Derrick S07E12 - Der Täter schickte Blumen

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00:00Musik
00:02Ja, ich komme sofort, danke.
01:01Ja, würden Sie bitte mal raufkommen. Dritter Stock rechts.
01:05Danke.
01:14Guten Tag, ich bin gleich fertig. Könnten Sie meinen Gefallen tun?
01:17Etwas für mich abholen, einen Blumenstrauß. Der ist schon bestellt, bei dem Geschäft vorne am Platz.
01:21Ja, in Ordnung. Muss ich was bezahlen?
01:22Nein, das ist schon erledigt. Auf den Namen Rudow.
01:23Auf Rudow. Ist gut.
01:24Danke.
01:30Ja?
01:52Kommen Sie rein.
01:54Danke.
01:55Sehr schön.
01:56Sehr schön.
01:57So einen Blumenstrauß habe ich lange nicht gesehen. Der ist bestimmt irrsinnig teuer.
02:01Ich will Ihnen mal was sagen. An Blumen sparen heißt am falschen Platz sparen.
02:05Ich bin gleich fertig.
02:15Hallo, wer ist da?
02:17Hallo?
02:19Hallo?
02:20Hallo?
02:22Hallo?
02:34Ja, würden Sie mal fragen, wer da ist. Aber nicht aufmachen.
02:36Ja.
02:38Hallo? Wer ist da bitte?
02:51Was war denn das?
02:53Was war denn das?
03:10Platzstelle von 1972. Bitte Anästhesie verständigt. Einmal Billig-Schuss-Verletzung.
03:22Platzstelle von 1972. Bitte Anästhesie verständigt. Einmal Billig-Schuss-Verletzung.
03:32Der Täter ist die Treppe runtergelaufen und hat ihn gehört.
03:36Aber gesehen hat ihn niemand.
03:37Nein, niemand.
03:45Das galt mir. Mir galt das. Ich war gemeint.
03:48Und jetzt hat es den Taxifahrer getroffen.
03:52Es hat an der Tür geklingelt.
03:54Ja. Ich ging an den Sprechapparat und fragte, wer da ist.
03:57Keine Antwort. Ich sagte Hallo. Nichts.
04:00Da dachte ich, vielleicht steht schon jemand vor der Tür.
04:03Ich schaue durch und sehe nach, wie jemand die Hand vor das Guckloch schiebt.
04:08Kann ich jetzt mal Ihre Personalien haben? Sie heißen?
04:11Rudo. Alexander Rudo. Warten Sie, ich gebe Ihnen meinen Pass.
04:16Bitte sehr.
04:18Was sind Sie vom Beruf?
04:19Im Moment arbeite ich nicht. Ich bin immer kaufmännisch tätig gewesen.
04:23In guten Positionen. Aber ich wollte mich verändern.
04:26Und so bin ich nach München gegangen.
04:29Ach, Herr Rudo. Was glauben Sie nun selbst?
04:33Wer hat Sie töten wollen?
04:36Töten wollen? Keine Ahnung. Nicht die Geringste.
04:44Wo wollten Sie eigentlich mit dem Taxi hin?
04:47Ich wollte einen Besuch machen.
04:49Bei einer Dame?
04:51Ja.
04:54Die Sie gut kennen?
04:57Ja. Ich habe sie aber schon angerufen und gesagt, dass ich später komme.
05:02Haben Sie ihr auch erzählt, was hier passiert ist?
05:06Nein, ich wollte sie nicht erschrecken.
05:12Ja, Herr Rudo, der Täter, der kann ja wohl nur unter den Leuten zu suchen sein, die Sie kennen.
05:17Mit denen Sie irgendwie zu tun haben.
05:21Wo wollen Sie hin? Wer will Sie hinbringen?
05:25Nein, nein. Das geht nicht. Ich kann da doch nicht mit Polizei erscheinen.
05:31Ich verstehe. Das ist unangenehm.
05:36Ich wollte mich heute verloben. Es sollte eine kleine Feier stattfinden.
05:40Ganz in Familie.
05:42Geben Sie mir einen Namen und Adresse.
05:43Ich habe Frau Baruda zufällig auf dem Tennisball kennengelernt.
05:48Und aus dieser Freundschaft wurde eine enge Beziehung.
05:51Wer ist Frau Baruda? Erzählen Sie mir von ihr.
05:56Frau Baruda ist Witwe. Ihr Mann ist vor fünf Jahren gestorben.
06:00Die Verhältnisse, ihre äußeren Verhältnisse sind sehr gut, soviel ich weiß.
06:05Und ich hoffe, Sie verstehen, in was für einer Situation ich bin,
06:09wenn ich jetzt komme als Opfer eines Mordanschlages.
06:25Ich frage Sie nochmals. Müssen Sie mit reinkommen?
06:29Na, ich verstehe Sie nicht. Wollen Sie denn Frau Baruda ...
06:33Sie wollen sich doch mit ihr verloben.
06:35Ja.
06:36Wollen Sie ihr verschweigen, dass auf Sie geschossen wurde?
06:39Ja, ich würde es gern, weil es sie erschrecken würde,
06:42was ich ihr nicht antun will.
06:44Könnte ich nicht zunächst allein hineingehen?
06:49Na ja, kommen Sie.
06:54Er ist ganz schön nervös.
07:07Gott sei Dank bist du da.
07:10Ich dachte schon, er wird es sich doch nicht überlegen.
07:13Guten Tag.
07:15Die Herren sind von der Polizei. Kriminalpolizei.
07:19Kriminalpolizei?
07:21Ja, mein Name ist Derrick. Frau Baruda, entschuldigen Sie bitte die Störung,
07:24aber aufhören. Rudo ist von einem Unbekannten einen Anschlag verübt worden.
07:28Alexander!
07:30Ein absoluter Wahnsinn. Schießt dreimal durch die geschlossene Tür.
07:33Getroffen wurde ein Taxifahrer.
07:34Ja, den ich bestellt hatte. Er hat mir die Blumen abgeholt.
07:37Die Blumen, ich habe sie ihm rangelassen.
07:39Ja, der stand an der Tür und wurde getroffen.
07:43Großer Gott.
07:45Er ist jetzt im Krankenhaus und wir alle hoffen, dass er mit dem Leben davon kommt.
07:48Alexander, dir ist nichts passiert?
07:51Nein, nichts, nichts.
07:53Bitte kommen Sie herein.
07:55Danke.
07:57Stellt euch vor, es ist ein Anschlag verübt worden.
08:01Auf Alexander ist geschossen worden.
08:04Was sagst du da?
08:06Es ist geschossen worden?
08:09Auf wen geschossen?
08:11Auf Alexander wurde geschossen, durch seine Wohnungstür hindurch.
08:15Ist das ein Scherz?
08:17Nein, das wäre aber ein ziemlich übler Scherz.
08:19Mein Name ist Derrick, Mordkommissar.
08:21Was soll das?
08:22Ist das ein Scherz?
08:24Nein, das wäre aber ein ziemlich übler Scherz.
08:26Mein Name ist Derrick, Mordkommission.
08:28Das ist der Kleine.
08:30Wieso Mordkommission?
08:32Wenn jemand auf Rudo geschossen hat, hat er ihn ganz offensichtlich verfehlt.
08:35Offensichtlich, ja.
08:37Die Schüsse trafen den Taxifahrer, der Herrn Rudo abholen wollte.
08:40Haben Sie eine Erklärung für diesen unglaublichen Vorfall?
08:44Sie müssen doch eine Erklärung haben.
08:47Er hat nicht die geringste Erklärung.
08:50Ja, ich bin völlig ratlos.
08:52So, ratlos sind Sie.
08:55Und der Täter ist davongekommen?
08:58Ich meine, eine Schießerei in einem Treppenhaus und da gibt es keine Zeugen?
09:02Nein, die gibt es nicht.
09:04Und warum sind Sie hier?
09:06Ich hätte gerne mit Frau Baruda gesprochen, mit ihr allein.
09:10Ich hätte gerne mit Frau Baruda gesprochen, mit ihr allein.
09:30Es tut mir sehr leid.
09:33Ich hatte mir diesen Tag ganz anders vorgestellt...
09:35Tja, ich bin nun wie aus rahem Wolken gefallen.
09:39So, sind Sie.
09:41Und ich bin der Meinung, dass Sie uns eine Erklärung vorenthalten.
09:46Eine Erklärung, die zweifellos mit Ihrer Person zu tun hat.
09:51Sagen Sie, wie schwer verletzt ist denn der Taxifahrer?
09:58Der Notarzt sagte hoffentlich, kriegen wir ihn lebend ins Krankenhaus.
10:03Sie sind verwitwetörig.
10:05Ja, mein Mann starb vor fünf Jahren.
10:08Und nun wollen Sie wieder heiraten?
10:10Ja, Herrn Rudow.
10:12Die Verlobung sollte heute gefeiert werden im kleinen Kreis,
10:16mit den Herren, die Sie gesehen haben.
10:20Wie lange kennen Sie Herrn Rudow?
10:24Seit vier Wochen, seit fünf Wochen.
10:27Er sagt, er ist seit zwei Monaten in München.
10:31Ja, er hat vorher in Hamburg gelebt.
10:35Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf.
10:37Er hatte ein sehr unruhiges Leben geführt.
10:39Warum unruhig?
10:42Nun, er war unzufrieden mit sich selbst, mit seinem Beruf.
10:48Er ist Kaufmann?
10:50Ja, ein Angestellter, der niemals die Stellung hatte, die ihn befriedigte.
10:55Frau Baruda, wir wüssten sehr gerne etwas über seinen Umgang.
11:00Seinen Umgang? Was wollen Sie wissen?
11:04Ja, in welchen Kreisen er sich bewegt, welche Bekannte er hat, welche Freunde.
11:11Hier in München hat er sehr wenig Bekannte.
11:15Und es ist schon gar keiner darunter, von dem man annehmen könnte,
11:19dass er einem solchen Menschen,
11:22der die Liebenswürdigkeit und Freundlichkeit selbst ist, den Tod wünschen kann.
11:30Vater, sie möchten dich sprechen.
11:47Sie sind der Schwiegervater von Frau Baruda, ja?
11:50Ja.
11:52Wohnen Sie auch hier, hier im Haus?
11:54Nein.
11:56Ich habe dieses Haus kurz vor dem Kriege gebaut, bin dann aber ausgezogen,
12:00als mein Sohn Vera heiratete.
12:03Wollen wir uns nicht setzen?
12:05Danke, nein.
12:08Ihr Sohn ist gestorben?
12:11Ja, vor fünf Jahren.
12:14Völlig überraschend, am Schreibtisch.
12:17Ein Mann, der nichts an seiner Arbeit kannte.
12:20Wie lange kennen Sie Herrn Rudow?
12:24Meine Schwiegertochter hat ihn mir vorgestellt.
12:27Sie sagte, ich habe da einen ganz reizenden Menschen kennengelernt.
12:34Und Ihr Eindruck?
12:37Mein erster Eindruck war nicht schlecht.
12:40Keineswegs schlecht.
12:42Ein Mann mit Manieren, mit ausgezeichneten Manieren.
12:46Verkäufertyp.
12:49Ein Verkäufertyp?
12:51So wurden bei uns in der Firma Leute genannt,
12:54die über die gesegnete Gabe verfügen, überzeugen zu können.
12:58Sie können gut verkaufen.
13:00Vor allem sich selbst?
13:02Natürlich.
13:04Vor allen Dingen sich selbst.
13:07Sagen Sie mal, Herr Baruda,
13:09waren Sie mit der Wahl Ihrer Schwiegertochter nicht einverstanden?
13:13Sagen wir so, mir geht Familie über alles.
13:18Da hat es jemand schwer, den Maßstäben gerecht zu werden,
13:22die ich mir selber setze.
13:25Ich hatte Vorbehalte.
13:28Und habe sie noch.
13:30Herr Lenau, Sie sind Teilhaber in der Firma, die...
13:34Ja, ich bin Kompagnon in der Firma,
13:36die Baruda, Richard Baruda, seiner Frau unterlassen hat.
13:40Wir führen das Geschäft zusammen und sind miteinander befreundet.
13:44Das seit vielen Jahren.
13:46Wir sind sehr familiär.
13:49Ah ja. Na ja, dann wird Ihnen doch, Frau Baruda,
13:52sicher sehr bald Herrn Rudow vorgestellt haben.
13:55Ja.
13:57Was haben denn Sie für einen Eindruck von Herrn Rudow?
14:01Für mich ist der Mann ein Windei.
14:04Können Sie das ein bisschen genauer definieren?
14:08Es gibt Leute, die bestehen nur aus Luft.
14:13Die haben keinen Kern.
14:15Bei einem Mann spürt man doch, ob da jemand ist.
14:21Aber vielleicht irre ich mich.
14:24Und der ist doch jemand.
14:27Offenbar jemand, auf den man schießen möchte.
14:32Sie sind der Sohn von Herrn Lenau, Walter Lehner.
14:36Sie arbeiten auch in der Firma?
14:38Nein.
14:41Ich bin kein Kaufmann.
14:45Mein Vater sagt, ich sei das Gegenteil davon.
14:52Dann sind Sie Künstler.
14:55Künstler sein, das heißt doch,
15:00das, was man fühlt, zum Ausdruck zu bringen,
15:08Gestalt werden zu lassen.
15:12Ja, so sollte das eigentlich sein.
15:16Und das kann ich nicht.
15:19Na, da haben Sie sicher ein paar persönliche Probleme.
15:23Was wissen Sie von Rudow?
15:27Da kann ich Ihnen gar nichts sagen.
15:29Oder wissen Sie irgendetwas, was sich in Zusammenhang bringen ließe
15:33mit diesem Mordanschlag?
15:36Nein.
15:40Aber kann das sein,
15:45dass dieser Mann Verbrechen anzieht,
15:51weil er selber ein Verbrecher ist?
15:55Ja, Herr Baroda ist mein Großvater.
16:02Und Sie leben hier in diesem Haus?
16:05Ja, meine Eltern sind geschieden.
16:10Mein Vater sucht sein Glück bei einer anderen Frau in den USA.
16:14Ich weiß nicht wo, weil ich keine Verbindung zu ihm habe.
16:18Und meine Mutter ist krank.
16:21Sie lebt in einem Sanatorium.
16:24Da hat mich mein Großvater aufgenommen.
16:26Das heißt, meine Tante, der dieses Haus hier gehört.
16:30Was wissen Sie über Herrn Rudow?
16:33Was soll ich wissen? Ich bin ihm ja nicht oft begegnet.
16:37Wonach fragen Sie?
16:39Es könnte sein, dass der Täter im näheren Umkreis zu suchen ist.
16:43Wir fragen Sie, ob Sie uns dazu was sagen können.
16:47Ich kann Ihnen nur eines sagen.
16:50Mir ist dieser Mann zutiefst zuwider.
16:53Warum ist er Ihnen zuwider?
16:56Ich habe da eine ganz persönliche Meinung.
16:59Die worauf beruht?
17:02Kann man das immer gleich begründen?
17:06Mir ist dieser Mann zu freundlich, zu liebenswürdig.
17:11Er ist zu sympathisch.
17:14Und damit möglicherweise nicht ehrlich.
17:21Was geschieht denn da eigentlich?
17:24Finden da Verhöre statt? Vernehmungen?
17:27Das sieht so aus.
17:30Was kann mein Schwiegervater dazu sagen?
17:33Was Linau oder Walter und Udo?
17:36Das alles hat sich doch außerhalb unseres Hauses abgespielt.
17:42Also Freund hat Rudow in dem Hause nicht?
17:45Nee. Aber ich meine, trotzdem haben wir nichts erfahren,
17:48was uns irgendwie weiterhilft.
17:50Weder in Bezug auf eine Person noch auf irgendwelche Konflikte.
17:54Dagegen steht nur diese unglaubliche Tat,
17:57dass da jemand in den dritten Stock raufmarschiert,
18:00dreimal losballert.
18:02Entweder muss das ein eiskalter Profi gewesen sein,
18:05weil er muss ja damit rechnen, dass er abgefangen wird,
18:08oder einer, der von blindem Hass getrieben war.
18:11Und dieser Udo Müller, der da sagt,
18:14dass Rudow ihm zutiefst zuwider sei?
18:17Ja, ich meine, würde er das sagen, wenn er der Täter wäre?
18:23Ich habe eine Frage noch, die ganz plötzlich aufgetaucht ist.
18:28Könnte sich der Anschlag wiederholen?
18:30Ja, solange wir den Täter und das Motiv nicht kennen,
18:33ist es nicht auszuschließen.
18:35Herr Rudow, bleiben Sie bitte zu Hause.
18:37Vielleicht warten Sie unsere Anweisungen ab, ja?
18:39Ja.
18:40Ich danke Ihnen. Auf Wiedersehen.
18:42Auf Wiedersehen.
18:54Da liegen ja noch die Blumen im Wagen, Marie.
19:09So, bitte.
19:11Das sind die Blumen, die ich im Wagen gelassen habe.
19:24Danke, Alexander. Danke.
19:34So, jetzt werden wir erst mal die Personalien von Rudow überprüfen.
19:41Wunderschöne, Alexander. Wunderschöne Rosen. Danke.
19:46Danke.
19:51Aber du hast gehört, was man befürchten muss,
19:53dass sich der Anschlag wiederholen kann.
19:58Du kannst unmöglich in deiner Wohnung bleiben.
20:02Wir fahren sofort los, holen das Nötigste und dann ziehst du hier ein.
20:08Hier?
20:09Ja, hier. Hier in die Sauce.
20:17Alexander zieht hier ein.
20:19Er soll hier einziehen?
20:22Was sagen Sie, Leno?
20:24Ich weiß nicht, ob das gut ist.
20:26Warum soll es nicht gut sein?
20:29Ihr habt doch gehört, der Anschlag könnte sich wiederholen.
20:32Er kann doch nicht in seine Wohnung zurück.
20:35Es gilt zu überlegen, ob wir da nicht hineingezogen werden,
20:38in eine Sache, die doch noch völlig ungeklärt ist.
20:41Ja, das würde ich auch sagen.
20:43Aber begreift ihr denn nicht?
20:45Er ist doch vielleicht in Lebensgefahr.
20:48Wir fahren in deine Wohnung.
20:50Udo, hilfst du uns?
20:52Ich? Was soll ich denn dort?
20:55Ein paar seiner Sachen holen.
20:57Wo soll er denn wohnen hier?
21:00Haben wir nicht genug Platz in diesem Haus?
21:09Ja, vorbestraft.
21:11Er hat gesessen wegen Betrug.
21:13In Verbindung mit Heiratsschwindel.
21:15Ein mieser Heiratsschwindler.
21:17Der sich an Frauen meist unter falschem Namen rangemacht hat,
21:20in die Ehe versprach, sich Vorschüsse geben ließ.
21:23Auf größere Projekte, wie gehabt, wie gehabt.
21:25Er war zweimal angeklagt und wurde zweimal verurteilt.
21:28Vermutet werden eine ganze Anzahl von Fällen,
21:30in denen die geschädigten Frauen gar nicht zur Polizei gegangen sind.
21:34Das ist aber ein weites Feld.
21:36Welcher alte Fall kann da jetzt eine Rolle spielen?
21:39Das ist ein neuer Fall.
21:47Udo, hilf!
21:49Das wird er doch wohl noch selber schaffen.
21:55Danke. Besten Dank.
21:57Sie brauchen mir nicht zu danken.
21:59Ich tue es aber, damit er nachher ist.
22:02Komm, Alexander.
22:04Steig ein.
22:10Frage, was tun?
22:12Wir werden den Udo verlieben. Das ist das Nächste jetzt.
22:16Ja?
22:18Ja, Frau Baruda?
22:20Ah ja, ich verstehe.
22:22Moment mal, bitte.
22:24Der Udo ist bei ihr eingezogen.
22:28Sag ihr, wir kommen vorbei.
22:30Frau Baruda?
22:32Ja, wir kommen noch mal bei Ihnen vorbei.
22:34In einer Stunde?
22:36Ja.
22:38In einer Stunde?
22:40Wiedersehen.
22:44Er bekommt das Gästezimmer, das Zimmer neben Udo.
22:47Das gibt Udo Gelegenheit, die Augen offen zu halten.
22:50Man kann ja die Möglichkeit nicht ausschließen,
22:52dass der Täter dieser, dieser Wahnsinnige versuchen wird,
22:55auch hier einzudringen.
22:57Bist du nicht einverstanden?
23:00Würdest du darauf Rücksicht nehmen?
23:05Nein.
23:09Bitte.
23:11Ich kann doch nicht anders.
23:15Zeigst du Alexander das Gästezimmer?
23:18Ich möchte nur ein paar Worte mit Udo sprechen.
23:32Udo, was ist mit dir?
23:35Meine Beziehung zu Alexander gefällt dir nicht?
23:39Nein, sie gefällt mir nicht.
23:42Udo,
23:46dieser Mann bedeutet alles für mich.
23:50Alles?
23:52Was ist alles?
23:54Was bedeutet das?
23:57Ein Leben ohne ihn bedeutet mir nichts mehr.
24:01Ich bitte dich, wie kann man so etwas sagen?
24:04Das ist doch völlig übertrieben.
24:07Es ist nicht übertrieben, das ist mir klar geworden.
24:10Heute klar geworden.
24:17Hilf mir, Udo.
24:19Du bist wahnsinnig, Vera.
24:21Doch, doch, das ist eine Art von Bewusstseinsverlust.
24:25Es kann doch kein Mensch von einem anderen so abhängig sein.
24:28Das darf doch nicht sein, das ist doch krank.
24:35Dann bin ich krank.
24:45Herr Marula, ich bin Ihnen sehr dankbar.
24:47Dazu haben Sie gar keine Ursache.
24:49Überhaupt keine.
24:52Gefällt Ihnen das Zimmer?
24:54Sehr, es ist wunderschön.
24:56In diesem Zimmer ist mein Sohn groß geworden.
24:59Frühere Kinderzimmer.
25:03Herr Marula,
25:05ich weiß, dass ich Ihnen nicht willkommen bin.
25:08Sie haben es mich bei jeder Gelegenheit spüren lassen.
25:11Geben Sie mir eine Chance.
25:13Wofür?
25:17Guten Tag, Herr Müller, wir sind es noch.
25:19Wir sind es noch.
25:22Guten Tag, Herr Müller, wir sind es noch.
25:24Wir möchten gerne mit Frau Barhuder sprechen.
25:30Moment, wir möchten Ihnen gerne ansprechen.
25:32Guten Tag, Frau Barhuder.
25:34Guten Tag, bitte kommen Sie herein.
25:36Danke.
25:40Möchten Sie Platz nehmen?
25:42Nein, danke.
25:44Ich muss Ihnen eine Mitteilung machen.
25:46Sie ist nicht sehr angenehm.
25:48Welche?
25:51Herr Rudow ist vorbestraft.
25:53Er ist zweimal verurteilt worden.
25:55Beide Male wegen Betrug im Zusammenhang mit Heiratsschwindel.
25:59Und er hat deswegen zweimal Gefängnisstrafe bekommen.
26:02Einmal vier Jahre, dann nochmal drei Jahre.
26:06Ach, das wissen Sie?
26:08Ja, ich weiß es.
26:10Er hat es mir gesagt.
26:12Wann hat er es Ihnen gesagt?
26:14Vor ein paar Tagen.
26:16Und das hindert Sie nicht, ihn zu heiraten?
26:19Nein.
26:21Er hat Fehler begangen
26:23und er hat dafür seine Strafe bekommen.
26:25Zweimal?
26:28Für mich und vor dem Gesetz
26:30hat er sein Vergehen gebüßt.
26:36Frau Barhuder, sind die Vorstrafen von Herrn Rudow
26:40hier in diesem Hause bekannt?
26:42Nein, nein, das weiß niemand.
26:44Und das sollte auch niemand erfahren.
26:47Können wir jetzt bitte mit Herrn Rudow sprechen?
26:53Sie werden ihm doch nicht
26:55diese alten Geschichten vorhalten.
26:57Die sind doch vorbei.
26:59Ja, ist schon richtig.
27:01Nur wir glauben, dass dieser Mordanschlag
27:03mit diesen alten Geschichten im Zusammenhang steht.
27:07Er hat es dir gesagt.
27:09Das ist allerdings erstaunlich.
27:11Warum tut er das?
27:13Er scheint sich ihrer Zuneigung
27:15sehr sicher gewesen zu sein.
27:23Ich habe gerade gehört,
27:25dass Sie in diesem Haus leben.
27:27Ja.
27:29Ich habe gerade gehört,
27:31dass Sie in diesem Haus leben.
27:33Ja.
27:35Dass Sie Bescheid wissen.
27:37Was ich Frau Barhuder vorausgesagt habe.
27:39Ich sagte, es ist doch klar,
27:41dass die jetzt ihren Apparat in Bewegung setzen.
27:43Die werden sofort Bescheid wissen.
27:45Das dauert Sekunden
27:47und die wissen, dass ich vorbeschafft bin.
27:49Sie haben es also Frau Barhuder gesagt.
27:52Ja, weil ...
27:55Ich wollte klare Verhältnisse schaffen.
27:57Ich wollte keine Angst haben,
27:59dass sie es vielleicht irgendwann einmal erfährt.
28:02Und da habe ich mir gedacht,
28:04sag sie und sag sie rechtzeitig.
28:06Herr Rudow, nun mal ganz offen.
28:08Sie haben Menschen betrogen.
28:10Sie haben sie unglücklich gemacht.
28:12Sie haben sie Feindschaften zugezogen.
28:14Die Frage ist jetzt nur,
28:16bei wem alles?
28:18Bei wie vielen Leuten?
28:26Mein Eindruck ist,
28:28der Mann wird verhört.
28:31Ein Verbrechen ist begangen worden.
28:34Aber die Gründe liegen wohl bei ihm.
28:39Oder ist die Vermutung falsch?
28:41Sie ist ganz sicher falsch.
28:43Da bin ich nicht so sicher, liebe Vera.
28:47Wir werden Ihre Angaben nachprüfen.
28:49Das ist mir klar.
28:53Wir gehen, Frau Barhuder.
28:55Auf Wiedersehen.
28:57Auf Wiedersehen.
29:01Es gibt keinen Grund,
29:03die Verlobung zu verschieben.
29:05Wir feiern sie heute Abend.
29:07Willst du Lina Bescheid sagen,
29:09dass wir auch überkommen?
29:15Soll ich glauben,
29:17dass man im Hause Barhuder
29:19nicht gewusst hat,
29:21dass Rudow vorbestraft ist?
29:23Dass er ein Heiratsschwindler ist?
29:25Ich meine, wenn Sie es gewusst hätten,
29:27hätten Sie doch die Frau gewarnt.
29:29Dann hätte sie doch gesagt,
29:31weißt du eigentlich, wen du da heiratest?
29:33Das wäre normal.
29:35Da marschiert irgendjemand
29:37den dritten Stock rauf,
29:39ballert blindlings drauf los.
29:41Ich frage mich,
29:43warum hat er nicht gewartet,
29:45bis die Tür geöffnet wurde?
29:47Da muss eine Art von Irrsinn unterwegs sein.
29:49Ich kann es nicht anders benennen.
29:51Kann natürlich auch durchaus sein,
29:53dass wir die eigentliche Geschichte
29:55noch gar nicht kennen.
29:57Sie lässt sich nicht abbringen.
29:59Nein.
30:01Ich sage ja, sie ist im Hörerich.
30:05Und der Kerl wohnt jetzt hier?
30:07Ja.
30:09Wo wohnt er?
30:11Im Gästezimmer.
30:13Jedenfalls hat er dort
30:15seine Sachen untergebracht.
30:17Schlafen wird er wohl woanders.
30:19Hey!
30:27Ich wollte nicht herkommen,
30:29aber ich fand keine Ausrede.
30:31Du wolltest keine finden.
30:33Wollte ich nicht?
30:35Nein.
30:37Warum kommt er denn nicht rüber?
30:41Walter!
30:47Walter!
30:51Entschuldigung.
30:57Was ist mit ihm?
30:59Er ist so aufgeregt.
31:01Du bist nun mal für ihn eine Heilige,
31:03die gerade dabei ist,
31:05in den Dreck zu fallen.
31:09Schon gut wäre.
31:23Alexander, würdest du bitte
31:25mit mir sprechen?
31:31Das ist für mich
31:33ein ganz bewegender Augenblick,
31:35der mir sehr viel bedeutet.
31:41Im Zusammenhang damit
31:43muss ich etwas sagen,
31:45ehe ihr es von anderer Seite erfahrt.
31:47Alexander ist vorbestraft.
31:55Ja, wie?
31:57Ihr zeigt gar keine Überraschung.
31:59Habt ihr das gewusst?
32:01Wir haben nichts gewusst.
32:03Aber sprich nur weiter.
32:05Was hat er sich zu Schulden kommen lassen?
32:09Es muss gesagt werden, Alexander.
32:15Er ist verurteilt worden.
32:17Zweimal.
32:19Wegen Betrug,
32:21begangen im Zusammenhang
32:23Er hat Frauen
32:25die Ehe versprochen,
32:27in der betrügerischen Absicht,
32:29sich Vermögensvorteile zu verschaffen.
32:31Was ist?
32:33Nun, ich meine, das ist auch eine Art,
32:35zu Geld zu kommen.
32:37Keine schöne,
32:39aber möglicherweise
32:41eine angenehme.
32:47Ich bitte dich, lass mich aussprechen.
32:49Alexander hat es mir gesagt.
32:51Er hat mir rückhaltlos alles gesagt.
32:53Er hat sich nicht geschont.
32:55Nicht mal Entschuldigungen
32:57dafür gesucht, obwohl es sie gibt,
32:59sicher gibt.
33:01Er war absolut ehrlich.
33:03Und ich glaube ihm,
33:05dass er sich geändert hat.
33:07Völlig geändert hat.
33:09Dass er nichts mehr zu tun hat
33:11mit dem Menschen, der er mal war.
33:13Bitte, Alexander.
33:35Danke, nein.
33:37Udo?
33:39Du musst verstehen, Vera.
33:41Ich kann nicht mit einem
33:43Heiratsschwindler anstoßen.
33:45Ein solcher Mann hat meine Mutter
33:47unglücklich gemacht.
33:49Was du ja weißt.
33:53Entschuldige, Udo.
33:59Warum, Vera?
34:01Ich weiß nicht.
34:03Warum gehen Sie
34:05ihr nicht nach, Sie Frauentröster?
34:17Aus der Feier
34:19wird wohl nichts mehr.
34:33Vera.
34:37Ich werde das Haus verlassen.
34:39Ich habe keine Chance hier.
34:43Das Haus verlassen?
34:45Wie kannst du das sagen?
34:47Alexander, das will ich nie wieder hören.
34:53Was sagte Udo da?
34:55Er sprach von seiner Mutter?
34:57Ja.
34:59Von meiner Schwägerin.
35:03Sie ist das Opfer eines Mannes geworden,
35:05der
35:07ihr Gefühl für ihn ausgenutzt hat.
35:09Sie hat Selbstmord begehen wollen.
35:11Mit Tabletten.
35:13Wurde in letzter Minute gefunden
35:15und hat
35:17irreparable Schäden zurückbehalten.
35:23Etienne hat
35:25das Haus verlassen.
35:27Welche Art?
35:29Ihr Gehirn
35:31ist beeinträchtigt.
35:35Und wo ist sie jetzt?
35:37In einem Sanatorium.
35:39Sie kann nur
35:41unter ärztlicher Aufsicht leben.
35:47Jetzt verstehe ich Udo.
35:49Er hat recht.
35:51Ich kann ihm nicht böse sein.
35:53Ja.
35:55Ich kann ihm nur sagen,
35:57dass ich für seine Haltung Verständnis habe.
35:59Ja.
36:01Ja, tu das.
36:03Es läge mir so viel darin,
36:05dass sie euch versteht.
36:19Warum wollt ihr denn schon gehen?
36:21Walter.
36:23Ich glaube, Vera, wir brauchen jetzt
36:25alle ein bisschen Zeit.
36:27Ich jedenfalls brauche sie.
36:29Komm, Walter.
36:31Lass diesen Mann laufen, Vera.
36:33Lass ihn laufen.
36:52Vera hat mir gerade erzählt
36:54die Geschichte von ihrer Mutter.
36:57So hat sie das.
37:03Sie
37:05versuchte selbst mal zu begehen.
37:09Ja, mit Tabletten.
37:13Als sie gefunden wurde, war sie eigentlich schon tot.
37:17Man hätte sie besser sterben lassen sollen.
37:22Und
37:24ein Mann
37:26war die Ursache?
37:28Ja.
37:30Er hatte sie verlassen.
37:32Sie fühlte sich unendlich einsam.
37:35Aber Sie werden ja die Gemütsverfassung
37:37von solchen Frauen kennen.
37:41Sie brauchen mich nicht zu schonen.
37:43Ich weiß, dass ich deinen Makel
37:45mit mir herumtrage und
37:47dass ich das auszuhalten habe.
37:49Kann man so etwas aushalten?
37:51Ich versuche es.
37:53Ich versuche zu leben und mein Bestes zu geben.
37:55Und nicht zu vergessen,
37:57wofür ich bestraft wurde.
37:59Das hört sich gut an.
38:01Udo, das läge mir sehr viel daran,
38:03mich mit Ihnen zu verständigen.
38:05Nun ja.
38:07Aber das haben wir ja nicht in der Hand,
38:09wohin die Dinge laufen.
38:11Wenn sie laufen.
38:13Der Mann ist außer Gefahr.
38:15Sie können auch kurz mit ihm sprechen.
38:17Die zweite Tür links, bitte.
38:19Ich danke Ihnen, Doktor.
38:25Gehört?
38:27Gehört habe ich gar nichts.
38:29Nicht das Geringste.
38:31Nichts gehört,
38:33auch nichts gesehen.
38:37Ich kann mich nur daran erinnern,
38:39dass ich in diesem Haus
38:41niemals geschossen wurde.
38:43Weiß man eigentlich schon,
38:45wer geschossen hat?
38:47Nee, Herr Schröder,
38:49das wissen wir noch nicht.
38:51Nein, sehen Sie mal zu,
38:53dass Sie erst wieder auf die Beine kommen.
38:55Sind Sie verheiratet?
38:57Nein.
38:59Aber Ihre Familie lebt hier.
39:01Ich habe niemanden.
39:05Dafür haben Sie aber
39:07schöne Blumen hier stehen.
39:09Ich weiß nicht mal von wem.
39:11Was?
39:13Sie wissen nicht mal von wem?
39:15Ein Bote brachte die Blumen aus einem Geschäft.
39:17Aus welchem Geschäft?
39:19Keine Ahnung.
39:21Danke. Tschüss.
39:23Moment, ich habe noch eine Frage.
39:25Hat sich vielleicht irgendjemand nach dem Befinden des Verletzten erkundigt?
39:27Ja, gestern hat zweimal jemand angerufen.
39:29Und heute Morgen auch.
39:31War das ein Mann oder eine Frau?
39:33Ein Mann.
39:35Aber er hat seinen Namen nicht genannt.
39:37Er war aber erleichtert, als ich sagte,
39:39es besteht keine Lebensgefahr mehr.
39:41Danke. Bitte.
39:47Der Täter schickt Blumen.
39:49Ist mir auch noch nicht vorgekommen.
39:51Er hat Mitgefühl, weil er den Falschen erwischt hat.
39:53Es tut ihm leid,
39:55aber es ist ganz erleichtert, dass der Mann lebt.
39:57Wir brauchen den Hintergrund
39:59von Baruda, dem Schwiegervater,
40:01von Leno, dem Kompanion, von seinem Sohn Walter
40:03und von Udo Müller, dem Enkel Barudas.
40:07Was für Leute sind denn das?
40:09Was für eine gemeinsame Geschichte
40:11verbindet sie und
40:13was haben sie vor?
40:15Sagen Sie, Herr Leno,
40:17Sie haben, wie ich höre,
40:19ein sehr gutes Verhältnis zu Frau Baruda.
40:21Sie arbeiten ja hervorragend zusammen
40:23und das heißt,
40:25dass Sie sich auch privat ausgezeichnet verstehen.
40:27Wir haben Erkundigungen eingezogen.
40:29Ja, das stimmt.
40:31Aber wo erkundigt man sich
40:33nach sowas?
40:35Und vor allen Dingen, warum?
40:37Da könnte ein Motiv sein.
40:39Ich sage es Ihnen ganz offen.
40:41Auch Sie haben Ihren Ehepartner verloren.
40:43Sie haben möglicherweise mit dem Gedanken
40:45gespielt, mit Frau Baruda zusammenzuleben.
40:47Respekt.
40:49Den Gedanken
40:51hatte ich in der Tat.
40:53Vera Baruda ist eine Frau
40:55von Geschmack und Kultur.
40:57Außerdem versteht sie sich hervorragend
40:59mit meinem Sohn.
41:01Ich habe sie gefragt,
41:03ob sie meine Frau werden will.
41:05Sie wollte nicht.
41:09Auf was für einen Gedanken bringt sie das?
41:11Ob Sie eine Waffe haben, Herr Leno.
41:13Ob ich eine Waffe habe?
41:15Natürlich habe ich eine Waffe.
41:17Aber ich renne damit nicht in fremden Treppenhäusern herum
41:19und schieße damit durch Türen.
41:23Haben Sie die Waffe hier?
41:25Nein, die habe ich zu Hause.
41:27Können wir die bei Gelegenheit mal sehen.
41:29Jederzeit?
41:31Bitte.
41:35Walter, ich komme mit der Polizei,
41:37die sich da mit Theorien herumschlägt.
41:39Kommen Sie, meine Herren.
41:41Danke. Guten Tag.
41:43Ach, du bist auch da.
41:45Dann ist das ja ein Aufwaschen.
41:47Es wird nach meiner Pistole gefragt,
41:49die ich vorzeigen soll.
41:51Einen Augenblick, ich habe sie im Arbeitszimmer.
41:53Wonach wird gefragt?
41:55Nach einer Pistole?
41:57Ja, aber machen Sie sich keine Sorgen.
41:59Sie sind befreundet miteinander?
42:01Ja, wir sind sehr gute Freunde.
42:03Und Sie sind hier so gut wie zu Hause?
42:05Das kann man so sagen, ja.
42:09Ich finde meine Pistole nicht.
42:11Es tut mir leid.
42:13Ich hatte sie mal am Schreibtisch,
42:15aber da ist sie nicht mehr.
42:17Hast du eine andere, wo sie sein könnte?
42:19Nein?
42:21Zeigen Sie mir bitte Ihren Waffenschein.
42:23Bitte? Danke.
42:25Eine Walter 765.
42:27Mhm.
42:29Die Schüsse, die abgegeben wurden,
42:31die waren vom Kaliber 765.
42:33Was wollen Sie denn damit sagen?
42:35Nur, dass es sich um das gleiche Kaliber handelt.
42:37Wollen Sie jetzt bitte jeder nacheinander
42:39einen Text auf dieses Tonband sprechen?
42:41Was für einen Text?
42:43Ach so, geschrieben jetzt.
42:47Wenn Sie sich was davon versprechen, bitte.
42:49So, bitte.
42:51Verzeihen Sie sich aber eine Frage, Schwester,
42:53da ist doch bei Ihnen ein Taxifahrer eingeliefert worden
42:55mit Schusswunden.
42:57Wie geht es diesem Mann?
42:59Danke.
43:03Bitte?
43:05Verzeihen Sie, ich habe eine Frage, Schwester,
43:07da ist doch bei Ihnen ein Taxifahrer eingeliefert worden
43:09mit Schusswunden.
43:11Wie geht es diesem Mann?
43:15Aber ich würde doch ganz gern wissen,
43:17was das bedeuten soll.
43:19Wir werden Ihre Stimme der Krankenschwester vorspielen.
43:21Vielleicht erinnert sie sich.
43:23Und wenn, das ist doch kein Beweismittel.
43:25Das hebt Ihnen doch jeder Strafverteidiger
43:27sofort aus den Angeln.
43:29Kann ich das nicht ablehnen?
43:31Natürlich, aber dann müsste ich Sie fragen,
43:33warum Sie es ablehnen.
43:35Also gut.
43:37Verzeihen Sie, ich habe eine Frage, Schwester,
43:39da ist doch bei Ihnen ein Taxifahrer eingeliefert worden
43:41mit Schusswunden.
43:43Wie geht es diesem Mann?
43:45Danke.
43:47Können Sie sich jetzt bitte einen Augenblick allein sprechen?
43:49Darf ich die Herren bitten,
43:51bitte sehr.
43:59Herr Müller, Ihre Mutter lebt in einem Sanatorium.
44:01Ja.
44:03Sie hat vor einigen Jahren
44:05nach einer traurigen Erfahrung mit einem Betrüger
44:09einen Selbstmordversuch unternommen.
44:13Ja.
44:15Sie hat sich nie wieder richtig erholt.
44:17Sie bedarf der ständigen Pflege.
44:19Das kann man so sagen, ja.
44:23Und jetzt begegnen Sie einem Mann,
44:25der einschlägig vorbestraft ist
44:27und der Ihre Tante heiraten will.
44:29Verstehe.
44:33Ja, der Mann ist mir zutiefst zuwider.
44:37Aber Sie begehen einen Denkfehler.
44:39Denn als auf diesen Mann geschossen wurde,
44:41hatte mir meine Tante die Eröffnung noch gar nicht gemacht,
44:43um wen es sich da eigentlich handelt.
44:45Denn das sagte sie mir,
44:47ja, das sagte sie uns allen erst gestern Abend.
44:51Was soll ich?
44:53Ja, nur zuhören und mir sagen,
44:55ob Sie die Stimme wiedererkennen.
44:59Verzeihen Sie, ich habe eine Frageschwester,
45:01da ist doch bei Ihnen ein Taxifahrer eingeliefert worden
45:03mit Schusswunden.
45:05Wie geht es diesem Mann?
45:07Könnte es sein, dass Sie dieser Mann angerufen hat?
45:09Nein, es war eine andere Stimme.
45:11Vielleicht die?
45:13Verzeihen Sie, ich habe eine Frageschwester.
45:17Ach, du bist schon da.
45:19Ja, ich warte auf euch.
45:21Ich wollte euch fragen,
45:23ob wir nicht vielleicht ein bisschen rausfahren mit dem Auto.
45:25Aber ja, Udo, nichts dagegen,
45:27ein sehr guter Vorschlag.
45:29Mir ist alles recht,
45:31was unser Leben,
45:33Zusammenleben normalisiert.
45:35Wir fahren sehr gern mit,
45:37nicht wahr, Alexander?
45:39Ja.
45:41Udo!
45:45Wohin?
45:47Zum Seehof.
45:49Gibt es keine Angst?
45:51Nein, keine Angst.
45:53Es ist nur so,
45:55wie es ist.
45:57Es ist nur so,
45:59wie es ist.
46:01Es ist nur so,
46:03wie es ist.
46:05Es ist nur so,
46:07wie es ist.
46:09Gibt es keine andere Möglichkeit?
46:11Nein, Großvater.
46:33Sie hat keine der Stimmen erkannt.
46:39Das war wirklich eine gute Idee von dir, Udo.
46:43Und dass du deinen guten Willen zeigst.
46:45Schon gut wäre.
46:47Ich tue nur, was ich tun muss.
47:09Halt, Udo! Halt an!
47:17Hierher?
47:19Warum?
47:21Warum nicht?
47:25Was ist denn hier?
47:27Warum hierher?
47:31Damit alles aus dem Weg geräumt ist.
47:35Das ist das Sanatorium,
47:37in dem sich Udos Mutter befindet.
47:41Ja gut.
47:43Was sollen wir hier?
47:47Darf ich jetzt weiterfahren?
47:51Ja.
47:53Fahr weiter.
48:07Fahr weiter.
48:37Guten Tag, Herr Müller.
48:39Guten Tag.
49:07Maria.
49:11Alexander.
49:15Du kennst Maria?
49:21Woher kennst du Maria?
49:25Ich weiß es nicht.
49:29Ich weiß es nicht.
49:31Ich weiß es nicht.
49:33Ich weiß es nicht.
49:35Woher kennst du Maria?
49:37Ich weiß es nicht.
49:39Ich weiß es nicht.
50:05Alexander!
50:09Seit wann weißt du es?
50:11Seit ein paar Tagen.
50:39Warum hast du mir nichts gesagt?
50:43Ich wollte es dir ersparen.
50:53Du musst mir sagen, ob ich halten soll.
51:09Du musst mir sagen, ob ich halten soll.
51:39Du musst mir sagen, ob ich halten soll.
51:55Bitte fahr bei Udo.
51:57Bitte fahr bei Udo.
52:09Ich darf mich entschuldigen.
52:39Die Krankenschwester hat keine der Stimmen wiedererkannt.
52:45Aber es fehlt uns ja noch eine.
52:49Herr Baruda, Ihre Stimme fehlt uns noch.
52:53Wollen Sie bitte ins Telefon sprechen.
52:55Verzeihen Sie, ich habe eine Frage, Schwester.
52:59Da ist doch bei Ihnen ein Taxifahrer eingeliefert worden mit Schusswunden?
53:03Ja, Schwester, ich errichte bitte.
53:05Ja, Schwester, ich errichte bitte.
53:07Wo geht es diesem Mann?
53:10Schwester Grete? Ja, Inspektor Klein.
53:13Moment mal, es kommt noch eine Stimme.
53:17Kommen Sie bitte.
53:19Wir leben in Hamburg.
53:39Mein Vater hatte die Familie verlassen.
53:41Von heute auf morgen, ohne ein Wort zu sagen.
53:44Eine brutale Trennung.
53:46Es hat auch lange gedauert, bis meine Mutter darüber hinweg war.
53:49Ich war dann ein Jahr studienhalber in London
53:54und bekam plötzlich fröhliche, aufgeregte Briefe von meiner Mutter.
53:58Sie war wieder glücklich.
54:01Sie hatte einen Mann kennengelernt, den sie liebte.
54:04Sie telefonierte mit mir und sagte,
54:07vielleicht hat all das Schreckliche, das ich erlebt habe, wirklich einen Sinn gehabt.
54:11Aber noch ehe ich diesen Mann selber kennenlernen konnte,
54:15hatte er meine Mutter verlassen.
54:17Auch von heute auf morgen.
54:20Und sie zugleich um ihr gesamtes Geld betrogen.
54:24Daraufhin wollte sie sterben.
54:27Und wenn man es genau nimmt, so ist sie ja auch gestorben.
54:30Haben Sie Anzeige erstattet?
54:33Ja, aber der Mann hatte einen falschen Namen benutzt und war unaufindbar.
54:38Dann stellte mir meine Tante Alexander Rudow vor.
54:43Ein Mann, der aus Hamburg stammte und außerordentlich charmant und liebenswürdig war.
54:48Er entsprach den Beschreibungen, die ich von meiner Mutter bekommen hatte.
54:53Ich sprach darüber mit meinem Großvater und mit den Lehnaus.
54:57Ich sagte, das kann der Mann sein.
55:00Ich meine, er muss es nicht sein, aber vielleicht ist er es.
55:03Also beschaffte ich mir eine Fotografie von Rudow
55:07und fuhr damit in das Sanatorium.
55:18Tag, Mama.
55:21Wie geht's dir?
55:24Gut, siehst du aus.
55:27Ich freue mich, dich zu sehen.
55:30Ich hatte Angst, meiner Mutter das Foto zu zeigen.
55:33Ich fragte mich, ob ich nicht ihren Frieden störe.
55:36Aber ich hatte ja keine andere Wahl.
55:41Ich hatte Angst.
55:43Aber ich hatte ja keine andere Wahl.
55:48Ich zeigte ihr das Foto.
55:54Kennst du diesen Mann?
56:09Und sie erkannte ihn.
56:14Er ist es.
56:17Ja, warum hat nicht einer von Ihnen,
56:20Frau Baroda, ganz einfach die Wahrheit gesagt?
56:23Ich war dagegen.
56:26Ich sagte, wollen wir es riskieren,
56:29dass sie auch den Verstand verliert?
56:32Ich war als meine Familie schuldig einer anderen.
56:35Ich war schuldig einer anderen.
56:38Ich war schuldig einer anderen.
56:40Ich war als meine Familie schuldig,
56:43eine andere Lösung zu finden.
56:46Lösung?
56:49Ja, ich bin froh, dass ich es jetzt sagen darf.
56:52Ich war es.
56:55Ich habe dem Leonard die Pistole weggenommen.
56:58Es tut mir sehr leid,
57:01dass es einen Unschuldigen getroffen hat.
57:10Es tut mir leid.
57:37Und was, wenn er sich wirklich geändert hat?
57:40Alles gestanden.
59:10Untertitel der Amara.org-Community