenzimmer.
08:27Ach so, danke dir.
08:29Äh, Doktor, wann ist der Tod eingetreten?
08:32Schon vor Mitternacht.
08:35Danke.
08:43Herr Simker?
08:44Ludwig Simker, ja.
08:46Es, äh, es tut mir sehr leid, was mit Ihrer Mutter.
08:50Sie haben sie heute Morgen gefunden, nicht?
08:52Ja.
08:54Aber Sie wohnen nicht hier.
08:55Kommen Sie, setzen Sie.
08:56Nein, nein, ich wohne nicht hier.
08:59Was, äh, was sind Sie vom Beruf?
09:02Lagerverwalter.
09:04Im Moment ohne Beschäftigung.
09:06Meine Firma ist aufgelöst worden.
09:09Besuchen Sie Ihre Mutter regelmäßig morgens?
09:12Nein, nein.
09:14Ich hab gestern Abend versucht anzurufen,
09:17da hat sie sich nicht gemeldet.
09:19Da war ich beunruhigt.
09:21Bin ich heute Morgen erst mal hierher gefahren.
09:24Sagen Sie,
09:25ist sie erwürgt worden?
09:28Ja, das, äh, muss die Autopsie ergeben.
09:32Hatte sie ein schwaches Herz?
09:34Ja, das hatte sie.
09:37Sie hatte schon mal einen Herzinfarkt vor drei Jahren.
09:41Mhm.
09:42Als Sie heute Morgen hierher kamen, was war mit der Wohnungstür?
09:46War die unversehrt?
09:47Ja.
09:48Ja, und die Tür, war sie abgeschlossen?
09:51Nein, nein, die war nur zugezogen.
09:54Na ja, dann muss Ihre Mutter die Täter ja hereingelassen haben.
09:58Ich meine, äh,
09:59mir gab's keine Anzeichen.
10:01Eines Raubüberfalls, es war nichts verwüstet, oder was?
10:04Nein, überhaupt nicht.
10:08Dann muss Ihre Mutter die Täter gekannt haben.
10:11Kennen Sie einen Bekanntenkreis Ihrer Mutter?
10:14Meine Mutter hatte keinen großen Bekanntenkreis.
10:19Nur ein paar Arbeitskollegen von früher.
10:24Sonst lebte sie ziemlich zurückgezogen.
10:29Herr Simka, wer könnte Ihre Mutter gestern Abend besucht haben?
10:32Und wer könnte so mit ihr in Streit geraten sein,
10:34dass er sie erwürgen wollte?
10:38Keine Ahnung.
10:45Wir haben in der Küche im Ausguss drei Gläser gefunden.
10:47Fingerabdrücke?
10:48Keine, sehr vorsichtig abgetrocknet worden.
10:50Drei Gläser?
10:51Ja, sieht so aus, als hat die Frau zuletzt noch Besuch gehabt von zwei Leuten.
10:55Mhm.
10:56Was sagt denn der Sohn?
10:57Der sagt nicht viel, gibt nur zögernd Auskunft.
11:00Das haben wir doch schon mal gehabt.
11:01Was ist?
11:02Gestern Abend bei dem jungen Mädchen.
11:03Ach so, ja.
11:08Ist schon alles vorbei?
11:10Wo hat man Sie hingebracht?
11:12Ich sagte Ihnen ja schon, man muss die genaue Todesursache feststellen.
11:16Ja, ich weiß.
11:17Sie werden sofort benachrichtigt, wenn die Tote zur Beerdigung freigegeben ist.
11:20Alles gut.
11:22Dann kann ich jetzt gehen?
11:22Ja, natürlich.
11:23Meine Frau und die Kinder haben noch keine Ahnung, was passiert ist.
11:26Ach, Ihre Adresse haben wir?
11:28Ja, ja.
11:29Gut.
11:31Herr Simka, ich habe eine Frage.
11:34Ist Ihnen der Name Helga Södern bekannt?
11:37Ja, das war die Sekretärin von meiner Mutter.
11:41Aber wie kommen Sie denn auf die?
11:44Es ist schon gut, Sie können gehen.
11:52Sag mal, wenn die beiden sich kennen, wie kam es denn auf die?
11:57Du hast mich mit dem Mädchen drauf gebracht.
12:00Und da ist noch etwas.
12:02Helga Södern, die sprach von zwei Männern, die sie verfolgt haben.
12:07Und auch hier gab es zwei Besucher.
12:18Vielleicht ist sie schon tot.
12:23Wollen Sie zu Frau Södern?
12:25Ja.
12:26Die ist nicht da, die ist heute Morgen mit zwei Koffern runtergegangen.
12:29War ein junger Mann dabei?
12:30Ja, die ist unwahrscheinlich verreist.
12:33Du hast seine Adresse?
12:53Guten Tag.
12:56Was ist?
12:58Hat sie Ihnen die Sprache verschlagen?
13:01Nein, nein.
13:02Wieso?
13:03Was kann ich für Sie tun?
13:05Wir dürfen nicht reinkommen.
13:06Doch, doch.
13:07Ja, natürlich, kommen Sie rein.
13:08Guten Tag, Frau Södern.
13:09Wir waren in Ihrer Wohnung.
13:10Wir trafen Sie dann natürlich nicht an und eine Hausbewohnerin sagte uns, Sie wären
13:19verreist.
13:20Ja, aber sie ist doch gar nicht verreist.
13:21Wer behauptet sowas?
13:22Haben Sie das Haus nicht mit zwei Koffern verlassen?
13:26Na ja, sie ist zu mir gezogen, aber das kann ich erklären.
13:30Das kann sie doch auch selber erklären, oder?
13:32Ja, aber sie kann nicht mehr sagen, als ich auch sage.
13:35Ach ja?
13:36Ja, sie steht immer noch unter dem Eindruck dieser Einbildungen von gestern Abend.
13:40Ja, und da habe ich ihr gesagt, gut, dann komm halt für ein paar Tage zu mir, bis du
13:43begreifst, dass das alles Hirngespinste sind.
13:45Das ist doch ganz verständlich, oder?
13:47Kennen Sie Maria Simka?
13:50Was ist, kennen Sie sie nicht?
13:57Ja, doch, ich kenne eine Maria Simka.
14:03War das nicht mal eine Chefin von dir?
14:05Sie meinen doch die Buchhalterin, gell?
14:07Ja, die meinen wir, die Buchhalterin.
14:09Natürlich kennt sie die, da war sie mal Sekretärin.
14:13Was ist denn mit der Frau?
14:15Sie ist gestern Nacht ermordet worden.
14:17Die Frau Simka ist tot?
14:20Ermordet?
14:21Ja, aber wer hat sie denn umgebracht?
14:27Der Täter, oder sagen wir, die Täter sind unbekannt.
14:31Sie wurde erwürgt.
14:33Erwürgt?
14:34Und wann war das?
14:37Gestern.
14:38Gestern Abend, gegen zehn, elf Uhr.
14:42Gestern Abend.
14:47Ich kenne Frau Simka auch, sie ist eine sehr liebenswürdige Frau, die zu mir, zu uns beiden
14:56immer sehr freundlich war.
14:57Was Sie uns da sagen, das trifft uns schon sehr.
15:03Jaja, ich seh's Ihnen an.
15:05Hat sie nicht einen Sohn?
15:09Wie heißt er noch?
15:10Ludwig.
15:11Ja, genau, Ludwig, Ludwig Simka, weiß der Bescheid?
15:13Oh ja, er hat seine Mutter heute Morgen gefunden.
15:17Ach so, Sie haben schon mit ihm gesprochen?
15:19Ja, natürlich haben wir mit ihm gesprochen.
15:20Aha, und was sagt er dazu?
15:24Er konnte uns nicht helfen.
15:25Keine Vermutung, keine Erklärung.
15:29Frau Simka, die hat gestern Abend zwei Besucher hereingelassen.
15:33Zwei, die sie offenbar kannte.
15:38Zwei, aha, zwei Besucher.
15:42Ja, es waren zwei.
15:45Was ist?
15:47Ja, ich glaube, es ist besser, Sie setzen sich.
15:51Sie hat immer ein ganz besonderes Verhältnis zu Frau Simka gehabt,
15:54die fast wie eine Mutter zu ihr war.
15:57Die beiden haben sich wirklich ungeheuer gut verstanden.
15:59Sag mal, soll ich dir irgendwas bringen?
16:02Ein Glas Wasser oder eine Tablette?
16:05Oder vielleicht willst du dich hinlegen?
16:07Es wird sicher niemand was dagegen haben.
16:09Und Sie sehen ja, in was für einem Zustand sie ist.
16:11Komm, leg dich hin.
16:12Moment mal, also glauben Sie immer noch,
16:15dass das, was Ihre Freundin gestern Abend so ängstigte,
16:18nur Einbildung war?
16:20Sie wurde verfolgt von zwei Leuten bis in Ihre Wohnung.
16:24Ebenso wie zwei Leute Frau Simka besucht haben.
16:27Waren es nun dieselben Leute?
16:29Weil der Verdacht, der liegt ja doch nahe,
16:31nachdem Ihre Freundin und Frau Simka befreundet sind.
16:34Sehr eng befreundet sind.
16:38Was verbindet die beiden?
16:41Ja, was fragen Sie mich?
16:46Stehen Sie doch bitte mal auf.
16:52Wer waren die beiden Männer,
16:54die Ihnen gestern Abend gefolgt sind?
16:56Ich bin sicher, Sie wissen es.
16:58Wie können Sie so etwas fragen?
16:59Was unterstellen Sie ihr da?
17:00Wollen Sie sich nicht mal raushalten?
17:02Harry, lass ihn. Er kann nicht anders.
17:06Franzilo, ich muss ihn mitnehmen ins Präsidium.
17:10Wieso, wozu?
17:12Ist er jetzt festgenommen oder was?
17:15Also gut, bitte, dann nehmen Sie sie halt mit.
17:17Aber sie wird nichts anderes sagen, als sie bis jetzt gesagt hat.
17:41Wollen Sie etwas trinken?
17:45Einen Kaffee?
17:47Ja, bitte.
17:48Harry, bist du so lieb.
17:56Willi?
17:57Ja?
17:58Lass mal einen Kaffee, bitte.
18:03Kommt er vorwärts?
18:05Mühsam. Sie sagt nichts.
18:08Kann sie nicht oder will sie nicht?
18:11Nein, ich will nicht. Im Ergebnis ist es dasselbe.
18:22So, bitte.
18:23Danke.
18:29Nun trinken Sie aber auch.
18:36Macht nichts, passiert mir dauernd.
18:39Die Firma, in der Sie beide, Frau Simkan, Sie gearbeitet haben,
18:42die existiert nicht mehr?
18:44Nein.
18:45Was war denn das für eine Firma?
18:48Das war eine pharmazeutische Fabrik.
18:50Was haben die hergestellt?
18:52Alles Mögliche. Farben und Lacke, bis hin zu Düngemitteln.
18:56Ja. Ja, und die Firma wurde aufgelöst?
19:00Ja. Der Besitzer starb vor einem Jahr.
19:04Sein Bruder ist kein Chemiker und wollte den Betrieb nicht weiterführen.
19:08Er hätte es auch modernisieren müssen. Das wollte er nicht.
19:13Wann wurde der Betrieb aufgegeben?
19:16Vor einem halben Jahr.
19:18Aber Ihre Verbindung zu Frau Simkan, die riss nicht ab, was?
19:23Wir haben uns immer mal wieder gesehen.
19:34Sie können gehen.
19:38Sie verschweigen uns etwas.
19:41Und das zu tun, ist ein Fehler.
19:43Ein Fehler, den Sie einsehen sollten.
19:46Nun, wenn Sie ihn eingesehen haben, rufen Sie mich an.
19:55Darf ich Ihre unausgesprochene Frage beantworten?
19:59Ja.
20:01Sie haben gesagt, dass Sie die Firma nicht mehr kaufen.
20:05Darf ich Ihre unausgesprochene Frage beantworten?
20:09Sie hat nichts gesagt.
20:11Was sollte sie auch sagen?
20:13Können wir gehen?
20:15Ja, Sie können gehen.
20:27Vielleicht hättest du hartnäckiger sein sollen.
20:30Vielleicht, ja. Aber das bringt die Dinge auch nicht weiter.
20:35Die beiden gehören nicht zu den Kunden, mit denen wir es sonst zu tun haben.
20:39Eigentlich nicht. Aber Sie lügen wie die anderen.
20:42Das darf man nicht so eng sehen. Sie lügen nicht.
20:45Sie sagen nur nicht die Wahrheit.
21:05Das sind vermutlich die Enkelkinder.
21:09Na, ihr beiden.
21:11Grüß Gott.
21:15Ich glaube, Sie sind durchs Fenster gekommen.
21:17Gertrud! Gertrud, kommst du mal?
21:21Die Herren sind von der Kriminalpolizei, meine Frau.
21:23Guten Tag, Frau Sintra.
21:25Passt du auf, dass die Kinder nicht reinkommen?
21:27Kommen Sie rein, bitte.
21:29Bitte kommen Sie rein.
21:31Hier lang.
21:35Möchten Sie vielleicht was trinken?
21:37Nein, Herr.
21:39Ich weiß gar nicht, was ich da habe. Bier vielleicht?
21:41Machen Sie sich gar keine Umstände.
21:43Bitte nehmen Sie doch Platz.
21:45Danke.
21:47Wissen Sie, der Haushalt ist so nicht durcheinander.
21:49Meine Frau ist noch nicht so in Ordnung.
21:51Sie ist noch nicht so in Ordnung.
21:53Sie ist noch nicht so in Ordnung.
21:55Sie ist noch nicht so in Ordnung.
21:57Meine Frau ist noch nicht zum Einkaufen gekommen.
21:59Wir haben auch noch nicht zum Mittag gegessen.
22:03Wir sind alle völlig durcheinander.
22:05Die Kinder wissen natürlich nichts davon.
22:07Sie würden es nicht begreifen.
22:11Ich selber kann es ja kaum begreifen.
22:15Ich erzähle gerade,
22:17wie uns das alle mitgenommen hat.
22:19Wie unbegreiflich alles für uns ist.
22:21Wissen Sie denn schon, woran Sie gestorben ist?
22:25Ja, nein.
22:27Wir haben den Bericht noch nicht.
22:31Herr Simka, Sie erinnern sich doch,
22:33dass ich Sie...
22:35Ich habe Sie heute Morgen gefragt,
22:37ob Sie Helga Söder kennen.
22:39Ja, ja, ich weiß.
22:41Nachher habe ich mich gefragt,
22:43warum Sie den Namen erwähnt haben.
22:45Ich sehe keinen Zusammenhang.
22:47Na ja, es ist doch so.
22:49Ich sehe keinen Zusammenhang.
22:51Na ja, also gestern Abend hat mich Helga Söder angerufen.
22:53Sie bat mich um Hilfe.
22:55Bat Sie um Hilfe?
22:57Ja, sie sagte, sie befände sich in Lebensgefahr.
22:59Gottes Willen.
23:01Wir sind natürlich sofort hingefahren,
23:03aber...
23:05da war nichts.
23:07Es war nichts passiert.
23:09Ein Herr Hassler öffnete uns die Tür
23:11und...
23:13kennen Sie ihn?
23:15Hassler?
23:18Ist der Freund von Helga Söder?
23:20Ja.
23:22Also, Herr Hassler behauptete,
23:24diese...
23:26diese angebliche Bedrohung,
23:28das sei nur reine Einbildung gewesen.
23:30Ja, ich weiß nicht, wie gut Sie Fräulein Söder kennen,
23:32aber auf uns wird sie eher ängstlich
23:34und ich meine, das schließt ja nicht aus,
23:36dass sie viel Fantasie hat
23:38und dadurch zur Übertreibung neigt.
23:40Tut sie das?
23:42Sie beschreiben sie sehr gut.
23:44Sie war doch immer leicht zu beeindrucken.
23:46Sie hatte wirklich eine blühende Fantasie.
23:48Ich kann das nur bestätigen.
23:55Sehen Sie denn einen Zusammenhang
23:57zwischen dem, was sie da erzählt hat
23:59und dem Tod meiner Mutter?
24:01Ja, ich meine, die beiden Frauen kennen sich,
24:03kennen sich sogar sehr gut.
24:05Wäre das so abwegig?
24:07Nein, nein.
24:09Also, Ludwig,
24:11ich finde das völlig abwegig.
24:13Meine Schwiegermutter
24:15und Fräulein Södern
24:17hatten seit einem halben Jahr
24:19nichts mehr miteinander zu tun
24:21oder so gut wie nichts.
24:23Na ja, das stimmt.
24:25Die Firma, bei der Sie zusammen gearbeitet haben,
24:27existiert ja nicht mehr.
24:29Seitdem sind Sie ja beide arbeitslos.
24:31Mhm.
24:33Sie sind ja auch arbeitslos.
24:35Ja, ja,
24:37ich habe ja auch dort gearbeitet,
24:39bis Schluss gemacht wurde.
24:41Warum wurde Schluss gemacht?
24:43Die technischen Anlagen waren ziemlich veraltet.
24:45Nachdem der Besitzer gestorben war,
24:47interessierte sich niemand dafür.
24:49Und der Betrieb ist nicht
24:51in andere Hände übergegangen?
24:53Sie hören doch, was mein Mann sagt.
24:55Die Firma war nicht zu verkaufen.
24:57Sie hatte nur noch Schrott wert.
24:59Ja, es wurde alles demontiert.
25:01Ich habe dann noch eine Weile zu tun gehabt
25:03bei dem Abbau.
25:05Wie hieß der Besitzer?
25:07Johannes Stargard.
25:09Er hat auch noch einen Bruder,
25:11aber der ist Verleger, kein Chemiker.
25:13Mhm.
25:15Ja, trotzdem,
25:17geben Sie mir bitte mal seine Adresse.
25:19Was wollen Sie denn mit dem?
25:21Der kann Ihnen doch überhaupt nicht weiterhelfen.
25:23Wo befindet sich
25:25eigentlich die Fabrik?
25:41Ich weiss nicht.
26:08Sollen wir was wissen hier?
26:11Ja.
26:13Mich interessiert,
26:15wo die Leute gelebt,
26:17wo sie gearbeitet haben.
26:19Ja gut, hier hat
26:21Fräulein Söder gearbeitet, die Frau Simke hat gearbeitet.
26:23Ja, und wie wir gehört haben, auch ihr Sohn.
26:28Gehen wir mal da lang.
26:30Wie du meinst.
26:34Ah, ist das kalt.
26:40Ja.
27:02Was machen Sie denn hier?
27:11Hier ist der Zutritt verboten.
27:13Zunächst einmal, guten Tag.
27:15Kriminalpolizei.
27:18Kriminalpolizei?
27:22Wollen Sie was von mir?
27:25Wir wollen wissen, wer Sie sind, was Sie hier tun.
27:28Mein Name ist Hoppe.
27:31Ich war hier mal Werkmeister.
27:34Ja, und ich räume noch etwas auf.
27:36Wieso kommen Sie hierher?
27:38Haben Sie mich gesucht?
27:40Nein, eigentlich nicht.
27:42Kennen Sie Maria Simke?
27:45Ja.
27:47Unsere frühere Buchhalterin.
27:49Sie ist gestern Abend ermordet worden.
27:52Nein, sie
27:54ermordet?
27:56Zwei Männer haben sie besucht.
27:58Die haben mit ihr noch was getrunken und dann haben sie sie erwürgt.
28:01Ja, was wollen Sie jetzt von mir?
28:03Kennen Sie auch Helga Södern?
28:06Ja, natürlich.
28:08Die war hier Sekretärin.
28:11Es besteht die begründete Annahme,
28:14dass auch auf Helga Södern ein Mordanschlag verübt werden sollte.
28:17Also, ich weiß gar nicht.
28:19Was erzählen Sie mir da?
28:21Das ist ja alles unmöglich.
28:24Hören Sie mir zu.
28:26Sollten Sie sich hier ein bisschen auskennen,
28:29dann können Sie sich hier eine Frage beantworten.
28:31Was für eine Verbindung gab es zwischen Maria Simke
28:34und Helga Södern?
28:38Also, wissen Sie,
28:41Sie haben mir vielleicht einen furchtbaren Schrecken eingejagt.
28:44Sie kommen hier rein.
28:46Kriminalpolizei, das haut einen ja erst mal um.
28:50Ja, vielleicht gehen wir mal hoch in eines der Büros.
28:53Hier ist es ja zu kalt.
28:55Ja, so weiß Gott recht.
29:01Hier ist es ja zu kalt.
29:32Ja, das war mal mein Büro.
29:37Ich kriege jedes Mal einen Schock, wenn ich hier reinkomme.
29:41Mehr als 20 Jahre lang war das hier mein Zuhause.
29:45Also, mein zweites Zuhause.
29:49Tja, Sie haben mich gefragt.
29:53Ich habe Sie gefragt,
29:56ob Sie sich hier ein bisschen auskennen.
29:58Sie haben mich gefragt.
30:00Ich habe Sie gefragt,
30:04welche besondere Verbindung gab es zwischen Maria Simke
30:07und Helga Södern?
30:13Die beiden haben miteinander gearbeitet.
30:17Die saßen am Schreibtisch sich gegenüber.
30:21Ich meine, das war die besondere Verbindung.
30:23Sonst nichts.
30:26Was für eine Verbindung suchen Sie denn?
30:29Wir suchen das Mordmotiv.
30:31Ja.
30:33Muss für beide Frauen gelten.
30:35Sie regen mich wirklich auf mit Mord
30:37und Mordmotiv.
30:39Also,
30:41ich sehe da nichts.
30:43Nein, überhaupt nichts.
30:47Sie waren ihr Werkmeister?
30:51In der Funktion eines Abteilungsleiters.
30:55Das ist der Kieser ausgedrückt.
30:59Ja, wir waren ja hier ein vollkommen veralteter Betrieb.
31:03Unser Chef,
31:05Gott hab den alten Mann selig,
31:07da hat er hier nichts mehr reingesteckt.
31:09Das war ein Geschäftsmann, der eben sagte,
31:11wir haben das 50 Jahre lang so gemacht,
31:13also kann es ja wohl nicht schlecht gewesen sein.
31:17Tja, und ich selber,
31:21für andere Firmen bin ich mit dem, was ich kann,
31:25uninteressant.
31:45Herr Hoppe, Ihre Reaktion auf meine Mutter,
31:47um dass Frau Simke ermordet worden sei,
31:49die war ziemlich lakonisch.
31:51Lakonisch?
31:53Ja.
31:55Ja, dafür, dass Sie 20 Jahre mit der Frau zusammengearbeitet haben.
31:57Haben Sie schon gewusst, dass sie tot ist?
31:59Nein.
32:01Nein, das war mir ganz neu.
32:05Sagen Sie,
32:07wie muss ich mich denn nach Ihrer Meinung benehmen?
32:09Soll ich vielleicht in Tränen ausbrechen?
32:15Ich hab, weiß Gott, ganz andere Sorgen.
32:19Alle wissen etwas,
32:21aber man kann nicht alles schweigen.
32:23Hoppe hat gewusst, dass sie tot ist.
32:27Das könnte er zum Beispiel von Ludwig Simke erfahren haben.
32:29Ja gut, warum sagt es der nicht?
32:31Warum tut er so, als wüsste er es nicht?
32:51Hallo.
32:53Guten Tag.
32:55Wir hätten gerne Herrn Stargardt gesprochen.
32:57Ja, mich oder meinen Vater?
32:59Ihren Vater.
33:01Wir sind von der Kriminalpolizei.
33:03Dann müssen Sie vorne zur Tür und kräftig klingeln,
33:05er hört nicht sehr gut.
33:07Oder Moment, gehen Sie gleich rein.
33:09Einfach durchgehen, bis ins Büro.
33:11Bitte sehr.
33:13Danke sehr.
33:15Bitte schön.
33:21Hallo?
33:29Hallo?
33:37Herr Stargardt?
33:41Ja.
33:43Wie sind Sie denn hereingekommen?
33:45Ihr Sohn hat uns überrascht.
33:47Er hat gesagt,
33:49Sie sind hierher gekommen.
33:51Ihr Sohn hat uns den Schlüssel gegeben.
33:55Ach, dann haben Sie gar nicht geklingelt.
33:57Doch, zweimal ganz kräftig.
33:59Oh, Entschuldigung, ich habe nichts gehört.
34:03Ja, und
34:05wer sind Sie bitte?
34:07Das ist der Klein, mein Name ist Derrick.
34:09Wir sind von der Kriminalpolizei.
34:11Wir hätten gerne einige Fragen gestellt.
34:13Ich hoffe nur, wir stören Sie nicht.
34:15Also, wenn ich jetzt sagen würde,
34:17nein, Sie stören gar nicht,
34:19dann müsste ich lügen.
34:21Ich habe nämlich hier ein
34:23Manuskript,
34:25ungeheuer interessant.
34:27Kommen Sie zu mir als
34:29Verleger?
34:31Nein.
34:33Es geht um den Betrieb Ihres Bruders.
34:35Ach, aber das erledige ich
34:37doch alles, mein Sohn.
34:39Nein, müssen Sie,
34:41Chemie ist gar kein Thema für mich.
34:43Ich bin kein Naturwissenschaftler.
34:45Das alles sind völlig fremde Welten
34:47für mich.
34:49Um was geht es denn?
34:51Es geht um den Mord
34:53an einer früheren Angestellten
34:55Ihres Bruders.
34:57Was
34:59sagen Sie da?
35:01Wovon sprechen Sie denn?
35:03Von Mord?
35:05Vom Mord an Frau Maria Simka.
35:07Simka?
35:09Simka?
35:11Den Namen muss ich doch schon
35:13gehört haben.
35:15Oh,
35:17Fred, gut, dass du kommst.
35:19Mir werden hier Fragen gestellt,
35:21die ich nicht beantworten kann.
35:23Von Mord wird hier gesprochen.
35:25Sagen wir mal,
35:27kennen wir eine Frau Simka?
35:29Ja, so eine frühere Angestellte in der Fabrik.
35:31Wollen Sie sagen, dass Frau Simka,
35:33ich meine, unsere Frau Simka
35:35ermordet worden ist?
35:37Ja, gestern Abend.
35:39Das ist ja ungeheuer.
35:41Wer kann diese Frau umbringen?
35:43Und warum?
35:45Aus welchen Gründen?
35:47Eine ältere Dame.
35:49Du kanntest sie, Papa.
35:51Sie war öfters hier mit anderen Angestellten.
35:53Sie hat sich sogar für deine Bücher interessiert.
35:55Das wäre mir doch aufgefallen.
35:57Von den Angestellten meines Bruders
35:59hat sich niemand für meine Bücher interessiert.
36:01Ja, Papa.
36:03Also, was ist passiert?
36:05Frau Simka wurde erwürgt.
36:07Wollte man sie berauben?
36:09Unsinn.
36:11Was konnte man dieser Frau wegnehmen?
36:13Sie hatte ja nichts. Ich meine, fast nichts.
36:15Buchhalterin war sie, Papa.
36:17Eine sehr gute Kraft.
36:19Die hat ganz gut verdient,
36:21aber Reichtümer hat sie nicht erworben.
36:23Sagen Sie,
36:25haben Sie schon eine Vermutung, wer der Täter war?
36:27Ich meine, was ihn bewogen hat,
36:29diese arme Frau umzubringen?
36:31Nein.
36:33Sie?
36:35Ich? Ich meine, fragen Sie das im Ernst?
36:37Ja.
36:39Weil das Motiv für den Mord
36:41möglicherweise etwas mit dem früheren Beruf
36:43von Frau Simka zu tun haben könnte.
36:45Wovon wird eigentlich geredet?
36:47Ich verstehe es nicht.
36:49Papa, du hast doch gehört,
36:51da ist eine frühere Angestellte umgebracht worden
36:53und die Polizei vermutet, wie sagten Sie,
36:55ein berufliches Motiv.
36:57Was stellen Sie sich da vor?
36:59Ja, was hat denn das was mit uns zu tun?
37:01Ich weiß nicht, was die Polizei vermutet, Papa.
37:03Danach frage ich ja gerade.
37:05Aber Sie haben noch nicht geantwortet.
37:07Könnte das Motiv für den Mord
37:09in der früheren Tätigkeit der Frau Simka
37:11in der Firma ihres Onkels liegen.
37:13Aber die Firma gibt es da gar nicht mehr.
37:15Der Betrieb ist doch abgebaut,
37:17verschrottet worden.
37:19Das haben wir gesehen.
37:21Ach, Sie waren da.
37:23Dann haben Sie ja gesehen, dass da alles
37:25höht und leer ist, nicht?
37:27Wovon wird eigentlich geredet?
37:29Ich verstehe nichts mehr.
37:31Es ist schon in Ordnung, Papa.
37:33Es hat sich alles geregelt.
37:39Haben Sie auch im Betrieb
37:41Ihres Onkels gearbeitet?
37:43Ich habe keine Beziehung zu Chemie.
37:45Mein Onkel hat mich als Kind oft mitgenommen in die Fabrik.
37:47Er wollte, dass ich mich dafür interessiere.
37:49Aber wissen Sie, bei mir ist nur
37:51eine Empfindung hängen geblieben.
37:53Chemie, also Chemie, stimmt.
37:55Sie sind Ästhet.
37:57Ja, ja, da haben Sie recht.
37:59Man kann aber leider nicht leben.
38:01Wovon leben Sie also? Was sind Sie vom Beruf?
38:03Ich bin auf der Suche nach einem Beruf.
38:05Da kann man nur gratulieren.
38:07Wissen Sie, mein Onkel, das war kein großer Industrieboss.
38:09Der hat nicht sehr viel hinterlassen.
38:11Bis auf dieses riesige Grundstück, auf dem diese Fabrik stand.
38:13Das ist millionenwert.
38:15Wir sind gerade dabei, es zu verkaufen.
38:17Und bis dahin, meinen Sie, warten Sie noch im Eigentum?
38:19Da tut er überhaupt nichts mehr.
38:21Das ist gut, sehr gut.
38:29Sein Vater steht am Fenster.
38:31Ja, ja, ich habe es gesehen.
38:59Da sind ja die Beiden.
39:17Helga, da ist schon wieder die Polizei.
39:23Guten Abend.
39:25Hallo.
39:27Hallo.
39:29Die Polizei geht aus.
39:31Ist das auch Ihr Lokal?
39:33Nein.
39:35Ich habe Sie ja noch nie hier gesehen.
39:37Guten Abend, Fräulein Söder.
39:39Eigentlich wollten wir ja nach Ihnen schauen.
39:41Ihr Nachbar sagte uns,
39:43wo wir Sie vielleicht finden könnten.
39:45Ja, hier ist halt immer was los.
39:47Aber wieso wollten Sie nach uns schauen?
39:49Wir wollten nur sehen,
39:51wissen Sie,
39:53ob Sie Ihre Angst inzwischen überwunden haben.
39:55Aber keine Spur mehr von Angst.
39:57Angst? Wer hat Angst?
39:59Ach, Helga hatte gestern Angstzustände.
40:01Völlig absurd.
40:03Und dann hat sie die Polizei angerufen.
40:05Das ist doch totaler Wahnsinn.
40:07Aber jetzt ist wieder alles in Ordnung.
40:09Helga hat sich heute ein neues Auto gekauft.
40:11Das hier ist der Verkäufer.
40:13Wir trinken gerade einen drauf.
40:15Wollen Sie auch einen?
40:17Du, bringst du noch zwei Gläser?
40:19Sie hat sich ein Auto gekauft?
40:21Ich sage das nur, um Ihnen zu zeigen,
40:23dass sie wieder völlig normal ist.
40:25Ja, ja, natürlich, ja.
40:27Kann man den Wagen mal sehen?
40:29Natürlich.
40:31Kommst du?
40:54Das ist er?
40:56Ja, großartig.
40:58Ich gratuliere.
41:00Das kann man aber auch.
41:02Neu, ne? Darf ich mich mal reinsetzen?
41:04Natürlich, so ist es nur.
41:14Wie viel hat er drauf? 150.
41:16Der ist ja nicht nur neu,
41:18der ist ja niegelnagelneu.
41:20Haben Sie sich immer schon so einen Wagen gewünscht?
41:23Na ja, ich frage nur,
41:25Sie sieht ja nun nicht besonders glücklich aus, ne?
41:29Schon bezahlt?
41:31Machen Sie sich darüber keine Sorgen.
41:33Das tue ich aber.
41:35Sie ist arbeitslos.
41:37Aber die Firma zahlt ja eine Art Prämie.
41:39So was wie eine Abfindung.
41:41Wieso denn das?
41:43Die Firma ist doch pleite.
41:45Aber die verkaufen gerade das Grundstück.
41:47Ach, na ja, natürlich, das Grundstück.
41:49Und das ist ja millionenwert.
41:53Das war am 8. Weg 26.
42:06Hier ist der Autopsiebericht.
42:08Was steht denn da?
42:10Maria Simka ist an einem Herzinfarkt gestorben.
42:16Dann haben wir es nicht mehr mit Moch zu tun.
42:18Das muss der Richter entscheiden.
42:22Sie wurde angegriffen.
42:24Sie wurde gewürgt.
42:26Das steht fest.
42:28Deshalb bekam sie einen Herzschlag.
42:30So sehe ich das.
42:44Guten Tag.
42:46Sie?
42:48Ja, wir müssen Sie nochmal stören.
42:51Wer ist es denn, Ludwig?
42:53Guten Tag, Frau Simka.
42:55Es betrifft Ihre Mutter.
42:57Wir haben den Obduktionsbefund bekommen.
43:00Also die eigentliche Todesursache
43:02ist Herzinfarkt.
43:06Habe ich es nicht gesagt, Ludwig?
43:08Das Herz.
43:10Das Herz war es.
43:14Das ist sehr gut, dass Sie uns das sagen.
43:16Hast du nicht gehört?
43:18Ja, ich habe gehört.
43:20Wissen Sie,
43:22in gewisser Weise
43:24es tröstet uns ein bisschen.
43:26Ist doch so, Ludwig.
43:28Weil jetzt kann man nicht mehr sagen,
43:30dass Sie ermordet worden sind.
43:32Ja.
43:34Sie wollen bauen?
43:36Ja, eigentlich nur umbauen.
43:38Oder besser anbauen.
43:40Die Kinder werden größer.
43:42Das Haus ist so beengt.
43:44Wir brauchen einfach mehr Platz.
43:46Ja, das verstehe ich sehr gut.
43:48Aber es ist eine teure Angelegenheit.
43:50Ja.
43:52Jetzt, wo jemand ohne Stellung ist.
43:54Er bekommt ja die Abfindung,
43:56die er sich auch verdient hat.
43:58Das ist ja die Firma schuldig,
44:00nach jahrelanger Mitarbeit.
44:02Ein Vermögen ist ja vorhanden.
44:04Naja, ich habe gehört.
44:06Das Grundstück wird verkauft.
44:08Was glauben Sie, was das wert ist?
44:10Wir haben das Grundstück gesehen.
44:12Sie waren da?
44:14Ja.
44:18Wir haben da einen Kollegen von Ihnen getroffen.
44:20Einen ehemaligen Werkmeister.
44:22Hoppe?
44:24Ja, Herrn Hoppe.
44:26Was hat denn der da gemacht?
44:28Da wird doch noch aufgeräumt.
44:32Ist das Grundstück schon verkauft?
44:34Es wird verkauft.
44:36Die Stadt kauft es.
44:42Sagen Sie,
44:44wie viele Angestellte hatte die Firma?
44:48Ungefähr 120.
44:50Dann bekommt jeder eine Abfindung.
44:52Nein.
44:54Wer bekommt denn eine?
44:58Also Helga Söder bekommt eine.
45:00Wird sich gerade ein Auto gekauft?
45:02Sie bekommen eine Abfindung.
45:04Sie wollen bauen.
45:06Also kann es keine kleine Abfindung sein.
45:08Nein.
45:10Sie wollen bauen.
45:12Also kann es keine kleine Abfindung sein.
45:14Wie hoch ist sie denn?
45:16Ich weiß es noch nicht genau.
45:18Wenig kannst du nicht sein,
45:20bei den Plänen, die Sie vorhaben.
45:22Ich glaube, dass meine Frau
45:24sich da falsche Vorstellungen macht.
45:26Wer bekommt noch eine Abfindung?
45:28Der Werkmeister Hoppe?
45:30Ja, der auch.
45:32Sonst noch jemand?
45:34Ich weiß es nicht.
45:36Ich glaube nicht.
45:38Bekämen Sie auch eine Abfindung?
45:42Ja, die auch.
45:44120 Leute.
45:46Und nur vier davon,
45:48die eine Abfindung bekommen,
45:50die so hoch ist, dass sie sich Autos kaufen können
45:52und Häuser umbauen können.
45:54Ja, vier Leute.
45:56Eine Sekretärin,
45:58eine Buchhalterin,
46:00ein Lagerverwalter
46:02und ein Werkmeister.
46:08Ich glaube nicht.
46:10Ich weiß es nicht.
46:12Ich weiß es nicht.
46:14Ich weiß es nicht.
46:16Ich weiß es nicht.
46:18Ich weiß es nicht.
46:20Ich weiß es nicht.
46:22Ich weiß es nicht.
46:24Ich weiß es nicht.
46:26Ich weiß es nicht.
46:28Ich weiß es nicht.
46:30Ich weiß es nicht.
46:32Ich weiß es nicht.
46:34Ich weiß es nicht.
46:36Ich weiß es nicht.
47:06Ich weiß es nicht.
47:08Ich weiß es nicht.
47:10Ich weiß es nicht.
47:12Ich weiß es nicht.
47:14Ich weiß es nicht.
47:22Was wollen Sie denn schon wieder?
47:24Sie sind auch hier, was?
47:43Ja, ich bin auch hier.
47:48Hallo.
47:49Haben Sie das Schild nicht gesehen?
47:51Betreten des Geländes ist verboten.
47:54Weshalb eigentlich?
47:56Sie sind gut, wegen Einsturzgefahr.
47:59Sie wollen nicht schaffbar gemacht werden, wenn Ihnen was passiert.
48:03Wen suchen Sie denn?
48:05Wir wollten mit Herrn Hoppe sprechen.
48:07Haben Sie nicht gestern mit ihm gesprochen?
48:09Es ergeben sich ständig neue Gesichtspunkte.
48:13Welche?
48:19Bekommen Sie auch eine Abfindung?
48:22Ja, auch.
48:25Warum fragen Sie?
48:27Was interessiert Sie in einer Abfindung,
48:29wie alten Mitarbeitern gezahlt wird?
48:31Die Höhe und die Empfänger.
48:37Sie zahlen vier Leuten sehr große Beträge.
48:41Nee, das stimmt überhaupt nicht. Es sind ja nur noch drei.
48:44Und sogar die ist ja rausgefallen aus der Rechnung.
48:50Also jetzt müssen Sie mir helfen.
48:52Ich verstehe Ihre Gedankengänge nicht ganz.
48:54Na gut, also ich werde es mal ganz klar formulieren.
48:58Wofür wird eigentlich dieses Geld gezahlt?
49:01Für teure Dienste.
49:03Einer Sekretärin, eines Lagerverwalters,
49:05eines Werkmeisters.
49:07Und warum nicht?
49:09Wissen Sie was?
49:11Ich finde Ihre Fragen absolut beleidigend.
49:15Ich habe Jahrzehnte hier zugebracht.
49:17Jahrzehntelang habe ich hier geschuftet.
49:19Wollen Sie meine Arbeit vielleicht schlecht machen?
49:21Oder die Rechte, die ich mir damit erworben habe,
49:23das verbitte ich mir ein für allemal.
49:25Und mir ist es ganz wurscht, wer Sie sind.
49:28Polizist oder nicht.
49:30Herr Hoppe, es lag mir ganz fern, Sie zu kennen.
49:33Sie versuchen, die Rechte mir streitig zu machen.
49:35Halten Sie jetzt den Mund!
49:43So, jetzt darf ich mal fragen, was Sie hier machen.
49:46Sie vertreten die Interessen Ihrer Freundin, was?
49:49Die zwar nicht jahrzehntelang hier geschuftet hat,
49:52aber die dennoch mitkassiert.
49:54Entschuldigen Sie, sie hatte hier eine Vertrauensstellung.
49:58Ach ja.
50:01Hat sie die immer noch?
50:06Ja, die hat sie.
50:08Und wir fühlen uns dafür verantwortlich.
50:20Hallo, Herr Simka.
50:22Ja, dann kommen Sie doch rein.
50:31Was ist denn los mit Ihnen?
50:51Warum kommen Sie hierher?
50:53Was betrachten Sie damit?
51:30Wissen Sie, warum das Grundstück verkauft wird?
51:32Ja, ja, ich hab gehört,
51:34na ja, Frau hat's doch gesagt, an die Stadt.
51:37Wissen Sie auch, was die Stadt damit machen wird?
51:41Hier soll eine Schule gebaut werden.
51:44Hier, wo wir jetzt sind,
51:46soll eine Schule entstehen.
51:49Kinder sollen hier lernen und spielen.
51:53Meine Mutter hat gesagt, das geht nicht.
51:56Das können die nicht machen.
51:58Keine Schule.
52:01Und dann hat sie mich gefragt,
52:03ob ich meine Kinder in diese Schule schicken würde.
52:06Ich hab gesagt, nein, das würde ich nicht tun.
52:11Dann hat sie gesagt,
52:13aber andere Kinder wirst du in diese Schule gehen lassen.
52:17Was ist los mit diesem Grundstück?
52:22Wir haben gewisse chemische Rückstände nicht abtransportiert.
52:25Die Meldungen darüber sind falsch deklariert worden.
52:29Wir haben sie hier auf diesem Grundstück vergraben.
52:36Das Grundstück kann man nicht verkaufen.
52:39Das Grundstück wird nicht verkauft.
52:43Das Grundstück kann man nicht verkaufen.
52:47In ein paar Jahren wird die Erde hier verseucht sein.
52:52Von einer gesundheitlichen Gefährdung kann überhaupt keine Rede sein.
52:55Da werden irgendwelche Schreckgespenster aufgebaut.
52:57Das ist ein absolut gesundes, brauchbares Grundstück,
53:00was man jederzeit verkaufen und auch bebauen kann.
53:02Wie wollen Sie das beurteilen?
53:04Sie sind doch kein Chemiker.
53:06Dann lassen Sie es doch überprüfen.
53:08Graben Sie doch diese Fässer aus.
53:10Man kann sie auch abtransportieren, wenn es unbedingt sein muss.
53:12Aber es muss nicht sein. Und das werden Experten bestätigen.
53:16Sind Sie ein Experte?
53:18Ich bin kein Experte. Ich bin ein Praktiker.
53:21Und wie Sie sehen, stehe ich noch gesund und munter vor Ihnen.
53:24Und ich habe immer mit dem Zeug zu tun gehabt,
53:26was wir da vergraben haben.
53:36Mein Grunde geht doch darum, wer von den dreien ist der Schuldige
53:39am Tod von der Simca?
53:41Wir werden es bald erfahren. Und zwar von Helga Söder.
53:44Die weiß ja, wer ihr gefolgt ist.
53:46Sie hat gar keinen Grund mehr, es uns zu verschweigen.
53:50Willi, nach zehn Minuten gehst du rein und lässt sie laufen.
53:56Wie besonders?
53:58Für die drei da drin gibt es jetzt nur noch eine Gefahr.
54:02Helga Söder.
54:10Wer ist da?
54:12Ich bin es. Jetzt mach halt auf.
54:16Entschuldige, ich habe die beiden mitgebracht.
54:18Aber du brauchst keine Angst mehr vor ihnen zu haben.
54:20Es geht jetzt nur einfach darum, dass wir uns alle richtig verhalten.
54:23Verstehst du?
54:25Auch Sie. Besonders Sie. Können wir reinkommen?
54:27Was ist denn passiert?
54:29Die Polizei hat rausgekriegt, was mit dem Grundstück los ist.
54:31Das ist passiert. Komm.
54:33Und jetzt hier zu Maria Simca. Hören Sie zu.
54:35Sie wissen, dass es sich bei ihrem Tod nicht um einen Mord handelt.
54:39Hoppe war vielleicht ein bisschen zu jähzornig.
54:42Weil die Frau zu uneinsichtig war.
54:44Weil sie auf dich zuhören wollte.
54:47Die von der Polizei werden jetzt kommen und dich noch mal fragen,
54:50wer dich verfolgt hat.
54:52Sie müssen dabei bleiben. Sie haben keine Ahnung.
54:54Ist das klar?
54:56Das Geld geht uns jetzt durch die Lappen.
54:58Aber die sollen uns nicht verfolgen.
55:00Das Geld geht uns jetzt durch die Lappen.
55:02Aber die sollen uns nicht noch einen Mord anhängen.
55:04Aber sie ist doch tot. Und Sie sind schuld. Sie!
55:06Sag das nicht noch mal, du!
55:08Hey, hey, hey!
55:10Was ist denn los?
55:32Untertitel der Amara.org-Community
56:02Sprecher Jochen Graf
56:04Deutsche Bearbeitung sub&dub company
56:06Redaktion Julian Windisch
56:33Sprecher Jochen Graf
56:35Deutsche Bearbeitung sub&dub company
56:37Redaktion Julian Windisch
57:03Sprecher Jochen Graf
57:05Deutsche Bearbeitung sub&dub company
57:07Redaktion Julian Windisch