Der Alte S05E05 - Gemischtes Doppel

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00:00Also eins, zwei, drei.
00:07Das ist er, der Mann, auf den ich schon so lange warte.
00:16Es sind Damen hier, Bockengesicht.
00:18Das ist er, der Mann, auf den ich schon so lange warte.
00:48Das ist er, der Mann, auf den ich schon so lange warte.
01:19Nobert?
01:26Nobert?
01:29Robert?
01:32Er ist alles entfernen.
01:48Na, wer hat's?
01:55Na?
01:57Na?
01:59Ja?
02:01Ja?
02:03Ja?
02:05Ja?
02:07Ja?
02:09Ja?
02:11Ja?
02:13Ja?
02:15Ja?
02:21Entschuldige Doktor, hier.
02:25Schauen Sie mal
02:27das sieht aus wie ein Abschiedsbrief.
02:29Liebe Monika
02:31in London
02:33hat es sich erwiesen
02:35Hier lag ein Papierkorb.
02:38Liebe Monika
02:40ich muss es
02:42Geekst.
02:45Da ist noch was.
02:53Meine liebe Monika.
02:54Irgendwer muss ihn beim Schreiben gestört haben.
02:57Herr Köster, ich bin fertig.
02:58Ja, ist alles klar, Herr Doktor?
03:00Ja, Todesursache ist eindeutig der Schuss in die Schläfe.
03:03Und die Zeit?
03:04Zwischen 23 und 24 Uhr.
03:07Kann die Leiche weg?
03:08Herr Löwinger, haben Sie noch was?
03:09Danke, ich hab alles.
03:10Dann kann sie weg.
03:11Danke, Wiedersehen.
03:12Wiedersehen.
03:16Also, das ist kein Fall für die Mautkommission.
03:20Scheint so.
03:22Na, wenn es nur so scheint.
03:26Gerd?
03:27Ja?
03:29Kümmer dich doch mal voll an Heustein, ja?
03:32Und sag ihr das mit dem Brief.
03:34Ja, mach ich.
03:37Also, was stört Sie denn, Herr Löwinger?
03:40Die Lage der leeren Patronenhülse.
03:43Ja, und?
03:45Der Schuss wurde von der linken Seite abgegeben.
03:48Ja, bei einem Linkshünder.
03:51Ja, zweifellos.
03:55Aber?
03:56Die Drehung der Waffe.
04:00Ihr hättet die Waffe so gehalten.
04:02Ja, und?
04:03Sie muss aber so gehalten worden sein.
04:06Ein Beweis ist das natürlich nicht.
04:08Aber es macht mich nachdenklich.
04:10Wir werden Ihnen den Brief natürlich zuschicken.
04:12Aber bis zum Abschluss der Aufnahme
04:14muss er leider noch bei der Spurensicherung bleiben.
04:16Sagen Sie, Frau Nolstein, Ihr Verlobter war Linkshänder?
04:19Ja.
04:21Wann war der zum letzten Mal in London?
04:24Montag, vergangene Woche, aber nur für ein paar Tage.
04:27Wissen Sie, warum?
04:29Ja.
04:30Es war ein geschäftliches Treffen
04:32zwischen Computerexperten aus Japan und den USA.
04:35Wissen Sie zufällig, ob er da einen Arzt aufgesucht hat?
04:37Nein.
04:39Ja, jedenfalls hat er mir nichts davon gesagt.
04:41Gut.
04:42Frau Nolstein, wir bringen Sie jetzt erst mal nach Hause.
04:44Ja.
04:45Nein, danke, das ist nicht notwendig.
04:47Mein Wagen steht vor der Haustür.
04:49Bitte, Frau Nolstein, fahren Sie in diesem Zustand nicht mit dem Auto.
04:53Außerdem können wir bei der Gelegenheit
04:55vielleicht ein paar Worte mit Ihrem Herrn Vater sprechen.
04:57Ausgeschlossen.
04:58Das ist unmöglich.
05:00Mein Vater hat gerade einen Herzschädmacher eingesetzt bekommen.
05:03Er darf sich auf keinen Fall aufregen.
05:08Er hat doch Norbert so gern gehabt.
05:11Ich weiß ja gar nicht, wie man ihm das beibringen soll.
05:13Wir werden natürlich zuerst seinen Arzt fragen.
05:15Ich glaube, das ist im Moment die beste Lösung.
05:26So.
05:28So.
05:39Er hatte eben einen Schwächeanfall.
05:40Deshalb wiederhole ich unsere Abmachung.
05:42Selbstverständlich, Schwester.
05:43Schmeißen wir uns ruhig raus, wenn es zu viel wird, ja?
05:48Bitte.
05:49Danke schön.
05:50Danke.
05:51Guten Tag, Herr Wolfstein.
05:58Das ist ein einziger Fehler, diese sinnlose Angst.
06:01Vor Krankheit und Tod, sonst war er...
06:06Ersetzen kann den niemand, Herr Köster.
06:08Ich habe meinen Schwiegersohn verloren und meinen Nachfolger.
06:12Das war die Seele der Firma.
06:14Aber das waren doch Sie, Herr Wolfstein.
06:16Ach, gegen den bin ich nur ein simpler Elektromeister.
06:22Seit Norbert in die Firma kam, ging es steil aufwärts.
06:28Er kam direkt von der Hochschule.
06:32Ein Computergenie.
06:36Sein Kopf war ein Computer.
06:44Durch die Schläfe, sagen Sie?
06:46Ja.
06:47Durch die linke Schläfe.
06:50Wissen Sie, ob er Feinde hatte?
06:52Hören Sie, Herr Köster.
06:55Ein Mann, der sich selbst umbringt, braucht dazu keine Fakten.
06:59Er selber ist sein ärgster Feind.
07:02Warten Sie mal.
07:05So etwas wie Werkspionage, ja, das...
07:09Das gab es mal bei uns in der Firma.
07:12Aber die Sache lief aus wie das Hornberger Schießen.
07:15Sagen wir mal, Monika.
07:18Weiß Welbert denn schon von... von Norbert?
07:24Wo stecken die nur?
07:26Herr Professor, lassen Sie...
07:27Es wird auch langsam Zeit.
07:28Ich mache mir wirklich Sorgen.
07:29Ihr Trainer verspätet sich um zehn Minuten.
07:33Frau Bender, Ihr Platz ist jetzt frei.
07:40Vielen Dank für den Platz. Er ist jetzt wieder frei.
07:42Dankeschön.
07:43Komm, wir spielen jetzt.
07:45War ich dich nervös?
07:46Ja.
07:48Okay.
07:52Ihre Billette.
07:53Ja, danke.
07:54Bitte.
07:55Bitte.
07:56Bitte.
07:57Bitte.
07:58Bitte.
07:59Bitte.
08:00Bitte.
08:01Ja, danke.
08:03Dr. Welbert ist unser Kaufmanager-Direktor und Justiziarer.
08:10Er hat Norbert damals in die Firma gebracht.
08:14Mit den beiden mit...
08:17Meine Herren, bitte gehen Sie jetzt raus.
08:19Ich trage hier die Verantwortung.
08:20Entschuldigen Sie.
08:21Es ist schon genug Unglück geschehen.
08:23Und Sie sollten auch vernünftiger sein, Monika.
08:32Gleich geht es uns wieder besser.
08:41Ihr Vater wirkt so robust, so gesund.
08:44Und auf einmal bekommt er diese Anfälle.
08:48Er tut nur so robust, weil er es nicht wahrhaben will.
08:53Er will es nicht wahrhaben.
08:55Er will es nicht wahrhaben.
08:58Er will es nicht wahrhaben.
09:00Sagen Sie über die Landenreise von Herrn Kress.
09:03Da wissen Sie keine Einzelheiten?
09:05Bedauernheim.
09:06Am besten, Sie sprechen mit Dr. Welbert darüber.
09:09Wo finde ich den denn?
09:12Er ist sicher noch im Club.
09:13Ja, beim Tennis.
09:15Ja.
09:16Deiner hat eine Zeugin aufgetan.
09:17Da gibt es Widersprüche wegen des Fernsehprogramms.
09:19Einen Moment, Kurt.
09:20Frau Neustein, ich bin kein Tennisexperte,
09:23aber ein gemischtes Doppel, das sind doch vier, nicht?
09:26Zwei Damen, zwei Herren.
09:27Ja.
09:28Und wer ist denn die Partnerin von Dr. Welbert?
09:31Normalerweise Renate, seine Frau.
09:33Was meinen Sie mit normalerweise?
09:35Ja, wissen Sie, Renate ist verreist.
09:39Sie kommt erst morgen zurück.
09:41Ah ja.
09:42Dankeschön, Frau Neustein.
09:45Herr Dr. Welbert?
09:46Ja.
09:47Mein Name ist Heimann, Kriminalpolizei.
09:50Um Gottes Willen, ist was passiert?
09:51Sie waren doch hier mit Herrn Norbert Kress und seiner Verlobten verabredet.
09:54Ja, ja, zu einem gemischten Doppel.
09:56Hat Norbert einen Vertreter geschickt?
09:58Nein, der Herr ist von der Kriminalpolizei.
10:00Heimann, ja.
10:02Ja, es tut mir leid, aber Herr Norbert Kress
10:04hat sich mit Herrn Norbert Kress verabredet.
10:06Ja, ja.
10:07Er hat sich mit Herrn Norbert Kress verabredet.
10:09Er hat sich mit Herrn Norbert Kress verabredet.
10:12Ja, es tut mir leid, aber Herr Norbert Kress
10:14hat sich heute Nacht in seiner Wohnung erschossen.
10:16Fräulein Holstein hat ihn heute Morgen tot aufgefunden.
10:19Mein Chef möchte gerne einen Augenblick sprechen.
10:23Fräulein Schreckenstein, Fräulein Schreckenstein,
10:26das Licht an Ihrem Auto brennt noch.
10:33Herr Dr. Hartwig, Dr. Hartwig,
10:36bitte rufen Sie dringend in der Klinik an.
10:40Also doch.
10:41Warum sagen Sie also doch?
10:43Sind Sie nicht überrascht von seinem Tod?
10:45Ja und nein.
10:48Wir kennen uns lange.
10:50Ich habe ihn in die Firma geholt, direkt aus dem Hörsaal.
10:54Er war ein Computergenie, arbeitete wie besessen.
10:58Es war gar nicht so einfach,
10:59dem alten Holstein klarzumachen, wen er da hatte.
11:01Aber dann begriff er, gab grünes Licht.
11:05Ich bin kein schlechter Kaufmann
11:07und in 10, 12 Jahren haben wir die Firma zu dem gemacht,
11:10was sie jetzt ist.
11:13Er war unschlagbar in seinem Fach.
11:16Das alles war Ihr Ja zu meiner Frage.
11:19Aber Sie sagten Ja und Nein.
11:21Fräulein Reni, Fräulein Reni, rufen Sie bitte im Wohnzimmer.
11:25Norbert war ein Hypochonder.
11:26Bei allem und jedem Wehwehchen, das er hatte,
11:28vermutete er Krebs.
11:29Er hatte eine übertriebene Angst vor Krankheit und Tod.
11:32Nicht vor dem Tod, vor der Krankheit,
11:34vor dem langsamen Sterben.
11:35Er war vorige Woche in London.
11:37Ja, geschäftlich.
11:39Er hat zwar eine Andeutung gemacht, bevor er wegflog,
11:42dass er eventuell einen Arzt konsultieren würde,
11:44aber, verzeihen Sie,
11:47immer wenn Norbert anfing von Ärzten oder Krankheiten zu reden,
11:50da hörte man so gut wie möglich weg.
11:51Er schilderte alles so anschaulich,
11:52dass man selbst unheilbar krank zu sein glaubt.
11:55Wie war er denn, als er von London zurückkam?
12:00Stimmt, das hört man erst jetzt auf.
12:02Trotz seines großen Erfolges
12:03bei den Kollegen schien er merkwürdig gedrückt.
12:06War doch nicht so, dass man annehmen konnte,
12:08er würde sich erschießen.
12:10Entschuldigung.
12:14Sieht nicht aus wie ein Fall für die Mordkommission.
12:16Nee, sieht nicht so aus.
12:18Ja, dann schließen wir doch ab
12:19und übergeben das Ganze den Kollegen von der Selbsttötung.
12:21Ja, ja, ich will nur noch die Zeugin befragen.
12:23Ach so, wegen Martins Anruf.
12:25Da war irgendwas mit dem Fernsehprogramm zur Tatzeit.
12:27Naja, wegen dem Programm würde er sich ja nicht erschossen haben,
12:30sonst würde er sich ja dauernd für sich erschießen, nicht?
12:32Vor elf, also 23 Uhr,
12:35ungefähr genau kann ich das natürlich nicht sagen,
12:37ich meine auf die Minute,
12:39da lief in der Wohnung von Herrn Kress
12:41einwandfrei ein Western.
12:43Woraus schlossen Sie das?
12:44Aber das hört man doch.
12:46An der Art der Musik und an die vielen Schüsse.
12:49Und haben sich beschwert?
12:50Sie meinen bei Herrn Kress?
12:51Ja.
12:52Aber nein, ich habe mich nur geärgert.
12:55Wegen der Lautstärke?
12:57Aber nein, ich habe mich geärgert,
12:59weil ich den Western nirgends finden konnte.
13:01Ich habe auf allen Kanälen gesucht.
13:04Das hört man doch, wenn man das gleiche Programm hat, nicht?
13:08Weil man dann eben nichts mehr hört.
13:13Baronin, sind Sie sicher, dass Sie alle Kanäle abgesucht haben?
13:16Aber ja, doch.
13:17Ich suche immer alles nach Western ab.
13:19Aber entweder laufen überall Western oder nirgends.
13:22Und gestern Abend lief nirgends einer.
13:24Hatte Herr Kress sich öfter Western angesehen?
13:27Ja, ab und zu.
13:29Aber genau genommen, Herr Köster,
13:31kann ich natürlich nur vom Hören sprechen.
13:33Sie wollen doch sicher alles ganz genau, nicht?
13:35Das wäre schön, ja.
13:38Wie lange, glauben Sie, haben Sie gesucht?
13:41Na, immer wieder.
13:43Und dann habe ich mir plötzlich gedacht,
13:45ob das vielleicht im Radio ist.
13:47Baronin, wenn wir Ihnen den Western vorspielen würden,
13:50ein Stück davon, ja, durch die Wand,
13:52meinen Sie, Sie würden das wiedererkennen?
13:54Oh, ich glaube schon.
13:56Wenn es die richtigen Stellen sind.
13:58Aber wo haben Sie denn den Western von gestern Abend her?
14:02Ja, wir können das.
14:04Martin, geh mal rüber, mach das mal, ja.
14:07Ach, da bin ich jetzt aber neugierig.
14:22Hoffentlich ist die auch gesichert.
14:25Ich habe sogar das Magazin aus.
14:27Na ja, so unentbehrlich bist du nun auch wieder nicht.
14:33Werden dir meine beiden Smith & Wesson auf die Sprünge helfen.
14:47Ja, ja, da bin ich ganz sicher.
14:51Das muss ziemlich am Anfang sein.
14:53Denn später wurde ja viel mehr geschossen.
14:58Das ist die Stelle, wo die reiten.
15:00Woher wissen Sie das?
15:01Ich meine, Sie haben doch kein Bild gesehen.
15:03Junger Mann, bei der Musik reiten die immer.
15:07Gerd, geh doch mal rüber
15:10und such mal die Stelle, wo am meisten geschossen wird.
15:13Wo am meisten geschossen wird, ja.
15:16Ja, das ist der Western, das ist er.
15:19Baronin, als die wilde Schießerei war ...
15:21Da habe ich zum letzten Mal alle Sender abgesucht.
15:24Ja, als die wilde Schießerei war,
15:27was haben Sie denn gerade auf Ihrem Fernsehapparat gesehen?
15:31Ich meine, war da ein Schauspieler, den Sie kannten?
15:34Oder hat da einer was gesagt oder was getan oder wie?
15:38Ich habe gesehen, wie Kerry Grant Grace Kelly küsste.
15:41Hier ist die Schießerei.
15:42Ich habe mir die Kassette vorhin schon mal angesehen.
15:55Pst.
15:56Genau da war es.
15:59Genau da.
16:01Ich danke Ihnen, Baronin.
16:03Das wäre schön,
16:04wenn alle Zeugen so präzise Aussagen machen würden.
16:11Wenden Sie sich doch einfach an mich,
16:13wenn Sie wieder einmal eine Zeugin brauchen.
16:18Ich bin aber Acht auf die Schießerei aus.
16:20Das kann ja kein Mensch überleben.
16:22Tut auch kaum einer.
16:24Gerd,
16:25also wir müssen dranbleiben an der Sache.
16:28Und am Montag müssen wir genau wissen,
16:30um wie viel Uhr der Film mit dem Kerry Grant lief.
16:33Ja?
16:35Herr Löwinger.
16:36Ja.
16:37Haben Sie immer noch Probleme mit der leeren Hülse?
16:40Wie gesagt, bei einem Selbstmord.
16:42Da hätte die leere Patronenhülse irgendwo da liegen müssen,
16:45wo Sie jetzt stehen.
16:46Sie lag aber da, wo das Kreuz ist.
16:49Haben Sie eigentlich Fingerabdrücke auf der Schaltmaschine?
16:53Dann schauen Sie doch bitte mal die Abdrücke auf den Tasten,
16:56der für den letzten Brief in Frage kommenden Buchstaben waren.
16:59Ja?
17:00Also ich meine das L, I, E, B, M, O und so weiter und so weiter.
17:04Ja, gut.
17:05Aber auswerten können wir es jetzt im Labor.
17:07Ja, das hat Zeit bis Montag.
17:08Und da habe ich noch eine Bitte.
17:09Darf ich die Kassette mitnehmen?
17:11Bringe sie am Montag wieder zurück.
17:12Können Sie, wir haben alles.
17:13Gut.
17:16Dann können Sie ja gleich die Baronin zu sich einladen.
17:19Zu zweit, es ist doch gemütlicher.
17:20Ja, du hast immer die schönsten Ideen.
17:33Hallo Mami.
17:34Mein Liebling, grüß dich.
17:36Grüß dich.
17:37Sagen wir, ihr wolltet mich doch vom Flughafen abholen.
17:39Wo steckt denn dein Vater?
17:40Paps, der ist in der Arbeit.
17:42Heute am Sonntag?
17:43Hat er dich nicht mehr erreicht in Marbella?
17:46Nein, warum?
17:47Wegen Onkel Norbert.
17:48Der ist tot.
17:51Norbert?
17:52Da, da kommt Paps.
18:04Hallo, Verena.
18:05Hallo.
18:07Erblendend schaust du aus.
18:10Na?
18:12Wie war's?
18:13Hat wieder gut getan, die drei Wochen.
18:15Ja.
18:1633,90.
18:21Moment.
18:25Danke schön.
18:29Entschuldige, aber ich konnte dich bei Westenwil nicht abholen.
18:32Hat Sabine dir erzählt von Norbert?
18:34Ja, entsetzlich.
18:35Ich hab versucht, dich im Hotel zu erreichen.
18:37Die arme Monika.
18:39Wie trägt sie es denn?
18:40Eigentlich mit Fassung.
18:41Sorgen macht mir nur ihr alter Herr.
18:43Für ihn ist ein schlimmer Schlag.
18:44Schwiegersohn und Nachfolger.
18:46Gott sei Dank hat er ja dich.
18:51Ein Kuss fürs Leben.
18:53Um 23.41 Uhr hat der Grenti Kelly geküsst, im zweiten deutschen Fernsehen.
18:57Der Sendeleiter hat zuerst geglaubt, ich spinne,
18:59bevor er begriffen hat, was ich da eigentlich wollte.
19:0223.41 Uhr.
19:04Also gut, pass auf, Gerd.
19:06Um 23.41 Uhr küsst der Gary Grenti Grace Kelly im ZDF.
19:11Die Baronin Schwintz sieht das, hört aber gleichzeitig die große Schießerei,
19:15die nebenan bei Herrn Kress in dem Western läuft, ja?
19:18Laut ärztlichem Erfunden ist genau um diese Zeit
19:21der Tod bei Herrn Kress durch eine Kugel in die Schläfe eingetreten.
19:26Also das verstehe ich nicht.
19:28Dass jemand, der sich erschießen will,
19:30erst eine bestimmte Stelle in einem Film abwartet,
19:32damit man seinen Schuss nicht hört.
19:3461 Minuten hätte er warten müssen.
19:37Denn da genau beginnt die große Schießerei in dem Ding, dem Western.
19:42Biggi, ich kann dir das jetzt nicht erklären.
19:44Klaus und Sabine kommen gleich zurück.
19:46Die drehen nur eine Runde.
19:47Du, falls mal die Rede darauf kommt.
19:51Ich war gestern bei dir, ja?
19:54Nein, keine Love-Affair, alles ganz bieder.
19:57Ich bin doch sowieso über Frankfurt geflogen und...
20:01Und da habe ich bei dir übernachtet, ja?
20:04Du, ich muss Schluss machen.
20:06Ja, ja, erzähle ich dir alles in Ruhe.
20:09Alles ganz harmlos, leider.
20:11Tschüss, ja?
20:12Die Schreibmaschine ist mit Fingerspuren geradezu überseht.
20:15Auf der Tastatur rechter Zeigefinger und Mittelfinger der linken Hand.
20:19Von Norbert Kress.
20:21Aha, Zweifinger-Suchsystem.
20:22Genau.
20:23Und keine fremden Abdrücke?
20:24Keine.
20:25Auch an anderen Stellen nicht?
20:27Nicht die geringste Spur.
20:28Aber bei allen Buchstaben,
20:30die in den drei Briefanfängen verwendet wurden,
20:32also großes L, kleines I, E, B, großes M und so weiter,
20:35sind die sonst sehr ausgeprägt,
20:37sind die sonst sehr ausgeprägten Fingerabdrücke verwischt.
20:40Und zwar, je häufiger ein Buchstabe gebraucht wurde,
20:43desto verwischter ist der Abdruck auf der Tastatur.
20:46Ja, also muss man annehmen, mit anderen Worten,
20:48der Schreiber des Briefes hat Handschuhe getragen.
20:51Ja.
20:53Das ist mit Ansicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anzunehmen.
20:57Also ist auch anzunehmen, dass Herr Kress nicht der Schreiber war.
21:00Mit Ansicherheit...
21:01Da der geschriebene Text aber doch den anderen Buchstaben
21:04mit Ansicherheit...
21:05Da der geschriebene Text aber doch den Eindruck der Selbsttötung
21:08verstärken sollte oder beweisen sollte,
21:11wollte doch der Schreiber etwas vertuschen.
21:13Einen Mord. Der will einen Mord vertuschen.
21:16Ja. Wer will denn gewöhnlich einen Mord vertuschen?
21:19Na, der Mörder.
21:21Oder die Mörderin, nicht?
21:35Ciao.
22:01Du bist verrückt.
22:02Mein Gott, wir haben uns kennengelernt in den Ferien in...
22:04Du...
22:06Du hast mir fest versprochen...
22:08Renata, es ist dringend.
22:12Ich bin hier verabredet.
22:13Ab vier Uhr warte ich auf dich.
22:15Im Parkhaus Corneliusstraße.
22:17Drittes Untergeschoss, direkt neben der Ausfahrt.
22:32Hallo, Mami!
22:33Hallo!
22:43Hallo, grüß dich!
22:45Sie sehen, Chris war ordentlich.
22:47Er besaß 47 Kassetten, alle beschriftet und nummeriert, alle selbst aufgezeichnet.
22:52Für jede Kassette hat er eine Karteikarte angelegt.
22:55Mit Nummer, Titel, Laufzeit, besondere Bemerkungen.
23:00Was steht denn in der Kartei über die Kassette, die er laufen ließ?
23:03Nichts, die hat keine Nummer.
23:05In der Kartei ist auch keine Karte angelegt.
23:07Aha!
23:09Sieh mal an, die sieht doch ganz anders aus.
23:12Die muss er irgendwo anders geliehen oder gekauft haben.
23:15Wer? Der Mörder?
23:18Also wenn es ein Mord war, dann brauchte der Täter eine Geräuschkulisse.
23:22Er musste dafür sorgen, dass der Schuss nicht auffällt.
23:25Und das ist ihm auch gelungen?
23:26Ja, sicher, aber...
23:28Ja, dann hat er vergessen, die Kassette wieder mitzunehmen.
23:31Nein!
23:32Du kannst mit Sicherheit davon ausgehen, dass der Mörder die Kassette mit Absicht tagelassen hat.
23:36Wo soll denn der Western hergekommen sein, der während seines Schusses lief?
23:39Ich meine, dass wir das Fernsehprogramm durchchecken, das kann er sicher denken.
23:43Na gut, hast du recht, aber...
23:44dann verrate mir doch mal, warum er nicht eine von den vorhandenen Kassetten genommen hat.
23:48Die Hälfte davon sind doch Western.
23:50Ja, aber die kannte Chris doch alle.
23:52Ja, siehst du, darauf wollte ich nämlich hinaus.
23:55Jetzt wird es nämlich interessant.
23:57Der Täter muss seinen Opfer dazu gebracht haben, sich diese neue Kassette anzusehen.
24:03Zwar freiwillig.
24:05Und das lässt auch Folgendes schließen.
24:07Norbert Chris wurde von einer ihm sehr gut bekannten Person erschossen.
24:12Oder die ihm sehr gut bekannte Person hat den Täter heimlich in die Wohnung gelassen.
24:26Guten Tag.
24:50Ich hätte genau einen Kaffee für Sie.
24:52Guten Tag.
24:53Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie auch noch ein bisschen Ihren Tennisklub verfolge.
24:57Herr Köster.
24:58Schwester Mathilde hat mir gesagt, Sie wären hier.
25:00Darf ich vorstellen, das ist Frau Welbert.
25:02Ihren Mann haben Sie ja schon kennengelernt.
25:04Sehr angenehm.
25:05Guten Tag.
25:06Der Herr ist von der Kriminalpolizei.
25:08Frau Welbert, darf ich die Gelegenheit benutzen, mich auch mit Ihnen mal über diese traurige Geschichte zu unterhalten?
25:15Gerne, aber ich war zu dem Zeitpunkt, ich meine, als das passierte, gar nicht hier.
25:20Sie waren in Marbella.
25:21Ich geh mich mal umziehen, ich bin gleich wieder da.
25:28Frau Welbert, waren Sie mit Herrn Cress auch außerhalb des Klubs befreundet?
25:35Es war eine enge Freundschaft.
25:37Besonders durch den Beruf der beiden Männer.
25:39Danke, Conny.
25:40Sie haben also nicht nur Tennis gespielt?
25:43Nein.
25:44Früher sind wir auch gemeinsam verreist.
25:47In der letzten Zeit nicht mehr?
25:49Nein.
25:50Seit wann nicht mehr?
25:52Die letzte Reise, und das war nach Griechenland.
25:56Ja, vor zwei Jahren.
25:57Gab es einen Anlass, dass Sie nicht mehr zusammen verreisten?
26:00Nein, eigentlich nicht.
26:04Frau Welbert, wissen Sie was?
26:05Ob der Herr Cress ein Faible hatte für Filme ganz bestimmter Art?
26:11Ja, er liebte Western.
26:36Mein Gott, ich muss los.
26:38Es tut mir leid, Herr Köster, aber ich kann Ihnen wirklich nicht mehr sagen.
26:41Danke schön, Frau Welbert.
26:42Tschau, wir telefonieren.
26:44Aber fast zwei Sekunden.
26:46Sagen Sie, Frau Neuschlein,
26:48teilten Sie die Begeisterung von Herrn Cress für Wildwest-Filme?
26:52Wie meinen Sie das?
26:54Na, sahen Sie sich oft mal welche an?
26:56Im Kino.
26:57Oder im Fernsehen?
26:59Ja, zeichnete öfter welche auf.
27:01Und was war das?
27:02Im Fernsehen.
27:03Er zeichnete öfter welche auf.
27:05Ich habe mich nie besonders darum gekümmert.
27:07Sie haben ihm nie eine Videokassette geschenkt mit Wildwest-Filmen?
27:11Ich habe ihm überhaupt keine Videokassette geschenkt.
27:13Nie.
27:14Kennen Sie jemand, der ihm eine geschenkt hat?
27:15Ich frage mich, Herr Köster, worauf Sie hinaus wollen.
27:18Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen,
27:19was das mit dem Tod von Herrn Cress zu tun haben soll.
27:33Entschuldige.
27:37Keinen Kuss?
27:39Nein.
27:42Bitte.
27:44Nein.
27:46Nein.
27:48Nein.
27:50Nein.
27:52Nein.
27:54Nein.
27:56Nein.
27:58Nein.
27:59Nein.
28:01Kein Kuss?
28:11Alexander, wir waren uns doch darüber im Klaren, dass es aus sein muss.
28:16Es muss!
28:17Du bist aufreizend reizend, wenn du so unerbittlich bist.
28:34Bitte, Alex.
28:36Barbera ist nicht München.
28:39Hier geht es einfach nicht.
28:41Ich kann dich hier nicht treffen.
28:44Das fällt mir auch nicht leicht.
28:47Ja, ich weiß. Du hast hier deinen Mann und deine Tochter.
28:52Du darfst es nicht missverstehen.
28:56Es war wunderbar.
29:07Wunderbar.
29:11Ich danke dir.
29:13Aber weißt du, ich bin hier meine alte Ehefrau.
29:27Ist dein Mann sehr eifersüchtig?
29:30Das hat nichts damit zu tun.
29:32Wenn ich dich bitte, vernünftig zu sein, dann fällt mir das furchtbar schwer.
29:44Und jetzt erwartest du, dass ich dir dabei helfe?
29:49Ja. Bitte.
29:55Aber das fällt mir verdammt schwer.
29:59Willst du mir helfen?
30:06Ich brauche Geld. Nicht viel, aber schnell.
30:11Geld?
30:13Ja, Geld.
30:16Ist dir mit 400, 500 Mark geholfen?
30:20Leider nein.
30:22Mehr kann ich dir unmöglich leihen.
30:24Leider nein.
30:26Mehr kann ich dir unmöglich leihen.
30:30Ganz unmöglich?
30:32Ganz unmöglich.
30:34Also ehrlich gesagt, an Leihen habe ich überhaupt nicht gedacht.
30:55Tja.
30:58Dann bleibt eben nur noch die Erinnerung.
31:14Moment.
31:17Die Nummer gehört noch dazu.
31:25Hi, Tiger.
31:29Take me, tiger, I'll kiss you.
31:37Show me, tiger, I'll kiss you.
31:45Take my lips, they belong to you.
31:55Doch, Renate Hünter.
31:58Wir beide auf dem Gipfel unseres Glücks.
32:02Meine Kamera war auf dem Kleiderschrank und der Auslöser unter dem Nachttisch.
32:17Das ist reine Zeitverschwendung.
32:19Das Negativ ist auf Nummer sicher.
32:21Ich bin da ganz professionell, Renate.
32:32Wie viel?
32:34Ich dachte an 20.
32:3720 was?
32:3920.000 deutsche Merker, wenn's schnell geht.
32:42Ansonsten pro Tag ein Tausender mehr, also 27 morgen in einer Woche.
32:45Das ist der letzte Termin.
32:47Dann werde ich mit deinem Mann ins Geschäft kommen.
32:52Oder meinst du, für ihn ist diese Fotoserie ganz uninteressant?
32:58Es gibt da ja nicht nur den moralischen Aspekt.
33:04Selbst wenn ich wollte, es reicht nicht.
33:07So sauber und schnell bekäme er nie wieder eine Scheibe.
33:10Also, wie viel hast du?
33:11Ich habe im Laufe der Jahre ab und zu Goldmünzen gekauft.
33:16Krügerrand.
33:20Hat's einen Hut gerutscht.
33:22Wie viel?
33:24Ungefähr elf.
33:26Na, fein. Das wäre ja schon die Hälfte.
33:29Und sonst vom Wirtschaftsgeld nichts abgezweigt?
33:34Nein.
33:36Kein Schaden?
33:38Nein.
33:39Nein.
33:41Kein Schmuck?
33:44Vielleicht das Collier. Nein, das geht nicht.
33:47Warum nicht?
33:49Es geht dich nichts an.
33:52Sentimental.
33:54Kann ich mir nicht leisten und du dir auch nicht.
33:59Du hast das Collier in Marbella verloren.
34:10Ja, Herr Holstein, die Obduktion und die nachfolgenden Untersuchungen
34:14haben ergeben, dass Herr Kress keinen Krebs hatte.
34:17Er war besessen davon.
34:19Ja, aber er konsultierte doch dauernd Ärzte.
34:22Was sagt er denn zu deren negativen Befunden?
34:25Noch negativ.
34:27Sie sehen, Herr Köster,
34:29manchmal sind die Tatsachen nicht so entscheidend.
34:32Aber es ist so.
34:34Es ist so.
34:36Es ist so.
34:37Manchmal sind die Tatsachen nicht so entscheidend
34:40wie die Idee oder die Einbildung.
34:43Das ist richtig, Herr Holstein,
34:45aber in diesem Fall bin ich nicht Ihrer Meinung.
34:48Ich verstehe Sie nicht.
34:50Er hat sich doch getötet.
34:52Nein, er wurde getötet.
34:54Er wurde erschossen von jemand,
34:56der seine Hypochondrie und seine Vorliebe für Wildwestfilme
35:00sehr geschickt zu einem Mord benutzte.
35:07Fräste Mathilde?
35:09Fräste Mathilde?
35:11Bitte kommen Sie.
35:16Ganz ruhig atmen.
35:18Ganz ruhig.
35:20Der alte Holstein kann's gar nicht gewesen sein.
35:23Warum auch? Der hatte ja kein Motiv.
35:25Man bringt doch das Huhn nicht um, das goldene Eier legt.
35:28Man schlachtet Hühner, Gerd.
35:30Man bringt sie nicht um.
35:32Also gut, man schlachtet Hühner.
35:33Das ist der feine Unterschied.
35:35Ja, es sei denn...
35:37Es sei denn, es legt die Eier in fremde Nester.
35:39Aber Chris wollte ja gar nicht weg.
35:41Ganz im Gegenteil.
35:43Oh, guten Abend.
35:45Guten Abend, Martin.
35:47Na, was machen die Videotheken?
35:49Nie geahnt, dass es so viele gibt.
35:51Bisher viel Anzeige.
35:53Hört mal zu, ich war doch bei dem alten Holstein.
35:56Da bekam der plötzlich einen Schreck in unserem Gespräch.
35:59Ich weiß nicht, was so ein Zusammenhang angeht.
36:01Also wenn Zusammenhang ahnte, was kann es denn gewesen sein?
36:05Seine Tochter.
36:07Die plötzliche Erkenntnis, dass seine Tochter mit dem Mord zu tun haben könnte.
36:11Wobei ich persönlich nicht glaube, dass sie geschossen hat.
36:14Wer deiner Meinung nach
36:16kommt von dem gemischten Doppel am wenigsten in Frage als Täter?
36:22Renate Wellbert.
36:24Warum?
36:26Weil sie zur fraglichen Zeit in Marbella war.
36:28Hat das jemand überprüft?
36:29Nein, bis jetzt noch nicht.
36:31Na, dann wollen wir das mal machen, ja.
36:36Jetzt noch Mittag und Bier.
36:38Ja.
36:47Guten Morgen, Sabine.
36:49Morgen.
36:51Na, gut geschlafen?
36:53Ja.
36:55Nicht geträumt?
36:57Ich hol mal schon den Wagen aus der Garage.
37:00Wieso, frühstückst du nicht?
37:02Nein, ich hab Kopfschmerzen.
37:04Ich kann das ja nachholen, wenn ihr weg seid.
37:07Hier.
37:09Danke, mein Schatz.
37:11Gehst du heute später?
37:24Ja, hallo?
37:27Hallo?
37:30Kann das für dich sein? Bei mir reagiert niemand.
37:37Und Foucault.
37:39Na komm, Sabine, wir müssen.
37:41Ja.
37:43Komm her schon.
37:45Tschüss, Papi.
37:47Hätte mich auch gewundert, wenn wir einen Tiger im Haus hätten.
37:56Ja.
38:27War das nötig?
38:29Der Morgengruß?
38:31Nur damit du mich nicht vergisst.
38:56Ist das wirklich alles?
39:00Ehrenwort.
39:05Ehrenwort.
39:26Tschüss.
39:56Tschüss.
40:26Tschüss.
40:54Guten Tag, Frau Wilbert.
40:56Ja, sicher.
40:58Das ist mein Kollege Heimann.
41:00Angenehm. Sie wollen sicher zu meinem Mann?
41:02Nein, wir wollten eigentlich zu Ihnen.
41:04Dürfen wir reinkommen, Moment?
41:06Ja, bitte kommen Sie.
41:08Danke schön.
41:13Für die Europäische Gemeinschaft schlug heute Mittag die Stunde der Wahrheit.
41:26Das Nachsehen hatte ...
41:56Spät.
41:58Tut mir leid.
42:01Wo ist das Zeug?
42:06Da.
42:08Wo ist es?
42:10Da.
42:12Wo ist es?
42:14Da.
42:16Da.
42:18Da.
42:20Da.
42:22Da.
42:24Da.
42:26Und die negative?
42:37Hat Ihre Frau wahrscheinlich, vermutlich schon verbrannt.
42:41Alles glatt gelaufen in Marbella?
42:46Bestens.
42:47Wir haben...
42:48Na, so genau will ich es gar nicht wissen.
42:49Und das andere?
42:53Kompliment.
42:54Sie nehmen die Sache zu leicht, Frau Wellworth.
43:03Wir wissen, dass Sie schon am Freitag von Marbella weggeflogen sind, ja?
43:20Was geht Sie das an?
43:21Sie haben umgebucht, aber Sie haben das niemand wissen lassen.
43:24Selbst wenn es so wäre.
43:26Ja, es ist so.
43:28Und?
43:29Sie sind aber trotzdem erst am Sonntag in München gelandet.
43:31Wie verabredet.
43:32Ist das ein Verbrechen?
43:33Nein, aber es ist merkwürdig.
43:34Sie kamen mit der Frankfurter Maschine, die aus Marbella landete zehn Minuten später.
43:39Es sieht doch aus, als wollten Sie den Eindruck erwecken, Sie kämen direkt aus Marbella.
43:45Warum?
43:46Das ist ja wohl meine Privatangelegenheit.
43:48Das schon, aber Norbert Kress wurde in der Nacht vom Freitag auf Samstag erschossen.
43:53Ermordet?
43:54Ja, um 23.41.
43:55Sie sind, aus Marbella kommend, am Freitag um 13.15 Uhr in Frankfurt gelandet.
44:08Gleich nach der Ankunft haben Sie einen Flug nach München gebucht für Sonntag.
44:11Abflug 9.10 Uhr, Ankunft 10 Uhr.
44:14Was haben Sie von Freitagmittag bis Sonntag früh gemacht?
44:16Ich war bei einer Freundin.
44:24Können wir Namen und Adresse der Dame haben?
44:25Nein.
44:26Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun.
44:27Soll das ein Witz sein?
44:28Wieso?
44:29Ich bekomme von Ihnen 20 Riesen, das sind nur neun, also fehlen elf.
44:44Wirklich?
44:45Exakt.
44:46Meine Frau hat im Laufe der Jahre 15 Krügerrand auf die Seite gebracht und im Keller versteckt,
44:53vor mir.
44:54Ich nehme an, für Notzeiten.
44:55Seit heute Morgen fehlen elf Münzen.
44:59Was hat das mit mir zu tun?
45:00Sie hat sie Ihnen gegeben.
45:01Wie können Sie das behaupten?
45:12Elf.
45:16Sollen wir wetten?
45:17Die gehören mir, geben Sie her.
45:18Da.
45:19Sie haben recht, sie gehören Ihnen.
45:28Elf Krügerrand.
45:34Das sind fast 12.000 Mark.
45:45Plus neun macht 21.
45:46Sie sind also mehr als gut bedient, Herr Huber.
45:49So nicht.
45:50Nicht mit mir.
45:51Diese Münzen gehören nicht Ihnen, mit unserer Abmachung haben die Dinger absolut nichts
45:57zu tun.
45:58Ihre Frau hat mir aus feinen Stücken nur, sogar noch vor dem Collier, hat sie...
46:08Ihre Habgier trübt offenbar Ihren Verstand.
46:10Ich hätte mir denken können, dass nur ein mieses Schwein solche Aufträge vergibt.
46:16Ich war da im Vorteil.
46:18Ich habe mir gleich gedacht, dass nur ein mieses Schwein sich für so etwas hergibt.
46:21Ich verstehe überhaupt nicht, was Sie von mir wollen.
46:33Frau Welbert, Sie haben bei unserem ersten Gespräch gesagt, Sie wären drei Wochen
46:38und Sie wären erst einen Tag nach dem Tod von Norbert Kress hier in München angekommen.
46:43Wir haben festgestellt, dass das nicht stimmt.
46:45Sie hätten in Frankfurt gleich einen Zug nach München nehmen können.
46:53Dann wären Sie noch am Freitagabend hier gewesen, hätten die Nacht hier verbringen
46:57können, wären am Samstag wieder zurückgefahren, um dann am Sonntag ganz planmäßig hier zu
47:01landen.
47:02Sie glauben also, ich hätte Norbert umgebracht?
47:07Warum?
47:10Das wäre das Dümmste gewesen, was ich hätte tun können.
47:13Wieso?
47:15Er wollte mich unbedingt heiraten.
47:17Nach seiner Scheidung.
47:19Doch daraus wurde nichts.
47:21Renate blieb bei ihm, nein.
47:24Obwohl die Ehe längst keine mehr war.
47:26Hat sie gewusst, warum er die Scheidung wollte?
47:28Geahnt sicher.
47:31Und dann kam Norbert.
47:34Ich war da mit ihm näher befreundet.
47:36Und wir verstanden uns gut.
47:38Untereinander.
47:40Und dann wurde das Gemischte doppelt daraus.
47:43Ja.
47:45Seit heute Morgen weiß ich, dass deine Kuren in Marbella mehr dem Ehebruch dienen als
47:51der Gesundheit.
47:58Die Fotos kennst du ja.
48:05Respekt.
48:09So kenne ich dich gar nicht.
48:15Aber das ist nicht das Schlimmste.
48:27Was ich dir übel nehme, was ich dir nie verzeihen werde,
48:35ist dies.
48:40Ein Erbstück von meiner Großmutter.
48:44Meine Mutter schenkte es meiner Braut zur Hochzeit.
48:47Und die schämt sich nicht, zwölf Jahre später ist einem hergelaufenen Strolch,
48:51mit dem sie Ehebruch getrieben hat...
48:53Ich bin mit einer Scheidung zu deinen Bedingungen einverstanden.
48:57Ich habe nur eine Bitte.
49:03Sabine.
49:05Natürlich bleibt das Kind bei seiner Mutter.
49:07Ich bin ja kein Unmensch.
49:10Danke, Klaus.
49:13Hast du zugehört?
49:15Ja.
49:18Noch eine letzte Frage, wenn du mir die auch beantworten könntest.
49:22Probieren wir's.
49:25Ich wüsste gern, seit wann du diesen...
49:28diesen Menschen kennst.
49:31Du meinst Hubal, seit heute.
49:33Er hat mich angerufen im Büro, um mir ein Geschäft vorzuschlagen.
49:38Wie kann ein Mensch...
49:41Tja, Rina.
49:44Erst hat er dich erpresst und abgassiert,
49:47dann hat er dich.
49:49Erst hat er dich erpresst und abgassiert,
49:52dann dasselbe nochmal mit mir.
50:02Ja, bitte.
50:06Aber wenn Sie mich so fragen, Herr Köster, nein, morgen würde es mir besser passen.
50:11Du hättest gerne Aufschub. Tja, dann...
50:14Gut, 14 Uhr in Ihrem Büro.
50:17Meine Frau? Augenblick.
50:23Renate Welbert?
50:26Sicher, Herr Köster.
50:29Ja, ich komme gleich mit. Wiedersehen.
50:32Ja, es ist in Ordnung. Ich tue, was ich kann, ja?
50:36Moment, ja.
50:39Brenner hat die Verkäuferin aus der Videothek mitgebracht,
50:42die die Kassette verkauft hat.
50:44Wunderbar.
50:46Ja, Heimann?
50:48Ah, die Autonummer MAV7234?
50:52Die habe ich von einer Frau Welbert.
50:54Welbert, ja.
50:57Ja, also der Name des Halters ist Hubal.
51:03Hubal, Alexander Friedrich Hubal.
51:09Ja, München-Pasing.
51:14Adolf-Huber-Straße 173.
51:21Fotolaborant.
51:24Ja, danke, das genügt fürs Erste. Danke.
51:28Mach das mal alleine, Gerd, ja?
51:30Nimm den Funkwagen. Ich schau mir die Videoverkäuferin an, ja?
51:35Übrigens, dieser Köster...
51:39Du musst nicht unbedingt alles wissen.
51:42Du verstehst, was ich meine?
51:44Ja.
51:47Zum Beispiel unsere Scheidung.
51:49Geht doch jemand was an? Schon gar nicht diesen Köster.
51:56Ja, Sie haben mich richtig verstanden, Herr Dr. Welbert.
51:59Ich verdächtige Sie des Mordes an der Norbert Kress.
52:02Wenn das ein Witz sein soll, Herr Köster...
52:04Nein, solche Witze mache ich nicht.
52:06Also, meine Motive, Ihre Beweise.
52:10Norbert Kress wurde in der Nacht vom Freitag auf Samstag...
52:13durch einen Schuss in die linke Schläfe getötet.
52:15Als verdeckende Geräuschkulisse diente ein Wild-West-Film...
52:18dessen lauteste Szene, eine Schießerei, um 23.41 Uhr...
52:22ihren Höhepunkt erreichte.
52:24Und da fiel der Schuss.
52:26Und das ist der Film.
52:29Norbert Kress sah sich gern Westerdorf.
52:31Ja, das war die Voraussetzung für diesen Mord.
52:35Gerd, hol's mir, bitte.
52:41Fräulein Schröter, bitte.
52:44Ja, das ist der Herr.
52:46Was soll das?
52:48Fräulein, haben Sie diese Kassette...
52:50am Donnerstagnachmittag an diesen Herren verkauft?
52:52Ja.
52:53Dann muss ich Sie leider enttäuschen, Herr Köster.
52:55Mich hat der Wilde West noch nie interessiert.
52:57Ja, das ist er. Jetzt erkenne ich auch seine Stimme.
52:59Ich werde Verleumdungsklage erheben.
53:01Danke, Fräulein. Das genügt.
53:04Aussage gegen Aussage.
53:06Aber warum hätte ich das denn machen sollen?
53:08Sie muten mir allerhand zu.
53:10Herr Kress wollte in vier Wochen heiraten.
53:12Und?
53:13Fräulein Holstein, Sie hatten eine Beziehung zu ihr.
53:16Sie wollten sie auch heiraten.
53:18Erstens geht sie das nichts an, und zweitens ist das Jahre her.
53:20So.
53:21Warum wollen Sie denn jetzt unbedingt so schnell...
53:24eine Scheidung von Ihrer Frau erzwingen?
53:26Erzwingen?
53:28Gerd, hol's mir, Fräulein, bitte.
53:31Guten Tag, Frau Welbert. Bitte nehmen Sie Platz.
53:34So, bitte.
53:38Frau Welbert, Ihr Mann will sich von Ihnen scheiden lassen?
53:44Ja.
53:45Er wollte das schon einmal, vor zehn Jahren.
53:48Aber er hat sich nicht entschieden.
53:50Er hat sich nicht entschieden.
53:52Er hat sich nicht entschieden.
53:54Er hat sich nicht entschieden.
53:56Er hat sich nicht entschieden.
53:58Vor zehn Jahren. Aber damals wollten Sie nicht.
54:01Ja.
54:03Aber jetzt sind Sie mit der Scheidung einverstanden?
54:07Ja.
54:08Warum?
54:09Das ist handfeste Gründe, Herr Körster, die Sie absolut nicht angehen.
54:14Gründe, die mich gerade zu zwingen, mich scheiden zu lassen.
54:18Meinen Sie die Sache mit Herrn Huberl?
54:24Ach.
54:26Hol du mal bitte Herrn Huberl rein, Gerd.
54:30Sie bringen ja offensichtlich zwei ganz verschiedene Dinge durcheinander, Herr Körster.
54:33Nein, Herr Dr. Welbert, ich glaube, ich bringe Sie zusammen.
54:36Herr Huberl, wann haben Sie Herrn Dr. Welbert kennengelernt?
54:42Vor ungefähr acht Wochen.
54:44Also bevor Sie Frau Welbert kennengelernt haben.
54:48Ja. Anders wäre es ja gar nicht möglich gewesen.
54:51Das ist nicht wahr.
54:56Sag, dass das nicht wahr ist.
55:00Es ist wahr.
55:04Herr Huberl, Herr Dr. Welbert hat Ihnen da eine Sache vorgeschlagen.
55:10Ein Geschäft. Gegen eine bestimmte Summe.
55:15Ja. Er sagte, wenn ich ihm spektakuläre Beweise eines Ehebruchs mit seiner Frau bringe,
55:21dann honoriert er das.
55:24Außer den Spesen, die ich hatte. Ich musste ja nach Marbella.
55:27Sind Sie verrückt? Wie können Sie es wagen, einen derartigen Schwachsinn zu behaupten?
55:32Vorher wusste ich nicht, dass das Ganze mit Mord zu tun hat.
55:35Ich spiele nicht mehr mit.
55:37Jedenfalls haben Sie aber für Herrn Dr. Welbert diese Fotos gemacht. Hier.
55:44Ja, und mit diesen Fotos sollte ich sie dann, sollte ich Frau Welbert dann in München erpressen
55:49und wenn möglich das Collier in Zahlung nehmen.
55:52Und Herr Dr. Welbert wollte dann so tun, als ob ich die Fotos ihm nochmal verkauft hätte.
55:58Denn er musste ja so tun, als ob er es herausbekommen hätte.
56:02Hat er Ihnen gesagt, warum das Ganze sein soll?
56:06Nein.
56:07Du! Du! Du! Du!
56:11Frau Welbert!
56:14Danke, Herr Huber. Bitte halten Sie sich noch zu unserer Verfügung.
56:24Na, Herr Dr. Welbert.
56:26Haben Sie gegen meine Behauptung, Sie wollten die Scheidung von Ihrer Frau erzwingen, noch etwas einzuwenden?
56:32Aber die Scheidung allein hätte Ihnen ja nichts mehr genutzt.
56:35Die bevorstehende Hochzeit von Frau Holstein, hätte ich einverstanden.
56:39Nichts mehr genutzt.
56:40Die bevorstehende Hochzeit von Frau Holstein, hätte ich einen Kress zum Inhaber der Firma gemacht.
56:45Und das ließ Ihr Ehrgeiz nicht zu.
56:48Wusste Frau Holstein von dem, was Sie vorhatten?
56:50Nein. Nein.
56:54Ja, holen Sie ihn bitte mal rein.
57:06Herr Köster, kommen Sie bitte mal.
57:08Ja.
57:17Das ist doch nicht möglich.
57:21Das kann doch alles nicht sein.
57:24Ach, Frau Holstein, was glauben Sie, was auf dieser Welt alles möglich ist und was ich alles mit ansehen muss.
57:31Was alles der Karriere geopfert wird.
57:35Darf ich nach Hause?
57:36Ja, bitte.
57:37Bringen Sie es Ihrem Vater schon bei.
57:39Aber ich glaube, der ahnt das schon.
57:48Frau Lein-Holstein hat gebeten, Sie nicht mehr sehen zu müssen.
57:52Ich habe dieser Bitte entsprochen.
57:54Herr Dr. Welberz, Sie sind vorläufig festgenommen.
57:56Bitte nehmen Sie Platz.
58:06Ja, Heilmann, schicken Sie uns bitte einen Werben vom Vollzug.
58:10Danke.
58:36Herr Dr. Welberz.
59:06Untertitelung des ZDF für funk, 2017